Animationqualität – Eine Einführung

 

Animation ist…

 

Wäre schön, wenn ich meinen Artikel über Animationsqualität so beginnen könnte, aber nach wochenlangem Grübeln bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich schlicht kein Experte in diesem Gebiet bin. Obwohl ich hier jedoch nicht in die Fußstapfen von Leuten wie Raito-kun treten oder gar Götter wie Iso Mitsuo analysieren kann und will, möchte ich hier doch ein paar Gedanken darüber aussprechen, was denn die Animation in unseren beliebten japanischen Cartoons überhaupt ausmacht.

Aber wie definiert man überhaupt gute Animation?

Wartet, ich hab eine bessere Idee. Wie definiert man schlechte Animation?

 

Das ist keine schlechte Animation:

 

Das ist ebenfalls keine schlechte Animation:

 

Das ist schlechte Animation:

Und für die, die es noch immer nicht kapiert haben: Die ersten beiden Bilder sehen zwar schrecklich aus (sog. sakuga houkai, frei übersetzt „Zeichnungs-Zusammenbruch“), sind aber dennoch Standbilder. Sie stehen still und verraten nur etwas über die Zeichenqualität, für die Animationsqualität können diese Screenshots höchstens einen Indikator darstellen. Das untere GIF hingegen bewegt sich und zeigt, wie grob die Zeichner bei den Zwischenframes geschlampt haben. Das ist es auch, was Animation ausmacht – Bewegung. Wenn man über die Animationsqualität eines Anime spricht, muss man auch zwangsläufig von einer Bewegung reden, nicht von einem einzigen Screenshot, der vielleicht ein paar falsch proportionierte Charaktere zeigt. Das ist einer der Gründe, warum ich das QUALITY-Meme von 4chan nicht ausstehen kann. Es unterscheidet nicht zwischen den Begriffen „Zeichnung“ und „Animation“ und prägte somit eine Generation von unwissendem westlichen Animepublikum.

Was macht nun die Animation in diesem GIF so schlecht?

Vereinfacht gesagt werden Anime üblicherweise in zwei Schritten animiert. Der Keyframer (oder Key Animator oder sonstige coll klingende Anglizismen) zeichnet die wichtigsten Bilder, die für die Animationssequenz gebraucht werden (sog. genga , also „Keyframes“). Bei einer Laufanimation könnten das zum Beispiel die Bilder sein, bei denen jeweils das rechte und das linke Bein ganz ausgestreckt und vorne zu sehen sind. Den nächsten Schritt führen dann die Inbetweener aus, indem sie die Bilder zeichnen, die man zwischen den Beinstreckungen benötigt, um bei den nötigen 18 Bildern pro Sekunde die Illusion von Bewegung zu schaffen (sog. douga, also „Interframes“, „Inbetween-Frames“ oder „Zwischenframes“). Besonders die Zeichner der Inbetween-Frames vom Studio J.C.Staff dürften an ihrer Aufgabe gescheitert sein, aber vermutlich haben im gewissen Maße auch die Keyframer versagt.

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Hier ein kurzes Video, wie eine Szene aus Birdy Decode ohne douga aussieht.(Natürlich noch unfertig, denn es gibt schließlich mehr Schritte als nur diese zwei.)

So, genug technische Definitionen… definiert. Was macht eine Animation überhaupt gut?

Ach ja, das berühmte Naruto-Beispiel. Ebenso wie zB Folge 4 von Gurren Lagann, an der Kobayashi Osamu gearbeitet hat, wurde auch diese Folge von Fans massiv kritisiert. Und warum? „Öh, di Animazion ist fol schlächd öööhhh derp die könen nicht animihren!!!!!111“ Wenn es Menschen gibt, die ich auf den Tod nicht ausstehen kann, dann sind es Leute, die diese Animation als schlecht bezeichnen, weil sie keine Ahnung haben, was Animation überhaupt ist.

Der Keyframer und Inbetweener dieser Szene, Yamashita Shingo, der durch diese Naruto-Folge ziemliche Bekanntheit erlangt hat, zählt zur sogenannten „Web-Generation“ bzw. „Net-Generation“ der japanischen Animeindustrie, weil er einer der Ersten war, der seine Animationen vollständig digital (uA mit Adobe Flash) erstellt hat. Berühmt ist diese „Generation“ allerdings eher durch ihren Animationsstil, bei dem zugunsten der Animationsdynamik Details in den Einzelzeichnungen weggelassen oder die Frames sogar richtig „sketchy“ gezeichnet werden.

Genau das spiegeln diese beiden GIFs wider, und deswegen sage ich auch, dass deren Animation unglaublich gut sind. Jeder andere, weniger gut bezahlte Animator hätte ein paar Speedlines und 5 oder 6 Frames des Charakters gezeichnet, die sich ein paar Mal wiederholen und voilá, fertig ist die Sequenz. Aber nein, hier macht sich Yamashita die Mühe und bringt wirkliche Bewegung in die Animation rein. Das Auge kommt gar nicht mit den Einzelbildern mit und es entsteht quasi eine visuelle Reizüberflutung, gleichzeitig spürt man aber die dramatische Entschlossenheit des Hauptcharakters, nicht durch seinen Gesichtsausdruck in einem einzelnen Bild, sondern durch die Gesamtheit der Bildersequenz, die schnelle und kraftvolle BEWEGUNG, bei der man zusätzlich eine Art Gewicht der zu sehenden Körperteile spüren kann. Gewicht ist eine ziemlich wichtige Eigenschaft einer guten Animation, weil sie der Bewegung ein natürliches Moment geben kann.

Noch mal zum Mitschreiben: Ich möchte hier niemanden mit Worten dazu überreden, die Animation oder gar die Einzelbilder schön zu finden. Ich will lediglich beweisen, dass diese Sequenz keineswegs billig produziert wurde, sondern ein gut bezahlter Animator mit großem Talent dahintersteckt, der sie mit großem Aufwand gezeichnet hat.

 

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Als ein weiterer Kandidat für „QUALITY animation“ gilt Folge 7 von Birdy Decode 2. Hier wurde bewusst auf konstante Zeichenqualität verzichtet und in den Actionszenen Niho Tomoyuki ans Zeichenbrett gelassen, der ebenfalls zur Web-Generation zählt und bei schnellen, actionreichen Sequenzen sehr kantig zeichnet, um der Szene mehr Dynamik und Gewicht zu geben. Das ist eine sehr tolle Art, gute und interessant anzusehende Animationen zu produzieren, aber leider wollte das Publikum wieder ihre langweilige, konstante 0815-Animation und der Anime hat sich sehr schlecht verkauft, obwohl er eine der besten Handlungen besitzt, die ich in einem Anime kenne. In der DVD-Fassung wurden die Actionsequenzen sogar neu animiert, um eine konsistenten, aber uninteressanten Animationsstil zu bieten.

Es gibt natürlich auch Zeichner, die in einem „normalen“ Stil gut animieren können. Nakamura Yutaka hat zum Beispiel in vielen Soul Eater-Folgen mitgewirkt und schnelle Bewegung mit konstant hübschen Einzelzeichnungen kombiniert. Iso Mitsuo, der Regisseur von Dennou Coil und Keyframer von FLCL, gilt ohnehin als Meister seines Faches und wird auch im Westen von vielen Animationsliebhabern verehrt. Es gibt viel zuviele gute Zeichner in Japan, um sie alle in einem Artikel aufzuzählen, meine persönlichen All-Time-Favourites sind aber Sushio und Imaishi Hiroyuki, die für animationstechnisch geniale Werke wie Dead Leaves, Gurren Lagann und Panty & Stocking gesorgt haben. Das ist keine Tatsache, sondern nur meine Meinung.

Ich habe mir lange überlegt, wie man eine trockene Definition von „guter“ Animation formulieren könnte, und das ist dabei herausgekommen:

Eine Animation gilt als „gut“, wenn sie mindestens einen der beiden folgenden Punkte erfüllt:

1) Die Bewegung muss für den Zuschauer „nachvollziehbar“ sein. Das bedeutet, dass sich ein Körper nach unseren Regeln der Physik korrekt verhält. So soll auch verhindert werden, dass der Mangel an Inbetween-Frames eine Bewegung unglaubwürdig macht.

2) Die Bewegung muss sich an die animationseigenen physikalischen Gesetze halten. Das gilt besonders für Animationen, die nicht so sehr auf konsistente Qualität der Einzelframes achten, um die Bewegung dynamischer zu gestalten. Wenn unser Naruto diesen Stein ein zweites Mal zerbröseln will, muss er auch wieder damit rechnen, dass sein Gesicht herumgedehnt und verzogen wird. Aber Vorsicht, das bedeutet nicht, dass der Animationsstil konsistent bleiben muss!

Ich denke, das ist ein ganz guter Indikator dafür, ab wann man eine Animation gut nennen darf. Das heißt nicht, dass man sie dann hübsch finden muss, aber zumindest, dass sie technisch gut gemacht wurde. Wie man sieht, kommt es aber nicht darauf an, wie viel sich etwas bewegt, sondern auf die Art, wie es sich bewegt.

Unter dieser Definition fallen leider auch sehr viele endlos laufende Fighting-Shounen, die wegen Outsourcing der Animation in Korea und starkem Zeitdruck meistens sehr simple Animationsstrukturen verwenden, um Zeit und Geld zu sparen. Dennoch behaupte ich, dass die Animation dieser Serien sich üblicherweise auf keinem niedrigen Niveau befinden. Die Bewegungen sind zwar langweilig, aber sauber und eben für einen menschlichen Zuschauer „nachvollziehbar“, obwohl sie mit wenigen Frames auskommen. Ob eine Animation technisch gut gemacht wurde, hängt schließlich nicht davon ab, ob sie interessant und kreativ ist.

Ein ganz eigenes Kapitel sind die ungewöhnlichen Animationsstile von Studio Shaft, das mit Shinbou Akiyuki einen experimentierfreudigen Regisseur hat, der gerne mal seine Freunde von Gekidan Inu Curry einlädt. Dieses Team ist verantwortlich für die Scherenschnitt-Animation in Madoka Magica, Zetsubou Sensei, Maria Holic usw. Diese seien hier aber nur nebenbei erwähnt, weil es hier um Animationsqualität geht, nicht um verschiedene Animationsstile, technisch sind sie nämlich fast alle sehr gut gemacht. Überzeugt euch doch selbst:

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Zum Abschluss gibt’s noch eine große Videosammlung der Anime Central 2011, bei der in einem Saal über bekannte Zeichner, die Wichtigkeit von Animation und Animationen allgemein gesprochen wurde. Nicht nur interessant und lehrreich, auch sehr beeindruckend, wie stark eine Bewegung auf einen Zuschauer wirken kann.

Anime in Motion (war übrigens auch meine Quelle)

 

Autor:
Datum: 03.09.2012
Kategorien: Blog

  1. 1 | darkerfan22

    aha… so werden alos animes gemacht onkel gebbi?
    und wie werden babys da?!?!

    • 2 | Gebbi

      1. Der Artikel ist von naich, da steht ganz groß zwischen Artikel und Kommentarbereich.
      2. Es geht im Artikel um Animationstechniken und woran man gute/schlechte Animationen erkennt, nicht darum, wie Anime gemacht werden.
      3. BIENCHEN UND BLÜMCHEN!

      • 3 | mia

        Ach soooo! Ich dachte, so hast du die Anime gemacht, bevor du den Artikel verfasst hast, Onkel Gabi! HIHIHIHI

      • 4 | naich

        Gebbi raubt mir immer meinen Fame, ohne es mitzukriegen! ;_;

      • 5 | Dragon

        1. Ist doch nur dein Alibi-Nick!
        2. Aber das schreibst du doch, am Computer oder anders …
        3. Nicht der Storch?!

  2. Wir lernen: Selbst die aufwändigst gemachte Animation ist letztlich für’n Arsch, wenn jeder findet, dass sie foll Kagge aussieht. ^^

  3. 7 | Wetter

    Nunja, diese „Web-Generation-Animationsart“ in Beispiel von Naruto finde ich persönlich auch eher mies, den es ist ein „Bruch“ in der Konstante einer Serie, die man zum Wohle von „Was neues gefälligst?“ opfert. Das bringt der Serie zwar wieder etwas Aufmerksamkeit, rettet sie dennoch nicht über den Makel „Scheiße bleibt Scheiße“ hinweg. Höchstens der Typ ist nun eine Ecke bekannter.

    Anders ausgedrückt: Eine plötzliche „Systemänderung“ ist scheiße. Es also in einer Serie zu machen, wo die letzten 80 Folgen alle die selbe Art von Animationsmerkmal inne hatten und plötzlich kommt sowas – dann muss man sich über die Reaktion der Leute nicht wundern. Und das ist durchaus auch mal gewollt.

    Birdy Decode 2 ist ein eher schlechtes Beispiel. Folge 7 war zwar mit Absicht so, aber in der gesamten Staffel hinweg hat man eklatante Animations/Zeichenqualitätsmängel bemerken müssen, die evt. erst in der DVD Version bedingt verbessert wurden.
    Sowas zerstört grundsätzlich die gesamte Atmosphäre. Wenn das Auge nur kotzen muss, hat man auch kein Bock ne gute Story weiter zu verfolgen. So ging der Anime eher mit der Kritik an mieser Animationsqualität unter, als mit seiner guten Story. Man kann es zurecht bedauern.

    Man kann auch „Sucker-Punch“ als Beispiel führen. Der Film lässt die Augen leuchten, das Hirn wird von den Bildern überladen und am Ende haben die Leute die „Story“ null verstanden, weil sie mit was anderen zu tun hatten (zumindest deren Hirn). Wer jetzt fragt der Film hatte eine Story, der gehört auch dazu :p.

    Man kann sagen, diese Art von „Kantig knackig vs. Konstanz und Feinheiten“ ist quasi wie „Apple vs. Google“.

    An Beispiel Ghibli weiß man: Dieser ganze Neumodische Kram kann sie alle kreuzweise. Wenn man eine wunderschöne gezeichnete, animierte Szene zu sehen bekommt, dann leuchten nicht nur die Augen, sondern da lacht auch das Herz. Da ist die Bild und Animationsqualität über jeden Zweifel erhaben und da funktionieren auch Filme wie Ponyo, die einen grundsätzlich anderen Style bevorzugen, aber dennoch an die Art von Ghibli erinnern und somit vom Publikum noch am ehesten akzeptiert werden können.

    So gesehen: Für mich geht es nicht unbedingt um „gut oder schlecht“, sondern eher um deren Art des Transport der Animation/Zeichnung zum Auge des Zuschauers und damit dessen Akzeptanz diese Art von Style zu akzeptieren oder zu verhassen.

    • 8 | naich

      Es also in einer Serie zu machen, wo die letzten 80 Folgen alle die selbe Art von Animationsmerkmal inne hatten und plötzlich kommt sowas – dann muss man sich über die Reaktion der Leute nicht wundern.

      Dass das den Fans nicht gefällt, ist eine Sache, dass sie sich aber über schlechte Animationsqualität aufregen eine andere, und darum geht es mir auch. Ich möchte, dass die Leute endlich zwischen „gefällt mir nicht“ und „ist technisch nicht gut“ unterscheiden können, weil diese Szene schlicht top animiert wurde. Ich bin Animationsfetischist, das ist mir schon bewusst, aber ich wünschte halt, dass auch die Fans den riesigen Aufwand hinter dieser Sequenz erkennen können und sie nicht einfach als „billig“ abstempeln.

      Birdy Decode 2 ist ein eher schlechtes Beispiel. Folge 7 war zwar mit Absicht so, aber in der gesamten Staffel hinweg hat man eklatante Animations/Zeichenqualitätsmängel bemerken müssen, die evt. erst in der DVD Version bedingt verbessert wurden.

      Diese Mängel sind mir zwar damals nicht aufgefallen, aber das spielt doch gar keine Rolle, weil ich explizit von Folge 7 rede, denn diese (und noch irgendeine am Ende der Serie) war der Hauptgrund für den großen „Boykott“ der potentiellen Käufer.

      Man kann auch “Sucker-Punch” als Beispiel führen. Der Film lässt die Augen leuchten, das Hirn wird von den Bildern überladen und am Ende haben die Leute die “Story” null verstanden, weil sie mit was anderen zu tun hatten (zumindest deren Hirn).

      Habe ich vergeblich versucht, meine Liebe zu tollen Animationen mit „visuelle Reizüberflutung“ zu beschreiben?^^ Denn ja, ich mag einen Anime auch, wenn er mich mit dynamischen Bewegungen beeindrucken kann und die Handlung nur Nebensache ist. Darum ist TTGL auch mein Lieblingsanime :3
      Da könnt ihr noch so oft „Scheiße mit Goldfarbe ist immer noch Scheiße“ sagen, Anime ist für mich Unterhaltung, und schöne Animationen in bombastischen Actionszenen untehalten mich eben wie nichts anderes.

      An Beispiel Ghibli weiß man: Dieser ganze Neumodische Kram kann sie alle kreuzweise.

      Ghibli zeichnet aber nur traditionell, weil sie meinen, dass sie damit hübschere Einzelzeichnungen hinbekommen. In diesem Artikel rede ich von der Animation, und digitale Software wie Flash wird nun mal immer stärker eingesetzt, weil sie das gleiche Ergebnis in kürzerer Produktionszeit liefern. Deal with it. Guck „Anime in Motion“, da siehst du, dass auch traditionelle Animationsstile in moderner Software produziert werden.

      • 9 | Wetter
        Ich bin Animationsfetischist, das ist mir schon bewusst, aber ich wünschte halt, dass auch die Fans den riesigen Aufwand hinter dieser Sequenz erkennen können und sie nicht einfach als “billig” abstempeln.

        In dein Artikel schreibst du aber selber, das die „Web-Generation“ schnell und kantig zeichnet und zwar damit eine Art Dynamik gut vortäuschen kann, durch ihre eher „billige“ Herangehensweise es aber den Eindruck erzeugt, das sei „schlecht Animiert“.
        Es fällt den Leuten wohl auf. Sie bezeichnen es als „schlecht animiert“, obwohl du ja technisch erklärst, das es in Grunde nicht „billig“ ist, wegen den Frames und sonstigen Tricks, die dahinter stehen.
        Doch: Interessiert das? – In Wahrheit nicht wirklich.

        Daher eben meine Rede von „Das Auge „isst“ mit“ -> wenn man eine Animation nicht Zuschauergerecht anfertigen kann, weil der Style (also die Animationsart) nicht zum eigentlichen Anime passt, dann stört es auch den Zuschauer.

        So kommen wir wieder auf Birdy zurück -> die extreme Schwankungen zwischen „guter Zeichnung“ und „schlechter Animation“ ist so flüssig, das es vielen Leuten aufgefallen ist und die Serie damit ziemlich in den Dreck gezogen hat.
        Worin sonst liest man über Birdy eher, das die Serie so schlecht animiert seit, als das die Story super duber ist? Eben eine „Schande“.

        Ghibli zeichnet aber nur traditionell, weil sie meinen, dass sie damit hübschere Einzelzeichnungen hinbekommen. In diesem Artikel rede ich von der Animation, und digitale Software wie Flash wird nun mal immer stärker eingesetzt, weil sie das gleiche Ergebnis in kürzerer Produktionszeit liefern. Deal with it. Guck “Anime in Motion”, da siehst du, dass auch traditionelle Animationsstile in moderner Software produziert werden.

        Du weiß aber schon, das Ghibli auf Teilweise „neue Techniken“ zurückgreift, um ihre „Tradition“ schneller/billiger zu produzieren? Nur man weiß eben das ein gewisser Style immer an Ghibli hängen wird und diesen eben auch beibehalten möchte. Weil diese Art von Animation auch die Gefühle der Menschen anspricht und auch die Möglichkeiten der Digitalenzeichung gut präsentiert.

        Insofern: Ich denke wir beide reden ungefähr vom selben, drücken es nur anders aus. ;D

        • 10 | naich

          Es fällt den Leuten wohl auf. Sie bezeichnen es als “schlecht animiert”, obwohl du ja technisch erklärst, das es in Grunde nicht “billig” ist, wegen den Frames und sonstigen Tricks, die dahinter stehen.
          Doch: Interessiert das? – In Wahrheit nicht wirklich.

          Ich glaub, wir reden immer noch aneinander vorbei. Dass die Leute diesen Animationsstil nicht mögen und die Szene als schlecht erachten, finde ich persönlich zwar sehr schade, aber mein Problem ist, dass sie hierbei stets die Animationsqualität bekriteln und eben nicht das Eigentliche, was ihnen nicht gefällt, und zwar den Animationsstil und die dadurch kantig gezeichneten Einzelbilder.

          Daher eben meine Rede von “Das Auge “isst” mit” -> wenn man eine Animation nicht Zuschauergerecht anfertigen kann, weil der Style (also die Animationsart) nicht zum eigentlichen Anime passt, dann stört es auch den Zuschauer.

          Wie gesagt, ich finde die allgemeine Einstellung des Animepublikums sehr schade, weil sie den enormen Aufwand nicht wertschätzen können, da sie die Genialität hinter kreativer Animation nicht erkennen und miterleben können. Ich freue mich immer wieder, große Animationstalente in Aktion zu erleben wie zB bei Birdy, aber ich muss mich eben auch mit langweiligen Standardanimationen abfinden, weil die breite Masse eben immer die gleichen Bewegungen sehen will. Das kann ich leider nur schwer nachvollziehen.

          Aber denkst du, Birdy wäre besser angekommen, wenn er durchgehend diesen kantigen Stil gehabt hätte? (Nicht, dass es in jeder Szene passen würde, aber nehmen wir es einfach mal an.) Ich glaube nicht, dass sich die Leute über inkonsistente Animationen aufregen würden, aber ich denke auch, dass der Anime dasselbe Schicksal wie Fuujin Monogatari erleiden müsste. Es sieht zwar gut aus, kennt aber niemand und verkauft sich daher auch mies.

          Du weiß aber schon, das Ghibli auf Teilweise “neue Techniken” zurückgreift, um ihre “Tradition” schneller/billiger zu produzieren? Nur man weiß eben das ein gewisser Style immer an Ghibli hängen wird und diesen eben auch beibehalten möchte. Weil diese Art von Animation auch die Gefühle der Menschen anspricht und auch die Möglichkeiten der Digitalenzeichung gut präsentiert.

          Ghibli produziert für den Mainstream, das zählt nicht xD
          Nein, ich habe nichts gegen den Stil von Ghibli, aber auch er ist selten interessant anzusehen (dafür technisch natürlich hervorragend).

    • 11 | Gebbi

      An Beispiel Ghibli weiß man: Dieser ganze Neumodische Kram kann sie alle kreuzweise. Wenn man eine wunderschöne gezeichnete, animierte Szene zu sehen bekommt, dann leuchten nicht nur die Augen, sondern da lacht auch das Herz.

      Ghibli ist aber auch nicht perfekt. Da mögen zwar die Hintergründe und zum Teil die Animationen (die im neuen Ghibli-Film eher mies waren) überzeugen, aber die Charaktere sehen alle gleich aus, besonders die Gesichter. Studio Ghibli ist sozusagen die Kristen Stewart der Animewelt: Immer derselbe Gesichtsausdruck. Das ist etwas, was mich persönlich immer an den Ghiblifilmen stört (besonders am neuen Streifen, bei dem nicht einmal mehr versucht wurde, in den Gesichtszügen zu variieren – aber gut, passte ja zur schlechten Story).

  4. 12 | Hans

    Voilà. Die fünf Jahre sollen nicht umsonst gewesen sein.

  5. Schöner Artikel.
    Ich hab Animationen bis jetzt nie unter diesen Gesichtspunkten betrachtet und wusste auch nicht, was die Animationsdirektoren mit den verschiedenen Stylen eigentlich bezwecken wollen.
    Man lernt halt nie aus^^.
    Wenn ich mal wieder eine Review schreibe, dann werde ich darauf auch mal eingehen.

    Ihr könnt gern auch öfter solche Artikel posten^^.

  6. 15 | Halogenbirne

    Danke für den Artikel, genau wie mein Vorposter halte auch ich ihn für sehr nützlich 🙂
    Ich habe mir auch die Videos deiner Quelle angeschaut. Wenn man ein wenig Interesse an so einem Thema hat, lohnt es sich. Mein schlechtes Englisch hat zwar dafür gesorgt, dass ich nicht jedes Detail verstanden habe, aber Dank Untertitel und einfacher Sprache habe ich das meiste trotzdem verstehen können ._.
    Also sollte sich jeder Interessierte nicht davor scheuen, auch da mal einen Blick drauf zu werfen…

    Aber zurück zu deinem Artikel. Großes Lob an euch, dass ihr solche Artikel überhaupt verfasst und uns somit eine Chance gebt, uns auch über die Machart von Animes ein kleines Grundwissen aufzubauen.
    Es ist wirklich nützlich, wenn man Animes beurteilen und Reviews verfassen will, auch ein bisschen was über die Animation zu wissen und nicht nur pur vom Gefühl her abzuschätzen, ob sie gut oder schlecht ist.
    Also nochmals Danke und macht weiter so 😉

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