Der NanaOne-Japanischkurs, Kapitel 8

 

Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte

Kapitel 8 –

Wie Klein-naich Japanisch gelernt hat

 

Na gut, da hast du dein Kapitel.

 

Es war einmal, in einem gar nicht allzu fernen Land, vor gar nicht allzu lange Zeit, ein kleiner naich. Der kleine naich war ein großer Fan eines gewissen nach dem Schall benannten Maskottchen einer Videospielfirma, welches sogar einige eigene Serien spendiert bekam, die der kleine naich natürlich regelmäßig im Fernsehen mit deutscher Synchronisation ansah. Eines Tages jedoch – oh Schreck! – wurde die Serie abgesetzt, und der kleine naich wurde ganz traurig, bis er vor Verzweiflung im weltweiten Computernetzwerk die Möglichkeit fand, sich weitere Folgen der Serie im Originalton digital anzusehen, was ihn aber etwas stutzig machte. Originalton? Mit Untertitel? Sprechen die vom industriereichsten Inselstaat der Welt nicht irgendeine komische fernöstliche Sprache, die ganz kompliziert ist? Zögernd machte er sich an die erste Folge ran, war aber sofort begeistert, wie toll das funktionierte. Er wusste zwar nicht, was die da eigentlich sagen, aber er vertraute einfach auf die Untertitel und alles war paletti.

Schließlich war die Serie auch irgendwann einmal zu Ende, und obwohl der kleine naich immer noch ein großer Fan war, so war er doch recht zufrieden mit dem Ausgang der Serie. Etwas ließ ihn jedoch nicht los: Was zum Teufel haben die ganzen Charaktere da eigentlich gesagt? Er musste es wissen und ließ sich nicht davon abhalten, es herauszufinden – allerdings war er leider nur auf das weltweite Computernetzwerk beschränkt. Online-Enzyklopedien, Hilfsseiten und spezielle Foren waren zwar eine nette Sache, aber er musste aus der Masse von Informationen einen richtigen Start finden. Schließlich entschied er sich für ein lustiges Buch von einem deutschsprachigen Gelehrten, der ihn für die nächsten paar Wochen unterhalten sollte.

 

Einige Wochen später hatte der kleine naich die Grundregeln intus. Er konnte schon einfache Sätze bilden und konnte ein paar Zeichen erkennen, die er im weltweiten Computernetzwerk zufällig aufgeschnappt hatte. Außerdem fing er an, sich langsam für fernöstliche Animationskunst zu interessieren und hatte daher genug Gelegenheit, sein Wissen bei untertitelten Intro-Musikstücken zu trainieren. Irgendwann traf er aber auf Intros, die keine für ihn lesbare Umschrift hatten; er wollte aber trotzdem wissen, was sie bedeuteten! Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als Silbenschrift Nummer 1 und Silbenschrift Nummer 2 auswendig zu lernen und schreiben zu können. Das dauerte aufgrund seiner Faulheit etwas länger als geplant, aber schließlich konnte er sogar schon zwei sehr wichtige Schriften erkennen.

 

Der kleine naich war jetzt an einem Punkt angelangt, an dem er sich nicht mehr selbst weiterhelfen konnte. Er brauchte neue Unterlagen, aus denen er lernen konnte, und schließlich fand er in den Weiten des weltweiten Computernetzwerkes frei verfügbare Dokumente von Gelehrten aus einem fernen Land, mit denen er viel weiter kam, als es durch reines Suchen im Computernetzwerk möglich wäre. Gleichzeitig übte er dieses Wissen wieder mit fernöstlichen Animationen, was auch sehr gut funktionierte.

Unglücklicherweise waren einige Regeln dieser Dokumente bereits veraltet, was vieles, was in den Dokumenten als „Ausnahmeregel“ gekennzeichnet war, ungültig machte. Der kleine naich wurde stutzig – wie sollte er diese Sprache jemals verstehen, wenn es keine vollständigen, aktuellen und übersichtlichen Schriften und Texte darüber gab? Eine Stimme wurde in ihm laut: Er brauchte Hilfe zu individuellen Fragen, und zwar bei echten Gelerten und beim fernöstlichen Volk. Das funktionierte im weltweiten Computernetzwerk natürlich ausgezeichnet, denn über digitale Sofortnachrichtentechnik konnten ihm diese Gelehrten und Einwohner des fernen Ostens seine speziellen Fragen sehr genau beantworten. Zum Abschluss seiner Reise, die zum Ziel hatte, Unterlagen zu finden, stieß der kleine naich noch auf eine tolle Kartensammlung, um schließlich auch den Rest der Sprache abzudecken.

 

Was geschah danach? Nun, später sollte der kleine naich einer großartigen Untertitelungs-Genossenschaft beitreten, die ihm vieles von seinem Wissen abverlangten, weil er anscheinend der einzige war, den die Sprache interessierte.

 

Fazit: Man kann Japanisch durch reines Animeschauen nicht lernen, aber üben. Ein paar Links zum Lernen gab’s oben schon, hier kommt der Rest:

Wikipedia-Kategorie: Japanische Sprache (englische Variante) Wie jeder Artikel auf Wikipedia sind auch diese nicht immer 100%ig akkurat, reichen aber für grundsätzliche Infos völlig aus.

 

sci.lang.japan FAQ (englisch)

Japanisch-FAQ einer alten Usenet-Newsgroup; Kaum Basiswissen, dafür viele Antworten zu Detailfragen

 

Denshi Jisho

Riesiges Kanji-Lexikon mit Strichreihenfolgen und Auflistung der Radikale zum jeweiligen Kanji

 

Yuki no Monogatari (englisch)

Kleines modernes japanisches Märchen für Japanisch-Lernende; Hat auch Videos und eine einfache englische Übersetzung dabei.
Kitsunekko Große Sammlung von japanischen CCs (Closed Captions, also Untertitel für Hörgeschädigte) für Animeserien im japanischen Fernsehen. Tolle Möglichkeit, um Japanisch mit seiner Lieblingsserie zu lernen 😉

 

Das Wiener Japanologie-Forum

Zwar wird wahrscheinlich keiner von euch Deutschen in Wien studieren wollen, aber die Community ist toll und bei Fragen immer hilfsbereit 🙂

Tabibito

Blog von einem deutschen Kerl, der in Japan eine Familie gegründet hat. Nicht immer relevant für Sprach-Fokussierte, aber für kurioses Japanischwissen immer wieder nett.
Wadoku Natürlich fehlt in dieser Liste noch ein riesiges Japanisch-Deutsch- / Deutsch-Japanisch-Wörterbuch.
Dareka Oshiete English (englisch) Toter Blog eines Japaners, der Englisch lernen wollte. Die Archive kann man immer noch durchstöbern und in lateinischer Umschrift sein Japanisch üben.
Japanese Stories (englisch) Japanische Volksmärchen und Kindergeschichten in Kana und sehr, sehr einfachen Kanji und mit leichter englischer Übersetzung

 

Nächstes Mal geht’s wieder „normal“ weiter.

Autor:
Datum: 26.02.2012
Kategorien: Blog, NanaOne-Japanischkurs

  1. 1 | DigiFox

    Danke naich : ) das meiste kannte ich zwar, aber waren auch Seiten dabei, die ich nicht kannte.

  2. 2 | Dragon

    Für alle Interessierten hier noch etwas Reklame:

  3. GEBBI STINKT

  4. 9 | Dragon

    Und ich hab mich schon gefragt, was das sein könnte …

  5. 10 | nano

    *hehe* Interessant ^^

    Ich hab mir übrigens meine ersten Vokabeln und vor allem die Kana mithilfe von Sailor Moon-Songs beigebracht *g*

  6. 11 | Logan

    GEBBI STINKT!

Um deinen Avatar zu ändern, melde dich bitte mit der hier angegebenen Mailadresse unter Gravatar.com an und lade dort deinen neuen Avatar hoch.