Warum „gg“ nicht die absolut schlechteste…
Warum „gg“ nicht die absolut schlechteste Fansubgruppe aller Zeiten ist
So heißt zwar der Titel dieses Artikels, aber eigentlich will ich mich hier einem viel allgemeineren Thema widmen: Lokalisierung und freie Übersetzung. Gerade die englische Gruppe gg hat aufgrund ihrer Art, Anime zu übersetzen und den Charakteren individuelle Sprechweisen zu verleihen, einen eher durchwachsenen Ruf in der Fansubszene. Jetzt komme aber ich her und behaupte frech, gg wäre eine der besten englischen Gruppen überhaupt, was Übersetzung und Ausdruck betrifft. Warum ich das behaupte? Weil es keine Gegenargumente gibt, die jemanden mit halbwegs viel Grips in der Birne überzeugen könnten. Die Hauptkritiker von gg sind nämlich Leute, die das Land der aufgehenden Sonne und seine Sprache stets in den siebten Himmel loben und gleichzeitig alles andere verteufeln. Ich rede natürlich von waschechten Wapanesen, oder Weeaboos.
Weeaboos haben vor allem eine gemeinsame Eigenschaft: Sie behaupten felsenfest von sich, die japanische Sprache weitgehend zu beherrschen, obwohl sie sich bei einem Gespräch mit einem echten Japaner allesamt in die Hose machen würden, denn außer ein paar Wörter und Phrasen, die sie sich durch exzessives Animeschauen eingeprägt haben, ist diese Sprache für sie Kauderwelsch. Aber Achtung, wenn sie in einem Anime eine Anrede hören, die nicht im Sub erscheint! Dann sucht man sich natürlich sofort eine neue Subgruppe, denn wie kann gg es nur wagen, sich nicht so fest wie möglich an die gloreiche japanische Sprache zu klammern und die Atmosphäre des Anime, die die Übersetzung unterstützen soll, nicht zu ignorieren!
Jetzt hab ich schon einen der wichtigsten Punkte genannt, die eine Übersetzung transportieren soll: Die Atmosphäre des Anime. Dabei geht es eben nicht, wie Weeaboos behaupten, um ein Gefühl, sich mitten unter Japanern zu befinden, in einer Umgebung, die japanischer als Kaiser Akihito selbst ist, sondern um die Emotionen und die Stimmung, die der Anime selbst übermitteln will. Das kann die momentane Situation sein, in der sich ein Anime gerade befindet, aber auch das lokale Setting, in dem der Anime spielt, und sogar der Titel einer Serie oder eines Films. Als Beispiel passt hier der Titel von Madoka Magica sehr gut. Okay, das „Puella Magi“ stammt nicht von gg, sondern vom zuständigen Animationsstudio Shaft, aber die Gruppe wurde in der Vergangenheit trotzdem oft genug beschuldigt, auf eigene Faust einen Titel übersetzt zu haben, schrecklich! Dabei bemerken die Leute aber nicht, dass die Übersetzung sehr wohl einen Effekt auf den Zuschauer haben soll. „Mahou Shoujo“ weckt den Eindruck einer kleinen Hexe in einer bunten Welt, die gegen das Böse in der Welt kämpft. Stattdessen entschied sich Shaft aber für einen lateinischen Titel. (Dass dieser nicht ganz korrekt ist, tut aber nichts zur Sache.) Warum? Weil die tote Sprache Latein sofort an etwas „Altes“ und „Mysteriöses“ erinnert, also auch etwas, das mit „Magie“ zu tun hat, aber weniger in Richtung Sailor Moon, sondern eher in Richtung Merlin oder Gandalf.
Shaft wollte damit eine gewisse Mystik einfließen lassen, aber augenscheinlich hat die Weeeaboo-Meute kein Gespür für so was. Wie gg es sich nur erlauben kann, so etwas Heiliges wie „Mahou Shoujo“ zu übersetzen!
Eine gute Animeatmosphäre wird auch besonders durch „Notizen“ am oberen Bildschirmrand gestört. So was nervt, sieht nicht hübsch aus und kann einen Zuschauer völlig aus dem „Flow“ des Anime bringen und sollte daher möglichst vermieden werden.
Ebenso wichtig wie die Atmosphäre eines Anime ist der kontextabhängige Informationsgehalt eines japanischen Satzes. Japanisch ist leider keine europäische Sprache und besitzt, obwohl sich menschliche Sprachen allgemein allesamt ähneln, einen für uns ungewohnten Sprachrhythmus, eine andere Grammatik und Ausdrücke, für die wir Europäer schlicht kein Wort besitzen. Dadurch ergeben sich bei Übersetzungen oft verzwickte Situationen, bei denen man nicht weiß, wie man das japanische Wort X in die Sprache Y rüberbringen könnte. Ein wunderbares Beispiel ist „yoroshiku“. Es ist ein vielseitiges Wort, was aber je nach Kontext eine andere Bedeutung haben kann. Ein dummer Übersetzer würde nun in einem Wörterbuch nachschlagen, was das Wort heißt, darin „Bitte“ finden und es wortwörtlich so hinschreiben. Ein kluger Übersetzer würde sich zusätzlich die Situation ansehen, also den Kontext, in dem das Wort überhaupt fällt. Wenn sich ein neuer Angestellter einem älteren vorstellt und der neue „yoroshiku“ sagt, dann sollte man sich schon fragen, worum ihn dieser überhaupt bittet. Aus dem Kontext weiß man: Er bittet um eine gute Zusammenarbeit. „Auf gute Zusammenarbeit“ ist eine deutsche Phrase, die in diesen Kontext wunderbar hineinpasst und genau das aussagt, was auch im Originalton gesagt wurde. „Bitte“ ist zwar nicht falsch übersetzt, aber hinterlässt bei einem deutschsprachigen Publikum massig Fragezeichen über den Köpfen.
Ich will damit aussagen, dass Übersetzungen eines Films oder einer Serie nicht so wörtlich ausfallen sollen, wie man es aus der Schule kennt. (Das gilt übrigens allgemein für Film- oder Literaturübersetzungen.) Ein Untertitel soll für das Zielpublikum entsprechend gut klingen und dabei die relevanten Informationen liefern, aber das geschieht nur durch entsprechende Formulierungen des Übersetzers. Welche wichtigen Zusatzdetails erfährt man, wenn man „Onii-chan“ anstatt „Yumeji“ in den Untertitel packt? Überhaupt keine, außerhalb Ostasiens existieren keine Zuneigungsunterscheidungen zwischen verschiedenen Varianten von „Bruder“, also ist das eine Information, die für uns völlig irrelevant ist. Die Ausnahme bilden jene Situationen, in denen man als Zuschauer tatsächlich erfahren muss, wie gern man sein Geschwisterchen hat, aber ab hier fängt es an, Geschmackssache zu werden. Manche bevorzugen es, davon auszugehen, dass das Publikum ohnehin viele japanische Worte versteht, und lassen Dinge wie „Onii-chan“ unübersetzt. Ich halte das generell für keine sonderlich gute Idee und gehe gerne den Weg des kleinsten gemeinsamen Nenners, indem ich das Wort übersetze und danach die Dialoge so halte, dass der Zuschauer allein durch den Wortwechsel über und mit dem Bruder erfährt, dass der Protagonist ihn sehr gern hat. So funktioniert schließlich die deutsche Sprache, da muss ich nichts unübersetzt lassen und Gefahr laufen, dass es Leute gibt, die die japanische Sprache zum ersten Mal hören und selbst mit Untertitel keine Ahnung haben, was die da gerade faseln.
Unterschieden werden sollte außerdem zwischen „Lokalisierung“ und „Generalisierung“. Ja, ich spiele jetzt gerade neuzeitlichen Philosophen und habe letzteren Begriff quasi erfunden, aber er drückt sehr gut die Unterscheidung verschiedener Übersetzungen aus. Wenn ich einen Untertitel generalisiere, versuche ich nicht, ihn an die Eigenheiten der deutschen, österreichischen oder Schweizer Kultur anzupassen, sondern ihn unabhängig von kulturellen Eigenheiten in die deutsche Sprache zu übersetzen. Viele Gruppen gehen dann allerdings einen Schritt weiter und schauen sich an, für welche Zielgruppe ihr Fansub überhaupt gelten soll. Die Gruppe gg ist nun mal eine amerikanische Gruppe und übersetzt Anime für den amerikanischen „Markt“. Dass man dann bei ihren Veröffentlichungen öfters Zeilen liest, die man in der amerikanischen (und nicht britischen oder südafrikanischen) Umgangssprache hört, sollte niemanden verwundern, und trotzdem gibt es immer wieder wütende Leute, die behaupten, gg würde zu viel amerikanisieren. Protestanten beschweren sich schließlich auch nicht, dass der Papst katholisch ist. Es stimmt, „bipolar“ ist allgemein keine sonderlich gute Übersetzung für „tsundere“, aber in dem Kontext, in dem das Wort vorkam, (im Ending von SoreMachi) war das Wort sehr wohl angemessen, da es nicht explizit um diese Charaktereigenschaft ging, sondern darum, dass man zwei verschiedene Seiten von sich in unterschiedlichen Situationen zeigt – und nichts anderes drücken „tsundere“ und „bipolar“ aus. Solche Wörter machen eine Übersetzung dynamisch, auch ohne zwei verschiedene Sprachen vermischen zu müssen.
Übersetzung von Namen ist eine etwas schwierigere Sache. Ja, bei Eigennamen, die keine zusätzlichen relevanten oder atmosphärischen Informationen liefern, ist eine Übersetzung relativ sinnlos, aber natürlich gibt es auch Wörter, die eigene Begriffe sind (ob erfunden oder nicht) und Details verraten, die man als Nicht-Japaner nicht erkennen kann. Solche Wörter sollte man übersetzen, falls sie wichtig oder kurios genug sind. Dasselbe gilt auch für Wortspiele, die leider in fast allen Fällen einen Witz an das Publikum übermitteln möchten und deswegen relevant sind und im Untertitel aufscheinen müssen. Hier ist entweder große Kreativität beim Übersetzer gefragt, der den Satz irgendwie zurechtbiegt und eine deutsche Entsprechung findet, oder man muss auf eine Notlösung zurückgreifen, indem man das Wortspiel wörtlich übersetzt und eine Notiz an den oberen Rand setzt. Wie vorhin schon erwähnt sind solche Notizen schreckliche Atmosphärenkiller, aber manchmal lässt sich Variante 1 eben nicht durchführen.
Das sind alles keine festen Regeln, die für jede Übersetzung gelten sollen. Wichtig ist, dass man auf die Atmosphäre, den Informationsgehalt und die Zielgruppe achtet und seinen Untertitel angemessen daran anpasst. Wir von NanaOne halten uns an diese Regeln und werden üblicherweise für unsere Übersetzungen gelobt. Wir übersetzen Worte, falls wir die Atmosphäre (und besonders das Setting) damit unterstützen und damit keine wichtigen Informationen verloren gehen, nehmen aber auch an, dass unsere Zielgruppe ein bisschen Ahnung von der japanischen Sprache hat, und lassen in einem japanischen Setting bekannte Worte unübersetzt. Man soll gg aber auch nicht verurteilen, weil sie sich auf amerikanisches Publikum konzentrieren und ihre Untertitel für alle amerikanischen Publikumsgruppen zugänglich machen und dabei möglichst viele Worte übersetzen. Fansubgruppen, die man wirklich verurteilen sollte, sind jene, die diese drei Faktoren völlig ignorieren und alles wörtlich aus der Ausgangssprache runterübersetzen, denn die Endergebnisse sind langweilig, unkreativ und noch nicht mal für alle Menschen verständlich, die die Zielsprache sprechen.
Na gut, Anspielungen auf die Netzkultur, wie gg sie gerne mal einbaut, können zwar lustig sein, aber da halte ich Kritik auch für angemessen… Zumindest hält sich gg in den letzten Seasons immer mehr zurück, was Trollzeilen betrifft.
tl;dr: Wörtliche Übersetzungen bei Untertiteln klingen fast immer schrecklich oder zumindest langweilig, weil nicht auf den Kontext und den Informationsgehalt einer Aussage geachtet wird und man nicht versteht, für welche Zielgruppe man einen Anime untertitelt. Freie Übersetzungen hören sich besser an und beinhalten alle relevanten Details, um der Handlung folgen und die vom Anime vorgesehene Atmosphäre transportieren zu können. Das bedeutet aber auch, dass man als Übersetzer für eine gute freie Übersetzung auch selbst nachdenken muss. Daraus schließe ich: Man ist ein schlechter Übersetzer, wenn man nicht nachdenken kann/will und alles wörtlich in die Zielsprache hinüberbringt!
So, und nun, nach fast 1800 Wörtern: Erklärt mir doch mal, warum eine freie Übersetzung schlecht sein soll.
Bildersoße: Die Failsubs-Bildergallerie von KYM
Link: #15478
Danke, naich :3
Link: #15479
Bitte, nudge :3
Link: #15480
Lol.
(Aber ist es nicht so, dass einige US-Fansubser die Anrede übersetzen/amerikanisieren und aus Abc-san ein Mr. Abc machen?)
Link: #15481
Das ist richtig und ich hab im Artikel auch erklärt, warum diese Übersetzung durchaus legitim sein kann.
Link: #15482
Ja, habe ich gelesen. War auf das „no honorifics, dropped“ bezogen, schließlich ist das nicht die einzige Gruppe, die das so macht.
Link: #15483
gg soll auch nur stellvertretend für solche Gruppen stehen. Wir selbst schreiben seit einiger Zeit nicht-japanische Anreden in unsere Subs, wenn das Setting europäisch oder amerikanisch ist. Das wirkt gut und lässt die Übersetzung viel authentischer wirken. Wie gesagt, Leute, denen so etwas nicht gefällt, sind fast immer Weeaboos, die am liebsten komplett japanische Untertitel lesen würden.
Link: #15484
trolol dafür habe ich meine Zeit verschwendet ?
ich will mein Geld zurück
Link: #15485
Guter Beitrag, dem ich nur zustimmen kann.
Ich selber bin absolut kein Fan davon, wenn einige Übersetzer möglichst viel aus der Ursprungssprache erhalten möchten und Begriffe wie „itadakimasu“ oder „Onee-chan, Onii-san etc.“ im Sub lassen, nur um ihn dann in einer fetten Infobox zu erklären.
Das kann einige unerfahrene Zuschauer durchaus verwirren, wenn diese solche Begriffe nicht kennen. Ich wurde erst vor kurzem von jemanden auf genau dieses Problem angesprochen, weil er noch nicht lange Anime schaut und diese Wörter natürlich nicht kannte.
Es ist meiner Meinung nach eigentlich auch total logisch, keine Wörter aus einer anderen Sprache in einen deutschen oder englischen Sub zu verwursten und genau aus diesem Grund übersetze ich selber so, dass der Sub auch von jemandem, der keine Ahnung von der japanischen Kultur hat, einwandfrei verstanden werden kann und schaue mir nach Möglichkeit selber nur Subs von solchen Gruppen an, die es ebenso handhaben…. Auch wenn das natürlich leider nicht immer geht.
Als aktuelles Negativbeispiel lässt sich die englische Gruppe Doki nennen, die in meinen Augen den Begriff „Weeaboo“ ganz neu definiert.
Link: #15486
An dieser Stelle merkt man dann, dass dieser Artikel schon etliche Monate auf dem Buckel hat :V
Link: #15488
Ich hab den Artikel vor ein paar Tagen verworfen und völlig neu geschrieben. Der eigentliche Grund an meiner Aussage ist eher, dass ich schon längere Zeit nichts mehr von gg geschaut hab :V
Ist aber auch egal, gg soll nur stellvertretend für lokalisierende Fansubgruppen stehen.
Link: #15489
8thSin ist aber schon längere Zeit inaktiv, zumindestens was laufende Animu angeht.
Link: #15490
Jetzt besser? :< Wie es intern bei denen aussieht, ist wirklich nicht das Thema des Artikels :V
Link: #15487
Wieso hab ich mir das jetzt nochmal komplett durchgelesen? #YOLO
Link: #15491
Wären deiner Meinung nach Anspielungen auf die Netzkultur in einem Rape-Hentai passender, naich?
Link: #15492
Nur, wenn die Vergewaltigte genau 17 Jahre alt ist, der Hentai in der Zukunft spielt und der Vergewaltiger Dieter heißt.
Link: #15493
Ist das nicht die Story von Sora no Woto?
Link: #15506
Nein, da sind die Vergewaltigten jünger.
Link: #15494
>Unterschieden werden sollte außerdem zwischen „Lokalisierung“ und „Generalisierung“. Ja, ich spiele jetzt gerade neuzeitlichen Philosophen und habe letzteren Begriff quasi erfunden, aber er drückt sehr gut die Unterscheidung verschiedener Übersetzungen aus.
>habe letzteren Begriff quasi erfunden
>erfunden
Link: #15495
Das Wort selbst hab ich nicht erfunden, ihm sehr wohl aber eine neue Bedeutung zugewiesen, also genau das, wofür neuzeitliche Philosophen bekannt sind.
Link: #15498
Kann mir als „Ich schaue eh so gut wie keine Eng Subs“ Zuschauer in Grunde egal sein. Man kann gg aber zugute halten, dass sie meist meinen Anime Geschmack treffen und relativ schnell eine Vorlage für Deutsche Gruppen liefern, wennse den gleichen Anime subben.
In Grunde hättest du den Artikel auch einfach auf NO und sonstwem beziehen können, damit es einen „Deutschen“ Bezug hat. Außer du willst den Leuten damit weiß machen, weniger Engl Speedsubs zu schauen und auf Gruppe XY der englischen Szene zu wartet statt auf NO&Co. ;).
Wobei.. ich frage mich ob der „Flame“ auf MAL&Co wirklich geringer wäre, wenn „Deutsch“ die Weltsprache wäre. Zumindest das Sprachliche Niveau wäre dann wohl nicht so scheiße, wie es in diesen Universum so ist. Aber „Englisch“ ist so so viel besser und einfach und blablub. Lolipop.
Link: #15501
Ich denke, naich beschreibt die Qualität einer guten Übersetzung allgemein. Also durchaus auch auf deutsche Fansubs bezogen. Somit würde es dich, als Konsument deutscher Fansubs, sehr wohl betreffen, wie gut die Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche ist. Sieht man ja auch teilweise bei einigen Fansubreviews von Gebbi, wie lieblos die Skripte einfach runtergetranst werden.
Vermutlich hat naich gg nur als Beispiel aufgeführt, da zu dieser Gruppe solche Kommentare zuhauf auf MAL zu finden sind und einen guten Aufhänger für einen Post dieser Art darstellen.
Wat? Wo kommt das denn her?
Link: #15503
Wollte es nicht noch ein drittes Mal schreiben, sondern Wetter selbst rausfinden lassen, dass er ein bisschen was fehlinterpretiert hat und das nicht die eigentliche Aussage des Artikels sein soll, aber danke, dass du’s ihm ins Gesicht sagst. xD
Das frag ich mich allerdings auch.
Link: #15505
Also so auf nen Deutschen Fansub wird mir zu indirekt geübt.
Denn es ist den meisten Gruppen egal welche Quelle sie beziehen, solange „Englisch“ drin ist. Den hier spielt noch eine ganz andere Rolle rein: Das „Können“ eines Übersetzers.
Wenn gg sich als eine der wenigen Gruppen versucht, ein „lebendligen“ Fansub zu kreieren, dann bringt das wenig, wenn da nur nen Deutscher Translator Anfänger dran sitz, der mit den Andeutungen und Formularien kein Peil hat (plus Edit&Co).
Für mich sind das in Grunde 2 Paar Schuhe, weil eine gute Vorlage nicht automatisch auch ein besseren deutschen Fansub bedeutet. Selbst NO kriegt das nicht immer hin (auf Lightmaker anspiel :> ).
MAL ist wie Facebook/Amazon: Jeder kann sein Dünnpfiff dazu abgeben. Was davon Wahr und Unwahr ist kann man nur unschwer auseinander halten, wenn es nicht sone Reviews a la Gebbi gebe (weil man damit die Sachen etwas korrekter einordnen kann).
Mein Beispiel mit der Deutschen Sprache ist ein Gedankenspiel. Unsere Sprache gibt sich weitaus mehr „Mühe“ was Formulierung und Ästhetik angeht, was Liebhabern von „Sprache“ eben oft viel Mühe geben lässt, sich an Kritiken nicht satt sehen zu können, wenn ein Autor von Buch XY sich mal wieder keine Mühe gegeben hat, seine Geschichte in anständiger Art und Weise zu schreiben.
Das heißt in meiner Logik halt, das der „Flame“ theoretisch noch deutlich ausfallender und viel mehr Diskussionen bieten würde, weil man sich ja um einige Punkte mehr streiten kann und nicht nur über Simple Dinge wie „Onniiiiii-chan“. 😉
Link: #15507
Onii-chan ist nicht simpel, sondern muss im Gegenteil verdammt kompliziert sein.
Sonst würden es nicht so viele Subber schlicht stehen lassen 😉
Link: #15518
Wenn ich dich recht verstehe, Wetter, dann möchtest du sagen, dass eine sprachlich schöne Übersetzung im Englischen nicht die beste Vorlage sein MUSS, um von ihr eine deutsche Übersetzung anzufertigen.
Nehmen wir an, es gäbe zwei Fansubs von einem Anime mit vielen Wortspielen. Die eine Gruppe überträgt diese extrem gut in englische Wortspiele, die andere erklärt sie in Info-Boxen.
Es wäre sicherlich einfacher, von der Gruppe mit Erklärtext zu übersetzen und sich auf die Suche nach den eigenen Wortspielen zu begeben.
Nur dürfte ein Fansub nicht danach bewertet werden, ob wir Übersetzern in andere Sprachen damit eine Hilfestellung geben, sondern danach, ob es in der eigenen Sprache Spaß macht, den Anime zu schauen. Und das darf bezweifelt werden.
(Und für viele Gruppen in der deutschen Szene dürfte es darauf hinauslaufen, dass man die gute und freie englische Version nimmt und sie wörtlich übersetzt – was dann nichts mehr mit dem Japanischen zu tun hat, keinen „Flow“ mehr hat und der englische Wortwitz verloren ist. Zudem ist der Satz so lang geworden, dass man ihn eh nur noch zur Hälfte lesen kann).
Link: #15500
Sehr schöner Artikel, naich.
Gerade diesen Grad zwischen wörtlicher Übersetzung und dem Flow, den der Sub rüberbringen soll, ist das Schwierigste am Transen. Ich merke das jedes Mal, wenn ich auf die Uhr schaue und das Gefühl habe, dass ich schon 3h an einer einzelnen Zeile sitze, die schlichtweg nicht wörtlich zu übersetzen geht.
Vorteil der generalisierten englischen Subs ist jedoch das bessere Verständnis auf Seiten der nicht-englisch-sprechenden Fans, die nun nicht jede einzelne englische Redewendung kennen oder mit bestimmten umgangssprachlichen Begriffen vertraut sind.
Link: #15502
Klar, damit hast du völlig recht, mit generalisierten Subs spricht man allgemein ein viel breiteres Spektrum von Personen an. Aber es sind nun mal sprachliche Eigenheiten gewisser Kulturen, die die Zielgruppe zwar eingrenzen, aber die Formulierungen um einiges aufpeppen und auch „natürlicher“ klingen lassen. Es kommt immer drauf an, wen man mit seinem Untertitel überhaupt ansprechen will.
Link: #15504
Yeah! Es gibt Leute, die meiner Meinung sind! Ich finde es auch immer amüsant, wenn auf MAL bei den Gruppen als Begründung für die negative Bewertung „liberal shit“ steht.
Link: #15508
oder “illegal” (lol)
Link: #15526
Stimmt. Und bei Horrible steht dann „legal“ xD
Link: #15510
„So, und nun, nach fast 1800 Wörtern: Erklärt mir doch mal, warum eine freie Übersetzung schlecht sein soll“
Es ist ja nicht so, als würde ich nicht konform gehen mit der Aussage dieses Artikels, aber was genau hilft das mir, wenn ich in gerade was Suffixe angeht ständig herum diskutieren muss mit den Leuten, ob nun in den Anime welche reingehören oder nicht?
Meiner Meinung nach kann man sie zum größten Teil in die getrost in die Tonne treten.
Ich bin ein ansoluter Freund der freien Übersetzung, weil das teils einfach den Lesefluß für den Zuseher vereinfacht und ebenfalls den obligaten sonderbaren Satzkonstrukten die bei der wortwörtlichen, wohlgemerkt meist, aus dem Englischen stammenden Übersetzung den gar ausmacht.
Aber was hilft dies alles, wenn danach verlangt wird?
Das muss ich jetzt doch einmal fragen…
Ist es denn nicht so, dass wir „Fansubs“ machen? Von Fans für Fans?
Muss man da sich nicht auch ein wenig auf die Fans einlassen und dem Fan geben, was des Fans ist?
…oder mache ich am Ende des Tages die Sub für mich alleine?
Link: #15511
Man entschuldige die Rechtschreibfehler, es ist zu früh und ich bin krank, das beeinträchtigt meist meine korrekte Schreibweise.
Link: #15522
Guter Einwand, aber ich denke, dass ist nicht unbedingt das Problem der Fansubber, die einem Untertitel einen schönen sprachlichen Fluss verleihen wollen, sondern eines der Fans, die so etwas nicht wertschätzen können und, wie oben genannt, noch immer diese dumme, unnütze „Weeaboo-Mentalität“ besitzen. Die Punkte oben sind für jene Leecher, die eine gute Übersetzung und hübsche Formulierungen zu schätzen wissen. Wenn ihr in eurer Gruppe hauptsächlich Fans habt, die alles unübersetzt haben wollen, dann ist das nicht das Problem von euch als Fansubgruppe. Außerdem sind wir hier nicht beim großen, bösen Markt, bei dem wir die Bedürfnisse der Kunden befriedigen müssen, um selbst expandieren zu können. Fansubben ist eine Freizeitaktivität, die im Grunde nur Spaß machen soll, damit man am Schluss mit dem Endergebnis zufrieden sein kann.
Link: #15525
„Fansubben ist eine Freizeitaktivität, die im Grunde nur Spaß machen soll, damit man am Schluss mit dem Endergebnis zufrieden sein kann.“
Ah, das nun wieder 😀
Ja, natürlich, doch ändert es ja nichts an der Sache, das man ständig versucht sich selbst zu verbessern und an sich selbst auch arbeitet, dazu braucht man in gewisser Hinsicht auch was feedbacken und es zugegebenermassen durchaus auch Animes gibt wo ein Suffix angebracht ist.
Soll ich jetzt auf Teufel komm raus mein eigenes Süppchen kochen? Gegen den Fan für den ich es eigentlich mache und manchmal auch gegen die eigenen Reihen, obwohl es doch nicht wirklich festgeschriebene Regeln gibt was dies anbelangt?
Link: #15527
Sicher, es ist durchaus sinnvoll, sich selbst verbessern zu wollen und das mit anständigem Feedback auch zu tun, aber das schließt ja nicht den „Spaß“ aus, den man damit haben kann. Ich bestreite ja nicht mal, dass man auch ohne diese Übersetzungs-Regeln im Artikel einen Sub schaffen kann, der den Subbern selbst Spaß gemacht hat, aber dann sollte man mit den Konsequenzen leben, von einem anspruchsvollen Publikum schlecht bewertet zu werden. Es wird immer eine Gruppe von Fans geben, die auch den schlechtesten Sub gut finden oder zumindest beide Augen auch bei massiven Fehlern zudrücken können, aber dann kann man dennoch nicht von sich behaupten, man hätte einen objektiv (oder zumindest intersubjektiv) guten Sub kreiert. Wenn ich einen schlechten Film drehe, aber trotzdem viele Leute ins Kino laufen, dann war der Film zwar erfolgreich und ich hatte meinen Spaß daran, aber deswegen war der Film trotzdem nicht gut. 😀
Link: #15529
Na, ich hoffe mal stark, das wir alle das nur aus Spaß machen, zumal man ja nicht wirklich etwas dafür bekommt^^.
Und… Hey, nichts gegen einen ordentlich schlechten Film! Ist meistens unterhaltsamer als gute Filme, zumal auch das alles eher wieder subjektiv ist. 😉
Bei Filmen und Animes doch ein und dieselbe Geschichte, wenn wir nur „gute“ sehen wollen würden, hätten wir wohl redlich wenig anzusehen. 😀
Ich halte mich da des Öfteren an das gute alte Motto meines Karaoke-Bar-Zeremonienmeister: „If it´s good, it´s good. If it´s bad, it´s better.“ 😉
Link: #15520
So, auch noch etwas senfen.
Eine Frage, die man sich stellen kann, ist die, was man eigentlich schauen mag: Den Anime oder den Sub?
Normalerweise wird man wohl den Anime schauen wollen – und nimmt den Sub dabei in Kauf. Es kann aber auch Ausnahmen geben.
Wenn ich davon rede, dass man „eher den Sub als den Anime schaut“, meine ich damit all die Stellen, die mich aus der Immersion reißen. Also wenn mir der Sub irgendwas hinwirft, auf das ich achten MUSS (ob ich nun möchte oder nicht – der Mensch tut so was halt) und mich vom Anime ablenkt. Das ist z. B. Infoboxen, zu lange Sätze, so dass ich zurückspuhlen muss, \an8, unverständliche Sätze (aufgrund schlechter Orthographie), penetrante Karaoke-Effekte, etc. pp.
Das sind nun alles Negativbeispiele, die Immersion brechen, und die regelmäßig in Fansubs verbrochen werden.
Aber es könnte ja durchaus sein, dass ein Sub quasi „eigenständig“ ist und sozusagen den Anime „nur noch“ als Referenzmaterial nutzt. Dann möchte ich den Sub sehen, und weniger den Anime.
Beispiel wäre etwa Rumbels Gintama, waraus naich oben ja auch ein Bild verwendet hat (Wobei das Bild wirklich nur diese Unart darstellt, möglichst nicht zu übersetzen). Rumbel flastert Gintama derart mit Infoboxen zu, die möglichst jede Referenz im Anime erhellen. Das Ganze ist dann eben weniger „Ich schaue einen Anime“ als „Ich lese ein Erläuterungsheftchen“, wie wir sie aus der Schule kennen. In der Masse macht das sogar schon wieder Spaß.
Anderes Beispiel wäre dann auch gg mit ihren Trollsubs, in denen sie durch die genannte Internet-Sprache den Anime selbst parodieren oder mit exzessiver Nutzung von Fansub-Unarten eben Fansubs ansich parodieren. Das macht dann auch schon wieder Spaß (und man könnte auch behaupten, dass die Anime, bei denen gg das gemacht hat, auch so dämlich wurden, dass man durch gg’s Späßchen überhaupt den Anime zuende schauen konnte).
Aber wie gesagt: Dann schaut man (eher) den Sub, nicht den Anime. Aber das halte ich für durchaus legitim.
Aber gerade so etwas wie Trollsub setzt natürlich voraus, dass man sein Material versteht und mit Sprache umgehen kann. Das, was man auch für einen „guten Sub“ können sollte. Hier sind die Brüche in der Immersion bewusst gesetzt und sollen da sein. Bei „schlechten“ Subs sind sie eher aus Unfähigkeit oder Faulheit vorhanden.
Wenn ich mir als Fansubber die Frage stelle, möchte ich dass man den Anime oder den Sub sieht, und mit „Anime“ beantworte, sollte ich mir den eigenen Fansub auch darauf hin anschauen: Macht es mir eigentlich selbst Spaß, den Anime (mit meinen Untertiteln) zu sehen? Oder bin ich völlig damit ausgelastet, den Subs zu folgen…
Link: #15523
Du musst aber auch bedenken, dass nicht jeder Anime wie Gintama ist. Gerade Gintama ist für seine unzähligen Anspielungen auf die japanische und westliche Popkultur bekannt, das kann schließlich nur kaum ein anderer Anime von sich behaupten. Ausnahmen bestätigen immer die Regel, ebenso wie die berüchtigten Trollzeilen von gg, aber ich habe auch oben schon geschrieben, dass man mit Trollzeilen eher vorsichtig sein sollte. Sie können einen Anime sehr wohl erheitern, wenn man als Fansubber ein Gespür davon hat, wo diese Zeile nun passen könnte. Ein bewusster Immersionsbruch ist nicht unbedingt positiv wirksam, wenn die jeweilige Animeszene nicht dazupasst. Als Negativbeispiel fällt mir da immer CoalGuys ein, die augenscheinlich große Fans von ggs Trollsubstil waren und sie in dieser Hinsicht nachahmen wollten, was ihnen im Gegensatz zu gg aber kaum mal gelang, weil die entsprechende Zeile schlicht nicht zur momentanen Situation im Anime passte.
Ich denke nicht, dass solche bewussten, aber schlechten Trollzeilen aus Faulheit der Fansubber entstehen, sondern eher aus Langeweile bei der Arbeit oder aus übermäßigem Enthusiasmus. Oder warst du nicht früher auch mal richtig begeistert vom Fansubben und hattest die allerbesten Ideen für tolle Zeilen in einem Fansub, die im Nachhinein gesehen eher mäßig ausgefallen wären?^^
Link: #15530
Ja, natürlich hab ich einige Zeilen verbrochen, die ich so nicht mehr machen wollen würde. Aber es sind auch ein paar dabei, wo ich selbst überrascht bin, welche guten Geistesblitze mir da aus den Fingern geglitten sind ^^
Aber ich wollte mit meinem Kommentar eben auch gar nicht darauf hinaus, möglichst zielgerichtet Immersionsbrüche in die Subs einzubauen. Sondern eher, auf solche zu verzichten, wenn man einen „normalen“ Sub machen möchte. (Wenn man einen Trollsub oder einen Erklärbärsub machen möchte, dann ist das was anderes. Aber dann sollte man sich bewusst sein, dass man den Sub in den Vordergrund rückt.)
Und was ich damit meinte, dass Trollsubs eher an dem ist, was ein „guter Fansub“ sein könnte, als einfach runterübersetzte, war, dass (gelingende) Trollsubs verstehen, warum sie lustig sind. Sie ignorieren zwar die „Immersion des Animes“ – erschaffen aber wenn man so will „die Immersion des Trolls“.
Wenn man „normale“ Untertitel macht, sollte die Sprache die „Immersion des Animes“ unterstützen und Brüche vermeiden.
Link: #15524
„Wenn ich mir als Fansubber die Frage stelle, möchte ich dass man den Anime oder den Sub sieht, und mit “Anime” beantworte, sollte ich mir den eigenen Fansub auch darauf hin anschauen: Macht es mir eigentlich selbst Spaß, den Anime (mit meinen Untertiteln) zu sehen? Oder bin ich völlig damit ausgelastet, den Subs zu folgen…“
Ich denke nicht es so simpel ist… Natürlich sehe ich mir den Anime an und nicht die Sub. Die Sub unterstützt den Anime, oder noch einfacher, sie macht es mir möglich den Inhalt der Geschichte zu verstehen. Ich verlange nichts mehr, als das mir die Geschichte verständlich übersetzt wird. Nur… Es gibt diese Subs, nicht immer, aber manchmal, die noch einen Ticken mehr machen, sie machen eine Comedy lustiger, siehe Boderlines „Strike Witches“ oder vermitteln mir ein Verständnis für etwas mir bis dato Unbekanntes wie Subs4U mit „Mushishi“, das nenne ich einen netten Zusatz, doch halte ich es für eine reine Geschmacksache, ob einem nun dieses oder jenes zusagt, fertig.
Jup, und sage mir keiner, der in Sachen Fansub unterwegs ist, er könne sich „nur noch“ den Anime ansehen, das ist eine Sache der Unmöglichkeit und hätte mir vorher jemand gesagt wie viele Fehler man plötzlich sieht, wenn man sich mit dem Thema Fansub beschäftigt hätte ich es mir wohl zweimal überlegt ob ich mich damit infizieren lasse^^.
Link: #15528
Ja, so sollte es eigentlich sein. Man möchte sich einen Anime anschauen und ihn genießen. Wenn die Subs gut gemacht wurden, macht das auch Spaß. Und bestenfalls vergesse ich, dass ich Subs lese. Und das sollte das Ziel sein.
Die Immersionsbrecher – also unübersetzte Wörter, Infoboxen, etc. – reißen aber einen aus diesem Genuss heraus; man schafft eine künstliche Distanz, die nicht sein muss. Die Infos, die s4u damals bei Mushishi gemacht hatte, waren (so weit ich mich richtig erinnere) im Anschluss an die Folge angehängt. Sie „unterbrachen“ nicht den Fluss des Animes.
Und ja, natürlich bekommt man als Fansubber einen ganz anderen Blick auf Fansubs und nimmt das Ganze viel genauer wahr. Aber mein Punkt sollte eher sein, dass viele Fansubber gar nicht darauf achten, ob man potentiell einfach Spaß am Anime haben kann mit ihren Subs. Wenn man etwa eine zwar irgendwie korrekte Übersetzung (aus dem Englischen) gemacht hat, die aber unglaublich dröge ist und keinerlei Witz rüberbringt (gehen wir mal davon aus, dass der gesubbte Anime unterhaltsam sein soll, wie die meisten es sind), dann noch Zweitsprecher oder Infoboxen oben aufploppen, … Dann sollte man eigentlich feststellen können, dass da etwas schief läuft. Es sei denn – meine These – man schaut den Sub und nicht den Anime. Und das werden die meisten Fansubber tun. Unbewusst spielt man „Schaut her, mein Fansub“ statt „Hey, der Anime ist toll. Schaut ihn euch an (meine Untertitel helfen euch bei der Sprache)“. Unbewusst deshalb, weil das kaum der Anspruch der Fansubber, die so etwas tun, sein dürfte.
Link: #15531
Mal ganz ehrlich, ich bin mir nicht sicher ob ich zu meinen eigen Übersetzungen ausreichend Abstand habe um hier „nur“ den Anime zu sehen…
Ich werde immer nach meinen Fehlern suchen, so betrachtet bin ich schuldig im Sinne der Anklage.
Wobei ich sagen muss, das der Rewatch meines Erstlingswerk bei weitem nicht so schlimm ausgefallen ist wie befürchtet, ich hatten teilweise sogar vergessen mich auf die Sub zu konzentrieren, kein Wunder, war auch ein guter Anime (unabhängig von dem Verbrechen was ich mit meinen Untertiteln begangen habe).
Mushishi hatte soweit ich mich entsinne eine gute Kombi von beidem. Manchmal gab es Infoboxen, aber meistens kam die Info im Abspann. Aber das Thema Infoboxen sollte man tatsächlich überdenken, zumal meist es auch nicht wirklich relevant ist, was nun was ist…
Ist es z.B. wichtig zu wissen was ein Shikigami genau ist? Wen es interssiert kann das doch nachlesen, oder?
Link: #15532
Hihi, dich habe ich jetzt scheinbar wirklich ausreichend verwirrt^^
Nein, als Subber achtet man natürlich mehr auf die Subs als man das normalerweise tun würde – gerade wenn es die eigenen sind. Und vor dem Release will man natürlich auch noch Fehler ausräumen.
Aber wenn du magst, ein paar Tipps, die ich hilfreich finde:
* Die Untertitel mal laut lesen.
Bekommt man ein Gefühl dafür, ob es „natürlich“ klingt und wie lang die Zeile wirklich ist.
* Niemals alleine subben.
Einen Edit und ein paar QCler haben, die auch auf Ausdruck achten (oder zumindest anmerken, wenn sie etwas nicht lesen konnten oder nicht verstanden haben). Sozusagen als Distanz, die man selbst nicht mehr hat. Werden die Witze verstanden? Vorschläge zu Formulierungen, die einem nicht einfallen wollten? etc. Nur Vorsicht, gerade bei QClern gibt es viele „Weeaboos“^^
* Sub mal eine Folge wie gewohnt mit Infoboxen und jap. Begriffen. Schau sie dir an. Dann lösch die Infoboxen, umschreib die Begriffe, die du erklären wolltest, übersetz die jap. Wörter kontextbasiert sinnvoll (evtl mal im Wörterbuch nachschlagen, was alles passen könnte). Und schau dir das dann an.
Wenn du es unter dem Gesichtspunkt schaust „Wie viel Spaß macht mir der Anime?“, dürfte dir auffallen, dass selbst scheinbar wichtige Infoboxen oder „unübersetzbare Begriffe“ überflüssig oder durchaus problemlos zu übersetzen sind. Und das es weit weniger anstrengend ist, den Anime zu schauen. Mich hat der Eigenversuch damals ziemlich überrascht^^
Bei „Shikigami“ würde ich schätzen, dass sie so dominant in der Geschichte vertreten sind, dass man sich erschließen kann, worum es sich handelt (eine Infobox könnte sogar spoilern), oder aber, dass sie so unwichtig sind, dass man sie (kontextabhängig) auch einfach als „Geist“, „magisches Wesen“, „Dämon“ oder was gerade passt übersetzen könnte, was zwar nicht 100% korrekt wäre, aber den Sinn (also wofür es in der Serie eingesetzt wird) problemlos transportiert.
Ich versuche mittlerweile nicht zu erklären, was nicht unbedingt zum Verständnis wichtig ist, und nie eine Infobox setze, wenn man es einfach bei Google/Wikipedia eingeben könnte.
Aber Infos als Anhang oder der Website kann man durchaus machen, wenn man eine Hilfestellung geben möchte.
Link: #15535
Infoboxen/TL-notes bitte nur wenn solange diese eingeblendet werden beim Encode die Abspielgeschindigkeit auf 50% reduziert wird, weil ich kann fast nie beides gleichzeitig lesen (eine Ausnahme war mal „Oinky means Oinky“ aber ich komme gerade nicht darauf was für ein Anime das war^^) und den Anime weiterverfolgen noch dazu habe ich auch nicht ständig den Finger über der Pausetaste.
Aber wenn es denn sein muss wie wäre es mal, in Zeiten von Umschaltbaren Softsubs, mit einem zusätzlichen Subberkommentar Track.
Link: #15536
Manche Animes leben halt nur von Wortwitzen der japanischen Sprache. Ein guter Übersetzer schafft es sicherlich mit viel Kreativität, einiges davon auch in eine andere Sprache zu übertragen – alles wird mit Sicherheit aber nicht möglich sein. Mir fällt spontan „Seitokai Yakuindomo“ ein, der mindestens alle zwei Minuten irgendeinen kuriosen Wortdreher bringt. Und wenn das Mädchen dann ständig von „kinbaku“ statt „kinkaku“ redet, kann man das zwar übersetzen, wie es zu der Verwechslung gekommen ist, wird der Zuschauer ohne Infobox wahrscheinlich nie erfahren.
Link: #15538
Haven’t seen anything like this since the Anita Bryant Concert.
Das, oder vielleicht nur mein, Problem ist nicht (nur) das ich fast nie beides gleichzeitig lesen kann sondern das ich nicht anders kann als zu versuchen beides gleichzeitig zu lesen und am Schluss ohne Pause – Rückspul – Pause keines von beidem richtig gelesen noch die Stelle im Anime gesehen habe.
Link: #15543
Ich für meinen Teil denke es ist oftmals eine Frage des persönlichen Geschmacks welchen Übersetzungsstil man mag. So etwas wie die perfekte Übersetzung wird es dahingehend wohl auch nie geben, denn dazu sind Sprachen generell zu verschieden. Wenn es Leuten nicht schmeckt, dass ein Anime möglicherweise etwas „freier“ seitens einer Gruppe interpretiert wird, um die Adaption besser an die eigene Sprache anzupassen, wird gewisslich niemand gezwungen diesen Fansub zu konsumieren. Allen Leuten wird man es letztlich eh nie recht machen können und das sollte man besser auch gar nicht erst versuchen. Zuweilen ist es ja auch schwierig, wenn man all die Jahre Onii-chan gelesen hat, wird man wohl Bauklötze staunen, wenn man auf einmal Großer Bruder zu Gesicht bekommt. Auch wenn ich mich wiederum vor vielen Jahren natürlich bei meinen ersten erblickten Fansubs frage: Hä warum wird das Wort denn nicht übersetzt? Aus meiner heutigen Perspektive sind jedoch gewisse Begrifflichkeiten fast schon essentiell geworden, da sie eben zum Flair dazugehören. Das macht es vermutlich für jeden Übersetzer ungemein schwierig da die goldene Mitte zu finden. Aber es steht ja letztlich jedem frei nach eigenen Gutdünken zu handeln.
Ich denke dass solche Übersetzungen wie die hier im Artikel erwähnten lediglich einen nennbaren Nachteil haben und der wäre, wenn jemand sich daran für weitere Übersetzungen orientiert. Das muss zwar nicht per se ein schlechtes Ergebnis haben, würde aber wohl einer stärkeren „Stille-Post“ Verfälschung unterliegen, als wenn man von einer 1:1 Übersetzung ausgeht, bzw. direkt vom japanischen Original.
Link: #15549
Das ist aber bei jeder Übersetzung von jeder Sprache in jede Sprache so, auch bei wörtlichen. Natürlich könnte man auch ganz extrem jedes Wort 1:1 aus der Ausgangssprache in eine andere Sprache übersetzen, aber so etwas wäre sowohl unlesbar als auch zum Teil völlig unmöglich, da es, wie im Artikel erwähnt, durchaus Worte gibt, für die andere Sprachen keine Entsprechung haben. Ich will damit sagen, dass man bei jeder Übersetzung gewisse Abstriche machen muss, man aber bei einer freien Übersetzung die Bedeutung noch auf die eigentliche Aussage richtig hinbiegen kann. Die einzige Möglichkeit, das Problem gänzlich zu umgehen, ist, bestimmte Worte unübersetzt zu lassen, aber dann darf man nicht mehr von einer Übersetzung sprechen, sondern eher von einer… äh, „Nicht-Übersetzung“, und man muss davon ausgehen, dass das vorgesehene Publikum nicht von unbekannten Begriffen verwirrt wird, denn dann macht es weder Spaß, den Anime zu sehen, noch sehen die Deutsch-Japanisch-Mischmasch-Sätze gut aus.
Link: #15600
Alles klärchen.
Spaß beiseite, freie Übersetzungen sind durchaus sinnvoll, aber man muss auch aufpassen das die freie Übersetzung sinnvoll bleibt. Für mich passen im englischen die EvETaku Übersetzungen, wobei auch Commie durchaus ordentliche Ansätze hat je nachdem welcher Übersetzer dransitzt (Ich erinnere mich da an die Kyojin-Diskussion).
Link: #15603
Kannst du nicht einfach eine monatliche Zeitschrift mit lauter solchen Artikeln rausbringen? 😀 Das wäre genial!^^
Link: #15604
Dazu bräuchte ich monatlich ne gute Idee… und einen ziemlich großen und schnellen Drucker.
Link: #15674
Schweizer. (Großgeschrieben.) (Oder: schweizerisch.)
…nehmen aber auch an, dass unsere Zielgruppe ein bisschen Ahnung von der japanischen Sprache hat, [KOMMA!] und lassen in einem japanischen Setting bekannte Worte unübersetzt.
Und: Ja, naich hat Recht. Wörtliche Übersetzungen sind das Sinnloseste, was man als Übersetzer machen kann – allgemein.
Link: #15677
Ich halte sehr viel von meinen Rechtschreib- und Grammatikkentnissen, also hör auf, meine Ehre zu verletzen! ;_;
Link: #15681
Das waren zwei (2) Fehler in 1.768 Wörtern inklusive Titel, das macht eine Fehlerquote von 0,11% – die Fehler in den ganzen Kommentaren hier habe ich nicht gezählt, aber ich vermute stark, dass deren Fehlerquote mindestens um Faktor 100 höher liegt. Die Schweizer und das Komma würde ich sogar als Tippfehler durchgehen lassen.
– Ich entschuldige mich für die Ehrverletzung. –
Aber ich dachte, du würdest gerne auf Fehler hingewiesen werden, damit du sie verbessern kannst. ):
Link: #15682
Ach, nimm doch nicht alles so ernst, was ich schreibe 😉
Danke für die beiden Hinweise.
Link: #15705
*kenntnissen
Nur um nochmal draufzutreten^^.
Link: #15706
Herzlichen Glückwunsch, du hast soeben das Ofensichtliche aufgezeigt.
Link: #15695
Uh nettes Thema 😀 Ich hab mir jetzt nicht die Mühe gemacht, hier alles durchzulesen, aber ich würd gerne auch noch kurz meine two cent zum Thema suffixe in Subs etc. loswerden:
Erstens mal werd ich wohl nie verstehen, wie man gg als eine der schlechtesten Gruppen bezeichnen kann, denn meiner Meinung nach gehören sie mitunter zu den besten, weil sie es verstehen, ihre Übersetzungen gekonnt lustig und doch nahe genug am Japanischen zu gestalten, dass der Sinn nicht vermurkst wird – bei einem von den beiden failt leider der Großteil sämtlicher Gruppen.
Dann zu Honorifics und Wörtern wie „itadakimasu“, „senpai“, „sensei“ etc.. Das alles sind Wörter, die jemand, der sich ein wenig mit der Materie Anime befasst, wohl oder übel sehr schnell aufnimmt, da sie andauernd fallen. Und genau da liegt meiner Meinung nach auch der Hase im Pfeffer begraben: Was sollen Fansubs sein? An welches Zielpublikum richten sie sich? Das sind die Fragen, die man sich bei der Sache als erstes stellen sollte.
FANsubs sind wie es das Wort sagt, Subs für FANs von FANs. Im Unterschied zu den standard Publisher-Subs, die für ein möglichst breites Publikum produziert werden, darf ich als FANsub-Produzent also davon ausgehen, dass meine Subs größtenteils nur Fans der Materie Anime und Manga erreichen und so sollte man meiner Meinung nach seine Subs auch gestalten. Das bedeutet für mich: Möglichst ohne hölzerne Sätze zu fabrizieren so viele sprachliche und kulturelle Eigenheiten wie möglich mit meinem Sub mitzuportieren. Dazu gehören ganz klar auch Honorifics oder Wörter, die mit einem einzelnen deutschen Wort manchmal nun mal nicht zu übersetzen sind.
Ich gehe davon aus, dass jemand, der meine Subs liest, sich freiwillig, also als Fan, für Japan, dessen Kultur, Sprache usw. interessiert. So jemand dürfte also kein Problem damit haben, auch mal ein wenig eigene Nachforschung zu betreiben, wenn er etwas nicht versteht, denn als Fan tue ich das ja aus Eigeninteresse, weil’s mich eben interessiert. Wenn jemand in seinen Subs permanent japanische Eigenheiten unterschlägt, einfach nur, weil’s nicht zum Deutschen passt oder vielleicht auch aus purer Faulheit, dann geht das meiner Meinung nach schon sehr weit davon weg, Fan der Materie zu sein.
Just my two cent…
Link: #15696
Wenn du aber Wörter unübersetzt lässt, darfst du nicht von einer objektiv guten Übersetzung sprechen, da einige Dinge nun mal… nicht übersetzt sind. Die Frage ist, was es dem Zuschauer bringt, Anreden (das ist übrigens die deutsche Bezeichnung von „Honorific“ 😉 ) und bestimmte Wörter in ihrer Ausgangssprache zu belassen, wenn keine zusätzlichen Informationen gegeben sind. Egal, was für ein großer Fan ich bin, wenn ich den Satz zwar verstehe, er aber vor lauter Fremdwörtern schrecklich klingt, dann ist das schlichtweg kein guter Fansub.
Das ist glaube ich eine weit verbreitete falsche Annahme. Nur wenige Animefans melden sich bei der Fansubgruppe oder bei der Streamingseite zu Wort, sodass ein nicht unwesentlicher Teil der Fans aus Leuten besteht, die keine Ahnung von der japanischen Sprache haben und ebenso kein großes Interesse. Unser Strike Witches-Film wurde ca. 1300 Mal per Torrent vollständig runtergeladen (das ist noch ohne DDL und XDCC), aber ich sehe keine 1300 Kommentare in unserem Release-Artikel.
Ein Sub soll einen Anime schließlich unterstützen (zumindest, wenn man nicht von Codos Theorie ausgeht), und wenn ich als Fansubgruppe eine gewisse Anzahl von Fans habe, die jedes zweite Wort nachschlagen müssen, dann kann der Anime keinen Spaß mehr machen und der Unterhaltungswert ist futsch.
Außerdem (aber das nur so nebenbei) zeugt es nicht unbedingt von guten Übersetzungskünsten und sprachlicher Kreativität, Wörter unübersetzt zu lassen.
Link: #15697
Anreden finde ich bei Anime, die in Japan spielen, vollkommen legitim, schließlich wird in nahezu jeder deutschen Synchronisation, Untertitelung oder Buchübersetzung von Storys, die im englischsprachigen Raum spielen, die sprachspezifischen Anreden (Mr., Ms.) verwendet (bei französischen Filmen ebenso (Mademoiselle, Monsieur)). naich wird das Argument jetzt gleich wieder in der Luft zerfetzen, weil er es auch in Nicht-Anime-Synchros vollkommen bescheuert findet, aber Fakt ist, dass so was bekannt und Standard ist und die Leute es einfach gewohnt sind, deshalb werden auch Anime-Neulinge keine Probleme mit japanischen Anreden haben. Schon allein dadurch, dass sie direkt am Namen stehen, wird sich jeder sofort denken können, dass es irgendeine Anrede sein muss. Deshalb werden die Anreden ja auch in deutschen Anime-Synchros in der Regel beibehalten.
Problematisch wird’s bei allem, was über Anreden hinausgeht. Ich hab letztens euren Index-Sub zusammen mit Freunden geschaut und einer musste ich dann erst mal erklären, was „itadakimasu“ bedeutet, da ihr das japanische Hintergrundwissen fehlte. Dass „itadakimasu“ auch in anderen Fällen als für „Guten Appetit“ eingesetzt werden kann, konnte ich noch verständlich rüberbringen, allerdings fiel mir keine Antwort darauf ein, warum man es nicht einfach auch situationsbedingt übersetzt – denn der Meinung bin ich ja ebenso (mal davon abgesehen, dass „Guten Appetit“ in 95% der Fälle bei eurem Index-Sub gepasst hätte – und es war vor allem deshalb sehr seltsam, weil euer Sub ja ansonsten ziemlich liberal übersetzt war). Bei Railgun scheint ihr’s dann ja selbst eingesehen zu haben, denn da wurde es übersetzt.
Link: #15698
@naich:
Jemand, der sich nicht für die japanische Kultur, Sprache etc. interessiert, der braucht meiner Meinung nach auch keine Anime zu schauen, die einen gewissen Anspruch haben, der kann sich eben mit so was wie Strike Witches (dazu komme ich später noch mal) zufrieden geben, da spielt die Übersetzung auch absolut keine Rolle, da der Storygehalt ohnehin gegen 0 tendiert.
Und „von Fremdwörter strotzen“, davon war nie die Rede. Mir ging es lediglich um gewisse Wörter, die jedem, der nicht gerade grenzdebil ist, nach dem Konsum von 2-3 Serien langsam geläufig sein sollten und genau für die sehe ich keinen Grund, sie zu übersetzen, wenn der Sinn weitaus besser portiert werden kann, wenn man es einfach lässt, anstatt sich wieder in jeder Szene etwas neues dafür einfallen zu lassen, was potenziell wieder am Sinn vorbeigehen kann.
Dein Argument „Leecher != Interesse für Sprache/Kultur“ entkräftest du übrigens mit der Wahl des Anime automatisch komplett selbst. Strike Witches ist weiß Gott kein Anime, der sich über besondere kulturelle / sprachliche Eigenheiten oder eine besonders anspruchsvolle Story auszeichnet. Ja, ich weiß, er ist offiziell sogar japanisches Kulturgut, allerdings nur, weil sich Ecchi nun mal am besten verkauft und als Aushängeschild wunderbar zu missbrauchen ist. Zudem ist gerade Ecchi wohl in Deutschland das Genre, das am meisten Mainstream ist und das unter anderem bestimmt auch, weil man durch Lokalisationen bei Anime, die weder Story noch Sinn und Zweck haben, eben absolut gar nix verloren geht. Unsere ganze Diskussion hier ist daher bei Anime wie Strike Witches von vorneherein hinfällig.
Und es zeugt vielleicht nicht von besonderer Kreativität, Wörter nicht zu übersetzen, es zeugt viel mehr davon, dass man den Sinn möglichst authentisch rüberbringen möchte und ich es bei gewissen Wörtern nun mal jedem Fan zumute, dass er vom Sinn mehr mitkriegt, wenn ich ein bestimmtes Wort unübersetzt lasse, anstatt es zu übersetzen.
@Gebbi: Ich schildere hier lediglich meine Ansichten. Bei Index/Railgun war ich weder übersetzer noch maßgeblich beteiligter Editor, da müsstest du dich also an andere Leute als an mich wenden. Ich kann dir nur sagen, dass „itadakimasu“ etwas ist, was ich persönlich meistens übersetze, weil bei der Übersetzung „Guten Apettit“ im Großteil der Fälle kaum etwas an Sinn verloren geht.
Link: #15699
Oh Mann, Strike Witches habe ich als Beispiel hergenommen, weil es eine hohe Torrent-Downloadzahl hat. Das hat überhaupt nichts mit dem Inhalt der Serie oder sonst was zu tun.
Ich glaube, du übersiehst irgendwie, dass Anime ein Unterhaltungsmedium sein soll und kein Lehrfilm über japanische Kultur. Wenn die Mehrheit der Japanologiestudenten ebenso wie du über dieses Medium denkt, dann wundert es mich nicht, dass so viele das Studium schmeißen.
Das Gegenteil ist aber auch der Fall. Wieso sollte das Argument für keinen Anime gelten, wenn es deiner Meinung nach nur für Strike Witches falsch ist?
Es ist aber nicht authentisch, wenn ich in einem Sub „Meine Nee-san ist totemo Baka“ lese, es klingt bescheuert, gibt der „Übersetzung“ überhaupt keinen Mehrwert und verwirrt die Zuschauer völlig unnötig. Bei Anreden lasse ich es mir vielleicht noch einreden (siehe Gebbi), aber alles, was sich übersetzen lässt, sollte man auch in die Zielsprache rüberbringen, um eine ‚Übersetzung‘ zu schaffen. Authentisch wären unübersetzte Wörter, wenn die Handlung in einem feudalen Japan spielen würde, alles andere wäre hirnrissiges „Ach, sollen sie das doch auf Wikipedia nachlesen“-Denken.
Gerade unser Sub zu Strike Witches bietet ein gutes Beispiel. Wir haben für jeden Charakter hin und wieder ein Wort in ihrer Muttersprache in den Satz gesetzt. DAS ist authentisch, weil diese Charaktere ihr Land und ihre Kultur (klischeehaft) repräsentieren und wir ebendies im Untertitel verdeutlichen wollten. In einem Anime, der in einem völlig normalen, modernen Japan spielt und das Land für die Handlung jederzeit austauschbar wäre, ist so etwas absolut sinnlos.
Stimmt, deswegen haben alle Leute, die Hollywood-Filme schauen, auch unglaublich viel Ahnung von amerikanischer Geschichte und Kultur.
Link: #15700
Hach naich, ich merk langsam, was für ’ne Sorte Mensch du sein musst… Diskutieren bringt hier wenig, dir kann man Dinge ja 2-3 mal sagen, du bestehst weiterhin darauf, sämtliche Argumente völlig überspitzt ad Absurdum zu führen…
Ich hab gesagt, was ich sagen wollte, ich lass das jetzt einfach mal so stehen. Vielleicht kommt hier ja mal noch jemand hin, mit dem man tatsächlich ’ne Diskussion führen kann.
Link: #15701
Tut mir leid, dass ich so dumm bin. Auf Wiedersehen.
Link: #15703
Das wird gemeinhin Diskutieren genannt. Sich gegenseitig Argumente an den Kopf klatschen, ohne dabei aufs Gegenüber einzugehen, ist noch lange keine Diskussion.
Und so zum Thema grenzdebile Übersetzungen …
Hihi.
Link: #15704
Also ich nicht,bin einfach zu faul so viel zu Lesen.Nicht böse gemeint.^^
Link: #15713
„Jemand, der sich nicht für die japanische Kultur, Sprache etc. interessiert, der braucht meiner Meinung nach auch keine Anime zu schauen“
Nur gut, das wir alle nicht klein angefangen haben 0_0″
Es ist ja wohl immer eine Frage was man übersetzt, oder? Ob man jetzt Hyouge Mono übersetzt oder Nichijou… Ersteres steckt voll von japanischer Geschichte und Kultur, hier sehe ich, ähnlich wie bei Werken wie Uta Koi durchaus einen Sinn gewisse Worte eventuell nicht zu übersetzen, aber bei alltäglich Dingen, wie Nichijou, finde ich es etwas übertrieben. Sich als Japankenner zu outen, indem man gewisse Wörter unübersetzt lässt finde ich ehrlich gesagt eher peinlich.
Um absolute Authentizität zu gewährleisten kann man nur das Original konsumieren, das gilt im Übrigen auf für alles, was wir als Übersetzungen bekommen.
Übertragen wir nun diesen Gedankengang so nahe am Original zu bleiben wie möglich, bzw. so wie hier vorgeschlagen, bitte ich einmal in die Literatur… Wie, bitte, würden unsere Bücher aussehen? Ich weiß nicht, ich habe nun schon so einiges auf Deutsch von diversen japanischen Autoren gelesen und irgendwie sind mir dabei nie Suffixe untergekommen. Heißt das jetzt die Übersetzungen sind falsch, weil sie tatsächlich nur ins Deutsche umgesetzt wurden?
Muss ich erst italienisch können um Dante´s Inferno zu lesen und französisch um die Blumen des Bösen zu verstehen?
Link: #15720
“Jemand, der sich nicht für die japanische Kultur, Sprache etc. interessiert, der braucht meiner Meinung nach auch keine Anime zu schauen”
Erstens ist das nicht der ganze Satz und zweitens hab ich den falsch formuliert: Was ich sagen wollte, war, dass man bei Anime, die eben keinen Anspruch haben – wie z.B. Strike Witches oder wie du’s jetzt sagst Nichijô (wobei gerade Comedy-Anime wie Nichijô oft ziemlich extrem gespickt sind mit Anspielungen auf Kultur etc. oder japanischen Wortwitzen, die so auch nicht übersetzbar sind, dein Beispiel also leider ziemlich daneben gegriffen ist) – dass man bei solchen Anime nicht unbedingt japan-interessiert sein muss. Respektive, dass man bei diesen keinen Mehrwert davon hat, das Original so genau wie möglich rüberzubringen, da schlicht zu wenig Inhalt vorhanden ist.
Ich habe nie behauptet, Übersetzungen, die Suffixe weglassen, seien falsch. Ich sage lediglich, dass ich es nicht tun würde, weil ich es unschön finde und es beim Übersetzen nicht meine Absicht ist, Dinge zu unterschlagen, wenn ich es auch ganz einfach unterlassen kann, diese zu unterschlagen, indem ich die Suffixe einfach hinschreiben und meine Übersetzung sich damit immer noch genauso schön anhört wie die Übersetzung von jemandem, der sie nicht weglässt, weil die Dinger Fans nun mal einfach nicht stören – genau so Wörter wie „Senpai“ oder „Kôhai“, die auf deutsch zwangsläufig zu irgendeiner Sprachverwurschtlung führen würden. Die Alternativen, die ich sehe, sind: Ungenaue Übersetzung durch schlichtes Weglassen, was ich nicht will, wiel ich die Originalintention nicht verlieren will, oder merkwürdige Sprachverwurschtlungen, die meinen deutschen Satz einfach scheiße klingen lassen. Also lasse ich solche Wörter lieber so stehen.
Es geht auch nicht um ein Outing oder so irgendwas, sondern einfach darum, als Übersetzer zu versuchen, die Atmosphäre und ursprüngliche Intention des Werkes möglichst originalgetreu rüberzubringen. Und ja, um ein Blume des Bösens zu 100% zu verstehen, musst du in der Tat französisch können, meiner Meinung nach, denn jede Übersetzung ist immer eine Interpretation und kann unmöglich zu 100% das Originalwerk wiedergeben – jede Übersetzung ist nichts anderes als ein Näherungswert. Wenn du das Originalwerk wirklich verstehen und unverfälscht betrachten willst, wirst du in keinem Fall darum herumkommen, die Sprache des Werkes zu lernen.
@naich: Ich hab nichts von dumm gesagt, schlicht diskussionsresistent. An solchen Leuten brauch ich einfach keine Energie zu verschwenden.
Link: #15722
Dir sollte halt mal bewusst werden, dass man Leute mit unsinnigen Aussagen kontern, wenn der Gesprächspartner selbst unsinnige Aussagen macht.
Link: #15725
»wobei gerade Comedy-Anime wie Nichijô oft ziemlich extrem gespickt sind mit Anspielungen auf Kultur etc. oder japanischen Wortwitzen, die so auch nicht übersetzbar sind, dein Beispiel also leider ziemlich daneben gegriffen ist«
Mal ganz abgesehen davon, dass mir als Typografienazi dieser Zirkumflex in den Augen weh tut (ich verwende ja sogar die richtigen Auslassungszeichen): Ein Wortwitz, den man erklären muss, ist leider nicht mehr witzig. Eine Anspielung, für deren Erklärung man weit ausholen muss, ist nicht witzig. Generell sind ziemlich viele Witze, wenn man sie erklären muss, einfach ›nicht mehr witzig‹.
Bringt in einem Sub von daher ziemlich wenig. Wer sich mal ein wenig mit Japan und Japanisch auseinandergesetzt hat, und den Witz vielleicht verstehen könnte, kann das auch anhand des Japanischen, wenn der Witz leicht ist, oder kann sich nach der Folge ellenlange TL Notes a la Joshiraku reinziehen, falls derjenige wirklich so interessiert ist. Hey, ich bin da selbst schuldig, ich frequentiere http://nyaruref.blogspot.de/ recht oft. ^^
Mein Punkt ist aber: Einen Sub mit schwer verständlichem Zeug zukleistern bringt denen, die dabei die Zielgruppe sind, wenig bis nichts. Entweder man versteht es schon durchs Japanische, oder man liest sich danach Erklärungen durch. Der Witz ist eh schon zerstört, das macht nichts mehr aus.
Und die, die nicht die Zielgruppe sind, werden durch einen Sub mit Weeaboofaggotjapanisch nur verschreckt, verstehen nichts und haben dazu noch ein Bild zugekleistert mit Anmerkungen. Muss nicht sein.
Die Untertitel sind nicht dazu da, dem Zuschauer alles über die Show zu sagen, was es zu sagen gibt. Dafür gibt es andere Quellen. Oder eben auch nicht, wenn niemand da was anfertigt, aber Untertitel sind eben nicht dafür da. Ich lese sehr gerne Commie und gg Übersetzungen (go go Eotenas!), und die Details, die Weeaboofaggots im Sub haben wollen, verstehe ich doch auch locker im Japanischen, also ist alles perfekt. Wenn ich von einer Übersetzung her allerdings problemlos den japanischen Text 1:1 rekonstruieren kann, deutet das stark auf Bockmist hin.
Link: #15728
„Ein Wortwitz, den man erklären muss, ist leider nicht mehr witzig. Eine Anspielung, für deren Erklärung man weit ausholen muss, ist nicht witzig. Generell sind ziemlich viele Witze, wenn man sie erklären muss, einfach ›nicht mehr witzig‹. “
Da geb ich dir absolut Recht, weshalb ich bei solchen Anime auch dafür bin, japanische Wortwitze nicht zu erklären, sondern mit deutschen zu ersetzen.
„Mein Punkt ist aber: Einen Sub mit schwer verständlichem Zeug zukleistern bringt denen, die dabei die Zielgruppe sind, wenig bis nichts.“
Genau darum rede ich ja nur von absolut simplen Wörtern, die jeder nach dem Konsum von 2-3 Serien bereits intus hat und nicht von jedem zweiten Wort, bei dem der Übersetzer zu faul ist, es zu übersetzen.
„und haben dazu noch ein Bild zugekleistert mit Anmerkungen“
Auch das ist auf jeden Fall zu vermeiden. Anmerkungen sind höchstens eine Notlösung, wenn an dieser Stelle beispielsweise irgendein technisches Hintergrundwissen nötig ist, um es überhaupt zu verstehen, aber nicht, um japanische Wörter zu erklären. Dazu kann man beispielsweise Blogeinträge oder ähnliches verfassen, die man sich auch gemütlich nach dem Schauen der Folge zu Gemüte führen kann, wenn man denn an den Details interessiert ist.
Im Grunde vertrittst du in diesem Post gerade ziemlich genau meine Meinung und ich gebe dir in so gut wie allen Punkten Recht^^
Link: #15732
Ich gebe aber deiner Zeichensetzung nicht recht. #mussrechtersein
Auch oder gerade die absolut simplen Wörter geben mir aber rein gar nichts. Die hört jeder, der sie hören will, im Japanischen. Wer sie nicht hört, versteht sie auch nicht, wenn sie ausgeschrieben sind. Müssen also nicht in den Sub.
Link: #15723
Link: #15724
Schön, dass du dich nun endlich als Troll geoutet hast. Danke, in Zukunft werde ich dich nicht mehr füttern :3
Link: #15726
Ich meinte damit natürlich eher dich 😉
Link: #15745
Möchte weniger darüber reden, was eine gute oder schlechte Übersetzung ist, da ich davon keine Ahnung habe und es mich auch nicht weiter interessiert, sondern eher darüber, was meine persönlichen Vorlieben als Fan sind.
The Inugami is a Kaminoko…, enemy-san. Okay, darüber brauchen wir wohl eigentlich nicht weiter reden, das ist Schwachsinn bzw. lächerlich.
Itadakimasu hat mich nie gestört und hin und wieder, wenn’s so hinausgeschmettert wurde, fand ich es durchaus passend es nicht nur zu hören sondern auch zu lesen.
Auf senpai und kohai und ebenso auf die Anreden würde ich ungerne verzichten, kann das aber nicht so recht begründen. Ich glaube, bei fehlenden Anreden werde ich manchmal im Lesefluss gestört, während das weglassen von senpai schlicht verfälschend ist und momentan fällt mir auch kein Beispiel ein, wo jemand das mal passend übersetzt hätte.
Übrigens finde ich eure Unterscheidung bei den Anreden zwischen japanischem und ausländischem setting durchaus plausibel. Habe das zwar nicht wirklich durchdacht/durchfühlt aber ich denke, das kommt schon hin so beim gucken.
Auf onee-chan, onii-chan will ich nicht verzichten. Ich habe schon manche Übersetzungsversuche gesehen (bin nicht sicher, aber ich meine jüngst auch einen von euch), keiner hat mir gefallen, obwohl einige durchaus „gelungen“ waren und man gemerkt hat, dass der Übersetzer sich Gedanken gemacht hat.
Bin jedenfalls sehr froh, dass ihr mir für Kurokos „onee-sama“ nicht „werte Schwester“ o.ä. aufgetischt habt.
Link: #15772
Ich finde es reichlich arrogant, jeden als Weeaboo zu bezeichnen, der nicht einfach nur bunte Filmchen untertiteln möchte, sondern dabei auch möglichst viel von der japanischen Kultur vermitteln will. Aber das sei Dir belassen, naich – arrogant bin ich ja selbst genug.
Teilweise kann ich Dein Statement unterschreiben, teilweise bin ich komplett anderer Ansicht – und natürlich sind alle, die nicht meiner Ansicht sind, sowieso Idioten. Das vereinfacht das Ganze zumindest.
Was gg betrifft, so sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sie es mit ihrem „speziellen“ Schreibstil – den man durchaus als respektlos gegenüber der japanischen Kultur bezeichnen kann – ebenso oft schaffen, die Atmosphäre eines Anime komplett zu versauen, wie sie zu transportieren.
Das Problem bei gg ist nämlich, dass sie jedes Genre gleich übersetzen. Egal ob Dödel-Ecchi oder epische Mystik, es ist immer derselbe flapsige Schnodderstil. Und der macht oft ’ne Menge kaputt – abgesehen davon, dass ihre Übersetzung manchmal auch voll neben der Spur ist und überhaupt nix mehr mit dem Dialog zu tun hat, sondern sie sich einfach komplett was aus den Fingern saugen.
Die Schlechtesten sind sie nicht – allerdings auch weit davon entfernt, die Besten zu sein.
Link: #15773
Hat ja gedauert diesmal. Bei einem filosofischen Artikel bist du normalerweise ja schneller zur Stelle, als Gebbi seine Lolis jagen könnte.
Ist aber so. 😛
Wenn du japanische Kultur vermittelt haben möchtest, dann bist du mit dem Medium Anime ohnehin an der komplett verkehrten Adresse. Sprache würde noch hinhauen (wenn du sie ohne Untertitel schaust), aber Anime glorifizieren das Heimatland der Zeichner nur. Geh nach Japan oder lies zumindest einen Blog, wenn dich die Kultur interessiert, aber lass Anime nicht durch verquerte Ansichten über Japan dein Hirnschmalz zerfressen. – Auch, wenn wir nicht immer einer Meinung sind, so denke ich doch, dass du noch reichlich viel davon besitzt. 😉
Abgesehen davon habe ich es in den Kommentaren schon oft genug erwähnt. Fansubs sollen den Unterhaltungsfaktor durch das Medium Anime unterstützen und ihn zu keinem Pseudo-Lehrfilm machen.
Ist mir ein einziges Mal in Madoka aufgefallen, aber das waren eigentlich schon alle Beispiele, die mir einfallen würden, die zeigen, dass auch gg keine perfekten Übersetzer besitzt. Weitere Beispiele würden mich interessieren.
Link: #15775
Meine. Das sind immer noch meine Lolis. Und die kriegt er garantiert nicht.
Hier kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass das definitiv nicht stimmt. Anime sind ein hervorragender Kulturbotschafter und es kommt auch nicht von ungefähr, dass die Japaner viel Landeswerbung fürs Ausland in Animeform verpacken.
Natürlich kannst Du mit Anime keine tiefgreifenden kulturellen Ansichten vermitteln (von wenigen Ausnahmen abgesehen), aber Du kannst das Interesse daran wecken. Nur dazu müssen sie überhaupt erst mal transportiert werden, was die Subs von gg garantiert nicht tun. Das sind Subs von Rednecks für Rednecks.
Das ganz sicher nicht, keine Sorge. Neben dem Studium der Sprache und Kultur habe ich einen recht informativen Kontakt zu einigen Japanern. Die rücken einem das eigene japanische Weltbild ganz gut zurecht.
Ich bin der Ansicht, dass (die richtigen) Anime beides leisten können, ohne an Unterhaltungswert zu verlieren.
Kann ich aktuell eigentlich nur den Sub zu Azazel-san nennen, da ich diverse andere Sachen einfach nicht mehr im Hinterkopf habe. Ich weiß nur, dass ich da schon nach 1-2 Episoden gewechselt habe, weil es einfach nur grausam war.
Den gg-Sub von Azazel wollte ich als Kontrolle zur Übersetzung ranziehen und habe schnell festgestellt, dass der komplett für die Tonne ist. Ein großer Teil ist reine Guesslation. Natürlich muss man bei Atze vieles sehr frei übersetzen, um den Humor zu erhalten, das mache ich bei meinem Sub davon ja auch. Aber der gg-Sub war zu großen Teilen schlichtweg falsch.
Link: #15777
Uh – Korrektur, der Atze-Sub war nicht von gg, sondern von WhyNot. Peinlich. Na ja, die sind in der Beziehung genauso schlimm. Der Rest der Aussage hat jedoch nach wie vor Bestand. ^^
Link: #15778
Anime werden aber nicht fürs Ausland produziert, sondern für die eigenen Landsleute. Vielleicht nehmen wir beide das verschieden selektiv auf, aber Anime stellen mMn kein Ebenbild von Japan dar, sondern sind so, wie sie für den Plot funktionieren und sind daher möglichst idealisiert. Du bekommst auch kein Bild von Amerika, wenn du Hollywoodfilme schaust und wüsstest als Ausländer nicht, wie Deutschland wirklich aussieht, wenn du RTL und Sat 1 schauen würdest. (Keine Sorge, ich als Österreicher weiß natürlich, dass ihr den ganzen Tag Currywurst und Sauerkraut esst.)
Auf jeden Fall ist das möglich, aber nicht ohne Einbußen auf beiden Seiten. Ich kann keinen Sub schreiben, der sowohl gut klingt als auch informativ ist, auf eines muss ich verzichten. Der Mittelweg ist aber auch nicht der hübscheste, weil ich dann quasi Halbwissen über langweilig klingende Sätze übermittle.
Eigentlich wollte ich ein konkretes Satzbeispiel haben^^
Außerdem hab ich auf ggs Homepage und bei MAL nachgesehen, da ist nirgendwo Azazel eingetragen. Entweder hast du die Gruppe oder den Anime verwechselt. Oder ich bin blind/blöd.
edit: Tjoa, letzten Absatz ignorieren :V
Wobei WhyNot grundsätzlich auch ganz solide Arbeit abliefert. Haben sich in der letzten Zeit wohl auch geändert.
Link: #15781
Oha, das stimmt schon lange nicht mehr. Ich kann Dir versichern, dass viele Anime mittlerweile auch im Hinblick auf die Vermarktung im Ausland produziert werden, wie eigentlich auch schon an der zunehmenden Romanisierung in Titeln und Credits auffallen müsste.
Natürlich, das bestreite ich ja auch gar nicht. Trotzdem können sie kulturell recht informativ sein. Wenn nicht, guckst Du die falschen Anime. ^^
Damit kann ich natürlich nicht mehr dienen, weil ich mir solche Subs nicht aufhebe. Und gg sehe ich mir in letzter Zeit wegen meiner Aversion gegen ihr Redneck-Geschnodder auch kaum noch an.
Link: #15855
Sehr lange. Man denke an „Heidi“, „Wickie und die starken Männer“ oder „Anne mit den roten Haaren“, die in Japan von Anfang an in westlichem Auftrag und mit dem Ziel produziert wurden, in den Westen exportiert zu werden. Die guten alten Siebziger, da holte man sich noch Qualitätsarbeit aus dem Osten, statt durchgeknallte Faultiere auf schmelzenden Eisschollen computeranimiert gen Süden segeln zu lassen.
Link: #15860
Üblicherweise sind Anime wie Wickie oder Heidi aber nicht die, die man als Fansubgruppe übersetzen muss. Wenn ein Anime für den Westen produziert wird, dann ist dieser normalerweise auch schon im Westen lizenziert und für eine Fansubgruppe unbedeutend, daher zieht dein Argument nicht.
Link: #15974
Zugegeben. Aber ich wollte lediglich Lighto-donos Argument bestätigen und deines nicht entkräften. Mir stellt sich nur die Frage, nach welchem Kriterium eine Fansubgruppe die Anime auswählt, die sie untertitelt, denn wenn man – was eine Selbstverständlichkeit sein sollte – keine lizenzierten Anime untertitelt, sind diese ja im Zielland weitestgehend unbekannt. Ergo kann man sich (bei entsprechend vielseitigem Angebot) aussuchen, ob man als Kulturbotschafter geeignete oder eher ungeeignete Anime wählt. Diskutiert ihr über gute Übersetzungen oder darüber, was man untertiteln sollte?
Wenn ein Anime (z.B. in Deutschland) synchronisiert wird, hat man als Übersetzer nicht die Möglichkeit, Zusatzinformationen oder TL-Notes zu verfassen, da muss alles durch die Übersetzung rüberkommen. Insofern zieht das Argument sehr wohl, nur anders, als du es verstanden hast (und verstehen solltest)…
Link: #15776
Ich finde, das ist (wie so oft) eine Frage der Dosis und somit auch des persönlichen Geschmacks.
Du hast bestimmt recht, wenn du sagst, dass Anime ungeeignet seien um einen Einblick in die japanische Kultur zu bekommen. Aber hin und wieder ein Schildchen, dass mir z.B. erklärt das in Japan die Grundfläche einer Wohnung in Tatami gemessen wird, warum nicht? Ich finde das unterhaltsam, manchmal interessant oder auch liebenswert (ja, du hast recht, da ist bestimmt des öfteren etwas durch die rosarote Brille gesehen). Aber von hin und wieder mal ein Schildchen bis zu Pseudo-Lehrfilm ist es doch noch ein ganzes Stückchen, oder? Ich finde du siehst das ziemlich schwarz-weiss, aber okay, dein Ding ist es scheinbar garnicht. 🙂
Link: #15779
Ich seh es deswegen schwarz-weiß, weil ich den Mittelweg (sehr oft) für unsinnig halte, aber das hab ich im Kommentar für Lighto schon erklärt 🙂
Link: #15780
Ich denke, es hängt ganz einfach davon ab, wie und wo man so was unterbringt – und natürlich, ob es zum Verständnis wichtig ist oder nicht. Bei einigen Dingen kann man einfach auf ein deutsches Pendant zurückgreifen, das der Sache möglichst nahe kommt – bei anderen Dingen funktioniert das aber eben nicht.
Ein japanisches Wortspiel/Wortwitz aber komplett zu unterschlagen, wenn es sich nicht transportieren lässt, halte ich in manchen Fällen z.B. für falsch, weil dann die Reaktion der Charaktere darauf ebenfalls unverständlich bleibt.
Es gibt eigentlich nur wenige Anime, die ich für „unübersetzbar“ halte, weil sie so komplett mit rein japanischem vollgepackt sind, dass 90% davon in der Übersetzung verloren gehe würde. Joshiraku wurde als Beispiel schon genannt, aber selbst da juckt es mich immer noch in den Fingern, es mit Hilfe eines Muttersprachlers nicht doch zu versuchen.
Ansonsten muss man ja auch nicht alles im Sub direkt unterbringen. Manchmal ist das auch einfach so viel oder so komplex, dass das schlicht gar nicht geht – weder im Subtext, noch als Infobox. Aber dann kann man das Ganze doch als Sidekick anbieten, so wie ich das hier z.B. gemacht habe:
http://www.lightmakersubs.net/?p=8223
Spricht doch nichts dagegen. Diese Info im Sub unterzubringen, funktioniert nicht, aber ohne sie kapiert man den Sub auch nicht wirklich.
Link: #15782
Noch eine allgemeine Anmerkung:
Es wird jede Menge (kulturelle) Info transportiert.
– senpai/kohai.
– Feuchtwarmes Klima ausser im Norden.
– Schuluniformen (oder auch nicht).
– Overknee socks (oder auch nicht).
– Linksverkehr, Reis, Onsen.
– Bento.
– Züge.
– Tadeima/Okaeri.
– Feuerwerk hat einen höheren Stellenwert als bei uns.
– Goldfisch fangen auf Bretterbuden-Festen während frau in Kimonos rumläuft.
– Aufstehen, verbeugen in der Schule.
– Der Kurs des Yen.
Schätze, mir würde noch eine Menge mehr einfallen.
Allerdinggs muss ich zugeben, dass ich wenig bis keine Ahnung habe was davon bullshit oder veraltet ist oder eben nicht.
Link: #15783
Na ja, als „Generalinfo“ stimmt das schon, obwohl das mit den Schuluniformen ebenso nachlässt, wie mit dem Verbeugen zum Klassenapell. Und die förmliche Anrede der Schüler untereinander findet man wohl fast nur noch in Anime. ^^
Dass der Kurs des Yen kaum noch kalkulierbar ist, dafür sorgt Herr Abe gerade fleißig, also vergiss den.
Link: #15784
Nebenbei bemerkt, erstreckt sich Japan über drei Klimazonen, also von Subtropen in Okinawa bis Subpolar in Hokkaido ist alles dabei. „Feuchtwarm, außer im Norden“ stimmt daher so nicht, allerdings sind die Sommer aufgrund der vom Meer kommenden Feuchtgkeit aber tatsächlich oft extrem schwül.
Link: #15793
Abgesehen davon, dass ich dir nicht bei allen Punkten zustimme: Wieso ist es die Aufgabe eines Untertitels, den Yenkurs zu erklären oder dem Zuschauer mitzuteilen, dass man in Japan links fährt?
Aber ich hab schon hundertmal erklärt, wieso Subs zur Unterhaltung und nicht zur „Wahrung der japanischen Popkultur“ da sind und wie man Anreden anständig übersetzen kann, ohne dass es schlecht klingt und ohne Informationen zu unterschlagen. Das hat in einigen meiner Subs schon Anwendung gefunden und es hat sich niemand beschwert, im Gegenteil. Ich hab ehrlich gesagt keine Lust mehr, es noch ein hunderterstes Mal erklären zu müssen, wenn es eh schon überall steht.
Link: #15794
Da hast du mich missverstanden, ich wollte zeigen, wie viel Info in Anime übertragen wird, und das ganz unabhängig von subs. Du hast allerdings recht, das mit dem Yenkurs bezog sich auf ein Type und ich geb dir wieder Recht, das ist nicht die Aufgabe eines subs. Hab’s seinerzeit jedoch geschätzt als ich ratlos vor dem Preis 5.000 Yen sass, als plötzlich ein freundliches Schildchen erschien und mich aufklärte.
Ich habe allerdings, glaub ich, jetzt endlich deinen Standpunkt verstanden und kann ihn auch gut nachvollziehen und akzeptieren auch wenn ich ihn nicht teile, weil er eben meinem Geschmack nicht entspricht. Und ich muss dir schon wieder Recht geben, das hat zur Folge, dass ich manche Dinge in einem sub begrüsse, die mich in einer Übersetzung eines Hollywood-Films wohl eher verwundern würden.
Und auch ich möchte mich jetzt wiederholen: es geht auch oft „nur“ um Geschmack. Dass man Anreden u.ä. anständig übersetzen kann glaub ich dir, mir gefällt’s halt oft nicht so besonders auch wenn ich merke, dass sich da jemand Gedanken gemacht hat. Z.B. die Übersetzung von onee-chan (gesprochen von einem kleinen Mädchen zu einer Jugendlichen) mit Tante; na ja, wem’s gefällt…
Link: #15797
Das meinte ich zwar nicht mit anständiger Übersetzung von Anreden, aber gut, dass endlich mal jemand meine Meinung versteht. xD
Es ist ja völlig okay, wenn jemand japanische Anreden und deutsch-japanische Mischsätze mag, aber ich kann schon sauer werden, wenn ich einen Artikel gegen „Ohne-Anreden-ist-ein-Sub-schlecht-weil-sonst-Information-verloren-geht“ schreibe und dann genau diese Argumente wieder gegen meine eigene Meinung verwendet werden. Ist nicht nur auf dich bezogen, sondern auch auf… gewisse andere Leute hier :V
Link: #15785
Danke für deine Mühe. 🙂
Shit, das viele gucken scheint abzufärben.
Na ja, an der Stelle macht’s ja nix.
Link: #15790
–obwohl das mit den Schuluniformen ebenso nachlässt, wie mit dem Verbeugen zum Klassenapell.–
in den oberen klassenstufen stimmt das. mittelschule
und die ganz kleinen halten daran eisern japanisch fest.
— Feuerwerk hat einen höheren Stellenwert als bei uns.–stimmt. ist aber schweine teuer…und in tokyo genehmigungspflichtig.
— senpai/kohai.–wird nur genommen, wenn der altersunterschied deutlich ist. mittelschule zu mittelschule z.b. macht das keiner.
–Linksverkehr, Reis, Onsen.– linksverkehr ist gut, weil man als ausländer nahezu immer auf die falsche seite guckt, also schön aufpassen, wenn ihr aus´m flughafen kommt^^
onsen-ja und nein. die meisten omsen sind vom preis her für publikum nahezu unerschwinglich, zumal da ja immer noch ne ganze hotelanlage dran hängt. für ein wochenende dort könnteste hier das ganze ding kaufen.
–Goldfisch fangen auf Bretterbuden-Festen während frau in Kimonos rumläuft.–mann im übrigen auch. das nimmt komischerweise wieder zu, also das komono-gedöns. die feste an sich sind sich ziemlich gleich, auch gleich teuer btw. das drumrum, die umzüge, die paraden und so sind da wohl der hauptunterschied.ziemliche spektakel…
-Züge– da könnte man hier wirklich was lernen von denen.
–Ich kann Dir versichern, dass viele Anime mittlerweile auch im Hinblick auf die Vermarktung im Ausland produziert werden–manche werden das ganz sicher. da sitzen die vertriebsdirektoren amerika und europa stellenweise mit im produktionskommitee. sao zum beispiel wurde direkt für den export gebaut, die lizenzierung wurde da fest eingeplant.
–Meine. Das sind immer noch meine Lolis. Und die kriegt er garantiert nicht. —
äh, nicht schon wieder…
–Auf onee-chan, onii-chan will ich nicht verzichten.–ich persönlich auch nicht, wenn man bedenkt, was schon allein mit diesen beiden wörtchen alles transportiert werden kann. anstatt sich da den krampf zu übersetzten ist es da wohl sinnvoller, es einfach stehen zu lassen. wenn ich mir überlege, wen ein japaner alles onee-san nennt, weil er höflich/sarkastisch/genervt/albern/verknallt/sonstwas ist, wird ne übersetzung wohl immer daneben bleiben.
–Dass der Kurs des Yen kaum noch kalkulierbar ist, dafür sorgt Herr Abe gerade fleißig, also vergiss den.–wen, abe oder den yen? gar nicht so einfach,wenn man anime importiert^^
Link: #15795
Nicht überall. Gerade in den etwas „moderneren“ Grundschulen lassen sie jetzt auch die Zwerge zunehmend wie Konfetti rumrennen.
Mein Reden. Solche multifunktionalen Begriffe haben einen autonomen Stellenwert. Die zu übersetzen ist in 99% der Fälle witzlos.
Na ja, den Abe kannste sowieso vergessen. Der hat ja schon beim ersten Mal nur Scheiße gebaut. Und so, wie sich die Premi-Hanseln da die Klinke in die Hand geben, kommt der doch kaum einmal zum Verbeugen, bevor der Nächste dran ist…
Auf Bretterbuden-Feste geht man übrigens besser im Yukata. Richtiger Kimono ist viel zu unbequem und den kann sich doch sowieso keiner mehr leisten, wenn’s nicht ’n Erbstück ist…
Link: #15798
お前はアホかよ?!
お前 sagt aus, dass der Sprecher nicht viel vom Gegenüber hält und gibt zusätzlich Hinweise auf die historische Bedeutung des Höflichkeitspräfixes.
は ist eine Themenpartikel und kann nicht mit „ist“ übersetzt werden.
アホ bedeutet nicht 1:1 „Dummkopf“ und liefert ungefähre Informationen über das Gebiet, in der der Sprecher aufgewachsen sein könnte.
か ist die neutrale Fragepartikel und sagt etwas über das Geschlecht und den sozialen Stellenwert des Sprechers aus.
よ verstärkt noch einmal die Aussage und liefert ebenfalls Daten über das Geschlecht und den sozialen Stellenwert des Sprechers.
All diese Worte geben uns Informationen, die man in eine wörtliche deutsche Übersetzung nicht übertragen kann. Soll ich den Satz also komplett unübersetzt lassen? Sind ja schließlich alles Wörter, die „eh jeder kennt, der schon mal einen Anime gesehen hat“.
Link: #15800
Wenn Du jetzt anfängst, Äpfel mit Birnen, bzw. massiv verwendete Begriffe mit eher selten auftauchenden Phrasen zu vergleichen, wird’s albern.
Außerdem will Dich doch hier keiner missionieren. Schreib Du Dein „Tantchen“, „Schwesterchen“ oder „junge Dame, die älter ist als ich“ und lass uns einfach unsere Onee-san und alles ist gut. ^^
Link: #15802
O-mae und Aho sollen selten auftauchende Phrasen sein? Das wär mir komplett neu.
Ich zitiere mal meinen Satz oben:
Link: #15801
Dir auch nochmal danke für das feedback.
Eine Sache würde mich noch interessieren (wenn’s unter 1000 Worten geht :)): Wie reden Jugendliche, sagen wir Klassenkameraden, sagen wir einmal 8-Klässler, einmal 12-Klässler einander an? Heutzutage, Grossstadt. Das hab ich schon mit -san (bei Vor- oder Nachnamen) und -kun und ganz ohne Honorifics (auch in der Variante Vor- oder Nachname) gesehen. Damit meine ich nicht die „Sonderfälle“ wie Sandkastenfreunde o.ä. Ist da die Vielfalt tatsächlich so gross wie in den Anime oder gibt’s da Favoriten? Oder hängt das irgendwie mit gesellschaftlichen Schichten zusammen?
Link: #15803
Ja, in der Relation schon – es sei denn, Du siehst gerne Anime mit dem entsprechenden Jargon.
Letztlich hat das hier aber auch keinen Sinn, weil Du den besonderen Stellenwert, der „Onee-san, Onii-san“ etc. im Japanischen zukommt, einfach nicht verstehen willst. Das sehe ich ja schon an dem Vergleich, den Du hier ziehst, weil das wirklich überhaupt nix miteinander zu tun hat. Vielleicht ist das eine Art von Betriebsblindheit. Mal ein bisschen weniger Bücher und Theorie und ein bisschen mehr Praxis täte Dir da glaube ich ganz gut.
Link: #15804
Oh, ich verstehe denn Stellenwert sehr wohl, ich kann nur nicht nachvollziehen, wieso er unbedingt auf einen übersetzten Untertitel übertragen werden muss, wenn das Wort keine relevanten Zusatzinformationen liefert. Und keine Sorge, diese Theorie haben ich und einige anderen NanaOne-Mitglieder schon oft genug angewandt und bisher noch keine negativen Rückmeldungen erhalten. Wenn sich niemand beschwert, kann ich nix dafür
Sorry, aber damit sagst du quasi „Wenn du ein wenig mehr fansubben würdest, kämest du auf den richtigen Pfad (= meinen) zurück“, und das widerspricht sich mit
Link: #15822
Das würde ja unterstellen, dass ich viel subbe – und das ist ja nun wirklich nicht der Fall. ^^
Nein, ich meinte das aufs Japanisch bezogen. Du hast hier einen sehr interessanten und guten Japanischkurs für Einsteiger abgehalten. Mit solchen Kursen kann man eine Sprache lernen, aber „verstehen“ kann man sie damit nicht. Das geht nur in der Praxis, weil man dort lernt, wie die Leute denken. Und wenn man weiß, wie sie denken, hilft das beim Übersetzen. Man kommt einfach zu anderen Lösungen, als das sonst vielleicht der Fall gewesen wäre.
Link: #15863
Ich vergleiche das immer mit Studenten: Die lernen in der Regel nur Theorie-Scheiße und finden sich am Ende ganz super toll, weil sie die ein oder andere Prüfung und whatever bestanden haben und damit bei Firma X angeben können.
Wenns dann um die Praxis geht, wirds schnell düster. Zu unbedarft, zu befestigt an der Theorie und wenn man auch noch verpasst hat irgendwelche Praktika oder Auslandsurlaube zu machen, dann wirds eklig.
Aber tjo.. und dann erkläre den mal, wase alles falsch machen, weil die Theorie doch nicht das einzig wahre ist :9
Link: #15866
Soll das ein Witz sein? Ich hab diese Theorie dort oben nicht aus irgendeinem Buch oder aus einer Ecke meines Hirns gekramt, weil ich gern philosophiere, das sind meine verdammten Erfahrungen als Fansubber, die ich lange gesammelt, analysiert und schließlich niedergeschrieben hab. Nicht umsonst war der Artikel fast ein Jahr in der Bearbeitung, ich hab meine Gedanken öfter als nur einmal überdacht und meine Theorie erneuert, weil ich auf irgendeinen Widerspruch gestoßen bin. Diese Theorie funktioniert und basiert auf der Praxis, nicht umgekehrt. Warum stellt ihr mich jetzt dar, als wär ich der kleine Kerl, der zu euch Obergötter hinaufschaut und mit seinen winzigen Händen erfolglos gegen eure Brust hämmert? Was soll das? Wieso macht ihr mich lächerlich, wenn ich andere Behauptungen aufstelle als ihr, die mindestens so richtig sind wie eure?
Link: #15872
Ich sehe mich hier weder als „Obergott“, noch versuche ich irgendjemanden lächerlich zu machen. Ich respektiere jeden, der sich spürbar darum bemüht, gute Fansubs zu machen. Ich stelle bei Dir nur des Öfteren eine gewisse Theorieverbissenheit fest und wollte Dich darauf aufmerksam machen, dass Du erfahrungsgemäß die Hälfte dessen, was Du in der Theorie lernst, in der Praxis getrost wieder über Bord werfen kannst.
Und im Bezug auf die japanische Sprache hat das durchaus einen nicht unwesentlichen Einfluss auf das, was – bzw. wie – man übersetzt.
Link: #15914
@corello
meist -kun und -chan, oder völlig ohne iwas.
-san eher von mädchen zu junge, aber viel seltener als -kun, zumindest innerhalb der selben stufe.
je jünger, desto eher vornamen, je älter, desto mehr nachnamen + kun oder san. ausserdem stimmungsabhängig.in gruppen fast immer -chan bei mädchen und ohne was bei den kerlchen.und gesellschaftliche schichten sollte es in einer klasse ja nicht geben, oder? senpai manchmal, kohei hab ich noch nie gehört. aber vorname-onee-sama oder -onii-san ist recht häufig.
Link: #15940
kohai wirst Du auch niemals hören, weil das lediglich eine Rangdefinition ist, wenn man über jemanden spricht, aber nicht als Anrede benutzt wird. ^^
Link: #15799
–Soll ich den Satz also komplett unübersetzt lassen? Sind ja schließlich alles Wörter, die “eh jeder kennt, der schon mal einen Anime gesehen hat”.–
der ist nicht schlecht.
wie würdest du das denn übersetzen?
ohne infobox, meine ich..
ich würde vlt sagen – so a depp, damischer – oder sowas in der art.
alles dran, alles drin^^
冗谈…
Link: #15805
Ich habe mir auch den Aufwand erspart, all diese zum Teil schwer leserlichen Kommentare einzuverleiben, möchte aber dennoch auf das Geben meines eigenen Senfes zu diesem Thema ungern verzichten.
Klingt gestelzt, oder? Und das ist keine wörtliche Übersetzung aus dem Japanischen. Hätte aber noch schlimmer kommen können.
Also: Man kann in jeder beliebigen Sprache beliebig unidiomatisch, gestelzt oder sonstwie scheußlich klingende Sätze finden. Und man kann Sätze finden, die genial, passend oder sonstig mit einem in positiver Weise belegten Adjektiv beschreibbar klingen. Das ist schwerer, und wer es hinkriegt, gehört zu der an wenigen Händen abzählbar kleinen Gruppe fähiger Sprachverwender (und ist überdies in der Regel Muttersprachler).
Was Übersetzungen betrifft, so mag naich noch so viel argumentativ verschleiern und sich mit beleidigenden Äußerungen Feinde machen, einen zentralen Punkt – den naich kolportieren will – kann man als kompetenter Leser nicht ignorieren:
Lösen wir uns mal von dem alten Streit „wörtlich oder frei“. Und das aus zwei Gründen:
1. Versuchen Sie, eine Sprache „wörtlich“ in eine andere zu übersetzen. (Nein, ich sieze euch nicht, sondern das soll den Tonfall einer universitären oder ähnlich gelagerten Aufgabenstellung wiedergeben.) Fangen Sie mit einer dem Deutschen denkbar verwandten Sprache an: dem Englischen. Übersetzen Sie die ersten Zeilen des aus dem Musical „Hair“ stammenden Liedes „Aquarius“. Diese lesen sich folgendermaßen:
Quelle: http://www.magistrix.de/lyrics/Musical%20HAIR/Aquarius-155133.html
Warum diesen Text? Nun, er ist einer der ersten, die mir einfallen, wenn es um das Thema „lausig übersetzbare englische Texte“ geht. (Shakespeare ist schlimmer, aber den hat schon jemand übersetzt.) Eine im wahrsten Sinne des Wortes wörtliche Übersetzung würde etwa folgendermaßen lauten:
Das Ergebnis: ein unübersetztes Wort, ein Rechtschreibfehler (plus die großgeschriebenen Versanfänge, über die sich streiten lässt), zwei Kommafehler und jede Menge verkorkste Satzstellung.
Warum ist „aligns“ unübersetzt geblieben? Weil es für „aligns“ keine „wörtliche“ deutsche Übersetzung gibt. Seht ihr, da fängt es an.
Was habe ich gemacht? Jedes Wort im Text, für das es eine deutsche Wörterbuchentsprechung syntaktisch passender Natur gab, durch diese Entsprechung in der dazugehörigen Flektionsform ersetzt.
– Man mache sich dies nun anhand des Japanischen klar, das exzessiven Gebrauch von Wörtern macht, die keine eigene Bedeutung haben und nur syntaktisch-semantische Funktion erfüllen –
Kurz: Das, was naich noch als „wörtliche Übersetzung“ zu bezeichnen gewillt ist, kann man leicht als „nicht mehr ganz wörtliche“ Übersetzung bezeichnen, indem man „wörtlich“ nur in geeigneter Weise versteht. Man kann zeigen, dass jedes andere Verständnis von „wörtlich“ letztendlich nicht mehr wörtlich ist (von der Anpassung der Satzstellung vielleicht abgesehen).
Infolgedessen lässt sich ohne großen Aufwand jeglicher „Vorteil“ wörtlicher Übersetzungen ad absurdum führen – sind sie schließlich nichts weiter als Aneinanderreihungen flektierter Wörterbuchäquivalenzen. (Also das, was Google seit Jahren versucht.)
2. Übersetzungen können nicht „beliebig frei“ werden. Denn dann wären sie keine Übersetzungen mehr, sondern komplett neue Texte. Es gibt also eine Schranke der Freiheit beim Übersetzen; dass wir diese aber nicht kennen können, ist leicht ersichtlich. Man beachte das im verlinkten Wikipedia-Artikel beschriebene Paradoxon:
http://de.wikipedia.org/wiki/Calvus_%28Philosophie%29
Von „wörtlichen“ oder „freien“ Übersetzungen zu sprechen, ist also eher weniger sinnvoll.
Was ist also eine „gute“ Übersetzung?
Nehmen wir mal die Aufgabenstellung, die – soweit ich dies überblicke – die Anweisung zum Übersetzen am sinnvollsten erteilt:
Übersetzen Sie den folgenden Text in angemessenes Deutsch.
Mit dem „folgenden Text“ ist selbstverständlich nicht dieser Absatz hier gemeint. Aber die Aufgabenstellung enthält ein wesentliches Adjektiv: angemessen.
Unter einer „angemessenen“ Übersetzung kann man immer noch verstehen, was man will. Naich versteht darunter eindeutig eine Übersetzung, die unter anderem dem folgenden Kriterium genügt:
(In so einem Fall wäre es übrigens zweckmäßig, nach dem Doppelpunkt kleinzuschreiben, da kein vollständiger Satz folgt, aber das tut im Augenblick nichts zur Sache.)
Detailfragen wie, ob Anredesuffixe zur Atmosphäre beitragen, oder dergleichen sind dabei im Prinzip nebensächlich. Deswegen sind die hier durchgeführten Diskussionen auch in einer Hinsicht nicht zielführend: Sie lenken von der eigentlichen Frage ab, und die lautet:
Wie überträgt man einen Text, der in einer Sprache X vorliegt, so in eine Sprache Y, dass der Leser der Fassung in der Sprache Y nach dem Lesen (oder auch Hören) dieser Fassung sich in seinem Informations- und sonstigen Gewinn vom Leser der Fassung in Sprache X möglichst wenig unterscheidet?
(Ich zähle dabei das „Schönklingen“ des Textes mit zum „Gewinn“.)
Und was diese Frage betrifft, so ist sie nicht mit Diskussionen darüber allein klärbar, ob man -san mitübersetzen sollte.
Bei Nachfragen, wie ich das gemeint habe, werde ich natürlich antworten.
Link: #15829
TL;DR
es kommt auf den Übersetzer an. Wie überall.
Link: #15831
10/10, würde erneut lesen.
Link: #15832
12/10
Link: #15854
Mein Text oder noushis so stark heruntergebrochene Zusammenfassung, dass sie nicht als gute Übersetzung des Inhalts dienen kann?
Link: #15858
Noushis geniale Interpretation meiner Gedankengänge. Sorry, aber mittlerweile ist das Thema für mich schon so ausgelutscht, dass ich weder Geduld noch Hirnschmalz für weitere Überlegungen übrig habe, egal wie durchdacht deine Argumentation war. Und Lighto hat sowieso immer recht, darum hab ich’s auch aufgegeben, mit ihm zu diskutieren. Das führt zu nix.
Link: #15910
Artikel war nett, auch wenn er im Prinzip das widerspiegelt, was ich sowieso schon über das Thema denke.
Kommentare waren langweilig, weil ~90% der Kritiker den Artikel nicht verstanden haben.
Moral der Geschicht: Nutzt verdammt noch mal <blockquote> für Zitate, das ist ja wohl unzumutbar.