Der NanaOne-Japanischkurs – Ein paar Gedanken

 

Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte

Ein paar Gedanken

So. Nun, da ich die Sprache auch tatsächlich von Professoren und Muttersprachlern regelmäßig beigebracht bekomme und ich vollends überzeugt bin, dass ein bisschen Popkulturkonsum auf keinen Fall reicht, um zu verstehen, wie die japanische Sprache funktioniert (und selbst ein direkter Draht zu Japanern nicht ausreicht, da man eben nur konkrete Fragen stellen kann), bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass der Kurs im momentanen Zustand weder inhaltlich noch teilweise schriftsprachlich meinen jetzigen Standards entspricht.

Nicht, dass ich damals nur Halbwahrheiten verbreitet hab, aber ich hab mich trotzdem letztens mal kurz dazugesetzt und mir ist aufgefallen, dass viele Dinge entweder unvollständig oder schlicht und ergreifend… suboptimal erklärt wurden. Das betrifft nicht nur den stofflichen Teil, sondern auch die Struktur, auf der ich den Kurs aufgebaut hab. Einiges, manchmal auch ganze Kapitel, halte ich im Nachhinein für komplett unnötig, es gibt aber auch Dinge, die ich nur nebenbei erwähnt hab und eigentlich mindestens einen eigenen Artikel für sich verdient hätten. Schlimmer noch, ich bin sogar davon ausgegangen, dass die Leser in einem bestimmten Bereich, den ich zuvor nie erwähnt hab, schon Vorkenntnisse haben, was das Ganze komplizierter macht, als es die japanische Sprache eigentlich ist.

Es fällt mir nicht leicht, das zuzugeben, aber das war mitunter der Grund, warum ich trotz ausreichender Zeit absolut keine Motivation hatte, am Kurs weiterzuarbeiten, auch, wenn es hieß, eine eingesessene Leserschaft zu verlieren. Ich hatte ihn zwar als Langzeitprojekt geplant, hab aber aufgrund Wissens, das ich noch nicht hatte, nie bemerkt, dass ich die Sache falsch konstruiert hatte. Der Kurs hat nett begonnen (auch, wenn ich viele Dinge heute anders formulieren würde), hatte aber ein kaputtes Grundgerüst, auf dem aber so erbarmungslos weitergebaut wurde, dass er mittlerweile zu einem großen, seltsamen Berg aus Irgendwas geworden ist. Ich will nicht sagen, ich hätte das Projekt längst abbrechen sollen, aber ich hätte es viel früher restaurieren sollen. Im jetzigen Zustand hilft er vielleicht Leuten, die bereits aktiv lernen und eine kleine Frage zum Stoff haben, aber keinen Anfängern, die höchstens ein paar Phrasen oder Wörter aus einem Anime oder einem Lied kennen.

Man könnte jetzt sagen: Gut, das war ja auch nie die Intention des Kurses! Und ich müsste dir da recht geben. In Kapitel 0 hab ich relativ deutlich erwähnt, dass der Japanischkurs eine Ergänzung zu etablierten Lernmaterialien darstellen und kurze Fragen, die eben beim Lernen auftreten, klären soll. Jetzt muss ich allerdings meinem Vergangenheits-Ich direkt ins Gesicht sagen: Darauf hab ich keine Lust mehr. Und es wär auch relativ unsinnig. Wie gesagt, ich kann nicht davon ausgehen, dass Leute Vorkenntnisse besitzen, und trotzdem Dinge erklären, die jeder kennt, der mal zehn Minuten in einem Japanischbuch geblättert hat. Es war vielleicht mein Plan, den Kurs als Lernergänzung zu verfassen, aber das Projekt ist darüber hinausgewachsen, und anstatt weniger relevante Texte ins Nirvana zu schießen, vervollständige ich lieber das bereits niedergeschriebene Wissen.

Das Projekt ist sicherlich nicht völlig kaputt oder gar tot, aber man könnte sagen, es ist krank und hat schon ein paar Fieberbläschen. Und die werde ich in nächster Zeit auskurieren, Kapitel für Kapitel. Was nicht heißt, dass nichts Neues mehr kommen wird.


tl;dr: Ich werd ein paar Texte überarbeiten oder eventuell neu schreiben. Der Kurs ist nicht tot! Du bist immer noch der allergrößte Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte!

Autor:
Datum: 06.12.2014
Kategorien: Blog, NanaOne-Japanischkurs

  1. 1 | xXxxkilah2k4k@)xxXx

    tl dr

    besser

    zu blockig um gelesen zu werden

    absätze wären deshalb ganz cool gewesen.

  2. Puh, und ich dachte schon …
    Okay, also alles nochmal von vorn lesen, dann weiß ich ja, was ich mit meiner spärlichen Freizeit so anfangen kann ^^

  3. 5 | Drekelmann

    Tut mir leid, sehe den Artikel erst jetzt.

    Eine kleine Sache, von der ich den Eindruck habe, dass du sie anders meintest, als sie da steht:

    ich kann nicht davon ausgehen, dass Leute Vorkenntnisse besitzen und trotzdem Dinge erklären, die jeder kennt

    So, wie’s da steht, erklären die Leute, die die Vorkenntnisse besitzen, und ich glaube, das entspricht nicht deiner Intention 🙂

    Ansonsten ist es doch eigentlich nichts Neues, dass du den Kurs überarbeiten wolltest, oder? Du brauchst doch nicht so hart mit dir in Kritik zu gehen, denn zwar muss ich dir (leider) Recht geben, dass die Struktur bisweilen ein wenig durcheinandergeraten ist, aber an sich war der Kurs doch nicht schlecht…

    und ich vollends überzeugt bin, dass ein bisschen Popkulturkonsum auf keinen Fall reicht, um zu verstehen, wie die japanische Sprache funktioniert

    Warst du jemals nicht davon überzeugt? Du hast doch sogar irgendwo so was geschrieben wie „mit Anime kann man Japanisch nicht lernen, aber üben“…

    (Was mir allerdings aufgefallen ist, ist, dass du häufiger mal nicht erklären konntest, wieso etwas, das du geschrieben hattest, richtig sei, aber dann nach Einschätzung anderer Kommentatoren, deren Qualifikation zur Beantwortung dieser Frage ich zugegebenermaßen nicht einschätzen kann, es auch tatsächlich richtig gemacht hattest. Insofern scheinst du dein Sprachgefühl mit „Popkultur“ recht gut trainiert zu haben…)

    • 6 | naich

      So, wie’s da steht, erklären die Leute, die die Vorkenntnisse besitzen, und ich glaube, das entspricht nicht deiner Intention 🙂

      Ganz sicher? Ich vermute eigentlich, dass die deutsche Sprache da schlicht nicht eindeutig genug ist und sich das „trotzdem Dinge erklären“ sowohl auf „ich kann nicht davon ausgehen“ als auch auf „die Leute“ beziehen kann, je nach Kontext.

      Du brauchst doch nicht so hart mit dir in Kritik zu gehen, denn zwar muss ich dir (leider) Recht geben, dass die Struktur bisweilen ein wenig durcheinandergeraten ist, aber an sich war der Kurs doch nicht schlecht…

      Na ja, schlecht war er sicher nicht, aber meine Intentionen dafür haben sich verändert. Ich finde mittlerweile, dass ein Kurs, der so durcheinander und quasi ziellos ist, viel weniger bringt als eine ordentliche (und vollständige!) Anleitung, wie man diese Sprache lernt. Ich denke, ich bin da wohl zu perfektionistisch.

      Zum Rest kann ich nicht viel sagen, weil ich dir eigentlich recht gebe. Das ist aber unabhängig von meinem Vorhaben und dachte nur, dass es gut für eine Einleitung klingt 🙂

      • 7 | Drekelmann

        Ganz sicher?

        Nein, das zwar nicht. Aber wenn das „erklären“ sich auf „ich“ beziehen soll (in dem Sinne, dass es das Prädikat zu „ich“ sein soll), dann muss es im selben (Neben-)Satz stehen wie „ich“. Im Moment steht es aber eine Schachtelungsebene tiefer im untergeordneten „dass“-Objektsatz, der noch nicht mit Komma abgeschlossen wurde. (So lese ich den Satz jedenfalls…)

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