GYME: Star Wars Battlefront
Inhalt
In Star Wars Battlefront habt ihr die Möglichkeit, an einer Vielzahl von Schlachten aus dem Star Wars-Universum teilzunehmen. Dabei könnt ihr entweder als normaler Soldat oder Sturmtruppe in die Schlacht ziehen oder – wenn ihr Glück habt und ein Token ergattert – als einer der Helden. Spielbare Helden sind momentan Luke, Darth Vader, Leia, Han, Boba Fett und der Imperator. Aber natürlich könnt ihr auch in einen AT-AT einsteigen oder an Luftkämpfen teilnehmen, indem ihr einfach einen Token für einen X-Wing oder TIE-Fighter aufsammelt.
Gameplay & Spielmodi
In Star Wars Battlefront erwarten euch eine vielzahl altbekannter Spielmodi wie etwa Capture the Flag oder auch Team Deathmatch, darüberhinaus gibt es aber auch ein paar origineller Spielmodi wie „Helden vs. Schurken“ oder „Heldenjagd„. Ansonsten läuft man aber – verständlicherweise – hauptsächlich als kleiner Soldat durch die Gegend und ballert mit seinem Blaster wild drauf los.
Mimimi, warum gibt’s keine Klassen?
In Battlefront gibt es keine vordefinierten Klassen wie Sanitäter, MG-Schütze oder Scharfschütze. Ich weiß auch nicht, warum man die benötigen sollte. Ein Sanitäter wäre vollkommen überflüssig, da ihr euch selbst heilt, wenn ihr eine Zeit lang nicht beschossen werdet. Und andere Klassen kann man sich doch auch einfach selbst entwerfen:
Während ihr – mal wieder – nach Spielen Credits und Erfahrung sammelt, werden nach und nach Karten freigeschalten. Diese Karten sind praktisch die Extras, die ihr mit euch führt. Das kann vom Scharfschützengewehr bis zum Thermaldetonator alles mögliche sein. Wenn ihr also gerne einen MG-Schützen – wie in BF3 – spielen wollt, nehmt ihr einen schweren Blaster in die Hand, packt euch eine Handgranaten-Karte rein und was ihr sonst noch so wollt. Die Munitions-Kisten, die der Support in BF3 dabei hat, sind hier aber auch überflüssig. Euer Blaster hat praktisch unendlich Munition, überhitzt nur, wenn ihr zu lange am Stück schießt. Zusätzlich zu den Item-Karten gibt es noch Karten, die die „Munition“ verändern, sodass ihr z.B. mehr Schaden an Fahrzeugen macht oder eure Waffe eine kurze Dauer nicht überhitzt. Restliche Dinge, die man vielleicht gebrauchen kann und die nicht durch Karten verfügbar sind, liegen als Power-Ups auf der Karte verteilt. Die Power-Ups können Minen, Raketenwerfer oder sogar ein „orbitales Bombardement“ sein.
Mit den Tokens und Power-Ups sind wir auch gleich beim nächsten Thema: In Battlefront könnt ihr nicht aus einem Hangar starten, wenn ihr denn als TIE-Fighter los wollt. Ist das jetzt unbedingt schlecht? Wenn man weiß, wo die Tokens liegen, nicht. Da war das in BF3 z.B. schon schöner, da sah man direkt, ob ein Fahrzeug verfügbar war und stieg ein. Natürlich wirkt das Spiel durch die Tokens auch noch mehr nach Arcade-Shooter, als es das so schon tut. Der Eindruck verstärkt sich auch noch, wenn man das erste mal schießt, ohne dabei in den „Aiming-Modus“ zu gehen, also die rechte Maustaste gedrückt hält. Hier habe ich mittlerweile deutlich bessere Ergebnisse erzielt, als wenn ich „richtig“ ziele – selbst auf größere Distanzen. Dass Laser keinen Rückstoß haben, kann ich erst mal nachvollziehen, die Laser in Fabriken, die Metall schneiden, haben ja auch keinen Rückstoß. Macht auch Sinn, wir verschießen ja kein Projektil, sondern Licht.
Der nächste Arcade-Aspekt ist die 3rd-Person-Ansicht. Wobei mir diese gefällt, ich mag 3rd-Person-Shooter – da kann man so schön um die Ecken gucken. Aber auch so kommt einfach mehr Stimmung in 3rd-Person auf, da man mehr von seiner Umgebung sieht.
Spielmodi
Jägerstaffel
In Jägerstaffel könnt ihr an reinen Luftgefechten teilnehmen und dabei auch – wenn ihr Glück habt – mal am Steuer des Millenium Falken sitzen. Für mich ist der Spielmodus ein nettes Gimmick, aber nicht recht viel mehr. Liegt vielleicht auch daran, dass ich hier ziemlich verkackt habe.
Vorherrschaft
Hier müsst ihr die Kontrolle über fünf Schlüsselpunkte erlangen, um so den Feind vom Planeten zu verteidigen. Erinnert ein wenig an Rush aus Battlefield, nur dass ihr hier einen Punkt auch wieder zurückerobern könnt. Besonders zu erwähnen ist auch, dass die imperialen Truppen Bodenfahrzeuge haben und den Rebellen damit richtig einheizen können.
Fracht
Eigentlich nur Capture the Flag. Muss man hier mehr sagen?
Droidenalarm
Sechs Rebellen kämpfen mit sechs imperialen Einheiten um die drei GNK-Energiedroiden™. Das sind die Droiden, um die es geht. GONK!
Kampfläufer-Angriff
Wenn man auf leicht vorgeskriptete Massenschlachten steht, ist das hier wohl der richtige Spielmodus für euch. Die Kampf ist in mehrere Phasen unterteilt. Zuerst müssen die Rebellen Kontrollpunkte einnehmen, je länger diese gehalten werden, umso mehr Luftfahrzeuge bekommen sie. Nach dieser Phase ist es dann möglich, die AT-ATs anzugreifen. Danach geht das Spiel von vorne los. Die Rebellen gewinnen, wenn sie alle AT-ATs zerstört haben und die Imperialen, wenn die AT-ATs ans Ziel kommen. Ich hab hier als Rebell nur ein mal verloren. Das Imperium ist hier definitiv benachteiligt.
Gefecht
Klassisches 10 vs. 10 Team-Deathmatch. Auch hier muss ich glaub ich nicht viel zu sagen. Hat mir aber mit den meisten Spaß gebracht.
Abwurfzone
Hier fallen immer mal wieder Drop-Pods vom Himmel, die euer Team sichern muss. Wer zuerst fünf Pods gesammelt hat, gewinnt. Hier spielt man 8 vs. 8.
Helden vs. Schurken
Helden vs. Schurken ist wohl einer der spaßigsten Spielmodi in Battlefront. Hier kämpfen Luke, Han und Leia gegen Vader, Boba Fett und den Imperator. Dazu bekommt jedes Team noch drei Soldaten gestellt – natürlich von Spielern gesteuert. Diese können ab und an auch als Elite-Einheiten mit besseren Waffen, besserer Rüstung und Raketenwerfern joinen, um ihre Helden zu verteidigen. Luke und Vader schwingen natürlich ihre Lichtschwerter. Während Luke seinen Force-Push hat, würgt Vader schon mal gerne den ein oder anderen Soldaten. Der Imperator blitzt vor sich hin und kann andere Helden heilen – denn diese regenerieren kein Leben. Leia kann auch heilen und ein Schutzschild aufstellen, schießt ansonsten aber nur mit ihrem Blaster durch die Gegend. Han und Boba Fett lasern auch so vor sich hin, wobei Boba Fett auch einen Flammenwerfer und eine Arm-Rakete hat. Sobald alle Helden einer Seite gefallen sind beginnt eine neue Runde, bis das Ziellimit erreicht ist. Getötete Helden spawnen als Soldaten wieder.
Heldenjagd
Hier spielt ein Random-Held gegen sieben Fußtruppen. Wer den Helden abknallt, wird der nächste zufällige Held. An und für sich kein schlechter Spielmodi, aber hier den Abschusstreffer zu bekommen, ist wirklich schwierig – da lasern schließlich noch sechs andere auf den Helden. Der Spieler, der als Held die meisten Abschüsse erzielt, gewinnt.
Koop
Hier stellt ihr euch Wellen von Feinden in den Weg, die nach und nach stärker werden oder sonst irgendwelche tollen Fertigkeiten haben. Ab und an kommt auch mal ein imperiales Fahrzeug daher. Ganz nett, aber langfristig irgendwie uncool.
Grafik & Sound
Die Grafik des Spiels ist wirklich hervorragend geworden. Selbst auf niedrigeren Einstellungen sieht das Spiel noch klasse aus. Hier kommt wirklich „Star Wars„-Feeling auf. Besonders Endor ist den Designern hier richtig gut gelungen. Das ist das erste Mal, dass ich mich wirklich wie in einem Wald fühle, wenn ich einen Shooter spiele. Man kann eigentlich überall hin, sogar auf die Baumhäuser der Ewoks. Natürlich sind in dieser Zone die imperialen Truppen mit ihren weißen Rüstungen ein wenig im Nachteil – weiß hebt sich doch recht gut von einem grünen Wald ab.
Verstärkt wird das Feeling noch vom grandiosen Original Soundtrack und den originalen Sound-Effekten aus dem Film. Pew Pew! Zumindest an dieser Stelle, hat man wirklich nichts falsch gemacht.
Fazit
Generell ist Battlefront sicherlich kein schlechtes Spiel. Gut, wenn der Star Wars-Franchise nicht dahinter wäre, würde es einem vielleicht anders vorkommen. Aber der steht nun mal dahinter. Leider macht das Level-System nicht viel Sinn, da die Waffen – in ihren Gruppen – nicht unterschiedlich genug sind. Die einen machen ein wenig mehr Schaden, die anderen schießen schneller und andere haben anstatt Einzelfeuer einen Burstmodus. Aufsätze gibt es auch keine zum freischalten – so ein Granatwerfer-Aufsatz oder so was wär schon cool gewesen. Aber ich glaube, man tut sich auch schwer, wenn man nur Laser zur Auswahl hat. Aber man hätte sicherlich manche der „Karten-Waffen“ auch zu „richtigen“ Waffen machen können, das hätte das Spiel definitiv aufgewertet. Auch die Karten, die eure Waffen „verändern“ sind jetzt nicht wirklich die Gamechanger. Aber natürlich durften bei den Item-Karten zielsuchende Raketen nicht fehlen.
Die meisten Spielmodi sind eigentlich auch ganz gut gelungen und machen Spaß. Leider werden z.B. die Walker-Schlachten nach einiger Zeit ziemlich langweilig, besonders, da die Rebellen meistens gewinnen. In letzter Zeit habe ich eigentlich nur noch TDM und Helden vs. Schurken gespielt. Dadurch, dass die Waffen, die man später freispielt nicht wirklich besser sind, fehlt auch hier so ein wenig die extrinsische Motivation.
Für mich ist das Spiel für zwischendurch wirklich gut geworden, aber dass ich mich hier vier, fünf Stunden am Stück begeistern kann, ist nach 20 Stunden Spielzeit schon nicht mehr der Fall gewesen. Da hilft auch das noch so tolle „Star Wars„-Feeling nichts. Mal sehen, ob der Gratis-DLC am 8. Dezember noch was raus holt. Wo ich gerade bei DLCs bin: Auch hier gibt es wieder einen Season-Pass für 50,- €. Noch bin ich nicht sicher, ob ich mir den holen werde. Aber wahrscheinlich eher nicht – mal sehen.
TL;DR: Nettes Spiel mit grandiosem „Star-Wars„-Feeling im Arcade-Stil. Einige langweilige Spielmodi, dafür aber auch nette wie Schurken vs. Helden. Kein Dauerbrenner, aber für zwischendurch durchaus unterhaltsam.
Dieses Rezensionsexemplar wurde uns freundlicherweise von EA zur Verfügung gestellt.