Der NanaOne-Japanischkurs, Kapitel 46

 

Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte

Kapitel 46-

Na, das ist aber einfach!

Da ich auf Gebbis Vorschlag, ein Kapitel über すぎる zu schreiben, keine Lust hab, öffne ich mal eben eine Partikelliste, schließe die Augen und fahre mit dem Finger zufällig auf den Bildschirm, und darüber schreibe ich dann was.

Toll, jetzt ist der Bildschirm verschmiert.

Na, was gibt es denn eigentlich zu zu sagen? Zwei Bedeutungen kamen schon in anderen Kapiteln vor:

  • Als Markierung für Nominaladjektive. Wir erinnern uns: Es gibt zwei Arten von Adjektiven im Japanischen, nämlich die „reinjapanischen“ und die „ausländischen“. Während die Verbaladjektive („i-Adjektive“) immer auf ein Kana der i-Reihe enden, benötigt man für Nominaladjektive („na-Adjektive“) in der Attributivform (das große Haus, die dumme Fansubgruppe) immer eine eigene Partikel – Oh Wunder, es ist natürlich .
  • Als Satzabschlusspartikel für einen nachdenklichen Eindruck. Wenn ich in der gesprochenen Sprache etwas nachdenklich oder sogar melancholisch wirken möchte, sage ich am Ende des Satzes (oder なぁ, wahlweise mit noch mehr あs und ein paar Tilden). Manchmal wird es auch einfach als Synonym für benutzt. In der Form wird es übrigens tendenziell lieber von Jungz als von Mädelz benutzt.

Nun gibt es aber noch mindestens drei weitere Bedeutungen dieser vielseitigen Partikel (zumindest, soweit ich weiß, aber was weiß ich schon). Zum einen ist neben です, , und vermutlich noch hunderttausend weiteren Worten… äh, eine Form der Kopula, und zwar in Verbindung mit . Dieses なの klingt sehr feminin und darf nur nach einem Nomen oder na-Adjektiven verwendet werden, sonst klingt der Satz komisch.

あたしはバカなの!
Atashi wa baka na no!
Ich bin so doof!

内の大事なタイムマシーンは誠に猫なのよ。
Uchi no daiji na taimu mashiin wa makoto ni neko na no yo.
Meine wertvolle Zeitmaschine ist eigentlich eine Katze. (wat)

ABER:

あなたの料理は美味しいの。
Anata no ryouri wa oishii no.
Dein Essen ist lecker.

Genau, nach Wörtern, die nicht na-Adjektiv oder Nomen sind, lässt man das weg und sagt nur .
„Aber naich-kun-sensei-dono, zeigt am Ende eines Satzes nicht eigentlich einen Fragesatz an?
Ja, mein lieber Freund/Schüler/Untertane, auch in diesem Fall kann es eine Frage anzeigen.
„Und wie erkennt man, ob ein Satz mit なの als Frage zu verstehen ist?
Kontext und Stimmenintonation. *grins*

Allerdings ist なの für einen Fragesatz geschlechterunabhängiger als なの für einen Aussagesatz.

Bedeutung Nummer 2 von : Ein informelles „tu nicht“. Das ist die Abkürzung von ~ないで und ist daher, so wie alle Kurzformen von japanischen Grammatikkonstruktionen, nicht sonderlich höflich. Hier verwenden wir allerdings den Grundform des Verbs!

食べるな!
Taberu na!
Iss nicht!

我が袞竜、触るなよ!
Waga konryou, sawaru na yo!
Berühre meine kaiserliche Robe nicht!

So, auf zur letzten Bedeutung. setzt man also ein, wenn man „tu X nicht“ sagen will. Was spricht also dagegen, mit dieser Partikel auch das Gegenteil auszudrücken? Ähm, eigentlich eine Menge, aber das hält doch die kleine Fee der japanischen Sprache nicht ab, diese Bedeutung trotzdem einzuführen. Na ja, eigentlich stammt dieses von ~なさい, ist also wieder mal eine Kurzform.
Dazu bildet man zuerst die masu-Stammform des Verbs und knallt dann ein dahinter. Ferdich.

読みな。
Yomi na.
Lies (bitte).

好きって言いなよ!
Suki tte ii na yo!
Sag, dass du mich liebst!

Ende, bis nächsten Sonntag, kthxbye~

Autor:
Datum: 13.01.2013
Kategorien: Blog, NanaOne-Japanischkurs

  1. 1 | TooiChi

    Na na na na…
    In „freier Wildbahn“, in Japan, könnten diese na-Kontruktionen stark in die Irre führen. Zu mindest mich xD

    Danke für die Lektion^^

    ps: SERN ist – wie Mad Scientist Okabe uns lehrt – wirklich böse! Es bestürtzt mich zu tiefst, dass selbst Tierversuche in der Schweiz zur Zeitreisen-Forschung eingesetzt werden.

  2. 3 | Hughes

    „[…] benötigt man für Nominaladjektive („na-Adjektive“) immer eine eigene Partikel – Oh Wunder, es ist natürlich な.“ – Nein, „immer“ benötigt man es hierbei nicht. Nur wenn Nominaladjektive attributiv gebraucht werden, benötigt man な. Prädikativ benötigt man z. B. im positiven Aussagesatz der Gegenwart/Zukunft auf höflicher Sprachebene bloß die Kopula です, genau wie bei den Verbaladjektiven.
    Zwei Beispiele mit 静か (shizuka) für alle, denen die Begriffe attributiv und prädikativ nicht geläufig sind:
    – Attributive Verwendung: こうのとりが静かな赤ちゃんを食べる。 (Kônotori ga shizuka na aka-chan wo taberu.)…Der Storch frißt das ruhige Baby.
    – Prädikativ: 赤ちゃんは静かです。 (Aka-chan wa shizuka desu.)…Das Baby ist ruhig.
    (Nebenbei: Das war der wahre Hintergrund für U2s Albumtitel „Achtung Baby“.)

    „Allerdings ist なの als Frage geschlechterunabhängiger als なの als Aussagesatz.“ – Du meintest sicher: „Allerdings wird なの in einem Fragesatz auch von männlichen Sprechern verwendet, während es im Aussagesatz praktisch nur den weiblichen vorbehalten ist.“ Denn なの ist weder eine Frage noch ein Aussagesatz.

    „Hier verwenden wir allerdings den Infinitiv des Verbs!“ – 食べる und 触る sind doch keine Infinitive. In deutschen Wörterbüchern steht zwar neben ihnen der deutsche Infinitiv, aber sie selbst sind keine, sondern bloß zwei japanische Wörterbuchformen von Verben. Das Japanische verwendet dafür eben die informelle aktive Form des Verbs in der Gegenwart/Zukunft, das Deutsche hingegen den Infinitiv Präsens Aktiv. „Grundform des Verbs“ wird daher oft verwendet.

    „Berühre meine kaiserliche Robe nicht!“ – „Berühre“ klingt sehr unnatürlich. Das würde vielleicht bei einem höflichen, in aller Ruhe vorgetragenen Prohibitiv passen, aber hier wäre ob der informellen Sprachebene „Faß meine kaiserliche Robe nicht an!“ besser.

    • 4 | Drekelmann

      食べる und 触る sind doch keine Infinitive.

      Ich finde es interessant, dass das falsch sein soll, wo es im Japanischen doch gar keine Unterscheidung zwischen „infinitiven“ und „finitiven“ Formen gibt (da schlicht keine Konjugation nach Person / Numerus stattfindet). „Infinitiv“ bedeutet wortwörtlich nur, dass eine Form des Verbs vorliegt, die keiner Beugung unterliegt, d.h. also die Grundform. Das ist ein Modus!

      “Berühre” klingt sehr unnatürlich.

      Ich würde sagen, das kommt auf die Situation an. Ein entsprechend erzogener Kaiser – wenn es einen solchen im deutschsprachigen Raum denn noch gäbe – würde vielleicht das höflichere, wenn auch objektiv zweifellos unpassende Verb vorziehen.

      So, und zu naich…

      Es gibt zwei Arten von Adjektiven im Japanischen, nämlich die „reinjapanischen“ und die „ausländischen“.

      Was genau meinst du mit „ausländisch“? 好き(な) beispielsweise ist doch kun-gelesen, also „reinjapanisch“, oder?

      なぁ

      Warum das kleine あ?

      • 5 | naich

        Was genau meinst du mit “ausländisch”? 好き(な) beispielsweise ist doch kun-gelesen, also “reinjapanisch”, oder?

        Ja, als die Japaner damals 好 von Land XY eingeführt haben, erfanden sie eine kun-Lesung dazu. Wo liegt das Problem?^^

        Kleine あs sind viel niedlicher als große. :3
        Kleine Kana sind so wie Tilden. Es steht für nichts Besonderes, sieht aber manchmal nett aus.

        • 6 | Drekelmann

          Wo liegt das Problem?^^

          Du musst nicht immer gleich ein Problem vermuten, wenn ich etwas frage…

          Für mich heißt Kun-Lesung im Allgemeinen, dass ein Adjektiv reinjapanisch ist. Alles Ausländische ist ja mehr oder weniger in die On-Lesung eingeflossen oder – mit entsprechendem Fortschritt der „Ost-West-Beziehungen“ – gleich in Katakana codiert worden. Ja, ich weiß, es gibt Ausnahmen (das 麩羅 aus 天麩羅 etc.).

          Aber angesichts der Tatsache, dass es sogar das dazugehörige Verb 好く gibt, muss es sehr lange her sein, dass 好き aus dem Ausland kam, wenn überhaupt – angesichts der großen Menge an na-Adjektiven kann ich aber irgendwie nicht glauben, dass sie alle nichtjapanischen Ursprungs sind. (Okay, ハンサムな ist garantiert aus dem Ausland.) Vielleicht ist es eher die grammatische Struktur des endungslosen Adjektivs, die auf einem ausländischen Konzept basiert?

          Ja, als die Japaner damals 好 von Land XY eingeführt haben

          Eben. Welches Land war es denn?

          • 7 | naich

            Welches Land war es denn?

            Puh, also im Internet gibt es, soweit ich es finden konnte, nur Andeutungen diesbezüglich. Ich denke, es ist ein Zeichen, das erst spät aus China eingeführt wurde und so nicht mehr zu den Kanji zählte, die sich in Japan bereits eingebürgert hatten. Ich kann mich aber auch täuschen, es gibt kaum Informationen über Ursprünge einzelner Kanji.

    • 8 | naich

      Sorry, dass ich erst jetzt antworte, dein Kommentar ist irgendwie untergegangen.

      Nein, “immer” benötigt man es hierbei nicht.

      Du hast natürlich vollkommen recht. Dass diese Adjektive attributiv gebraucht werden müssen, war für mich „logisch“ und hab’s deshalb nicht erwähnt, danke. Ich ergänze die Information, sobald ich zu Hause bin.

      Du meintest sicher: “Allerdings wird なの in einem Fragesatz auch von männlichen Sprechern verwendet, während es im Aussagesatz praktisch nur den weiblichen vorbehalten ist.”

      Ja, das meinte ich, und darum verstehe ich gerade nicht wirklich, wie sich deine Aussage von meiner unterscheidet.^^

      食べる und 触る sind doch keine Infinitive.

      Ich denke, ich habe in mittlerweile 46 Kapiteln dieses Kurses schon oft genug erklärt, dass ich mit „Infinitiv“, wenn ich mich auf die japanische Sprache beziehe, immer die Grundform/Wörterbuchform meine und nicht das deutsche Verständnis von Infinitiv. Aber gut, du hast recht, für einen Unwissenden ist es falsche Information.

      “Berühre” klingt sehr unnatürlich.

      Kritik an meiner deutschen Übersetzung? Okay. xD
      Nein, tut mir leid, aber ich kann deine Argumentation nicht nachvollziehen, allein schon deswegen, weil mir „klingt unnatürlich“ zu subjektiv ist. Ich finde, dass ein Kaiser durchaus stets mit einer gewissen Höflichkeit sprechen kann. So wird es doch schließlich auch sehr oft in Märchen gehandhabt.
      Abgesehen davon:

      “Faß meine kaiserliche Robe nicht an!”

      *Fass :3

      • 9 | Drekelmann

        “Faß meine kaiserliche Robe nicht an!”

        *Fass :3

        OWNED! 🙂 Wobei ich dabei anfügen muss, dass mir dieser Gamer-Jargon nicht liegt. Bitte nicht persönlich nehmen, Huges.

  3. 10 | Hughes

    @Drekelmann:
    Ad Infinitiv: Siehe auch naichs Antwort dazu.
    Mag sein, daß ich zu sehr vom deutschen Infinitiv ausgegangen bin, aber soweit ich weiß, gibt es nichts Vergleichbares im Japanischen. Um Sätze wiederzugeben, die einen deutschen Infinitiv bedingen, werden im Japanischen unterschiedliche Formulierungen verwendet.

    „[…] wo es im Japanischen doch gar keine Unterscheidung zwischen “infinitiven” und “finitiven” Formen gibt (da schlicht keine Konjugation nach Person / Numerus stattfindet). “Infinitiv” bedeutet wortwörtlich nur, dass eine Form des Verbs vorliegt, die keiner Beugung unterliegt, d.h. also die Grundform.“ – Du verwechselst hier ein paar Begriffe. Man spricht von infiniten und finiten Verbformen. Der Infinitiv ist eine Verbform, infinit beschreibt eine Verbform. Infinit heißt wortwörtlich „unbestimmt“ oder „unbegrenzt“. Gemeint sind damit alle Verbformen (nicht bloß Infinitive), die nach diversen Kategorien wie Person, Zahl, Zeit, Modus, Diathese etc. (variieren nach Sprache) nicht abgewandelt werden.
    Weiters werden Verben nicht gebeugt (dekliniert), sondern – sofern möglich – abgewandelt (konjugiert).
    Bei „d. h. also die Grundform“ muß ich ebenfalls einen Einspruch anbringen. Zunächst gibt es neben dem Infinitiv auch andere Verbformen, die sich nicht abwandeln lassen. Deiner Schlußfolgerung nach wären etwa im Deutschen sowohl der Infinitiv als auch das Partizip die Grundform des Verbs. Zweitens wird als Grundform normalerweise jene Form verstanden, die im Wörterbuch zitiert wird – daher auch ihre Synonyme Wörterbuch-, Lexikon- oder Zitierform. In einigen Sprachen ist das gleichbedeutend mit dem Infinitiv, in anderen jedoch nicht.

    Um dem Leser nun eine eventuelle Verwirrung zu ersparen, plädierte ich daher für die Verwendung von „Grundform“ (oder eben Wörterbuch-, Lexikon-, Zitierform) statt „Infinitiv“.

    Ad Prohibitiv:
    Ganz recht, das kommt auf die Situation an, und die ist m. E. im Japanischen anhand der Verbform bereits gut umrissen. Es handelt sich hierbei um eine Form, die eher am unteren Ende der Höflichkeitsskala rangiert, die (so mein bisheriger Eindruck, aber man möge mich gern eines besseren belehren) oft von Sprechern verwendet wird, die Zorn, Ärger oder Unmut empfinden oder zumindest Bestimmtheit mit ihren Worten ausdrücken wollen und die kurz ist (was eben eine gewisse Angespanntheit ausdrücken kann):
    „Berühre […] nicht!“ klingt ob der Länge des Wortes berühre zu unnatürlich. Sich bei diesem Prohibitiv übermäßig Zeit zu lassen paßt bezüglich aller drei obigen Punkte einfach weniger als „Faß […] nicht an!“, das schon intensiver, energischer ist.
    Das Unnatürlichste an dem Satz habe ich letztens leider vergessen zu erwähnen: Ungeachtet seiner wörtlichen Richtigkeit ist „kaiserliche“ dazuzusagen für den Kaiser selbst unnötig, zumal schon das Possessivpronomen („meine“) anzeigt, daß die Robe seine und somit kaiserlich ist. Die exakte Übersetzung von 袞竜 als „kaiserliche Robe“ ist daher zu exakt.

    Ad Faß: Ich kann dich beruhigen, ich bin weder Gamer, noch weiß ich, weshalb das Gamer-Jargon sein soll. Vielleicht kannst Du mich ja diesbezüglich aufklären. Davon abgesehen heiße ich Hughes. ^_^

    @naich:
    „Ich denke, ich habe in mittlerweile 46 Kapiteln dieses Kurses schon oft genug erklärt, dass ich mit “Infinitiv”, wenn ich mich auf die japanische Sprache beziehe, immer die Grundform/Wörterbuchform meine und nicht das deutsche Verständnis von Infinitiv.“ – Du magst 46 Kapitel dieses Kurses gelesen haben, ich (bisher) nicht. Wenn es denn wirklich schon so oft vorkam, dann ist das eigentlich nur ein Grund mehr, zu „Grundform“ zu wechseln.

    „Ja, das meinte ich, und darum verstehe ich gerade nicht wirklich, wie sich deine Aussage von meiner unterscheidet.“ – Bitte den nächsten Satz in meinem letzten Post nochmals lesen, dann sollte der Unterschied klar sein. Falls nicht, erklär ich’s gern anders.

    Ad Prohibitiv: Siehe entsprechende Antwort zu Drekelmann. Hier nur die Kurzform:
    a. Gelangweilte Majestät mit besonders viel Zeit und Hang zum Gähnen: „Berüüüüüühre meine kaaaaiserliche Robe nicht!“
    b. Leicht erzürnter Potentat: „Faß meine Robe nicht an!“

    Zum Drüberstreuen und zur Auflockerung noch zwei weitere (die aber nicht mehr viel mit dem japanischen Wortlaut gemein haben):
    c. Besonders hochnäsiger Kaiser: „Berühre er [3. Person Sg. als Anrede, um auszudrücken, daß er auch sprachlich nicht vorhat, sich auf dasselbe Niveau wie der Untertan zu begeben, indem er nicht direkt (direkt wäre mit du oder Sie) mit ihm spricht] nicht unsere [Pluralis majestatis, um seine Abgehobenheit zu unterstreichen] Robe!“
    d. Vertrottelter Obermotz zu seinem überaus distinguierten, chronisch unterschätzten und deshalb zynischen Kammerdiener: „Blackadder, ich will einen Brief aufsetzen! Schreibe diesem Parnevu, er soll mit seinen Wurstgriffeln meine Robbe nicht betatschen!“ Blackadder: „Eure Hoheit, der Bischof kann Euch hören. Und ich werde dem Volk verkünden, daß die heurige Robenjagd abgesagt wird.“

    Faß ist der Imperativ Sg. von fassen und eine Nebenform zu fasse. Ich verwende – wie auch einige Verlage und Zeitungen – mit voller Absicht die alte Rechtschreibung (z. B. auch anhand von „daß“ statt „dass“ zu sehen).

    • 11 | naich

      Du magst 46 Kapitel dieses Kurses gelesen haben, ich (bisher) nicht. Wenn es denn wirklich schon so oft vorkam, dann ist das eigentlich nur ein Grund mehr, zu “Grundform” zu wechseln.

      Na schön, überzeugt. xD

      Bitte den nächsten Satz in meinem letzten Post nochmals lesen, dann sollte der Unterschied klar sein. Falls nicht, erklär ich’s gern anders.

      Du kreidest dem Satz also an, dass seine Formulierung zu uneindeutig ist? Dass ich statt „Allerdings ist なの als Frage geschlechterunabhängiger als なの als Aussagesatz“ besser „Allerdings ist なの in einem Fragesatz geschlechterunabhängiger als なの in einem Aussagesatz“?
      Ich denke, ich kann meinen Lesern genug Intelligenz zutrauen, mit der sie diesen Satz richtig interpretieren können. Vermutlich habe ich dich aber noch immer nicht richtig verstanden.^^

      Siehe entsprechende Antwort zu Drekelmann.

      Deine Einführung in die Höflichkeitsstufen des deutschen Imperativs ist zwar nett und lustig zu lesen, aber ich denke, du hast den Kern der Sache nicht ganz verstanden. Der Satz soll so klingen, als käme er aus einem alten Volksmärchen, denn genau diese Formulierung verwendeten die vorher genannten deutschen Märchensammler. Ob das passt oder nicht, steht eigentlich nicht wirklich zur Debatte.

      Faß ist der Imperativ Sg. von fassen und eine Nebenform zu fasse. Ich verwende – wie auch einige Verlage und Zeitungen – mit voller Absicht die alte Rechtschreibung (z. B. auch anhand von “daß” statt “dass” zu sehen).

      Nimm es nicht persönlich, aber ich hoffe, dass die Leute, die sich siebzehn Jahre nach der Reform noch immer an die alte Rechtschreibung klammern (aus welchem Grund auch immer), sich endlich mal zurückziehen und diesen sinnlosen „Krieg“ aufgeben.

      • 12 | Drekelmann

        PS. an Hughes:

        Infinit heißt wortwörtlich “unbestimmt” oder “unbegrenzt”. Gemeint sind damit alle Verbformen (nicht bloß Infinitive), die nach diversen Kategorien wie Person, Zahl, Zeit, Modus, Diathese etc. (variieren nach Sprache) nicht abgewandelt werden.

        Kann nicht hundertprozentig stimmen, weil es Gegenbeispiele gibt. Gut, ich habe den Infinitiv als Modus kennengelernt, aber das kann man dabei ignorieren.

        Was ich meine, sind Infinitive in der lateinischen Sprache. Im Lateinischen kann ein Infinitiv sehr wohl abgewandelt werden, allerdings eben gerade nicht nach Person und Numerus, sondern nur nach Tempus (allerdings auch nicht allen Tempora) und Genus Verbi.

        videre – Infinitiv Präsens Aktiv [sehen]
        vidisse – Infinitiv Perfekt Aktiv [gesehen haben]
        videri – Infinitiv Präsens Passiv [gesehen werden / scheinen]
        visum esse – Infinitiv Perfekt Passiv [gesehen worden sein]
        visurum esse – Infinitiv Futur I Aktiv [sehen werden]
        visum iri – Infinitiv Futur I Passiv [gesehen werden werden]

        Der Infinitiv nimmt in der Formenbestimmung dabei die Position des Modus ein, ebenso wie der Imperativ:

        vide – 2. Sg. Imperativ (Präsens) Aktiv

        (Entsprechend kann man im Altgriechischen sogar Imperative in anderen Tempora bilden, etwa im Vergangenheitstempus Aorist: ἐλείσον (eleison).)

        Infinitive sind nach deiner Definition also (zumindest im Lateinischen und Altgriechischen) nicht infinit, da sie nach Tempus (Präsens/Perfekt/Aorist/Futur etc.) und Genus Verbi (Aktiv/Passiv/Medium/whatever) – der durch direkte Konjugation erreichten Diathese – abgewandelt werden können.

        Zweitens wird als Grundform normalerweise jene Form verstanden, die im Wörterbuch zitiert wird

        Der lateinische Infinitiv ist definitiv die Grundform des lateinischen Verbs. (Und zwar in jeder Möglichkeit, ihn abzuwandeln. Üblicherweise wird aber der Infinitiv Präsens, im Aktiv, sofern vorhanden, verwendet.) Im Wörterbuch steht aber ausnahmslos die Form der 1. Sg. Indikativ Präsens, weil man daran angeblich die Konjugationsklasse besser erkennen kann (was aber nur bedingt stimmt). Eine Grundform ist diese Form aber sicher nicht. Also sind Grundform und Lexikonsform (hier) nicht identisch.

        Die Übertragung aufs Japanische dürfte auf einigen Widerstand stoßen, da ja zunächst einmal keine Verwandtschaft zwischen den beiden Sprachen besteht. Japanische Verben – lässt man die abgeleiteten einstufigen Verben des Passivs, Kausativs und Potentialis weg – liefern analog zum lateinischen Verb die folgenden Informationen:

        Latein: Person | Numerus | Modus | Tempus | Genus verbi
        Japanisch: „Höflichkeit“ | Tempus | Negation

        „Höflichkeit“ habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil erstens auch die höheren Höflichkeitsstufen durch Bildung eines abgeleiteten Verbs gebildet werden und weil zweitens derselbe Mechanismus („masu-Stammform“ oder „Anschlussform“) zur Bildung des Voluntativs („-tai“), der te-Form, der nagara-Form und (im Prinzip) der Vergangenheit verwendet werden. Sehen wir also außer dem Tempus alles, was mithilfe dieser Form gebildet wird, als „Modus“ an, ist die Grundform oder Wörterbuchform des japanischen Verbs der „Ausgangsmodus“ und damit äquivlent zum lateinischen Infinitiv.

        Wenn man natürlich, wie du offenbar, den Infinitiv nicht als Modus versteht – da ich nicht weiß, wie gut dies in anderen Sprachen funktionieren würde, lege ich mich da nicht fest -, ist dieses Konstrukt relativ hinfällig. Ich sehe aber nach wie vor keinen echten Grund, von linguistischen Definitionsfragen vielleicht abgesehen, die japanische Grundform des Verbs nicht als „Infinitiv“ zu bezeichnen. Wir sprechen ja auch vom „Optativ“ des Japanischen bei irgendwelchen Konditionalen plus Ausdruck des Gutseins.

      • 13 | Drekelmann

        Hinweis: Das folgende „PS. an Hughes“ sollte eigentlich unter meinem Beitrag #11649 landen.

        • 14 | Drekelmann

          Und wie zum Henker soll ich das vernünftig richtigstellen, wenn die Kommentare immer anderswo landen, als sie sollen?

    • 15 | Drekelmann

      Du verwechselst hier ein paar Begriffe. Man spricht von infiniten und finiten Verbformen. […]
      Weiters werden Verben nicht gebeugt (dekliniert), sondern – sofern möglich – abgewandelt (konjugiert).

      Mag sein, dass ich terminologisch nicht gänzlich akkurate Begriffe verwendet habe, aber die Unterscheidung infiniter und finiter Verbformen bzw. dass Verben nicht dekliniert, sondern konjugiert werden, ist mir bekannt.

      Bei “d. h. also die Grundform” muß ich ebenfalls einen Einspruch anbringen.

      Entschuldigung, ich meinte mit der Grundform natürlich die Form, die im Lexikon steht. Davon abgesehen ist das Partizip flexionstechnisch gesprochen kein Verb, sondern ein Adjektiv und kann daher nicht als „Grundform des Verbs“ angesehen werden. Ich habe den Infinitiv als Modus kennengelernt (übrigens im Widerspruch zu deiner Aussage) und kann mich daher nur bedingt zum Vergleich mit japanischen Höflichkeitsstufen äußern, weil ich nicht weiß, inwieweit diese als Modi gelten.

      Ich kann dich beruhigen, ich bin weder Gamer, noch weiß ich, weshalb das Gamer-Jargon sein soll. Vielleicht kannst Du mich ja diesbezüglich aufklären. Davon abgesehen heiße ich Hughes.

      Okay, das ging auch nicht gegen dich. Unter http://de.wikipedia.org/wiki/Computerspieler-Jargon findet man den Ausdruck „own – owned – ownage“ für „‚Erwischt!‘ oder ‚besiegt'“; was mich dazu veranlasst hat, ihn als „Gamer-Jargon“ abzutun. Dieser „Ausruf“ Owned! wird meiner Erfahrung nach in Situationen verwendet, in denen jemand jemand Anderem mit einem besonders schlagfertigen Argument begegnet ist – und in diesem Zusammenhang war das ironisch von mir gemeint, denn anders als naich respektiere ich durchaus, wenn Menschen – beispielsweise, weil sie sie ihr Leben lang benutzt haben und keine uneinheitliche Schreibung riskieren wollen – die alte Rechtschreibung verwenden. Ich muss naich aber leider Recht geben, dass – ich nehme mal an, dies wollte er ausdrücken – das „Klammern“ an die alte Rechtschreibung im Internet seltsam deplatziert wirken kann.

      Huges -> kleiner Tippfehler. Entschuldigung.

    • 16 | Drekelmann

      Hinweis: Das folgende “PS. an Hughes” sollte eigentlich unter meinem Beitrag #11649 landen.

      • 17 | Drekelmann

        Obiges gehört auch nach oben. Ich fluche über WordPress.

  4. 18 | Toto

    読みな

    Ist total falsch :s Ich denke, es sollte 読みなさい heißen.

    • 19 | naich

      Ich habe mehrmals bestätigt bekommen, dass な am Ende der ます-Grundform bloß eine Abkürzung von なさい bildet. Ist 読む denn eine Ausnahme, oder hab ich was falsch verstanden?

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