BD-Analyse: Blue Submarine No. 6
Inhaltsangabe
Der verrückte Wissenschaftler Zorndyke hat durch künstliche Veränderungen am Klima Teile der Polkappen zum Schmelzen gebracht. Durch die darauffolgende Überflutung großer Landstriche verloren etwa eine Milliarde Menschen ihr Leben. In seinem Größenwahn erschuf er aber noch Chimären – neue humanoide Wesen, die durch Kiemen atmen und die Welt unter Wasser besiedeln sollen, wenn die Menschheit erst einmal ausgelöscht ist.
Aber die Menschheit gibt sich ihrem Schicksal nicht so einfach hin und gründet zu ihrer Verteidigung die blaue Flotte. Mayumi Kino und Tetsu Hayami sind Teil dieser Flotte und stellen sich gemeinsam mit ihren Kameraden Zorndyke in den Weg, um die Menschheit vor ihrem drohenden Schicksal zu bewahren …
Blue Submarine No. 6 – von Regisseur Mahiro Maeda – ist einer der ersten Anime-Produktionen, die ausschließlich am Computer entstanden ist.
Synchronsprecher
Bruno Niederprüm: Berg
Thomas Witte: Jung Zorndyke
Melanie Wiegmann: Mayumi Kino
Marco Steeger: Tetsu Hayami
Stefan Rieger: Tokuhiro Iga
Synchronstudio: aaron.:film
Technische Details
Disc Title: BLUE SUBMARINE NO6
Disc Size: 23.234.565.662 bytes
Protection: AACS
BD-Java: No
Playlist: 00002.MPLS
Size: 21.402.636.288 bytes
Length: 2:06:50.686
Total Bitrate: 22,50 Mbps
Video: MPEG-4 AVC Video / 16475 kbps / 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1
Audio: German / DTS-HD Master Audio / 5.1 / 48 kHz / 2049 kbps / 16-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 16-bit)
Audio: Japanese / DTS-HD Master Audio / 5.1 / 48 kHz / 2478 kbps / 16-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 16-bit)
Subtitle: German / 28,399 kbps
Verpackung & Extras
Blue Submarine No. 6 hat von nipponart ein – für den Animemarkt – wirklich sehr schönes Mediabook erhalten. Durch die in die Oberfläche gepresste Struktur wirkt das Mediabook einfach deutlich wertiger als eine glatte Oberfläche. Liegt vermutlich daran, dass ich glatte Oberflächen immer mit Paperbacks assoziiere. Dafür fehlt es aber – im Vergleich zu MBs aus anderen Genres – noch ein wenig an Stabilität. Lustigerweise wurde das Booklet links und nicht wie sonst üblich rechts eingeklebt. Der FSK-Flatschen auf der Außenseite ist abziehbar. Im Booklet befindet sich neben Charakterinfos und Daten zu den U-Booten noch ein Interview mit Mahiro Maeda.
Bild und Ton
Da es sich um einen der allerersten Computer-Produktionen handelt, darf man natürlich nicht erwarten, dass diese in schönem HD vorliegt. Dafür hat man aber einen ganz passablen 4:3-Upscale geliefert, dem neuere Fernsehgeräte den abschließenden Schliff verpassen können. Da gibt es also gar nicht mal so viel zu meckern – außer Banding und die übliche Upscale-Unschärfe. Dafür lief’s aber beim Ton nicht so gut. Bei Szenen mit lauterer Musik oder lauten Spezialeffekten rückte die Lautstärke der Sprecher in den Hintergrund, sodass man sie nur noch schwer verstanden hat. In anderen Szenen wiederum wurden die Sprecher extrem laut, wenn man sie aus einem anderen Blickwinkel hören sollte. Nicht schön, aber verkraftbar. Da es ja auch irgendwie zum Bild gehört, möchte ich noch ein wenig auf die CGI-Effekte eingehen: In vielen Fällen sehen die generierten U-Boote und Monster gar nicht so schlimm aus, wie man es bei solch einer alten Produktion befürchten würde. Besonders die Wassereffekte sind recht gut gelungen – sind aber natürlich kein Vergleich zu dem, was heute möglich ist. Dafür sehen aber Feuer und Explosionen doch ein wenig seltsam aus. Ansonsten ist der Anime von der Animationskunst her doch recht gut gealtert, was man von der Story nicht so ganz behaupten kann.
Synchronisation
Die Synchronisation hat – wie auch der Anime – bereits einige Jahre auf dem Buckel. Die beste Produktion war sie auch nicht. Dafür hat sie aber den Charme des Alters und so kann man über Sätze wie „Sie haben unsere Schiffe schwer zerstört.“ schon mal hinwegsehen. Auch, dass der Protagonist spricht, als hätte er kiloweise Gras geraucht (anstatt cool zu wirken), kann man einigermaßen verkraften. Dafür gibt es auch jede Menge anderer Sprecher in den Nebenrollen, die sich gut anhören. Alles in allem passt die Synchronisation doch recht gut zu dem Anime.
Untertitel
Bei den Untertiteln gibt es nicht groß was zu meckern. Teilweise sind sie nur ein wenig arg kurz eingeblendet, sodass ich als geübter Leser auch nicht hinterher kam. Dazu kommt sonst nur noch, dass sie dasselbe Ausdrucksproblem haben, wie auch die Synchro – aber das macht den Charme von alten Veröffentlichungen nun mal aus.
Fazit
Von der technischen Seite her sticht vor allem der eher schlecht als recht abgemischte Ton hervor. Ich dachte erst sogar, meine Anlage wäre kaputt. Wenn man sich dann aber erst einmal daran gewöhnt hat und ein wenig die Ohren spitzt, ist es gar nicht mehr so schlimm. Schön ist das aber trotzdem nicht. Sonst kann man eigentlich nichts großartig Negatives berichten.
Leider sind zwei Stunden nicht genug Zeit, um die Story rund um den christlichen Fanatiker (mit Gottsyndrom) Zorndyke und den Wasser-Rittern der Menschheit ausführlich genug – und mit der benötigten Ruhe – zu erzählen. So springt man oft von Szene zu Szene und Dinge, die einem im ersten Moment vielleicht als wichtig erscheinen, rücken schnell in den Hintergrund. Dafür hat man aber nicht an Actionsequenzen gespart, sodass es halb so schlimm ist, dass die Story nicht perfekt ausgearbeitet ist und zu schnell Fahrt aufgenommen hat. Das aber nur im Vergleich zu heutigen Produktionen.
Alles in allem ein recht netter … Nennen wir es einfach Öko-Action-Thriller, der auf jeden Fall seine Daseinsberechtigung hat. Und U-Boote.
Dieses Rezensionsexemplar wurde uns freundlicherweise von nipponart zur Verfügung gestellt.
Testgeräte: Sony Bravia KDL 55W815BSAE2; Sony PS4; Sony HTCT60BT, PC
© 1998 Satoru Ozawa – Bandai Visual – Toshiba EMI – Gonzo
© 2016 nipponart
Datum: 13.03.2016
Kategorien: Blog, Blu-ray-Reviews, Nipponart