Pah, naich… Vor zwei Jahren geschrieben, wurde nur nie veröffentlicht, weil Gebbi noch drüberschauen wollte…
Fansubben wie ein Vorgesetzter
Teil 6: Typesettting mit After Effects
Was die anderen gemacht haben? Ist doch egal! Wir kommen zum AFX-Typeset – dem überhaupt wichtigsten Teil beim Fansubbing. Denn hier wird alles gemacht, was irgendwie gut aussieht!
Natürlich schauen wir, im Gegensatz zu diesen anderen Typen, keine billigen Zeichentrickserien für Kinder. Aber wir haben halt irgendwelche Freunde, die uns damit nerven, dass sie irgendwelche Schilder getyped bekommen wollen. Und diesen Status gilt es auszunutzen. Nicht wir wollen was machen – andere wollen etwas von uns! Und jeder Klick mit der Maus kostet uns wertvolle Zeit, Katzenbilder auf 9gag zu posten. Wir haben die Macht! Wir haben die 30-Tage-Testversion von CS5.5 gecrackt! Die ganzen Deppen vom Fansubbing sind völlig hilflos!
Also machen wir nichts, aber auch rein gar nichts ohne eine entsprechende Aufforderung. Und das kann man gar nicht deutlich genug sagen! Riskiert nicht den guten, elitären Ruf, den wir AFX-Typesetter haben, indem ihr freiwillig, schnell und zuverlässig arbeitet! Ihr wollt später vielleicht mal ins Mediendesign – nur schlechte Mediendesigner arbeiten schnell und verdienen folglich wenig!
Na ja, egal! Zum Wesentlichen…
Wenn wir wissen, wann in etwa die Folge in den Type gehen könnte, melden wir uns erst mal aus dem IRC ab und warten, bis uns der erste, der auch unseren Skype-Namen hat, dort anschreibt. Wenn das geschehen ist, gehen wir unsere Instantsuppen und Chips kaufen und schauen, ob irgendwer Kommentare bei 9gag zu unseren Bildern geposted hat. Im Anschluss schreiben wir zurück, dass es gerade etwas stressig ist und wir auch Besuch haben, aber was es denn gäbe.
„Ah…“ „Etwas zu typen…“ „Hm… Okay…“
„Wo denn?“
„FTP?“ „…“ „hm…“ „Welcher Server?“ „Welcher Ordner?“ „Welche Datei genau?“
„Ah, Mist…“ „FTP ist gerade schlecht…“ „Kann ich das als DDL bekommen?“
„Danke!“
Das verschafft uns Zeit!
Während nun irgendwelche Leute Dinge rumkopieren, verschicken, verschieben, schauen wir derzeit, was es Neues im Forum von apfeltalk gibt. Nun laden wir die Dateien runter und bemerken, dass man uns eine „wraw“ vorsetzen möchte. Aber eine „wraw“ genügt nicht den Ansprüchen eines ordentlichen Types in AfterEffects. Hierzu brauchen wir schon eigens erstellte Cuts! Dazu schreiben wir dem Encoder, welche Stellen wir brauchen und geben ihm eine ungefähre Zeitangabe. Keinenfalls die Frames raussuchen. Das sollte besser der Encoder machen – der hat die „echte“ Version der Folge!
Gut, der Encoder braucht nun seine Zeit, die ganzen Cuts zu erstellen, und sieht auch mal, wie viel Arbeit wir eigentlich an so einer Folge haben.
„Ah, danke!…“ „Was?!“ „LAGS?!“ „Nee…“ „Geht nicht.“ „Ich brauch das als ProRes!“ (Das „Pro“ steht für „Professionell“ und das sind wir ja!)
Wenn wir endlich die Cuts haben, können wir ungebremst von den Limitierungen von Aegisub arbeiten. Auf ins AAE (wir schmunzeln kurz darüber, dass die Deppen vom Fansub das AFX nennen) und sämtliche Effekte runterarbeiten, von denen wir wissen, was sie überhaupt machen!
„Blendenflecke?“ „Kann es nie genug von geben!“
„Gaussian Blur?“ „Eh!“
„Mash Warp?“ (Scheiße, warum hab ich noch mal AAE in English installiert? Egal…) „Druff!“
So basteln wir ein wenig vor uns hin. Wenn wir fertig sind, sollten zumindest fünf Effekte auf dem Type und irgendwas im „Blending Mode“ eingestellt sein – sonst kommt noch jemand auf den Gedanken, dass der eigens erstellte Cut unnötig gewesen wäre.
Bevor wir uns dem nächsten Type widmen, machen wir eine „Preview“ zu dem eben erstellten Type. Das ist wichtig, damit die Leute mitbekommen, was genau wir machen – und sie bekommen den Eindruck, dass wir uns nach ihren Bedürfnissen richten. Bevor wir da irgendwas ändern, warten wir, bis zumindest drei Leute ihre Meinung abgegeben haben. Ob die Leute es auch wirklich gesehen haben, erkennen wir daran, ob sie anmerken, dass etwas an der Bewegung nicht stimmt. Nun machen wir die händisch in den Trackerdaten veränderten Positionsdaten rückgängig, encoden das Ganze in Sony Vegas mit 43,823fps in xvid und geben es ab.
Nach dem QC werden wir uns dann mit dem Encoder unterhalten, welche fps er denn wollte und warum er das nicht vorher sagen kann.
Gepostet von Codo III. am 28.05.2014 | 12 Kommentare
Das Fansubben ist ja, wie wir alle wissen, serious business. Also warum nicht eine kleine Reihe starten, die ein wenig über einige Fragen des Fansubbens philosophiert.
Es wird also allgemein um Fansubs gehen und um deren „Marotten“. Im besten Fall ist das halbwegs neu oder zumindest interessant. Zudem soll der Spagat versucht werden, den Fortgeschrittenen unter uns zum erneuten Reflektieren anzuregen, Neulingen eine Art Tutorial zu sein und auch Otto-Normalleecher verständlich oder vielleicht sogar von Nutzen zu sein.
Den Anfang wird das Styling machen (bzw. eigentlich erst mal nur ein Teil dieses Bereiches).
Schieben wir noch eine kurze Einführung vorweg, die die Profis gerne überlesen dürfen:
Einleitung
Was ist Styling?
Hier wird festgelegt, wie die Untertitel aussehen sollen. Also welche Schriftart, Farbe, etc. sie haben sollen. Und bei dem von Fansubs normalerweise verwendeten .ass-Format kann man da sogar recht viel machen – zumindest weit mehr als mit den meisten anderen Untertitelformaten. Das ist ein Fluch und ein Segen. Denn wenn man mehr machen kann, muss man viel mehr Entscheidungen treffen und kann auch viel mehr falsch machen ^^
Wie sehr so etwas den Lesefluss/das Lesevergnügen beeinflusst, kann man feststellen, wenn man sich zum Beispiel ein altes Buch von Uropa schnappt: Die – vielleicht noch im Druck etwas verlaufende – Fraktur werden die meisten von uns nur unter großen Mühen entziffern können, entsprechend anstrengend und langsam ist dann auch das Lesen. Und wenn das kein Buch sondern ein Fansub wäre, wäre das umso gemeiner, da wir Untertitel auch noch unter Zeitdruck lesen müssen.
Nun wird kaum jemand seine Untertitel in Fraktur setzen – und das Problem mit Fraktur ist auch eher, dass wir die nicht mehr gewohnt sind – die Probleme bei Untertiteln sind meist etwas subtiler und wir werden sie größtenteils gar nicht bewusst mitbekommen, aber zum Verdeutlichen, wie viel Schrift und deren Gestaltung ausmachen kann, sollte es reichen. Und das Styling bei Fansubs nimmt auch häufig einiges an Zeit in Anspruch, bis man wirklich einen gut lesbaren und passenden Style gefunden hat.
Wir styled man überhaupt und was bringt mir Leecher das?
Da die meisten Fansubs mittlerweile Softsubs sind, haben wir auch als normale Konsumenten den großen Vorteil, die Untertitel an unsere Bedürfnisse anzupassen. Und beim Styling lohnt sich das sogar, weil es recht einfach ist und wir uns das Sehen teils stark erleichtern können, wenn die Untertitel etwa von unserem gemütlichen Sofa aus doch etwas arg klein sind.
Auch wenn dazu der normale (Text-)Editor reicht, werde ich das anhand von Aegisub erklären, weil es vorerst übersichtlicher sein dürfte. Sollte die Serie hier etwas weiter laufen, schreib ich vielleicht mal eine Zusammenfassung für den Hausgebrauch.
In Aegisub können wir einen Fansub (mit Softsubs!) einfach öffnen (File->Open Subtitles…). Um in Aegisub auch das Video dazu zu haben, die .mkv einfach in Aegi ziehen.
Um die Styles zu verändern, gehen wir in den „Style-Manager“ (Subtitles->Style-Manager“ und doppelklicken auf den gewünschten Style.
Wenn wir fertig sind, könnten wir die Datei einfach speichern (mit gleichem Namen und gleichem Ordner wie das Video) und der MPC sollte dann unser aktualisiertes Skript automatisch laden. Alternativ können wir die Untertiteldatei auch in die Datei hineinmuxen.
So, nun aber zum Thema dieses Beitrages:
„Wohin mit dem Untertitel?“
Wir werden uns dieses Mal mit den beiden Einstellungen „Margins (Außenabstand)“ und „Alignment (Ausrichtung)“ befassen – also jene beiden Einstellungen, mit denen man die Untertitel platzieren kann.
Als Beispielmaterial missbrauche ich „Natsuyuki Rendevous, Folge 7“ von Himi und YKS. Die Wahl war Zufall und hatte keinen bestimmten Grund (auch wenn ich feststellen musste, dass mir der Sub recht gut in den Kram passt ^^). Der Fansub ist durchaus gut und auch der Style dürfte von den meisten als ordentlich betrachtet werden. Ist also ein recht „typisches“ Beispiel eines Fansubs.
Außenabstände
Nehmen wir uns als Beispiel 19:06:
Untertitel werden in der Regel unten am Bild mittig ausgerichtet (dazu später mehr). Den vertikalen Abstand – in diesem Fall den Abstand nach unten – in Pixeln gibt der „Margin-Vert.“ an; zu den Seiten jeweils „Margin-Left bzw. Right“. Wenn eine Zeile länger ist, als dass sie in die Bildbreite abzüglich des Außenabstandes der Seiten passt, bricht die Zeile um.
Wie wir oben im Bild mit dem Styles Manager bereits gesehen haben, betragen diese hier je „15 Pixel“ für die Seiten und „25 Pixel“ vertikal. Das heißt die unterste Zeile steht 25 Pixel über dem unteren Rand, die Zeile bricht um, wenn eine Breite von 1250px (1280-2×15) überschritten wird. Auf den Punkt genau wird diese Grenze natürlich nur selten erreicht – Bei maximaler Platznutzung, sähe das etwa so aus:
Dadurch können extrem lange Zeilen entstehen und die Untertitel „kleben“ sozusagen am Monitorrand. Woher kommt das und welche Probleme gibt das?
Ein technisches Problem – Overscan
Ganz einfach gesagt gibt es das Problem des „Overscans“. Overscan bezeichnet den Bereich eines Bildes, der von Ausgabegeräten unter Umständen nicht angezeigt wird. Es stellt sozusagen einen Toleranzbereich dar, in dem zwar „irgendwas“ ist, aber nichts, was relevant wäre – damit es keine Probleme gibt, wenn es fehlt.
Nun ja, dieses Problem ist eigentlich Schnee von gestern – denn unsere modernen Flachbildschirme und digitale Technik zeigen normalerweise das vollständige Bild – weshalb wir bei älteren Videos nun auch merkwürdige schwarze Ränder haben oder bei alten Videospielen komische Sprites an den Seiten finden -> die hat unsere alte TV-Röhre nämlich nicht angezeigt. Lustigerweise war es nano (die auch an diesem Beispiel gearbeitet hat), die mich darauf hinwies, dass es durchaus noch solche Geräte gibt und man an den äußeren Kanten nichts typen sollte.
Nun ja – selbst wenn das technisch kein großes Problem mehr darstellt, ist der Overlaybereich eine gute Faustregel, welche Abstände man mindestens einstellen sollte, damit es nicht „klebend“ wirkt (Und deshalb erwähne ich es). In Aegisub können wir uns den Overlay anzeigen lassen (Video->Show Overscan Mask) – und wie ihr euch vielleicht schon denken könnt: Unser Beispiel liegt voll drin. Die Mindestwerte für 720p wären 85 Pixel für die Seiten und 35 Pixel für die Vertikale.
Sowohl dass die Untertitel so nah an den Rändern kleben, als auch dass man gerne die Zeilen so in die Länge zieht, dürfte eher die Regel als die Ausnahme sein. Also ein kleiner Exkurs mit einer Spekulation darüber, woher das kommt.
Warum macht man so lange Zeilen?
Häufig genug dürfte der einfache Grund sein, dass man schlicht keine Ahnung hat, was man mit den Außenabständen machen soll… und nimmt die Standardwerte von Aegisub, die leider viel zu klein sind (10px jeweils). Diesen Wert sollte man unbedingt und immer raufsetzen!
Der zweite, etwas interessantere, Grund dürfte die Umstellung von 4:3 auf 16:9 gewesen sein. Das breite Bild von 16:9 kommt unserem Sichtbereich wesentlich mehr entgegen als das olle 4:3 – denn unser Sichtbereich ist nun mal „breitbild“. Und dadurch, dass wir nun mehr vom Bild sehen, fällt es uns viel leichter in eine visuell erzählte Geschichte „einzutauchen“ („Immersion“ ist das Schlagwort hierzu). So schön das ist, hat man allerdings verpasst, die Außenabstände der Untertitel diese Entwicklung mitgehen zu lassen und nimmt mehr oder weniger die alten und bekannten Werte (in unserem Beispiel wäre das für die Seiten relativ gesehen sogar weniger als die 10 Pixel-Standardeinstellung unter 4:3-SD).
Dadurch können wesentlich längere Zeilen und wesentlich mehr Text ins Bild gebracht werden.
Das mögen wir Fansubber natürlich, da wir weniger Untertitel timen müssen und kompliziertere Sätze bauen können. Zudem merken wir gar nicht so sehr, dass die Zeilen so lang sind, da wir „berufsbedingt“ die Untertitel natürlich sehr viel genauer und bewusster anschauen (und viel weniger auf den Anime achten) als das ein „normaler“ Zuschauer tun würde. Dadurch „lesen“ wir Untertitel aber viel mehr wie ein Buch (mit Bildern) als ein fremdsprachliches Video zu schauen, das eine Übersetzung einblendet.
Aber Anime ist nun mal kein Buch – sind diese langen Zeilen also eigentlich gut?
Kommen wir zu einem weiteren Exkurs:
Exkurs: Wie sehen wir
Ich schrieb bereits, dass wir sozusagen „breitbildig“ schauen. Um genau zu sein, sehen wir die Welt in einer Art Oval, wobei zu den Außenbereichen unseres Sichtfeldes nach und nach Schärfe und Farben verloren gehen, bis wir schließlich gar nichts mehr sehen. So schauen wir normalerweise eine Stelle an und nehmen alles darum noch irgendwie ein bisschen mit.
Bei einem Film haben wir normalerweise einen Fokus – dort wo die „Action“ passiert – und das ist die Stelle, auf die wir unsere Augen gerichtet haben. Damit wir möglichst viel von unserem Sichtbereich mit „Film“ gefüllt haben und damit viel besser in die „Filmwelt“ eintauchen können, liegt dieser Fokus mehr oder weniger in der Mitte – sonst würden wir zu einem guten Teil ja nicht den Film sehen, sondern unsere Raufasertapete.
Natürlich liegt er nicht immer exakt in der Mitte: Ohne Bewegungen wäre ein Film langweilig und auch in unserem Beispiel ist der Fokus natürlich auf der Ilse links. Aber auch hier schauen wir erst mal instinktiv auf die Mitte und dann auf Ilse. Das ist auch volle Absicht, denn so verstehen wir das Bild als „Neben einem leeren Krankenbett kniet ein Mädchen.“ und nicht als „Ein Mädchen kniet (und daneben steht zufällig ein Bett).“.
Aber bevor ich abschweife, halten wir einfach fest: Der Fokus ist praktisch nie am Bildrand und durchschnittlich (und darum geht es uns) in der Mitte.
Das Problem mit Untertiteln ist nun, dass sie massiv Fokus „klauen“ – wir müssen sie ja schließlich lesen. Das ist natürlich nicht zu vermeiden, aber diese langen Zeilen, nah am Rand, sind nicht ganz unproblematisch:
Schauen wir uns das mal an, wie wir in etwa unser Beispiel sehen würden (Das ist jetzt natürlich nicht übermäßig genau und individuell verschieden – aber der Punkt dürfte klar werden. Um die Zeile im Original-Fansub zu lesen, müsstet ihr übrigens etwas mehr als doppelt so schnell sein.)
Wir sehen hier drei Probleme:
1. Der Fokus (der Untertitel) ist extrem weit von dem Fokus der „Action“ entfernt: Unser Auge muss also extrem weite Wege gehen, bis es endlich die Untertitel lesen kann. -> Das ermüdet und wir bekommen wenig von der „Action“ mit – nicht mal in den Außenbereichen.
2. Durch die Länge der Zeilen muss unser Auge von ganz links nach ganz rechts wandern, ebenfalls ein langer Weg und verursacht enorme zusätzliche Fokusbewegung.
3. Dadurch, dass die Untertitel extrem nah am Rand sind, ist in unserem Blickfeld eben größtenteils nicht mehr „Anime“ sondern „Raufasertapete“ (oder wie hier „schwarz“).
Um diese Dinge etwas weniger „krass“ zu gestalten, könnten wir die „Margins“ etwas höher setzen.
Hier noch mal unser Beispiel im Original:
Und hier eine Alternative mit erhöhten Margins (Seiten je 300 Pixel, Vertikal 75 Pixel) und entsprechend gekürzten Untertiteln. Die Vertikale wurde so gewählt, dass die Untertitel noch im unteren Viertel bleiben.
Wir sehen, dass so gestylte Untertitel wesentlich näher am „Fokus“ bzw. „Mittelpunkt“ des Animes sind. Dadurch haben wir wesentlich weniger „Laufwege“ für das Auge und bekommen die „Action“ zumindest noch im Augenwinkel mit.
Nun zum zweiten (und wesentlich kürzeren) Teil dieses Artikels:
Alignment – An welcher Seite richtet sich der Untertitel aus?
Hier ein Beispiel aus 17:00
Wir sehen, dass ein zweiter Untertitel an den oberen Rand gelegt wurde. Wie die Untertitel ausgerichtet werden, legen wir im „Alignment“ fest, wobei die Nummern der Ausrichtung den Zahlen auf unserem Nummernblock auf der Tastatur entsprechen. In der Regel ist dies der Wert „2“ – also mittig unten. Wenn wir einen Untertitel jedoch an den oberen Rand setzen möchten, wählen wir „8“ – mittig oben. Alle anderen Werte sind ziemliche Spezialfälle und werden praktisch nie gebraucht. Diese werden wir hier ignorieren.
Typischerweise stehen „Unter-„titel oben, wenn sie irgendetwas Nebensächliches sind. Also zum Beispiel irgendein im Hintergrund laufendes Radio oder die teils beliebten „Infoboxen“.
Einige Gruppen bzw. Styler setzen aber auch generell Texte nach oben, wenn sie etwa von einem zweiten Sprecher gesprochen werden, oder um die in Fansubkreisen verpönten „Dreizeiler“ zu umgehen.
Der Grund dafür wird wohl „Gewohnheit“ sein, oder die Faulheit, einen ordentlichen (unterscheidbaren) Style für z.B. den zweiten Sprecher zu gestalten, der ebenfalls „unten“ stehen könnte.
Das Problem dabei sollte recht schnell klar werden, wenn wir uns den kleinen Exkurs über den „Fokus“ und unserer kleinen Animation, wie wir einen Fansub schauen, in Erinnerung rufen:
Durch das gleichzeitige Platzieren von Untertiteln an den unteren Rand und an den oberen Rand (im schlimmsten Fall sogar beides Zweizeiler bei voller Nutzung der Breite) müssten wir eigentlich drei Dinge gleichzeitig anschauen, denn wir haben nun gleich drei „Fokus“. Und zwar so gesetzt, dass sie maximal voneinander entfernt liegen.
Und das können wir halt einfach nicht.
Normalerweise wird das etwa so ablaufen, dass wir unseren Blick auf die Untertitel unten legen, anfangen zu lesen. Dann blobbt irgendetwas am Rande unseres Blickfeldes auf, wir lassen uns kurz irritieren, heben etwas den Blick, um festzustellen, was es ist (->ein weiterer Untertitel), nehmen den Blick zurück auf den unteren Untertitel, beeilen uns, diesen zuende zu lesen, führen dann den Blick zum oberen Untertitel (von ganz unten rechts nach ganz oben links), versuchen ihn zu lesen – aber da ist er schon wieder verschwunden. Dann spulen wir zurück, drücken Pause und lesen noch mal alles in Ruhe.
Denn diese Zeilen am oberen Rand haben meist noch zwei andere Eigenheiten: Unerwartet zu erscheinen und so getimed zu sein, dass man sich nicht darauf einstellen kann.
Die Alternative wäre einfach: Auf „Alignment: 8“ verzichten, wo es nur geht. Wenn es eh unwichtig ist, kann man es wahrscheinlich auch weglassen, denn wirklich lesen kann man es nicht. Und wenn es schon keine andere Wahl gibt, blenden wir zumindest den Untertitel mit etwas mehr Toleranz im Time ein, damit man sich zumindest drauf einstellen kann.
Aber zu dem Beispielbild noch ein kleiner Bonus:
Alternative Margins/Anordnung und Ausnahmen
Es gibt natürlich Ausnahmen und Situationen, wo geänderte Margins oder auch die Ausrichtung nach oben sinnvoll sind. Aber das sind Ausnahmen und sollen hier nicht lang behandelt werden.
Unser letztes Beispielbild könnten wir sogar als Beispiel nehmen: Am unteren Bildrand ist im Video selbst eine Laufschrift, die sich mit den Untertiteln beißt. Das ist hier eine blöde Werbeeinblendung, aber es könnte auch irgendetwas Wichtiges im Anime selbst sein.
Bei so was ist es sinnvoll, die Untertitel anders zu platzieren. Das könnte im Extremfall wirklich das „Alignment 8“ sein. In diesem Fall wäre es wohl sinniger, den vertikalen Margin so zu setzen, dass die Laufschrift „umschifft wird.“
Schlussbemerkungen
Das war jetzt ein ziemlich langer Text zu einer solch simplen Sache wie der Positionierung von Untertiteln. Aber leider auch einer ziemlich übersehenen.
Die Ausrichtung der Untertitel auf irgendetwas anderes als „mittig unten (Alignment=2)“ ist ehrlich gesagt schlicht eine grässliche Unsitte, die sich irgendwie bei Fansubs eingeschlichen hat. Die Dinger heißen „Untertitel“ und nicht „Obertitel“. Und wenn es nicht irgendeine Ausnahmesituation ist (die möglichst dem Anime selbst geschuldet ist), haben Dialogzeilen da oben nichts verloren.
Bei den Außenabständen ist die Sache etwas komplizierter. Ich glaube, dass „actionorientiertere“ Anime wesentlich stärker von hohen Seitenabständen profitieren als ruhige und dialoglastige Anime. Wenn es dialoglastig wird, sind Sätze meist auch etwas länger und komplizierter. Die Sinneinheiten sollten schon in einen Untertitel passen (Ein auf fünf Untertitel aufgeteilter Hauptsatz, bei dem man langsam das Subjekt vergisst, fördert das Verständnis auch nicht ^^). Und wenn es dialoglastig wird, passiert im Bild normalerweise nicht allzu viel.
Das zur Einschränkung, dass hohe Margins nicht gleich mehr Animevergnügen bedeuten. Die optimalen Werte sind wahrscheinlich an den entsprechenden Anime anzupassen. Grundsätzlich bleibt aber die These, dass die meisten aktuellen Fansubs unter viel zu geringen Margins leiden – insbesondere an den Seiten. Ich kann es nur jedem ans Herz legen, mal mit erhöhten Außenabständen zu experimentieren; durchaus auch mit Größen, die schon merkwürdig weil ungewohnt erscheinen. Es macht das Sehen wirklich erstaunlich angenehmer.
Erhöhte Außenabstände hätten sogar auch noch einen weiteren Vorteil: Es zwingt den Übersetzer/Editor dazu, sich kürzer zu fassen und schlimme Satzungetüme zu vermeiden.
Rufen wir noch einmal das erste Beispiel von ganz oben in Erinnerung. Der Satz wird für etwas über drei Sekunden eingeblendet, so dass man ihn etwa zur Hälfte gelesen bekommt. Dabei ist der Satz derart verschachtelt und umständlich, dass man ihn schon zweimal oder in Ruhe lesen müsste, um ihn überhaupt zu verstehen. Das ist ein grober Ausdrucksfehler.
Wären die Seitenabstände auch nur etwas größer gewesen, wäre das ein Dreizeiler und der Satz hätte nicht mal bis in den QC überlebt. Dann wäre vielleicht ein Satz herausgekommen wie „Er hat es weggeworfen, aber man hat es [das Testament] noch im Müll gefunden.“ Das wäre dann verständlich und lesbar gewesen.
tl/dr
Was sind nun „gute Werte“ für die Platzierung von Untertiteln?
Alignment generell auf „2“.
Wenn auch technisch uninteressant, bietet die Overscan-Maske einen guten Richtwert, welcher Bereich nicht unterschritten werden sollte.Für 720p wären das „85“ für die Seiten, „35“ für die Vertikale.
Als Ausgangsbasis fürs Stylen oder Experimentieren:
„250“ für die Seiten, „50“ für die Vertikale. Und dann Werte von „100-350“ für die Seiten und „35-80“ vertikal durchtasten.
Zum Nachstylen für „Leecher“:
maximal „vorhandener Wert + 150“ für die Seiten, sonst riskiert man reihenweise Vierzeiler; „40“ für die Vertikale.
PS: Die Werte beziehen sich auf 720p – und zwar nicht auf die Auflösung des Videos, sondern auf die Auflösung der Untertitel! Softsubs können eine andere Auflösung als das Video haben (Was Softsubs eigentlich für SD-Material großartig macht: HD-Untertitel statt Pixelmatsch ^^). Für andere Größen müssen die Werte entsprechend erhöht bzw. gesenkt werden. Und wenn man doch etwas vorsichtig ist, so hohe Seitenabstände in den Style zu schreiben: Einfach mal häufiger einen manuellen Zeilenumbruch setzen (\N). Man muss nicht immer Einzeiler über die gesamte Breite des Bildes platzieren.
Gepostet von Codo III. am 27.09.2012 | 37 Kommentare
Fansubben wie ein Vorgesetzter
Teil 3: Styling
Die schönste Übersetzung und das beste Timing ist nichts, wenn das nicht auch entsprechend präsentiert werden kann. Und hier kommt der Styler ins Spiel.
Der Styler wählt die Schrift für die Untertitel. Und um eine Schrift auszuwählen zu können, brauchen wir natürlich erst mal Schriften. Da das aber ganz schön ermüdend sein kann, jede Schrift einzeln zu suchen, gehen wir einfach mal auf thepiratebay.org und suchen nach Fonts („Font“ ist das englische Wort für „Schriftart“. Das sollte man sich merken, denn mit dem englischen Wort bekommt man die besseren Ergebnisse!). Hier laden wir möglichst alles runter, denn wir wollen Auswahl haben. Und unter 1000 installierten Schriftarten ist man als Styler einfach nicht geeignet!
So, nun öffnen wir Aegisub und gehen in den Styling-Manager.
Hier gehen wir durch unsere Schriftarten, bis wir eine gefunden haben, die uns gefällt. Wichtig ist, darauf zu achten, dass sie möglichst spektakulär und cool aussieht. Wir haben nicht umsonst tausende Schriften geladen, wir wollen auch zeigen, dass wir sie haben! Also keine Scheu. Einfach auspacken, was ihr findet. Es kann gar nicht zu wenig sein. Rechts seht ihr ein paar gute Beispiele, aber da geht sicherlich noch mehr!
Haben wir eine Schrift ausgewählt, kümmern wir uns um die anderen Einstellungsmöglichkeiten. Wichtig ist, überall etwas einzustellen. Die Optionen sind nicht umsonst da! Und nur wer unkreativ ist, stellt da nichts ein!
Kümmern wir uns erst mal um die Farben. Für die Hauptfarbe ist Gelb schon mal kacke, soviel wissen wir. Denn das haben die damals immer für die professionellen DVDs genommen. Das kann nur Bockmist sein. Nehmen wir also irgendetwas anderes. Ziemlich egal eigentlich, solange es nicht gelb ist.
Aber auch wenn das Gelb für die Hauptfarbe kacke ist, heißt das noch lange nicht, dass wir das nicht für die Umrandung gebrauchen könnten. Dunkelrot macht schließlich jeder!
Den Schatten setzen wir dann zum Beispiel auf „Grün“ – das gibt einen schönen Kontrast.
Die Umrandung sollte möglichst dünn sein, sonst sieht das an unserer Schrift blöd aus (maximal 2). Der Schatten kann dafür etwas weiter raus, muss man mal schauen (zwischen 2 und 15).
Nun stellen wir die Transparenz ein. Hier können wir Werte von 0-255 einstellen. Tolle Effekte gibt es, wenn wir Umrandung und Border etwa auf halbe Transparenz stellen (ca. 80-190); für die Hauptfarbe genügen kleinere Werte, sollte aber vorhanden sein (mindestens 30). Aber hier kann man der Kreativität freien Lauf lassen.
Bei den Margins allerdings nicht. Die verhindern nur, dass der Platz optimal genutzt werden kann und sind eine völlig schwachsinnige Einstellung. Wir setzen hier zwingend alles auf „0“.
Ansonsten sollten wir etwas an den Scale x%/y% rumspielen (keine Ahnung, was das heißt), von Rotation müssen wir leider die Finger lassen. Bei Spacing unbedingt Werte von über 15 setzen.
Und schon haben wir einen super Style für unsere Subs.
Natürlich brauchen wir noch einen zweiten Style, falls der erste Mal nicht passt. Dafür ist dann die „Alignment“-Einstellung da. Einfach unseren Style kopieren und dort das Alignment auf „8“ stellen. Fertig.
Nun sollte aber noch gesagt werden, dass uns Aegisub ziemlich anschummelt. Denn man kann noch viel mehr Dinge mit dem Text machen, als der Style Manager uns angibt. Und das weiß auch jeder erfahrene Styler zu nutzen. Zumindest ein Blur muss rein, wenn wir nicht als völlige Noobs gelten wollen. Dazu schreiben wir {\blur5} in die Zeile. Es sollte auch zumindest „5“ sein, weil’s sich sonst gar nicht lohnt.
Nun ja, hier kann man sich dann wirklich austoben. Ruhig auch mal eine Zeile dublizieren, um mehr Effekte zu erreichen. Das führt jetzt etwas weit, aber auch euer Sub könnte so spektakulär aussehen:
Gut, so weit die Basics zum Styling. Einige Hinweise noch:
* Macht euch nicht den Stress, die Font eurem Encoder zu geben. Encoder haben eh alle Schriftarten, die es gibt, installiert.
* Es ist nicht euer Problem, wenn die Schriftart keine „ö“s oder „ß“s hat. Wisst ihr noch, wie lange ihr eure 3000 Schriftarten durchgegangen seid? Es ist viel einfacher, wenn der Edit oder Transer in Zukunft darauf achten, diese Zeichen nicht zu benutzen.
* Ich hab’s nicht geschrieben, aber richtig pro wird das Styling erst, wenn ihr jedem Charakter, seiner Mutter und ihrem Hund einen eigenen Style zuweist. Einfach die Schritte von oben wiederholen. Besonders eindrucksvoll wie unterscheidbar ist es, wenn jeder Charakter auch seine eigene Schriftart bekommt.
* Die Styles zu setzen ist ziemlich einfach. Lohnt also nicht, dass ihr das macht. Soll der Edit oder Timer mitmachen.
Gepostet von Codo III. am 20.07.2012 | 11 Kommentare
Gastartikel von Codo III
Und fertig mit dem Anime. Puh. War nicht so mein Ding ^^
Lokalisierung: jap. Namensreihenfolge, mit Honorifics
Versionen: MKV h264 (10-bit) mit Softsubs (254 MB)
Kapitel: vorhanden
Homepage: http://www.muslim-markt.de/
Fansubportal-Profil: http://www.funkyboys.com/index.php?load=User&uid=412717
Encodingdetails: http://paste.kde.org/501584/98834261/
Gruppen-Reputation vor dem Review: -2,9/5
Encode:
Erwartungsgemäß: Mit Abstand der beste Encode. Was nicht schwierig ist, da es der einzige ordentliche ist.
Und wieder einmal musste ich feststellen, dass irgendwie der Player keine ordentlichen Screenshots von NanaOne erstellt (und die anderen Player zu 90% die Softsubs nicht nehmen) – also: Nur das Bild hier im Encode ist vergleichbar. Die anderen spiegeln nicht die Qualität wider…).
Bewertung: sehr gut
Timing:
Nichts zu beanstanden.
Bewertung: sehr gut
Styling:
Font ist imo einen Ticken zu verspielt. Hat aber ausreichend (lila) Border und lässt sich gut lesen. Alternativstyle ist wie der Gedankenstyle in grau gesetzt, letzterer zusätzlich in Schräge. Das könnte man etwas verwechseln (kein großes Ding – aber halt nicht optimal).
Hier wurden die Styles blöd gesetzt. Das „Au, ah…“ steht im Mainstyle, obwohl das „Wichtige“ im Second-Style ist, der auch noch aussieht wie der Think-Style, auf der oberen Position angezeigt wird und so in den Hintergrund tritt, obwohl er das nicht sollte. War etwas verwirrend – war aber auch nur die eine Stelle in dieser Folge.
Bewertung: gut
Typeset:
Alles da, schaut gut aus, softsubbed. Keine Einwände.
Gehört ja eigentlich in die Kategorie „Karaoke“, ich erwähn’s aber hier: NanaOne ist die einzige Gruppe, die „Choir Jail“ übersetzt hat. Wie so häufig in englischen Subs werden englische Zeilen nicht noch mal eigens in die Übersetzung genommen (Warum auch?) – Nur waren wohl alle anderen Gruppen von der fehlenden Zeile irritiert – und haben sie vergessen… Wow…
Korrektur: Im Sub von Chinurarete ist die Übersetzung von „Choir Jail“ ebenfalls vorhanden.
Nicht so schön geworden… Na ja, auch kein Beinbruch…
Bei dem Bild musste ich ziemlich lachen – und fragte mich genau das! (Und hier besonders: Das Banding macht die Screenshot-Funktion und ist im Release nicht vorhanden!)
Bewertung: sehr gut
Karaoke:
(Ah, fällt mir gerade auf, weil ich den Ausdruck dieser Zeile in irgendeinem anderen Review bekrittelt habe: So geht’s natürlich auch.)
Karaoke gibt’s keine, dafür Lyrics und Übersetzung. Recht nett gestyled.
Bewertung: gut
Qualität der Untertitel:
Liest sich passend und flüssig. Einige wenige Sätze sind einen Tick zu lang, lässt sich aber gut mit leben. An der Orthographie gibt’s nichts auszusetzen.
Jetzt wird es etwas philosophisch, so tief muss ich diesmal greifen ^^. Rätsel löst man und sobald sie gelöst sind, sind sie keine Rätsel mehr. Mysterien löst man eigentlich nicht. Man erfährt sie oder so – aber dadurch bleiben sie immer noch Mysterien, und bleiben genauso spannend. </Klugscheiß>
Bewertung (Übersetzungsqualität): gut bis sehr gut
Bewertung (Rechtschreibung/Grammatik/Interpunktion): sehr gut
Fazit:
Endnote: 2+ (gut)
Gruppen-Reputation nach dem Review: -2.8/5
Insgesamt der beste Fansub im Test – imo sowohl sprachlich als auch optisch. Hat meine Empfehlung.
Wer NanaOne einfach aus Prinzip oder so nicht mag und wem Videoqualität egal ist, kann aber auch auf Morai oder Chinurarete zurückgreifen. Da würde ich persönlich Morai vorziehen, da ich den Sub etwas unterhaltsamer fand, wer aber auf Typeset steht, wird dann wohl eher Chinurarete nehmen.
Gepostet von Codo III. am 16.06.2012 | 13 Kommentare
Gastartikel von Codo III
So, die langsamste Gruppe im Test, deshalb auch vorgezogen (wollte eigentlich NanaOne als Drittes schauen).
Lokalisierung: jap. Namensreihenfolge, keine Honorifics
Versionen: MKV h264 (8-bit) mit Hardsubs (213 MB)
Kapitel: nicht vorhanden
Homepage: http://yorunokage.net/
Fansubportal-Profil: http://fan-sub.de/gruppe.rhtml?id=YnK
Encodingdetails: http://paste.kde.org/501536/
Gruppen-Reputation vor dem Review: 3/5
Encode:
Auch hier ist der Encode ziemlich mies. Gerade in den dunklen Szenen blockig und matschig und mit fiesem Banding. Wie bei Chirurarete eher die Qualität einer mäßigen wraw. Hier kommt dann noch ein richtiger Bildfehler hinzu.
Bewertung: mangelhaft
Timing:
Das Timing ist zwar da, wo auch gesprochen wird, aber sauberes Linking ist selten vorhanden, Scenetimings wurden alle verbockt. Wahrscheinlich einfach den Time vom EngSub genommen und nicht angepasst. Tipp: Einfach mal mit dem TPP linken und auf Keyframes snappen lassen. Dauert fünf Sekunden.
Bewertung: aureichend
Styling:
Der Font ist in Ordnung; der sehr dünne, etwas blurige Border in rot nicht. Außenabstände sind zu gering, der Abstand bei Zweizeilern zu groß. Alternativstyles sind nicht vorhanden, die werden dann nach oben verfrachtet, was – wie ich ja regelmäßig hier schreibe – nervt wie Ülle.
So, Hand hoch, wer das vernünftig lesen konnte – und das ist noch ein Screenshot… Da hat man Zeit und es bewegt sich nix.
Und wenn so was mal fix oben einploppt, kann das auch niemand lesen. Also noch mal: Lasst das! Das ist Bockmist, nervt, stört, ist unleserlich, macht die Augen kaputt und ist pfui!
Bewertung: (noch) ausreichend
Typeset:
Sind ein paar ganz nette Types dabei, andere sind eher verbockt. Wahrscheinlich sämtliche Fonts des .ass-Typesets vergessen…
Nicht so richtig gute Worttrennung, gell?
Tja, Font vergessen. Die Schrift läuft übrigens von rechts nach links und ist von der Geschwindigkeit nicht annähernd angepasst. Das Type lenkt hier nur ab und nervt – zumal es eh im Sub vorgelesen wird…
Ja, ihr werdet von dem halbseitig gelähmten, behindert grinsenden, sabbernden Arial-„e“ verfolgt. Auf alle Ewigkeit! (Na ja, immerhin nicht von Hobo… Wobei man ja beides an jeder Straßenecke sieht, wo sich Leute die 10€ für den Grafiker sparen wollten…)
Und hier mal zur Verdeutlichung, dass man das auch besser kann.
Bewertung: (noch) befriedigend
Karaoke:
Yay… Es muss mehr Blut rein. Schlimm genug, dass es überhaupt Karaoke ohne Bluteffekte gibt…
Andererseits… Fallendes Laub bei einer Unterwasserszene ist auch treffsicher gewählt.
Da hat jemand den VSFilterMod entdeckt ^^ Die Karaoke kann man sich ansehen, wobei das OP mit ziemlich vielen Effekten, die nur mäßig passen, zugeklatscht ist. Der Lyric-Font ist auch eher schlecht zu lesen, der der Übersetzung schon besser – der passt nur optisch nicht… -_- Das ED ist da dezenter und auch ganz nett, wurde aber etwas unsauber gescripted (oder das Spacing ist zu gering).
Bewertung: befriedigend
Qualität der Untertitel:
Ist überwiegend recht ordentlich. Aber einige Sätze sind doch zu lang – was daher kommt, dass man sich gerne an englischem Satzbau abarbeitet. Orthographie ist nicht fehlerfrei, aber auch in Ordnung. Beim Ausdruck aber dann doch weit hinter Chinurarete und Morai.
Nix Wildes, aber weil’s gerne falsch gemacht wird und es hier vielleicht ja jemand liest: Die korrekte Schreibung ist „Na ja“. „Naja“ ist eine Schlangenart!
Mal als Beispiel für durch Englisch-Deutsch geschuldeten schlechten Satzbau… Ich hab nichts gegen verschachtelte Sätze, aber im Sub sind sie schlecht zu lesen und man erfasst sie zu langsam (und normalerweise sind sie auch völlig unnötig). Das kann man sinniger formulieren, z.B.: „Wenn ich ihm die Geschichte von den weggezauberten Leuten erzähle, wird er sicherlich begeistert sein.“
Und noch mal eine kleine Bilderserie. Testen wir mal, ob man die Interpunktion rafft. Hier also Bild 1.
Bild 2
Bild 3. Na?
Komma am Ende. Und sie wird für das „Spielen“ beschworen, nicht für das „Verstecken“. Und bevor sich jemand in den Kommentaren als Idiot preisgibt: Ja, es heißt „Verstecken spielen“, das Spiel heißt „Verstecken“, also „spiele ich Verstecken“ – das hat nur mit dem Satz hier nichts zu tun! „Diejenige, die fürs Versteckspiel(en) heraufbeschworen wird,“
Hä, was?!
Bewertung (Übersetzungsqualität): befriedigend
Bewertung (Rechtschreibung/Grammatik/Interpunktion): gut
Fazit:
Endnote: 3 (befriedigend)
Gruppen-Reputation nach dem Review: 3/5
Ganz brauchbarer Sub – aber leider überflüssig, da es einfach bessere (und schnellere) Gruppen gibt.
Gepostet von Codo III. am 16.06.2012 | 8 Kommentare
Gastartikel von Codo III
Und weiter geht’s.
Lokalisierung: jap. Namensreihenfolge, jap. Anrede
Versionen: MP4 h264 (8-bit) mit Hardsubs (291 MB)
Kapitel: nicht vorhanden
Homepage: http://www.morai-subs.info/
Fansubportal-Profil: http://fansubdb.net/gruppe/5/morai
Encodingdetails: http://paste.kde.org/501530/
Gruppen-Reputation vor dem Review: 4/5
Encode:
Ebenfalls kein Genuss. Auch hier wird es in dunklen und/oder schnellen Szenen recht hässlich. Wenn’s einen nicht so stört, kann man damit leben – so mies wie bei Chinurarete ist es nicht.
Bewertung: ausreichend
Timing:
Ein paar Stellen waren etwas unsauber, aber kein großes Ding. Kann man sich eigentlich nicht beschweren.
Bewertung: gut
Styling:
Die Schrift ist extrem dick, dafür aber nur minimaler Border (und Shadow). Dazu klebt der Text am unteren Rand und der Abstand zu den Seiten ist auch sehr gering. Kein schöner Style, in der Folge war es aber zumindest immer lesbar (bei anderen Anime wär’s wahrscheinlich schlimmer geworden).
Im letzten Bild kann man auch einen Spacing-Fehler sehen. Dämlicherweise hab ich recht dunkle Screens genommen, wo man das Problem mit dem dunklen Border gar nicht so sieht. Aber nun ja, die Serie hat eben auch viele „dunkle“ Szenen.
Bewertung: (noch) befriedigend
Typeset:
Getyped wurde, was von Relevanz ist. Das ist mal ganz nett geworden, häufig aber eher schlecht gelöst.
Weder schön noch wirklich lesbar.
btw: des Paranormalen
Mal eine kleine Bildfolge von ein und demselben Schild: Der Type zittert unglücklich rein, …
…verschwindet im Zoom/Move…
…und ploppt dann wieder auf, sobald der Zoom vorbei ist. Ziemlich nervig.
Und wo hat Yuuko dich noch mal angefasst?
Bewertung: ausreichend
Karaoke:
btw: Ziemlich holpriger Satz. „Es ist doch keine Sünde, mich zu umarmen.“ oder so.
Eigentlich auch „Egal, wie“
Ebenfalls recht einfache und harmlose Karaoke, aber ganz nett. Den Font im ED fand ich etwas zu zermatscht (und zu wenig Border).
Bewertung: befriedigend
Qualität der Untertitel:
Ebenfalls ein gut zu lesender Sub. Hat mir vom Ausdruck einen Tick besser gefallen als Chinurarete (was in diesem Fall Geschmackssache sein mag). Man mag aber das Wörtchen „wirklich“ etwas zu sehr ^^ Ein paar wenige Rechtschreibfehler und ein paar Kommafehler hat man jedoch übersehen (stört aber nicht sonderlich). Mal ein paar Beispiele:
Hier würde „paranormale“ dann kleingeschrieben.
herauszufinden, was
Und noch mal ein Beispiel für misslungene Kommasetzung.
Da da da – ich lieb dich nicht, du liebst mich nicht…
Bewertung (Übersetzungsqualität): gut
Bewertung (Rechtschreibung/Grammatik/Interpunktion): gut
Fazit:
Endnote: 2 (gut)
Gruppen-Reputation nach dem Review: 4/5
Kann man sich ebenfalls gut ansehen. Das Typeset nervt ein wenig, dafür ist der Encode nicht so schlimm.
Gepostet von Codo III. am 16.06.2012 | Keine Kommentare
Gastartikel von Codo III
Okay, ich werd die Reviews zu dieser Serie recht kurz fassen. Viel zu sagen ist eh nicht. Tut mir leid, wenn sie nicht allzu unterhaltsam werden.
Lokalisierung: jap. Namensreihenfolge, jap. Anrede
Versionen: MP4 h264 (10-bit/8-bit) mit Hardsubs (309 MB/360 MB), MP4 h264 SD (8-bit) mit Hardsubs (126 MB)
Kapitel: nicht vorhanden
Homepage: http://chinurarete-subs.org/
Fansubportal-Profil: http://fansubdb.net/gruppe/79/chinu
Encodingdetails: http://paste.kde.org/501518/
Gruppen-Reputation vor dem Review: 4/5
Encode:
Typisch für Chinurarete ist der Encode ziemlicher Mist. In ruhigen und hellen Szenen ist das aber durchaus anschaulich, sobald es aber etwas düsterer wird und/oder sich mal etwas mehr bewegt, wird das ziemlich hässlich.
Mal ehrlich, Jungs… Warum lädt man sich 10-bit? Weil die Dateigröße geringer ist und/oder das Bild wesentlich besser ist. Wenn ihr aber Einstellungen dafür nehmt, dass die Datei ziemlich groß wird und kacke aussieht – dann ist die Version ziemlich überflüssig. Streicht doch einfach den 10-Bit-Encode und lasst dafür die 8-Bit-Version ordentlich encoden, dann taugt vielleicht zumindest eine Version was.
Bewertung: (noch) ausreichend
Timing:
Kleine Überraschung für mich: Das Timing ist in Ordnung. Wirklich sauber und konzentriert hat man zwar nicht getimed, es wirkt etwas unstetig und ein paar unschöne Stellen haben sich eingeschlichen, aber den Sub kann man damit durchaus ordentlich schauen.
Es gibt eine Tendenz, sehr lange Zeilen zu produzieren, einige Zeilen hätte man wohl besser trennen sollen.
Bewertung: befriedigend
Styling:
Sowohl Schrift als auch Styling lassen sich gut lesen. Die Gedanken sind in echter Kursiva gesetzt. Wie für Chinurarete typisch, hat man für die einzelnen Charaktere unterschiedlich farbige Styles gesetzt. Die sind hier auch alle lesbar, stören nicht und sind passend. In Folge 1 traten allerdings noch nicht so viele Charaktere auf – sollten da noch mehr kommen, hoffe ich einfach mal, dass man da nicht wieder übertreibt.
Hier mal zwei Styles zum Anschauen. Und ja – wenn man die sehr langen Sätze in einer (Sub-)Zeile lässt, dann kommen halt auch – die zu vermeidenden – Dreizeiler bei raus.
Bewertung: sehr gut
Typeset:
Ebenfalls typisch für diese Gruppe hat man so gut wie alle Schilder gecleaned und überzeichnet. Das ist auch wieder gut gelungen – wobei man sich in dieser Folge einmal vertimed und ein Schild vergessen hat (was aber kein Problem ist).
Nun ja, die schönste Infobox ist das nicht, aber worum es mir eigentlich geht: Okay, manchmal muss man Infoboxen setzen, weil etwas nicht übersetzt werden kann oder weil etwas vorkommt, was ein Europäer schlicht nicht rafft. Beides trifft auf „Perpetuum mobile“ nicht zu, hier gibt man keine Infobox, sondern einen Wörterbucheintrag, weil man Wörter verwendet, die man nicht kennt. So was ist überflüssig! Zudem ist die Erklärung auch noch irreführend. Denn der Witz bei einem Perpetuum mobile ist, dass es eine physikalische Unmöglichkeit ist, die dem Satz von der Energieerhaltung widerspricht und auch nicht existiert. Man erklärt also hier ein Wort, das man verwendet, aber nicht kennt, dergestalt, dass man es nach der Erklärung auch nicht versteht. Groß!
War aber noch nicht alles: Denn im Japanischen kommt das gar nicht vor – das war ein Witz der englischen Gruppe, die man als Vorlage benutzt hat. Man übersetzt also den einer anderen Übersetzung eigenen Witz, den man nicht verstanden hat, mit einem Wort, das man nicht kennt, und erklärt es so, dass es niemand versteht. Öhm, was? Wo waren wir?
Dieses Schild ist gefühlte 180 Mal in der Folge zu sehen. Wie gesagt, einmal hat man’s vergessen und einmal um einen Frame vertimed. Wem das beim normalen Schauen überhaupt auffällt oder wer sich daran stört, der hat aber wahrscheinlich andere Probleme ^^
Okay, ich geb’s zu – das Bild ist nur für die Lulz. Es ist ein bisschen süß, sich gleich sechs Mal in die Credits zu setzen. Hätte man da nicht ein wenig zusammenfassen können? Und wirklich niedlich ist, dass man die Credits auch gleich doppelt in die Folge eingebunden hat. Kyubi hat sich also insgesamt 13 Mal in den Credits erwähnt. Das ist wohl Rekord.
(Wie gesagt, ich musste ziemlich lachen. Hat nichts mit der Bewertung zu tun.)
Bewertung: sehr gut
Karaoke:
Der Effekt der Karaoke ist minimal, dafür stört er auch nicht. Sieht insgesamt gut aus, auch wenn ich die Schrift etwas arg gestaucht finde und etwas mehr Spacing für angebracht halten würde. Und man hätte Lyrics und Trans nicht versetzt ausblenden müssen. Na ja…
Anmerkung: In der Folge gab es nur das OP.
Bewertung: gut
Qualität der Untertitel:
Der Sub liest sich gut und passend und er ist so gut wie fehlerfrei (irgendwo war ein kleiner Kommafehler, den ich vergessen hatte zu notieren – also wayne).
Okay, kein großes Ding. Aber „zur Hölle“ sagt man im Deutschen eigentlich nicht. Das ist so ein Anglizismus wie „macht Sinn/makes sence“ und kommt von „What the hell“. Im Deutschen sagt man eher „zum Teufel“. Aber dank Hollywood-Synchronisationen dürfte sich das langsam erübrigt haben. Ist in diesem Fansub auch nicht störend, aber in manchen Serien und manchen englischen Subs hat man den Ausdruck alle drei Zeilen – dann denkt bitte dran: Man muss nicht jedes Mal „zur Hölle“ schreiben – und so geflucht, wie das im Deutschen klingt, ist das im Japanischen meist eh nicht.
Na ja, nicht der schönste Ausdruck. „Fragebögen“ oder so was in der Art hätte es wohl auch getan.
Bewertung (Übersetzungsqualität): gut
Bewertung (Rechtschreibung/Grammatik/Interpunktion): sehr gut
Fazit:
Endnote: 2 (gut)
Gruppen-Reputation nach dem Review: 4/5
Wer mit dem Encode leben kann, kann sich diesen Sub sicher anschauen. Meine Empfehlung geb ich dann mit dem letzten Review zu dieser Serie.
Gepostet von Codo III. am 16.06.2012 | 11 Kommentare