Manga Cult, das neue Label vom Verlag Cross Cult, bekannt für deutsche Veröffentlichungen von Comics wie The Walking Dead oder auch Avatar: Der Herr der Elemente, hat dieses Jahr seine Pforten eröffnet. Schon in der ersten Minute posaunte er lautstark heraus, was für große Ziele er hat. Die ersten zwei großen Lizenzen von Manga Cult waren die Master Edition von Blame! sowie von Basilisk. Nicht nur, dass beide Titel in der normalen Ausgabe schon seit längerer Zeit aufgrund von zu geringer Nachfrage nicht mehr erhältlich sind und deswegen eine Lizenz einer Neuauflage recht mutig ist – nein – die Aufmachung sollte auch noch gigantisch werden. Hardcover, hochwertiges Papier, und mit einer Höhe von geschlagenen 26,1 cm! Das Ganze für einen wirklich sehr happigen Sammlerpreis von 28,00 €. Lohnt sich das in Deutschland? Gibt es sie noch, die Hardcore-Sammler, die auf düstere, brutale Seinen-Titel stehen? Ja! Die gibt es noch! Der Ansturm im Comic-Forum war enorm. Jede Menge Leute lobten Manga Cult für sein Vorhaben. Nun sind ein paar Monate nach der Ankündigung vergangen; am 11. Oktober kam nun endlich der erste Band von Blame! in der Master Edition heraus. Hält der Verlag wirklich, was er versprochen hat? Finden wir es heraus!

Doch halt … Ich hätte es beinahe vergessen: Bevor es mit dem Review losgeht, möchte ich noch einmal kurz Tsutomu Nihei, den Autor und Zeichner von Blame!, vorstellen: Bevor er mit dem Manga-Zeichnen begann, studierte er Architektur. Diese Fähigkeiten nutzt er wirklich äußerst geschickt in all seinen Werken. Sein Debüt feierte Nihei mit dem Prototyp des hier vorgestellten Mangas Blame!. Diese Kurzgeschichte trägt den Namen BLAME und wurde 1996 in Kodanshas Magazin Afternoon publiziert. Durch die große Beliebtheit wurde im darauffolgenden Jahr die Serie Blame! von ihm begonnen. 2003 vollendete er seine erste Serie mit dem 10. Band und hinterließ etwas, was man als nichts anderes als einen Klassiker bezeichnen könnte. Nach Blame! zeichnete er noch weitere Mangas in einem ähnlichen Setting, wie zum Beispiel das Prequel von Blame! NOiSE oder auch BioMega. Knights of Sidonia müsste durch die Netflix-Animeserie die von ihm zweitbekannteste Serie sein. Sein aktuellstes Werk hört auf den Namen Aposimz – Land der Puppen und läuft seit 2016 in Kodanshas Young Magazine. Bis auf die zuletzt genannte Serie, dessen Lizenz sich mittlerweile ebenfalls Manga Cult geschnappt hat, wurden alle Mangas bereits von Egmont Manga in Deutschland veröffentlicht. Leider sind die meisten Bände kaum mehr zu finden, weil sie nicht nachgedruckt wurden.

Genau wie Knights of Sidonia wurde Blame! als Anime von Polygon Pictures animiert und auf Netflix veröffentlicht. Es gibt schon ältere Anime-Ableger, aber diese sind allesamt sehr unbeliebt und adaptieren jeweils nur einen Bruchteil der Geschichte.

In der Master Edition von Blame! wurden die 10 Original-Bände in 6 zusammengefasst.

Aufmachung

Wow. Das beschreibt es wohl am besten. Das ist wohl der hochwertigste Manga, den ich jemals in meinen Händen halten durfte. Beginnen wir mit dem Offensichtlichsten: Blame! ist gigantisch! Mit einer Höhe von 26,1 cm und einer Breite von 16,4 cm lässt er jegliche „Sonderausgaben“ von anderen Verlagen im Regen stehen. Die Größe ist aber noch nicht alles. Die Reihe kommt im Hardcoverformat. Dabei ist die Bindung wirklich extrem sauber. Cover und Rückseite sind sehr straff und innen sieht man keinerlei Rückstände vom Kleber. Man braucht sich auch keinerlei Gedanken drüber zu machen, dass die Verbindung zwischen Cover bzw. Rückseite und dem Buchinneren bricht. Diese ist nämlich sehr stabil. Darauf ankommen lassen sollte man es aber nicht. Die Beschichtung ist eine Mischung aus rau, matt und glänzend. Recht schwer zu beschreiben, fühlt sich aber sehr hochwertig an. Das Papier ist sehr dick, matt und schneeweiß. Darauf kommen die Zeichnungen besonders gut zur Geltung!

Das Cover wird vom Hauptcharakter Killy in einem hochdetailierten Anzug geziert. Hinter ihm steht in Großbuchstaben der Name des Mangas „BLAME!“ geschrieben. Links von ihm sind neben für uns unverständliche Zeichen und eine Angabe, wo man diesen Manga zu öffnen hat, auch die Nummer des Bandes in einer Art roten Mosaik-Umrandung platziert. Rechts von ihm steht der Titel der Ausgabe „Master Edition“ und als Anspielung auf die Geschichte von Blame! „TŌA SCHWERINDUSTRIE MANGA PRODUKTION“. Ganz oben über dem Logo steht noch der Name des Künstlers. Manga Cult wollte das Original-Cover so wenig wie möglich verändern. Sie haben fast alle japanischen Zeichen stehen lassen und nicht mal ihr eigenes Logo platziert. Das wiederum findet man auf dem Buchrücken:

Die Seitenansicht von Killy ist in der Form nur in der deutschen Ausgabe auf dem Buchrücken. Das passt meines Erachtens nach wirklich gut dort hin.

Auf der Rückseite sieht man Killy von hinten. Über seinem Kopf steht der wohlverdiente Satz „Das Science-Fiction Meisterwerk“. Das Logo von Manga Cult ist rechts unten etwas abseits angebracht und der Barcode ist schön in das ansonsten durchgehend rechteckige Hintergrundmuster eingearbeitet. Einen Klappentext gibt es nicht, der ist auch wirklich nicht nötig.

Im letzten Drittel findet man ein paar Farbseiten, die auf demselben Papier gedruckt wurden wie die Schwarz-Weiß-Seiten. Ein paar mehr Farbseiten hätte es ruhig sein können, aber laut Manga Cult hätte das dazu geführt, dass der Preis ins unermessliche gestiegen wäre. Auf der jeweiligen Hinterseite des Covers und der Rückseite ist noch einmal Killy von der Seitansicht zu sehen. Natürlich in Farbe.

Als Extra in der Erstauflage gibt es eine nette Charakter-Karte vom Hauptcharakter Killy mit einigen Infos zu ihm auf der Rückseite. Auf der Vorderseite ist die Zeichnung vom Cover zu sehen. Oben rechts in der Ecke ist das Logo von Manga Cult mit einer silberglänzenden Prägung.

Deutsche und japanische Ausgabe im direkten Vergleich:

Inhalt

Puh, wie soll man am besten die Story von Blame! beschreiben? Ich versuche es mal: Die Geschichte handelt von einem sehr schweigsamen, jungen Mann, der sich Killy nennt. Nur ausgestattet mit einer Art Gravitationsstrahler, kämpft er sich durch die Cyberpunk-Welt von Blame!. Auf der Suche nach den sogenannten Netzwerk-Genen durchquert er dabei unterschiedliche „Level“ mit verschieden Gebilden. Mal wirkt alles wie eine riesige Industriehalle, dann durchstreift er Schluchten mit gigantischen von der Decke ragenden „Hochhäusern“ und kurz darauf ist er in engen Gassen, durch die sich lange Rohre ziehen. Die ganze Welt ist wie eine Halle ohne Himmel und Erde aufgebaut. Er trifft während seiner Reise auf Feinde, die ihm allesamt an den Kragen wollen, und Freunde, die ihm dabei helfen, die Netzwerk-Gene zu finden. Neben den Menschen gibt es auch Rassen, die an Cyborgs oder Droiden erinnern. Selbst menschenähnliche Wesen, die andere Eigenschaften wie z. B. eine viel höhere Körpergröße besitzen, trifft er dabei.

Am Anfang der Geschichte kann man wirklich nur sehr schwer dem Storyverlauf folgen. Man wird mitten ins Geschehen geworfen und versteht erst gegen Ende des ersten Bandes, was eigentlich Sache ist. Im ersten Band trifft Killy auf einige freundlich gesinnte Leute, mit denen er ein Stück reist, doch nach kurzer Zeit verliert er sie wieder, weil irgendwelche fremden Wesen ihm an die Kehle wollen. In der Mitte des Bandes trifft er auf eine Gruppe von Menschen, die sehnsüchtig auf das Erscheinen von Killy gewartet haben, da sie ihn für einen Arzt hielten. Doch Killy besitzt lediglich die Möglichkeit, Roboter mit einem Gerät zu deaktivieren, das diverse Codes von sich gibt. Schon kurz darauf kommen wieder Feinde, die Killy umbringen wollen, wobei ein Teil der Gruppe dabei ausgelöscht wird. Dieses Schicksal verfolgt ihn den gesamten ersten Band lang, bis er gegen Ende auf Leute trifft, die wissen, wo er Informationen über die Netzwerk-Gene erhalten kann. Er wird von ihnen mit in die naheliegende Metropole mitgenommen, in denen es angeblich Genforscher geben soll. Doch dort sieht er etwas, was ihm gar nicht gefällt …

Sprache

Blame! ist wirklich sehr textarm. Der Großteil der Geschichte wird durch Bilder erzählt. Entsprechend ist es recht schwer, die allgemeine Übersetzung zu bewerten. Fehler sind mir beim Lesen keine aufgefallen und der vorhandene Text hat immer gut zu den jeweiligen Charakteren gepasst. Man hat sich dafür entschieden, bei allen in Romaji bleibenden Wörtern Zirkumflexe bei entsprechenden Vokalen zu verwenden. Das sieht nicht wirklich sonderlich schön aus und die meisten Japanologen bevorzugen auch lieber die Schreibung mit Makrons, aber wie ich erfahren habe, war das ein Kompromiss aufgrund der verwendeten Schriftart.

Zeichnungen

Die Zeichnungen von Blame! sind wohl eines der größten Argumente neben des grandiosen Settings, sich diese Serie zuzulegen. Niheis schroffer und düsterer Stil ist unbeschreiblich grauenerregend. Seine Charaktere strotzen nur so vor Hoffnungslosigkeit und Trauer. Die Gebilde sind so voller Detailreichtum und unendlicher Weite, was diese Welt so extrem interessant macht. Man wird förmlich hineingezogen. So eine Welt sieht man nicht in jedem Manga. Seine Linienführung ist sehr gerade, aber keineswegs mit Lineal gezogen. Anfangs sind besonders die Gesichter sehr steif, doch das ändert sich sehr schnell und der Stil wird immer prägnanter und besser. Ab und zu wechselt der Stil von hauptsächlich schraffierten Zeichnungen zu aus schwarzen Flächen bestehenden Hintergründen und Lebewesen. Selbst das ist immer perfekt in Szene gesetzt.

Nihei liebt es, seine Welt auf komplette Seiten ohne Panelbegrenzung zu packen. Wenn er Panel zeichnet, dann sind sie oftmals sehr groß und gerade angeordnet. Die Kreaturen sind besonders kreativ und grauenerregend zugleich. Jede Rasse hat ihre eigenen, spezifischen Merkmale und überzeugt durch unverbrauchte Eigenschaften.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass Nihei einen sehr passenden Stil für dystopische Welten kreiert hat. Durch sein Architekturstudium ist er in der Lage, die verschiedenen Umgebungen nahezu perfekt darzustellen. Er ist wahrlich ein Meister der visuellen Sprache.

Fazit

Kauft es euch. Wirklich. Blame! ist nicht nur ein Klassiker, der nahezu jeden in den Bann zieht, der auch nur ansatzweise Sci-Fi oder Cyberpunk mag, nein, alleine die Aufmachung schreit schon förmlich danach, einen Platz in jedem Schrank zu ergattern. Manga Cults Hingabe und Liebe, die sie in diese Veröffentlichung gesteckt haben, verdient meinen höchsten Respekt. Der Manga ist ein echter Klassiker, der es wirklich verdient hat, so eine Aufmachung zu bekommen. Die zum Nachdenken anregende Geschichte, die wunderbaren Zeichnungen und diese wunderbar inszenierte Welt ist einfach grandios. Ich hoffe, jemand liest mein recht langes Review überhaupt bis zum Schluss. ¯\_(ツ)_/¯

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Dieses Rezensionsexemplar wurde uns freundlicherweise von Manga Cult zur Verfügung gestellt.

© 2015 Tsutomu Nihei / Kodansha Ltd.
© Manga Cult c/o Amigo Grafik GbR, Ludwigsburg 2017

Editiert von KamiNoWar

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Gepostet von am 21.10.2017 | 8 Kommentare

Egmont Manga hat in letzter Zeit so einige Seinen-Titel zu uns gebracht. Mit Inuyashiki – oder Last Hero Inuyashiki, wie Egmont dem Manga einen erweiterten Namen gegeben hat – bringt der Verlag den neuen Titel vom Gantz-Schöpfer Hiroya Oku zu uns. Der damals von Panini Manga herausgebrachte Manga Gantz hat es unter anderem durch die Zensur und die darauffolgenden zu geringen Verkaufszahlen nur bis Band 5 geschafft und wurde dann abgebrochen. Ob Egmont Oku-senseis Vorgängertitel bei guten Verkaufszahlen von Last Hero Inuyashiki neu lizenzieren würden, steht in den Sternen. Aber darum soll es in meinem Review nicht gehen.

Inuyashiki erscheint seit 2014 in Kodanshas Seinen-Magazin Evening und knüpft direkt an Gantz’ Psychodrama-Sci-Fi-Genre-Mix an. Derzeit sind in Japan 6 Bände erhältlich.

Klappentext

Bei einem Spaziergang mit seinem Hund wird Herr Inuyashiki von einem Objekt aus dem All erschlagen. Als er wieder zu sich kommt, fühlt er sich wie neugeboren. Oder besser gesagt: Wie neu konstruiert … Die neue Hitserie vom Gantz-Schöpfer!

Aufmachung

Der Manga erscheint bei uns im Großformat und hat eine Matt-Lackiert-Hybrid-Beschichtung erhalten. Das Cover wurde grundlegend vom Original-Cover umgestaltet. Auf dem japanischen Original-Cover ist das Logo in einem grauen halbtransparenten Quadrat, in der deutschen Ausgabe wurde stattdessen die komplette rechte Seite des Covers mit einem farbumgekehrten Schwarz-Weiß bedeckt. Die zwei Seiten werden durch einen Strich und einem Blitz getrennt. Das Logo erstreckt sich um 90° gedreht über die rechte Seite. Warum Egmont das Cover so stark verändert hat, ist mir ein Rätsel. Schlechter als das Original ist es jedenfalls nicht. Abgesehen davon ist die Aufmachung inklusive besagter Hybrid-Beschichtung recht nett.

Inhalt

Ein älterer Herr und seine Familie – offenbar seine Enkel und seine Tochter … Moment … Es sind seine Frau und seine Kinder. Inuyashiki hat es alles andere als leicht im Leben. Durch schlechte Gene ist er sehr kurz geraten und sieht mit seinen 58 Jahren schon aus wie ’n 80-jähriger Knacker. Er liebt seine Familie und hat für diese und sich nach jahrelangem Sparen endlich ein eigenes Familienhaus kaufen können. Anders als erwartet ist seine ganze Familie nur genervt und meckert ständig am Haus herum. Inuyashiki wollte nur das beste für sie und nimmt die harsche Kritik einfach hin. Er fühlt sich sehr einsam und wünscht sich nicht mehr als dass er endlich gut mit seiner Familie auskommt und ein glückliches Leben führen kann, doch das ist nur Träumerei. Wenn er seine Familie nicht glücklich machen kann, möchte er wenigstens anderen Leuten helfen, doch durch seinen gebrechlichen Körper kann er nicht mal einem phlegmatischen Geschäftsmann, der von ein paar Halbstarken bedroht wird, helfen. Schlimmer kann es nicht mehr kommen, denkt er, doch eh er sich versieht, stellt sich raus, dass er Magenkrebs hat und wahrscheinlich nur noch 3 Monate zu leben hat. Seiner Familie erzählt er nichts davon, lediglich seinem einzigen Freund – seinem frisch aus dem Tierheim geholten Shiba Hanako – erzählt er all seine Sorgen. Als er mit ihm den Tränen nahe in der Nacht durch die Stadt bis in den Park rennt, stürzt ein Objekt aus dem Weltraum auf Inuyashiki und einen Jungen, der plötzlich neben ihm stand. Tot ist er nicht, doch sein ganzes Leben wird sich von nun an rapide ändern …

Ein sehr verrückter Manga, der nicht für jedermann gedacht ist. Der Manga zeigt sehr realistische Charaktere und einen Hauptprotagonisten, den man nur bemitleiden kann. Die Mischung aus Slice of Live/Drama und Sci-Fi wird sehr realistisch wirkend dargestellt und bringt eine recht interessante Wendung.

Sprache

Eine solide Übersetzung und passende Formulierungen werden uns in dem Manga geboten. Fehler sind mir keine aufgefallen.

Zeichnungen

Die Zeichnungen sind allgemein sehr detailreich und realitätsnah gehalten. Die Hintergründe und besonders die später auftauchenden Cyborg-Elemente sehen nahezu perfekt aus und könnte man schon als hyperreal dargestellt bezeichnen. Die Emotionen wurden ebenfalls sehr detailreich und glaubhaft gezeichnet. Nicht nur die Zeichnungen lassen einen komplett in die Welt eintauchen, sondern auch die Panelanordnung und die von Panel zu Panel anders sitzende Ansicht geben einem das Gefühl, mittendrin zu sein.

Fazit

Jeder Fan von Gantz und jeder, der erwachsene und teilweise sehr realistische Mangas mit einem „Hauch“ von Sci-Fi mag, kommt hier vollkommen auf seine Kosten. Last Hero Inuyashiki bietet nicht nur klasse Zeichnungen, sondern auch eine interessante Story mit glaubhaften Charakteren, die so einige unerwartete Wendungen im Leben aufgezwungen bekommen. Besonders das Ende des ersten Bandes wird Gantz-Fans das Herz höher schlagen lassen, ohne vorwegzunehmen, was das genau sein wird.

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Dieses Rezensionsexemplar wurde uns freundlicherweise von Egmont Manga zur Verfügung gestellt.

© 2014 Hiroya Oku / KODANSHA LTD
© 2016 EGMONT VERLAGSGESELLSCHAFTEN mbH

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Gepostet von am 14.06.2016 | Keine Kommentare

Nachdem die Animeadaption von Dimension W bereits auf Anime on Demand ihr Ende genommen hat, beginnt das Sci-Fi-Abenteuer um die geheimnisvollen Coils in Manga-Form erneut.

Dimension W erschien erstmals im September in Square Enix’ Seinen-Magazin Young Gangan und wechselte im November 2015 zum Monthly Big Gangan. Story und Zeichnungen stammen von Yuji Iwahara.

Die Animationen in der Adaption wurden von Studio 3Hz und Orange übernommen. Regie führte Kanta Kamei (Usagi Drop).

Klappentext

Im Jahre 2072 sind alle Versorgungsprobleme gelöst. Der Konzern „New Tesla Energy“ besitzt mit den „Coils“ den Schlüssel zu unendlicher Energie. Doch diese elektromagnetischen Spulen sind nicht nur die Quelle für Wohlstand und Reichtum, sie haben auch eine furchtbare Zerstörungskraft. In dunklen Kanälen blüht daher der Schwarzmarkt mit illegalen Coils. Als „Collector“ versucht Kyoma, diesen verbrecherischen Sumpf auszutrocknen. Doch als er dabei auf das Androiden-Mädchen Mira trifft, gerät er in den Besitz eines brandgefährlichen Geheimnisses.

Aufmachung

Das Cover hat eine matte Beschichtung und das Logo wurde aus dem Original übernommen. Besonders auffällig sind die grün hervorgehobenen Objekte; diese leuchten im Dunkeln. Der Effekt ist zwar recht schwach, aber dennoch ist das ein sehr nettes Gimmick!

Direkt am Anfang wurde eine Story-Farbseite und ein farbiges doppelseitiges Artwork gebunden. Im letzten Viertel wurden neben zwei weiteren Story-Farbseiten ebenfalls ein farbiges doppelseitiges Artwork eingebunden. Für einen normalen Manga ist das überdurchschnittlich viel.

Inhalt

Ein Sci-Fi-Seinen-Manga, der schon zu Beginn einige Fragen in den Raum wirft. Storymäßig passiert noch nicht all zu viel im ersten Band. Es werden die Charaktere vorgestellt und das Zusammenkommen der beiden Hauptcharaktere Kyoma und Mira wird erzählt. Einige wichtige Elemente wie z.B. was diese W-Dimension eigentlich ist und was es mit den Coils auf sich hat, wird noch außen vor gelassen, doch um uns das näher zu bringen, hat der Manga mit seinen in Japan aktuell 10 Bänden (und einem Extra-Band) noch Zeit.

Kyoma ist ein sogenannter Collector und sammelt im Auftrag seiner Chefin, die – wie er sie gerne nennt – „Hexe“ Mary, illegale bzw. unlizenzierte Coils. Coils werden als kleine Energie-Generatoren beschrieben, welche diese Energie aus der sogenannten Dimension W beschaffen. Als er mitten in einem Auftrag war und seine Zielpersonen beobachtet hat, bemerkt er, dass diese ein kleines Mädchen in ihre Gewalt gebracht haben. Dieses Mädchen ist Mira. Mira ist ein Roboter-Mädchen, das von ihrem „Vater“, einen genialen Wissenschaftler, welcher einiges mit der Coil-Entwicklung zu tun hat, aber von dem Unternehmen New Tesla Energy verfolgt wird, gebaut wurde. Sie ist ebenfalls auf der Suche nach diesen Coils, damit sie den Herzschrittmacher ihres Vaters weiterhin betreiben kann. Als Kyoma sich zu erkennen gibt und alle Gegner ausschaltet, gerät er sofort mit Mira in Konfrontation. Kyoma hasst alles, was mit Coils betrieben ist, und da er Mira sofort durch ihre Antennen und ihrem Schweif als Roboter erkannt hat, lässt er sie kalt liegen. Mira verpasst Kyoma eine deftige Ohrfeige, wodurch er sofort in Ohnmacht fällt. Mira hat die Coils mitgehen lassen und Kyoma verfolgt sie, doch da wusste er noch nicht, dass er sie bald an seiner Seite ertragen muss …

Besonders Kyomas Charakter wurde in meinen Augen recht interessant dargestellt. Diverse „Macken“ bzw. Angewohnheiten von ihm scheinen einen gewissen Hintergrund zu haben. Einige Nebencharaktere wie z.B. Mary wirken dagegen etwas eintönig.

Sprache

Kazé Manga hat eine solide Arbeit abgeliefert. Die Formulierungen sind alle passend und Fehler sind mir keine aufgefallen.

Zeichnungen

Die Konturen bzw. die Strichführung ist wackelig und ungleichmäßig, was recht gut zum allgemeine Stil passt. Dadurch wirken die ganzen Zeichnungen nicht so künstlich. Die oft vorkommenden Schattierungen wurden grob schraffiert dargestellt und untermalen den recht lebhaften Zeichenstil. Die Panelanordnung ist etwas fad, wirkt aber gut strukturiert. Wenn es mal Hintergründe gibt, wurden diese einigermaßen detailliert gezeichnet und so gut wie immer mit Schrammen oder ähnlichem versehen, was ausgezeichnet zum leichten Cyberpunk-Ton passt.

Fazit

Wer den Anime von Dimension W mochte, wird den Manga lieben. Im Anime wurden leider einige Details ausgelassen, außerdem wirkt dieser nicht so ernst wie der Manga.

Wer Lust auf etwas leichtere Kost im Sci-Fi-Genre hat, liegt mit Dimension W goldrichtig. Sympathische Charaktere, von denen man beim Lesen des ersten Bandes definitiv mehr erfahren möchte, und sehr solide Zeichnungen erwarten den Leser.

Einen Trailer zum Manga findet ihr hier.

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Dieses Rezensionsexemplar wurde uns freundlicherweise von Kazé Manga zur Verfügung gestellt.

© 2012 Yuji Iwahara / SQUARE ENIX CO., LTD
© 2016 VIZ MEDIA SWITZERLAND SA

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Gepostet von am 03.04.2016 | Keine Kommentare

Lang, lang hat’s gedauert, bis der seit 2012 erscheinende Shounen-Jump-Hittitel es nun auch zu uns geschafft hat. Shokugeki no Soma – oder auch Food Wars genannt – erschien wie bereits erwähnt seit 26.11.2012 in Shuueishas Weekly Shounen Jump und erhielt in der Frühling- bzw. Sommerseason 2015 eine Animeadaption. Animiert wurde das ganze von J.C. Staff unter der Regie von Yoshitomo Yonetani. Der Anime lief bei Crunchyroll im Simulcast und wurde von Kazé für Blu-ray und DVD lizenziert.

Zeichner des Mangas ist Shun Saeki. Die Story stammt von Yuto Tsukuda und die Rezeptideen von der TV-Köchin Yuki Morisaki.

Klappentext

Kochen ist Somas große Leidenschaft!

Sein Vater, Inhaber eines kleinen Restaurant in Tokyo, ist ihm das größte Vorbild – und so fällt Soma aus allen Wolken als der ihm eröffnet, dass er nicht bei ihm, sondern auf der Totsuki-Akademie das Handwerk der Haute Cuisine erlernen soll. Doch selbstbewusst und neugierig wie der junge Koch nun mal ist, haut auch das ihn nicht um. Kein Problem, meint Soma! Allerdings ist die Konkurrenz stark, nicht mehr als 10% der Schüler bestehen am Ende die Aufnahmeprüfung. Abgesehen von Prüferin Erina – Spitzname „Gottes Zunge“ und Enkelin des Schulleiters – die ihrem Ruf alle Ehre macht.

Der Wettkampf an den Töpfen kann beginnen!

Aufmachung

Der Manga erscheint in Carlsen Mangas Großformat und ist komplett lackiert. Auf dem Cover ist das gleiche Logo wie bei dem Release von Viz Media zu sehen. Ansonsten gibt es weder Mängel noch Besonderes zu erwähnen.

Inhalt

Ein Fighting-Shounen-Manga wie er im Buche steht … Na ja … Fast. Statt mit Fäusten oder Schwertern wird hier mit der Kochkunst gekämpft! Und das macht Food Wars perfekt.

Die Story ist recht simpel. Ein Junge, dessen Vater ein kleines Restaurant besitzt und in dem er immer aushilft, wird von seinem Vater, da dieser vorübergehend den Laden schließen muss, um auf eine Kochweltreise zu gehen, auf die Elite-Kochschule Japans schlechthin geschickt, um dort seine Kochkünste zu perfektionieren und die Oberschule abzuschließen. An der Schule angekommen bemerkt er sofort, dass er sich von den meisten Bewerbern grundsätzlich unterscheidet …

Niemand darf hier eine tiefgründige Geschichte mit perfekt ausgearbeiteten Charakteren erwarten, dafür sind die Koch-Kämpfe umso spannender. Im ersten Band wird zunächst Wert auf die Vorstellung der Charaktere gelegt, welche allesamt sehr sympathisch wirken.

Sprache

Der Ausdruck ist durchgängig sehr stimmig und Fehler sind mir keine aufgefallen. Es werden japanische Suffixe verwendet, was bei diesem Setting vollkommen in Ordnung ist.

Zeichnungen

Die Zeichnungen sind sehr sauber und strukturiert. Das Essen wurde mit besonders vielen Details versehen und die schnellen Kochhandgriffe wurden dynamisch dargestellt. Besonders die Panelaufteilung hat mir sehr gefallen. Diese kommt beim Kochen recht gut zur Geltung und man denkt fast, dass man live dabei ist.

Fazit

Food Wars – Shokugeki no Soma ist nicht umsonst einer der stolzesten „Food Porn“-Ableger der letzten Jahre. Hammergeile Koch-Action für jedermann und ein recht unaufgebraucht wirkendes Setting machen diesen Manga einzigartig. Die deftigen Zeichnungen und interessanten Charaktere runden das Ganze ab. Empfehlenswert ist der Manga nicht nur für eingefleischte Shounen-Fans, sondern auch für jeden, der in irgendeiner Form an Essen und dessen Zubereitung interessiert ist.

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Gepostet von am 25.03.2016 | 7 Kommentare

Die Manga-Adaption von Another ist in Deutschland schon seit einiger Zeit erhältlich. Anlässlich der LBM 2016 hat sich Egmont Manga entschlossen, eine Gesamtausgabe inklusive des bis dato noch nicht bei uns erschienen Zusatzkapitels „Zero“ in einem sehr luxuriösen Gewand zu veröffentlichen. Die Novel, auf welcher der Manga basiert, erschien 2006 bis 2009 und wurde von Yukito Ayatsuji geschrieben. Die Manga-Adaption wurde von der Mangaka Hiro Kiyohara gezeichnet und erschien 2010 bis 2011 in Japan und 2012 bis 2013 in Deutschland. Die gleichnamige Anime-Serie wurde von P.A. Works umgesetzt und erscheint hierzulande demnächst bei Kazé.

Klappentext

Irgendetwas ist merkwürdig an Koichis neuer Schule. Es kursieren seltsame Geistergeschichten und in seiner Klasse scheint eine Mitschülerin für die anderen gar nicht zu existieren. Als Koichi versucht, Licht ins Dunkel zu bringen, wird die Sache nur noch mysteriöser … Diese Luxusausgabe enthält alle 4 Bände des Kult-Mystery-Schockers sowie das Bonuskapitel Another 0 in deutscher Erstveröffentlichung!

Aufmachung

Alle vier Mangabände und das Zusatzkapitel wurden in einem Buch zusammengebunden. Buchdeckel, -rücken und -hinterseite bestehen aus schwarz-grauer Pappe. Vorder- und Rückseite sind matt und mit einem in schwarz gehaltenen und mit Lack beschichteten Artwork geziert. Das Logo von Another und Egmont wurden mit glänzender Goldfolie auf den Buchdeckel gepresst. Der Buckrücken ist komplett lackiert und wurde ebenfalls mit den goldenen Logos versehen. Auf der Rückseite sind neben besagtem Artwork und dem Barcode ein weißes Egmont-Logo und eine Beschreibung des Mangas, welche ebenfalls in weiß gehalten wurde. Das Buch fühlt sich sehr hochwertig an. Trotz der stolzen Anzahl von fast 800 Seiten wirkt das Buch recht stabil. Im Großen und Ganzen bin ich von Egmont Manga positiv überrascht.

Inhalt

Die Story folgt einem geraden Erzählstrang und geht kaum auf Nebensächlichkeiten ein. Das wirkt sich sowohl negativ als auch positiv auf die Story aus. Trotz der recht verworrenen Handlung kann man ihr sehr leicht folgen. Jeder Charakter hat seinen Platz in der Handlung und es wird nicht mehr oder weniger von ihm gezeigt, als muss. Leider lernt man somit die Charaktere kaum kennen und baut recht wenig Sympathie zu ihnen auf. Das fällt gegen Ende das Mangas besonders stark auf. Abgesehen davon bietet Another eine spannende Geschichte mit einigen unerwarteten Wendungen. Fanservice ist gar nicht vorhanden und der geringe Comedy-/Slapstick-Anteil fügt sich gut in die Story ein und stört überhaupt nicht.

Sprache

Am Sprachlichen gibt es kaum etwas auszusetzen. Es werden durchgängig Suffixe verwendet, was zur Handlung und zum Handlungsort passt. Einzig und allein das „Hum“ als Hm-Ersatz ist leicht nervig.

Zeichnungen

Hiro Kiyohara bietet uns sehr saubere und detailreiche Zeichnungen. Die Bewegungen sind allesamt dynamisch und die Mimik und Gesichtsausdrücke der Charaktere sind deutlich dargestellt. Dramatische und gruselige Momente wurden perfekt in Szene gesetzt und werden durch Nahaufnahmen der Augen und klug gesetzten Schatten unterstützt. Die Atmosphäre ist einzigartig. Negativ finde ich lediglich die ab und zu benutzte grobe Rasterfolie.

Fazit

Another +Zero – Luxury Edition ist ein recht netter Manga mit schicken Zeichnungen, einer tollen Aufmachung und einer sehr ernsten und düsteren Story. Wer bislang noch nicht dazu gekommen ist, sich den Manga von Another zu kaufen, hat mit dieser Luxury Edition die Möglichkeit, alle vier Bände und das Zusatzkapitel für einen recht günstigen Preis zu ergattern. Für Horror- und Mystery-Fans ist die Serie definitiv ein Muss.

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Gepostet von am 14.03.2016 | 9 Kommentare