Egmont Manga hat in letzter Zeit so einige Seinen-Titel zu uns gebracht. Mit Inuyashiki – oder Last Hero Inuyashiki, wie Egmont dem Manga einen erweiterten Namen gegeben hat – bringt der Verlag den neuen Titel vom Gantz-Schöpfer Hiroya Oku zu uns. Der damals von Panini Manga herausgebrachte Manga Gantz hat es unter anderem durch die Zensur und die darauffolgenden zu geringen Verkaufszahlen nur bis Band 5 geschafft und wurde dann abgebrochen. Ob Egmont Oku-senseis Vorgängertitel bei guten Verkaufszahlen von Last Hero Inuyashiki neu lizenzieren würden, steht in den Sternen. Aber darum soll es in meinem Review nicht gehen.

Inuyashiki erscheint seit 2014 in Kodanshas Seinen-Magazin Evening und knüpft direkt an Gantz’ Psychodrama-Sci-Fi-Genre-Mix an. Derzeit sind in Japan 6 Bände erhältlich.

Klappentext

Bei einem Spaziergang mit seinem Hund wird Herr Inuyashiki von einem Objekt aus dem All erschlagen. Als er wieder zu sich kommt, fühlt er sich wie neugeboren. Oder besser gesagt: Wie neu konstruiert … Die neue Hitserie vom Gantz-Schöpfer!

Aufmachung

Der Manga erscheint bei uns im Großformat und hat eine Matt-Lackiert-Hybrid-Beschichtung erhalten. Das Cover wurde grundlegend vom Original-Cover umgestaltet. Auf dem japanischen Original-Cover ist das Logo in einem grauen halbtransparenten Quadrat, in der deutschen Ausgabe wurde stattdessen die komplette rechte Seite des Covers mit einem farbumgekehrten Schwarz-Weiß bedeckt. Die zwei Seiten werden durch einen Strich und einem Blitz getrennt. Das Logo erstreckt sich um 90° gedreht über die rechte Seite. Warum Egmont das Cover so stark verändert hat, ist mir ein Rätsel. Schlechter als das Original ist es jedenfalls nicht. Abgesehen davon ist die Aufmachung inklusive besagter Hybrid-Beschichtung recht nett.

Inhalt

Ein älterer Herr und seine Familie – offenbar seine Enkel und seine Tochter … Moment … Es sind seine Frau und seine Kinder. Inuyashiki hat es alles andere als leicht im Leben. Durch schlechte Gene ist er sehr kurz geraten und sieht mit seinen 58 Jahren schon aus wie ’n 80-jähriger Knacker. Er liebt seine Familie und hat für diese und sich nach jahrelangem Sparen endlich ein eigenes Familienhaus kaufen können. Anders als erwartet ist seine ganze Familie nur genervt und meckert ständig am Haus herum. Inuyashiki wollte nur das beste für sie und nimmt die harsche Kritik einfach hin. Er fühlt sich sehr einsam und wünscht sich nicht mehr als dass er endlich gut mit seiner Familie auskommt und ein glückliches Leben führen kann, doch das ist nur Träumerei. Wenn er seine Familie nicht glücklich machen kann, möchte er wenigstens anderen Leuten helfen, doch durch seinen gebrechlichen Körper kann er nicht mal einem phlegmatischen Geschäftsmann, der von ein paar Halbstarken bedroht wird, helfen. Schlimmer kann es nicht mehr kommen, denkt er, doch eh er sich versieht, stellt sich raus, dass er Magenkrebs hat und wahrscheinlich nur noch 3 Monate zu leben hat. Seiner Familie erzählt er nichts davon, lediglich seinem einzigen Freund – seinem frisch aus dem Tierheim geholten Shiba Hanako – erzählt er all seine Sorgen. Als er mit ihm den Tränen nahe in der Nacht durch die Stadt bis in den Park rennt, stürzt ein Objekt aus dem Weltraum auf Inuyashiki und einen Jungen, der plötzlich neben ihm stand. Tot ist er nicht, doch sein ganzes Leben wird sich von nun an rapide ändern …

Ein sehr verrückter Manga, der nicht für jedermann gedacht ist. Der Manga zeigt sehr realistische Charaktere und einen Hauptprotagonisten, den man nur bemitleiden kann. Die Mischung aus Slice of Live/Drama und Sci-Fi wird sehr realistisch wirkend dargestellt und bringt eine recht interessante Wendung.

Sprache

Eine solide Übersetzung und passende Formulierungen werden uns in dem Manga geboten. Fehler sind mir keine aufgefallen.

Zeichnungen

Die Zeichnungen sind allgemein sehr detailreich und realitätsnah gehalten. Die Hintergründe und besonders die später auftauchenden Cyborg-Elemente sehen nahezu perfekt aus und könnte man schon als hyperreal dargestellt bezeichnen. Die Emotionen wurden ebenfalls sehr detailreich und glaubhaft gezeichnet. Nicht nur die Zeichnungen lassen einen komplett in die Welt eintauchen, sondern auch die Panelanordnung und die von Panel zu Panel anders sitzende Ansicht geben einem das Gefühl, mittendrin zu sein.

Fazit

Jeder Fan von Gantz und jeder, der erwachsene und teilweise sehr realistische Mangas mit einem „Hauch“ von Sci-Fi mag, kommt hier vollkommen auf seine Kosten. Last Hero Inuyashiki bietet nicht nur klasse Zeichnungen, sondern auch eine interessante Story mit glaubhaften Charakteren, die so einige unerwartete Wendungen im Leben aufgezwungen bekommen. Besonders das Ende des ersten Bandes wird Gantz-Fans das Herz höher schlagen lassen, ohne vorwegzunehmen, was das genau sein wird.

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Dieses Rezensionsexemplar wurde uns freundlicherweise von Egmont Manga zur Verfügung gestellt.

© 2014 Hiroya Oku / KODANSHA LTD
© 2016 EGMONT VERLAGSGESELLSCHAFTEN mbH

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Gepostet von am 14.06.2016 | Keine Kommentare

Die Manga-Adaption von Another ist in Deutschland schon seit einiger Zeit erhältlich. Anlässlich der LBM 2016 hat sich Egmont Manga entschlossen, eine Gesamtausgabe inklusive des bis dato noch nicht bei uns erschienen Zusatzkapitels „Zero“ in einem sehr luxuriösen Gewand zu veröffentlichen. Die Novel, auf welcher der Manga basiert, erschien 2006 bis 2009 und wurde von Yukito Ayatsuji geschrieben. Die Manga-Adaption wurde von der Mangaka Hiro Kiyohara gezeichnet und erschien 2010 bis 2011 in Japan und 2012 bis 2013 in Deutschland. Die gleichnamige Anime-Serie wurde von P.A. Works umgesetzt und erscheint hierzulande demnächst bei Kazé.

Klappentext

Irgendetwas ist merkwürdig an Koichis neuer Schule. Es kursieren seltsame Geistergeschichten und in seiner Klasse scheint eine Mitschülerin für die anderen gar nicht zu existieren. Als Koichi versucht, Licht ins Dunkel zu bringen, wird die Sache nur noch mysteriöser … Diese Luxusausgabe enthält alle 4 Bände des Kult-Mystery-Schockers sowie das Bonuskapitel Another 0 in deutscher Erstveröffentlichung!

Aufmachung

Alle vier Mangabände und das Zusatzkapitel wurden in einem Buch zusammengebunden. Buchdeckel, -rücken und -hinterseite bestehen aus schwarz-grauer Pappe. Vorder- und Rückseite sind matt und mit einem in schwarz gehaltenen und mit Lack beschichteten Artwork geziert. Das Logo von Another und Egmont wurden mit glänzender Goldfolie auf den Buchdeckel gepresst. Der Buckrücken ist komplett lackiert und wurde ebenfalls mit den goldenen Logos versehen. Auf der Rückseite sind neben besagtem Artwork und dem Barcode ein weißes Egmont-Logo und eine Beschreibung des Mangas, welche ebenfalls in weiß gehalten wurde. Das Buch fühlt sich sehr hochwertig an. Trotz der stolzen Anzahl von fast 800 Seiten wirkt das Buch recht stabil. Im Großen und Ganzen bin ich von Egmont Manga positiv überrascht.

Inhalt

Die Story folgt einem geraden Erzählstrang und geht kaum auf Nebensächlichkeiten ein. Das wirkt sich sowohl negativ als auch positiv auf die Story aus. Trotz der recht verworrenen Handlung kann man ihr sehr leicht folgen. Jeder Charakter hat seinen Platz in der Handlung und es wird nicht mehr oder weniger von ihm gezeigt, als muss. Leider lernt man somit die Charaktere kaum kennen und baut recht wenig Sympathie zu ihnen auf. Das fällt gegen Ende das Mangas besonders stark auf. Abgesehen davon bietet Another eine spannende Geschichte mit einigen unerwarteten Wendungen. Fanservice ist gar nicht vorhanden und der geringe Comedy-/Slapstick-Anteil fügt sich gut in die Story ein und stört überhaupt nicht.

Sprache

Am Sprachlichen gibt es kaum etwas auszusetzen. Es werden durchgängig Suffixe verwendet, was zur Handlung und zum Handlungsort passt. Einzig und allein das „Hum“ als Hm-Ersatz ist leicht nervig.

Zeichnungen

Hiro Kiyohara bietet uns sehr saubere und detailreiche Zeichnungen. Die Bewegungen sind allesamt dynamisch und die Mimik und Gesichtsausdrücke der Charaktere sind deutlich dargestellt. Dramatische und gruselige Momente wurden perfekt in Szene gesetzt und werden durch Nahaufnahmen der Augen und klug gesetzten Schatten unterstützt. Die Atmosphäre ist einzigartig. Negativ finde ich lediglich die ab und zu benutzte grobe Rasterfolie.

Fazit

Another +Zero – Luxury Edition ist ein recht netter Manga mit schicken Zeichnungen, einer tollen Aufmachung und einer sehr ernsten und düsteren Story. Wer bislang noch nicht dazu gekommen ist, sich den Manga von Another zu kaufen, hat mit dieser Luxury Edition die Möglichkeit, alle vier Bände und das Zusatzkapitel für einen recht günstigen Preis zu ergattern. Für Horror- und Mystery-Fans ist die Serie definitiv ein Muss.

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Gepostet von am 14.03.2016 | 9 Kommentare