Der NanaOne-Japanischkurs, Kapitel 28

 

Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte

Kapitel 28-

Stop – Kanji Time! 3

 

<魔法少女になりたい!>とゲッビが呼んだ。

<Mahou shoujo ni naritai!> to Gebbi ga yonda.

 

Uh, heute gleich 5 Kanji auf einmal! Motiviert bin ich zwar nicht, aber mal sehen, wo mich die Erklärung diesmal hinführt.


Fangen wir doch gleich mit der „Magie“ an. Magie, Zauberei und Hexerei galten auch in einem shinto-buddhistischen Land wie Japan als Häresie, und obwohl es in Übersee zwar keine echten neuzeitlichen Hexenverbrennungen gab, so macht es sich doch in der Schrift bemerktbar, dass man Magie nicht ganz so toll fand wie 12-jährige Harry Potter-Fans heutzutage.

Vergesst diesen Absatz wieder, denn ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie die Japaner damals zu Zauberei standen. Vermutlich waren sie wohl eingeraucht, als sie das Kanji erfanden, denn es setzt sich zusammen aus (Hanf) und (großes Ungeheuer oder Gespenst). Nun gut, natürlich ist hier der Textilhanf gemeint, aber man kann ja schließlich auch Cannabis sativa für andere Zwecke missbrauchen.

Ach, Drogenwitze sind schon lang nicht mehr lustig und ich bin schlecht darin, also geb ich lieber gleich auf. Stellt euch doch mal vor, ihr geht durch einen finsteren Wald mitten in Japan, und plötzlich steht ein riesiges Monster mit drei Köpfen, sechs Armen, zwölf Beinen und siebzehn Augen vor euch! Ich bin ja grundsätzlich nicht abergläubisch und gehe auch nicht davon aus, dass mir so etwas mal passieren könnte, aber wenn ich auf einmal so einem Vieh gegenüberstehe, würde ich vermutlich erst mal starr dastehen (und meine Sinne werden betäubt, wie beim Hanf rauchen) und hoffen, dass es mich nicht bemerkt. bezeichnet daher ein fürchterliches Monster oder ein böses Wesen, dass eure Lungen fressen und mit euren Nieren Frisbee spielen will.


Jetzt wird’s naturwissenschaftlich! besteht aus einem arg verkrüppelten (Wasser) auf der linken Seite und einem viel schöneren (weggehen, verlassen) auf der rechten. 

Der ferne Osten hatte ja im 17. Jahrhundert noch keinen Kontakt zur westlichen Welt, darum wusste dort auch niemand, was da alles vorging. Keine Entdeckung Amerikas, keine Wiener Türkenbelagerung , nicht mal von der Verallgemeinerung der klassischen Mechanik durch Sir Isaac Newton hat man irgendwas gehört. Doch das brauchten sie gar nicht, denn die Chinesen und Japaner haben bereits Jahrhunderte zuvor entdeckt, dass „Dinge auf den Boden fallen“, wofür der gesamte Westen ja erst auf einen Apfel warten musste, der vom Baum fiel, um auch zu dieser Feststellung zu kommen.

Betrachtet man nämlich das -Kanji, fällt einem auf, dass das Wasser-Kanji links den Eindruck macht, als würde es vom Weggehen-Kanji rechts hinunterfließen. Stellen wir uns dann blöd und sagen, dass das rechte Kanji aussieht wie ein Berg, dann wissen wir, dass das Wasser wohl diesen Berg hinunterfließt („verlässt“), was widerum auf die Entdeckung der Gravitation schließen lässt, was widerum auf eine hohe Intelligenz des Ostens schließen lässt, was widerum auf eine niedrige Intelligenz des Westens schließen lässt. Das soll uns jetzt aber nicht weiter stören.

Fakt ist jedenfalls, dass die Gravitation ein Gesetz der Natur ist, daher bedeutet „Gesetz“.

魔法 ist dann also das „Ungeheuergesetz“. Und an welches Gesetz müssen sich Monster grundsätzlich halten? Richtig, an die Gesetze der Magie.


少女 ist ein sehr einfaches Wort, daher hier die Erklärung im Schnelldurchlauf:

ist grundsätzlich mal ein „klein“. Stimmt aber eigentlich nicht, denn „klein“ kommt eher von . Dann hat man sich aber gedacht: „Hm, es ist noch nicht deutlich genug erkennbar, dass das ‚klein‘ heißen soll!“ und hat einen kleinen Strich (丿) hinzugefügt. Der einzige Bedeutungsunterschied zu diesen zwei Kanji ist, dass zusätzlich noch „wenig“ bedeuten kann. 丿 ist eine Art „Wortverstärkungsstrich“ (aber kein eigenständiges Kanji!). Fragt mich nicht, was das ganze soll, Kanji sind auch mir zu komplex.

ist ein reines Piktogramm. Es soll eine gelenkige Frau im Profil darstellen, auch wenn ich selbst noch viel Fantasie brauche, um etwas zu erkennen, aber ich hätte so etwas damals bei der Erfindung dieses Kanji wahrscheinlich noch undeutlicher gezeichnet.

少女 ist aber keine Kleinfrau, sondern einfach eine junge Frau, oder kurz: Ein Mädchen.


Bleibt uns noch das , aber das ist aus zwei sehr einfachen Kanji aufgebaut. Links haben wir unser beliebtes (und überbenutztes) (Mund) und rechts ein (Ausruf). Streng genommen besteht auch aus mehreren Teilen (Na ja, streng genommen besteht so ziemlich jedes Kanji hier, das ich erklärt hab, noch aus mehreren Teilen), aber das wird ja bloß eine Merkhilfe. 

Na, was gibt’s jetzt noch groß zu erklären? , was könnte das wohl anderes sein als „Papierchromatographie“?
Oder „rufen„, das könnte es vielleicht auch sein…

Autor:
Datum: 22.07.2012
Kategorien: Blog, NanaOne-Japanischkurs

  1. 1 | DigiFox

    Auf dem größeren Bild zum merken verwendest du das 旧字 von 麻.

    • 2 | naich

      Na und? :3
      Ist ja nur ein lustiges Bild, die eigentliche Merkhilfe ist der Text^^

  2. 5 | Jun

    Das passt jetzt zwar nicht zu dem Kapitel, aber ich habe eine App namens obenkyo mit der man alles mögliche im japanischen lernen, und wiederholen kann. Jedenfalls gibt es dort eine Lernmöglichkeit, bei der man Hiragana wiederholen kann, und dort war z.B. ein tsu, das zu einem su, und ein chi das zu einem ji wurde. Wozu nimmt man ein つ゛, wenn man auch ein す nehmen, oder wozu ein ち゛ wenn man stattdessen ein じ nehmen kann?
    Benutzt man diese Hiragana mit (Han)adukten bei speziellen Wörtern, oder gibt es diese Hiragana gar nicht?

    • 6 | naich

      Gegenfrage: Warum haben wir ein C, wenn es doch in vielen Wörtern wie Z ausgesprochen wird? 😉
      Die Aussprache von づ und ず (nicht す, wie du meintest) bzw von じ und ぢ sind vollkommen gleich, aber die Wörter ändern sich. じてんしゃ wäre zB ein Fahrrad, aber ぢてんしゃ würde rein gar nichts bedeuten xD (Ja, mir fällt gerade kein besseres Beispiel ein.)

      • 7 | Jun

        Verstehe ^^, vielen dank für die Antwort.

        • 8 | DigiFox

          づ kommt sehr selten vor und wenn, dann meist hinter einem つ, aber auch seltener vor einem。
          z.B.
          続く つづく fortsetzen
          – 戦争(せんそう)は五年間(ごねんかん)続いた(つづいた)
          – Der Krieg dauerte 5 Jahre

          Im Normalfall liest man ず

          • 9 | Jun

            Vielen dank für die Hilfe. Das つづく (tsusuku) steht bei Asura’s Wrath immer in den Zwischenbildschirmen (Komisches Wort).

          • 10 | Gebbi

            Sieht man eigentlich sehr häufig in vielen Anime ^^

  3. 11 | darkerfan22

    scheiß hater. wegen diese bastarden wart ihr nicht online. holt die hölle raus…

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