Fansubben wie ein Vorgesetzter #3 – Styling

 Fansubben wie ein Vorgesetzter

Teil 3: Styling

Die schönste Übersetzung und das beste Timing ist nichts, wenn das nicht auch entsprechend präsentiert werden kann. Und hier kommt der Styler ins Spiel.

Der Styler wählt die Schrift für die Untertitel. Und um eine Schrift auszuwählen zu können, brauchen wir natürlich erst mal Schriften. Da das aber ganz schön ermüdend sein kann, jede Schrift einzeln zu suchen, gehen wir einfach mal auf thepiratebay.org und suchen nach Fonts („Font“ ist das englische Wort für „Schriftart“. Das sollte man sich merken, denn mit dem englischen Wort bekommt man die besseren Ergebnisse!). Hier laden wir möglichst alles runter, denn wir wollen Auswahl haben. Und unter 1000 installierten Schriftarten ist man als Styler einfach nicht geeignet!

 

So, nun öffnen wir Aegisub und gehen in den Styling-Manager.

Hier gehen wir durch unsere Schriftarten, bis wir eine gefunden haben, die uns gefällt. Wichtig ist, darauf zu achten, dass sie möglichst spektakulär und cool aussieht. Wir haben nicht umsonst tausende Schriften geladen, wir wollen auch zeigen, dass wir sie haben! Also keine Scheu. Einfach auspacken, was ihr findet. Es kann gar nicht zu wenig sein. Rechts seht ihr ein paar gute Beispiele, aber da geht sicherlich noch mehr!

 

 

 

Haben wir eine Schrift ausgewählt, kümmern wir uns um die anderen Einstellungsmöglichkeiten. Wichtig ist, überall etwas einzustellen. Die Optionen sind nicht umsonst da! Und nur wer unkreativ ist, stellt da nichts ein!

Kümmern wir uns erst mal um die Farben. Für die Hauptfarbe ist Gelb schon mal kacke, soviel wissen wir. Denn das haben die damals immer für die professionellen DVDs genommen. Das kann nur Bockmist sein. Nehmen wir also irgendetwas anderes. Ziemlich egal eigentlich, solange es nicht gelb ist.

Aber auch wenn das Gelb für die Hauptfarbe kacke ist, heißt das noch lange nicht, dass wir das nicht für die Umrandung gebrauchen könnten. Dunkelrot macht schließlich jeder!
Den Schatten setzen wir dann zum Beispiel auf „Grün“ – das gibt einen schönen Kontrast.

Die Umrandung sollte möglichst dünn sein, sonst sieht das an unserer Schrift blöd aus (maximal 2). Der Schatten kann dafür etwas weiter raus, muss man mal schauen (zwischen 2 und 15).

Nun stellen wir die Transparenz ein. Hier können wir Werte von 0-255 einstellen. Tolle Effekte gibt es, wenn wir Umrandung und Border etwa auf halbe Transparenz stellen (ca. 80-190); für die Hauptfarbe genügen kleinere Werte, sollte aber vorhanden sein (mindestens 30). Aber hier kann man der Kreativität freien Lauf lassen.
Bei den Margins allerdings nicht. Die verhindern nur, dass der Platz optimal genutzt werden kann und sind eine völlig schwachsinnige Einstellung. Wir setzen hier zwingend alles auf „0“.
Ansonsten sollten wir etwas an den Scale x%/y% rumspielen (keine Ahnung, was das heißt), von Rotation müssen wir leider die Finger lassen. Bei Spacing unbedingt Werte von über 15 setzen.
Und schon haben wir einen super Style für unsere Subs.

 

 

 

Natürlich brauchen wir noch einen zweiten Style, falls der erste Mal nicht passt. Dafür ist dann die „Alignment“-Einstellung da. Einfach unseren Style kopieren und dort das Alignment auf „8“ stellen. Fertig.

Nun sollte aber noch gesagt werden, dass uns Aegisub ziemlich anschummelt. Denn man kann noch viel mehr Dinge mit dem Text machen, als der Style Manager uns angibt. Und das weiß auch jeder erfahrene Styler zu nutzen. Zumindest ein Blur muss rein, wenn wir nicht als völlige Noobs gelten wollen. Dazu schreiben wir {\blur5} in die Zeile. Es sollte auch zumindest „5“ sein, weil’s sich sonst gar nicht lohnt.
Nun ja, hier kann man sich dann wirklich austoben. Ruhig auch mal eine Zeile dublizieren, um mehr Effekte zu erreichen. Das führt jetzt etwas weit, aber auch euer Sub könnte so spektakulär aussehen:

 

 

Gut, so weit die Basics zum Styling. Einige Hinweise noch:
* Macht euch nicht den Stress, die Font eurem Encoder zu geben. Encoder haben eh alle Schriftarten, die es gibt, installiert.
* Es ist nicht euer Problem, wenn die Schriftart keine „ö“s oder „ß“s hat. Wisst ihr noch, wie lange ihr eure 3000 Schriftarten durchgegangen seid? Es ist viel einfacher, wenn der Edit oder Transer in Zukunft darauf achten, diese Zeichen nicht zu benutzen.
* Ich hab’s nicht geschrieben, aber richtig pro wird das Styling erst, wenn ihr jedem Charakter, seiner Mutter und ihrem Hund einen eigenen Style zuweist. Einfach die Schritte von oben wiederholen. Besonders eindrucksvoll wie unterscheidbar ist es, wenn jeder Charakter auch seine eigene Schriftart bekommt.
* Die Styles zu setzen ist ziemlich einfach. Lohnt also nicht, dass ihr das macht. Soll der Edit oder Timer mitmachen.

Autor:
Datum: 20.07.2012
Kategorien: Blog, wat

  1. 1 | Tanpopo

    ahahaha!

  2. 2 | Wetter

    Piratbay und IE.. da begeht jeder Router automatisch Selbstmord.

  3. 3 | blubwup

    ihr habt vergessen alles hardsubben, fehler kann man einfach noch härter drüber subben 🙂

    • Das hat ja primär nichts mit dem Styling zu tun und gehört dann zum Encoding. Allerdings stimmt es schon, dass gerade Hardsubs noch ganz andere Möglichkeiten für das Styling bieten. So verbinden sich durch die Verluste beim Encoding besonders bei niedrigen Auflösungen insbesondere einige mögliche Farben der Umrandung auf wundervolle Art mit dem Bild. Das könnte man dan schon wieder ausnutzen für noch mehr interessante Ergebnisse (die man allein mit .ass nie im Leben hinbekommen würde)!

  4. Und das Wichtigste wurde natürlich wieder vergessen: Nämlich, dass die Farbe des Fonts möglichst zum Bild passen sollte. Ein altrosa Font mit blassrosa Border z.B. wirkt optimal vor einem Kirschblütenwald. Ebenso ist ein sonnengelber Font mit hellbeiger Border vor einem Sandstrand einfach unschlagbar. Und ein nachtschwarzer Font mit mitternachtsblauer Border gibt vor jedem Sternenhimmel noch das Tüpfelchen auf dem i.

    Der Zuschauer soll sich ruhig ein bisschen Mühe geben müssen beim Lesen, sonst lernt er die Kreativität des Stylers ja gar nicht zu schätzen!

    • 6 | Zockerfreak

      😀

      Ihr macht es einem auch echt nicht leicht, seinen passenden Bereich auszusuchen 😀

      Um ehrlich zu sein, besteht schon Interesse mal bei einem Fansub mitzumachen, aber ich weiss noch nicht bei welcher Tätigkeit, da ich mit Grafik und Videobearbeitung noch nix gemacht habe und mein Englisch wirklich nicht zu gebrauchen ist. ^^
      Aber vllt ist ja der QCer was für mich, ich bin auf euren Beitrag zum QC gespannt 😀

    • @lighto
      Nun ja. Das hätte man erwähnen können, aber praktisch spielt das ja keine Rolle. Wer würde sich denn extra für das Styling eine Raw laden oder durch die Szenen zappen? Unnötiger Aufwand!
      Das macht man höchstens, um die Haarfarben mit dem Farbtool aufzunehmen, wenn man Charakterfarben erstellt.

  5. 8 | Dragon

    Verschiedene Fonts für unterschiedliche Sprecher ist so was von unprofessionell, genauso wie Alignment auf 8 zu stellen!
    Wenn mehrere Leute reden, setzt man einfach „–“ davor, damit man weiß, dass es verschiedene Sätze sind.

    • Besser ist, man setzt einen Satz nach unten und den anderen nach oben, weil Animefans alle wie Chamäleons sind, die in verschiedene Richtungen gleichzeitig gucken können. Dasselbe gilt natürlich auch für Off-Stimmen, selbst wenn gerade kein anderer spricht. Denn wenn man wie ein Flummi immer abwechselnd rauf und runter gucken muss, trainiert das die Augenmuskulatur. Außerdem ist man konzentrierter, weil man nie weiß, ob der nächste Satz nun oben oder unten erscheint.

      • 10 | Codo III.

        Eben.
        Einen Style auf Alignment-8 zu haben ist ELEMENTAR!

      • 11 | bluestar

        epilepsie-warnung nicht vergessen.
        und den notruf-knopf…

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