Der NanaOne-Japanischkurs, Kapitel 56

 

Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte

Kapitel 56-

SOCK! POW! BONG! Die Abenteuer von Adjektivman & Adnomin

 

Mal gucken, wie lang das Kapitel wird. Wahrscheinlich nicht sehr lang, weil’s dazu nicht viel zu erzählen gibt und ich wenig zu schreiben habe. Umso besser für mich! Suck it, noobs!

Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an Kapitel 54, in dem es um die Einsatzmöglichkeiten von japanischen Adjektiven ging. Ihr wisst schon, dieses eine Kapitel, in dem es lustige Bilder gab und in dem ich nachträglich über 9000 Rechtschreib- und Grammatikfehler ausbessern musste. Ja, genau das. Gibt ja nur 55 Artikel zu Auswahl. Wer sich nicht erinnern kann, weil er das Kapitel bisher übersprungen hat, ein verdammt langsamer Leser ist oder einfach von der byzantinischen Gottheit Dementia besucht wurde (Aber nehmt mich hierbei nicht beim Wort), klickt nun bitte auf den Link und liest, wie man Adjektive in der japanischen Sprache verwendet. Ja, auch du. Und du. Ja, sogar du diesmal, weil die Rechtschreibfehler schon ausgebessert wurden. Ha!

Jedenfalls haben wir darin behandelt, dass man Adjektive in prädikativer („Ernst ist ernst„), attributiver („toller Tolbert“) und adverbialer („dumm grinsen“) Form verwenden kann, und das ist auch gut so. Wenn man bedenkt, dass man diese Adjektive allesamt ziemlich flexibel verbiegen kann, um daraus Verneinungen, Vergangenheitsformen usw. zusammenzuflicken, muss man schon zugeben, dass japanische Adjektive die Superhelden in dieser Sprache sind! Und was braucht jeder Superheld? Natürlich einen kleinen, nervigen Sidekick ohne Selbstwertgefühl, der immer zu seinem Idol aufsieht, aber nie selbst was auf die Reihe kriegt. Dieser Sidekick sind im Japanischen die sogenannten Adnomen.

Japanischen Adnomen (連体詞, rentaishi) sehen oberflächlich erst mal aus wie ganz normale na-Adjektive, es fehlt ja schließlich das am Ende. Sie sehen normal aus, bis man merkt, dass sie in allen Beispielen, die man findet, als Attribut gebraucht werden. Und das fehlt irgendwie auch ständig. Das ist auch schon die erste Besonderheit von Adnomen: Sie können NUR in attributiver Form verwendet werden. Man wird sie in freier Wildbahn nie als Prädikat oder Adverb sehen, das wär grammatischer Unfug. Weil ist so.

Na ja, eigentlich hat das schon einen Grund, und dieser lautet Konjugierbarkeit. Adnomen kann man nämlich nicht, wie ich oben so schön geschrieben hab, in andere Formen biegen, wie man gerade lustig ist. Sie sind statisch und vollkommen unflektierbar. Ein Wort aus einer eigenen Adjektiv-ähnlichen Wortgruppe, das sich weder verneinen noch flux-kompensieren noch ver-„höflichen“ lässt, ist daher verdammt ungeeignet für den prädikativen Einsatz. Ich will ja schließlich auch sagen können, dass mein Bauch nicht groß ist oder groß war. Aber die kleine Fee der japanischen Sprache knallt uns da mit Trillerpfeife im Mund ein Stoppschild ins Gesicht.

Diese zwei Eigenschaften (nur als Attribut und unflektierbar) haben alle Adnomen gemeinsam. Das bedeutet, dass sie mit Adjektiven eigentlich fast nichts zu tun haben. Diesmal ist es aber nicht meine Schuld, dass die Allegorie am Beginn ziemlicher Stuss ist, denn fast überall im Internet werden Adnomen mit stinktnormalen Adjektiven verglichen. Ich denke, das hat einen ganz bestimmten Grund, aber der folgt nach der üblichen Verständnis-Beispieltabelle.

Wort Verwendung
とある
toaru
bestimmte/r/s, gewisse/r/s

とある錬金術のフットノート
toaru renkinjutsu no footnote
eine gewisse alchemistische Fußnote. (Die Anspielung versteht sicher niemand!)

この/その/あの/どの
kono/sono/ano/dono
siehe hier; funktioniert auch mit ~nna
あの魔法の足の爪はあたしのです!
ano mahou no ashi no tsume wa atashi no desu!
Dieser magische Fußnagel gehört mir!
いわゆる
iwayuru
sogenannte/r/s
いわゆる「ロリ」とは人間存在の進展だ。
iwayuru „Loli“ to wa ningensonzai no shinten da.
Sogenannte „Lolis“ sind die nächste Evolutionsstufe des menschlichen Daseins.

大した
taishita
groß, außergewöhnlich

お前のゾンビ軍隊、大したもんじゃん!
omae no zombie guntai, taishita mon jan!
Coole Sache, deine Zombiearmee!
単なる
tannaru
bloß, nur
あの「ゲッビお兄ちゃん」という男は単なる偽者よ。
ano „Gebbi-onii-chan“ to iu otoko wa tannaru nisemono yo.
Dieser „Brüderlein Gebbi“ ist doch nichts weiter als ein Hochstapler.
大きな
ookina
groß
南アのステップの虫は中々大きな昆虫である。
nan’a no suteppu no mushi wa nakanaka ookina konchuu de aru.
Südafrikanische Steppenwürmer sind recht große Insekten. (Beispielsatz © Gebbi
)


Auf den letzten Satz wollte ich oben hinaus. Da steht ein verdammtes am Ende von 大きな, also muss das ein na-Adjektiv sein!!!!111einself

Nein, das ist eben genau der Fehler und gleichzeitig der Grund, warum Adnomen so oft mit na-Adjektiven verglichen werden. Weil 大きな (und 小さな übrigens auch) ein hinten dranstehen hat. Wenn das nicht der bescheuertste Grund des Jahrhunderts ist. Aber ich kann euch versichern, 大きな und 小さな sind Adnomen.
Ich bin naich, ihr könnt mir vertrauen.

Autor:
Datum: 12.08.2014
Kategorien: Blog, NanaOne-Japanischkurs

  1. 1 | Blacktempler

    FAGGOT!!!!

  2. 3 | naich

    Wieder was Diskussionsförderndes: Beim dritten Beispielsatz juckte es mir in den Fingern, …の進展のことだ zu schreiben. Hat mich da mein Gefühl getrügt oder ist ein のこと an dieser Stelle tatsächlich legitim? Wann kann ich überhaupt のこと einsetzen und was sagt es aus? Ich rede explizit von のこと, nicht こと allein, was man ja für eine Nominalisierung von abstrakten Dingen einsetzt. Aber was bringt es, ein Nomen mit こと zu verbinden?

    • 4 | Shadol

      Äh, ernst?
      Zu のこと fällt mir aus dem Stehgreif grade neben dem Satzende nur die Möglichkeit ein, es als themengebendes Element am Satzanfang einzusetzen. Auch als Überschrift.

      Ansonsten gibt es noch die Kombinationen
      とのこと
      のことである

      のことである wird in japanischen Schulen als „it is said that“ übersetzt.

      Ich glaube allerdings nicht, dass in deinem Beispiel das のこと fehl am Platz ist, weil du vorher im Satz von Menschen sprichst. Wenn du das のこと aufdröselst bekommst du の und こと. Diese müssen getrennt betrachtet werden. Statt こと kann man alle möglichen anderen Dinge einsetzen, was du ja auch mit 進展 getan hast. Insofern ist das meiner Ansicht nach doppelt gemoppelt.

      Immu widerspricht mir sicher gleich :D:D

      • 5 | Shadol

        Ich meinte natürlich, dass ich glaube, dass es fehl am Platz ist.

        • 6 | naich

          とのこと

          Als Markierung für Hörensagen? Oder gibt es noch andere Bedeutungen dafür?

          Zu のこと fällt mir aus dem Stehgreif grade neben dem Satzende

          Was genau meinst du mit „Satzende“? Ich kenne nicht viele Verbindungen mit のこと, darum frag ich ja :3

          Aber gut, der Rest ergibt Sinn, danke. Beim nächsten Kapitel überleg ich mir vielleicht ’ne kompliziertere Frage^^

    • 7 | immu

      Ich würde auch sagen, dass ein のこと an dieser Stelle etwas komisch kommen würde.

      Zur Erklärung von 名詞 + のこと siehe diese tolle Frage auf JLSE und die Antworte darauf (vor allem die akzeptierte Antwort): http://japanese.stackexchange.com/questions/2102/what-is-the-%E3%81%93%E3%81%A8-in-sentences-such-as-%E3%81%82%E3%81%AA%E3%81%9F%E3%81%AE%E3%81%93%E3%81%A8%E3%81%8C%E5%A5%BD%E3%81%8D%E3%81%A0

      Ich persönlich würde den Satz 「いわゆる『ロり』とは人間存在の進展のことだ。」als „Sogenannte ‚Loli‘ sind es, die die Weiterentwicklung des menschlichen Daseins ausmachen.“ deuten. Je nach Kontext kann das denke ich schon Sinn ergeben, aber so für sich allein stehend klingt es für mich komisch (also vor allem der japanische Satz, die Übersetzung jetzt nicht ganz so).

      • 8 | naich

        Okay, das Thema hab ich mir weniger komplex vorgestellt xD
        Das bedeutet, のこと wird, je nach Kontext, zur Abstrahierung oder Konkretisierung eines Themas verwendet, ergibt Sinn. Scheint nur wieder mal etwas zu sein, das man erst komplett versteht, sobald man sich keine Gedanken um die grammatikalische Bedeutung mehr macht.

  3. 9 | Tooichi

    Schön und gut, aber mir erschließt sich gerade nicht der Vorteil bzw. die Funktion der Adnomen. Soll die Integration des Attributes in ein Nomen es etwa sein? Soll ich den Beschwerdenbrief nicht an dich sondern die japanische Grammatik-Fee richten?

    Nebenbei frag ich mich noch…
    Existieren manche „Adjektive“ nur als Vorsatz für das Adnom? Aus dem Steggreif wüsste ich kein Adjektiv, dass „bestimmt“ bedeutet. Kenne da nur adnominale Form とある.

    Bring da mal Licht ins Dunkle, naich-sensei! So möcht ich erleuchtet werden!

    • 10 | naich

      Schön und gut, aber mir erschließt sich gerade nicht der Vorteil bzw. die Funktion der Adnomen.

      Ästhetik :3
      Ich glaube, man könnte viele grammatische Bausteine in allen Sprachen auf diese Art hinterfragen, ohne auf eine Antwort zu stoßen. Adnomen sind einfach eine Wortart, die existiert und eingesetzt wird. 意味なし。

      Existieren manche “Adjektive” nur als Vorsatz für das Adnom? Aus dem Steggreif wüsste ich kein Adjektiv, dass “bestimmt” bedeutet. Kenne da nur adnominale Form とある.

      Ich würde sogar behaupten, die meisten Adnomen sind in ihrer Form einzigartig. 大きな/大きい und 小さな/小さい sind da eher die Ausnahme. Und mir ist übrigens auch keine Adjektivform von とある bekannt, was aber auch egal ist, weil „bestimmte/r/s“ oder „gewisse/r/s“ als Prädikat kaum Sinn ergibt^^

      • 11 | Drekelmann

        Wadoku führt 大きな und 小さな in der Grammatik-Referenz im Wiki als „Mischformen“ von Adjektiven. Ich glaube, da muss sich der Autor geirrt haben, denn sonst könnte man ja so was wie 「地獄の犬は大きです」 oder 「ヘヴィメタルが好きな人の陰茎は小さです」 bilden, was sogar Google mir zur Version mit Extra-い korrigiert (und das will was heißen).

        • 12 | immu

          Ja, da hat der Autor sich geirrt, beziehungsweise diesen Teil des Wiki-Eintrags sehr unglücklich formuliert.

        • 13 | immu

          Nachtrag: Nach weiterem Überfliegen dieses Wiki-Eintrags muss ich aber sagen, dass der sowieso etwas mit Vorsicht zu genießen ist.

          Auch der letzte Punkt zur Substantivierung von Adjektiven ist so nicht korrekt. ~さ bildet nicht einfach nur ein Substantiv, es bildet ein Substantiv, das einen Grad beschreibt.

          Die „Ausnahmen“ die da unten stehen sind in dieser Hinsicht auch falsch. Es existieren durchaus die Formen 近さ und 多さ, nur bedeutung die eben etwas anderes als 近く und 多く.

          • 14 | Drekelmann

            Nach weiterem Überfliegen dieses Wiki-Eintrags muss ich aber sagen, dass der sowieso etwas mit Vorsicht zu genießen ist.

            Ja, das Grammatik-Wiki im Wadoku ist etwas durchwachsen, das ist mir auch schon aufgefallen. (Früher wurde dort zum Beispiel auch verschwiegen, dass 遠い nicht nur in der Form 遠くの existiert.) Allerdings hatte ich bisher den Eindruck, dass die überwiegende Mehrheit der Informationen korrekt ist (gemessen an sonstigen Informationsquellen).

  4. 15 | Sonni174

    書く事ありがとうございます!

    (Ps. Kann man das so sagen? O.o)

    Zu deinem Diskussionsthema:
    知ない

    (P.p.s. Kann man das so sagen? O.o)

    • 16 | naich

      書く事ありがとうございます!
      (Ps. Kann man das so sagen? O.o)

      Äh, denke, es lässt sich mit japanischer Grammatik vereinbaren, aber es klingt verdammt unnatürlich und seltsam xD
      Nimm statt 書く事 lieber 文章.

      知ない
      (P.p.s. Kann man das so sagen? O.o)

      Da fehlt noch ein ら nach 知, dann passts^^

      • 17 | Sonni174

        Okay, danke! 😀

      • 18 | Drekelmann

        Ich glaube, Sonni wollte so was ausdrücken wie „danke, dass du geschrieben hast“. Würde 「文章ありがとうございます」 so verstanden werden? Ich hätte wohl 「書いてありがとうございます」 gesagt. (Überhaupt: 日本語授業を続けてありがとうございます 、naich先生!)

        • 19 | immu

          Würde 「文章ありがとうございます」 so verstanden werden?

          Ja, ich denke schon. Ich hätte es zumindest so verstanden.

        • 20 | naich

          Ich glaube, Sonni wollte so was ausdrücken wie “danke, dass du geschrieben hast”. Würde 「文章ありがとうございます」 so verstanden werden? Ich hätte wohl 「書いてありがとうございます」 gesagt.

          Na ja, es geht wieder mal um den Kontext. „Danke für den Text“ halte ich für semantisch dasselbe wie „Danke, dass du geschrieben hast“. Wenn du explizit ebendieses meinst, würdest du mit 書いてありがとうございます aber wahrscheinlich recht haben. Man könnte ja auch noch sagen 「書いたことありがとうございます」, also „Danke für das Geschriebene“, aber das klingt ja auch im Deutschen recht seltsam und im Japanischen wird’s denk ich auch eher unüblich sein. Weitere, noch komischere Beispiele kann ich aber nicht nennen, weil ich nicht mal weiß, welche Wortart ありがとう eigentlich ist und wie ich diese einsetze. Narf.

          (Überhaupt: 日本語授業を続けてありがとうございます 、naich先生!)

          礼には及ばない。

          • 21 | Shadol

            „書いてありがとうございます“ als alleinstehender Satz scheint mir etwas seltsam zu sein, weil vor 書いて noch was stehen sollte.

            Ich würde sagen:

            書いたことをありがとうござました。

            Das bedeutet dann halt aber eher auch „danke, dass du geschrieben hast“. Ich denke allerdings, dass eigentlich gemeint ist: „Danke, dass du MIR / … für mich geschrieben hast“ Ich würde daher zur Klarstellung 書いたこと durch die Textform (メール、手紙。。。) ersetzen. Von mir aus auch mit -さんが書いた davor.

          • 22 | naich

            Obwohl wir da zwar ein ございます hinten dranstehen haben, finde ich aber keinen einzigen Wörterbucheintrag zu ありがとうございます, der das Wort als Verb beschreibt. Stattdessen wird er überall als linguistischer Ausdruck, also als Phrase, gelistet. Ich glaub darum nicht, dass wir ありがとうございます überhaupt als prädikatives Verb sehen sollten (dafür gibt’s Dinge wie 感謝する), denn die Verbindung
            VERB+ありがとう(ございます) als „Danke fürs VERB“
            ist mir sehr wohl bekannt.
            Gut, und dass das Subjekt in dem Satz fehlt, ist ja nichts Ungewöhnliches in der Sprache.

            “Danke, dass du MIR / … für mich geschrieben hast”

            Genau, geben wir da noch ein のために dazu! 😀

          • 23 | immu

            書いたことをありがとうござました。

            _Das_ klingt für mich verdammt komisch. Bei Sätzen in der Form Substantiv + 「をありがとう」 handelt es sich bei dem Substantiv in der Regel um ein „echtes“ Substantiv (also nichts Substantiviertes) und in dem Satz ist eigentlich noch ein Verb, das aber nicht ausgeschrieben sondern nur impliziert ist. So ist etwa 「メールをありがとう」 eigentlich nur kurz für 「メールを送ってくれてありがとう」. Ist eigentlich auch klar, denn wie naich richtig schreibt, ist ありがとう(ございます) kein Verb und kann daher kein direktes Objekt mit を aufnehmen.

            Ich würde daher zur Klarstellung 書いたこと durch die Textform (メール、手紙。。。) ersetzen

            Genau das hat naich mit 「文章ありがとうございます」 ja gemacht?

          • 24 | Drekelmann

            Zum Thema Wortart von ありがとう: Wadoku führt das als Interjektion – was naich sicher auch schon festgestellt hat -, in dem Fall wäre es wohl eine „sekundäre Interjektion“ (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Interjektion). Die japanische Wikipedia ordnet es als 挨拶 ein (http://ja.wikipedia.org/wiki/%E3%81%82%E3%82%8A%E3%81%8C%E3%81%A8%E3%81%86). Das deutsche Wort „danke“ wird als „Grußformel, Interjektion“ vom Wiktionary (http://de.wiktionary.org/wiki/danke) und als „Partikel“ bzw. „Höflichkeitsformel“ vom Duden geführt (http://www.duden.de/rechtschreibung/danke), wobei http://de.wiktionary.org/wiki/Hilfe:Wortart „danke“ auch als Beispiel einer „Antwortpartikel“ führt (keine Ahnung, was genau das sein soll). Ich würde vermuten, dass man ありがとう(ございます) vergleichbar einordnen kann.

  5. 25 | Shadol

    Das_ klingt für mich verdammt komisch.

    Das klingt tatsächlich komisch 😀 Wenn ich mich in einem Gespräch befände, würde ich das auch nicht so sagen. Nur, wie dann?

    Gut, und dass das Subjekt in dem Satz fehlt, ist ja nichts Ungewöhnliches in der Sprache.

    書いてありがとう finde ich einfach noch seltsamer, nicht weil das Subjekt fehlt, sondern auch einfach ein Objekt. Entweder gibt es eine vorangehende Wendung die durch ein Partikel an das Verb geknüpft ist, oder diese Wendung wird nur gedacht, weil bereits durch den Kontext bekannt. Etwas anderes habe ich bisher noch nicht gesehen.

    Stattdessen wird er überall als linguistischer Ausdruck, also als Phrase,

    So ist etwa 「メールをありがとう」 eigentlich nur kurz für 「メールを送ってくれてありがとう」.

    Nein, ありがとうございます ist tatsächlich kein Verb. Aber auch eine Phrase unterliegt Regeln. Ich kenne die Erklärung anders als du, immu. Früher handelte es sich bei ありがとうございます um eine Adverb-Verb-Kombination (mit ありがたく), was in meinen Augen die Verbindung durch を rechtfertigt. Später wurde daraus kurz ありがとう und dann höflich ありがとうございます. Prinzipiell ist das ja auch heute noch so gemeint.

    Ob die を-Verbindung so strikt anwendbar ist, weiß ich aber gar nicht. Ich bin nur davon ausgegangen. An dieser Stelle, danke für das aufzeigen meiner Wissenslücken. Passiert hier ja öfter 🙂 Ich werde mich da informieren müssen.

    • 26 | immu

      Nur, wie dann?

      So wie naich ursprünglich geschrieben hat. 「文章ありがとう」, oder von mir aus auch 「文章をありがとう」 wenn du das を drinhaben willst, oder, wenn du alles explizit hinschreiben willst, 「文章を書いてくれてありがとう」.

      Früher handelte es sich bei ありがとうございます um eine Adverb-Verb-Kombination (mit ありがたく)

      Das ist richtig, ja.

      was in meinen Augen die Verbindung durch を rechtfertigt.

      Nein. Hier lässt du außer Acht, dass das ございます darin nur ein Höflichkeitsmarker ist und nicht wirklich als Verb fungiert. Du kannst es ja auch weglassen, ohne die Bedeutung dadurch zu verändern. Und を + Adjektiv/Adverb ist nicht gerechtfertigt.

      • 27 | Shadol

        Nein. Hier lässt du außer Acht, dass das ございます darin nur ein Höflichkeitsmarker ist und nicht wirklich als Verb fungiert.

        An der Stelle hast du mich glaube ich falsch verstanden. Ich meinte damit nicht, dass das ございます das を rechtfertigt. Was ich eigentlich sagen wollte war, dass das Ganze seinen Ursprung in der Phrase
        ~をありがたくVERB[思う、存じる。。。), wobei hier das Verb das を rechtfertigt. Die Verkürzung auf ありがとう meint dann immer noch das Verb (を gerechtfertigt) und die sich daraus entwickelnde verhöflichte Form mit ございます ebenfalls. Das war mein Gedankengang, der aber wie gesagt nicht stimmen muss. Danke für die Hinweise 🙂

        So wie naich ursprünglich geschrieben hat.

        Sicher、aber das entspricht nicht mehr dem Sinn des Satzes, den Sonni ursprünglich geschrieben hat. Das war ja mein Problem, es wurde nicht erwähnt, was geschrieben wurde (oder vll noch wird) und 文章 ist schon eine Eingrenzung.

        • 28 | Drekelmann

          Aber was naich von wegen Kontext geschrieben hat, stimmt ja schon.

          Wenn das nackte 書いて so störend ist, dann kann man doch einfach ein Objekt ergänzen, テキストを書いて oder 私たちに書いて (mit のため sollte es wohl „an unserer Stelle“ bedeuten (?)).

          • 29 | Shadol

            Wenn das nackte 書いて so störend ist, dann kann man doch einfach ein Objekt ergänzen

            Danke Drekelmann, genau das meinte ich ja 😀 bloß dass Sonni kein Objekt genannt hat und sowohl テキスト als auch 文章 bereits Einschränkungen dessen, was man schreiben kann, darstellen. Daher rührte auch meine Verwirrung, weil es mir so schwerfiel den Satz in „gut“ klingendem Japanisch ohne Einschränkung des Sinns darzustellen.

            「書いたことありがとうございます」, also “Danke für das Geschriebene”

            Mein Vorschlag entsprach daher auch diesem hier von naich, wenn auch mit einem wohl falschen を. Allerdings muss ich naich bei seiner Übersetzung widersprechen. Korrekt müsse es heißen „Danke für das Schreiben“. Das Geschriebene kann auch etwas von anderen Personen Geschriebenes meinen. Ein handgeschriebenes Buch der Oma zum Beispiel.

            Tut mir leid, was Texte angeht bin ich aufgrund meines Lebenswandels ein Nazi. Daher bin ich vielleicht etwas pingelig, wenn es um verschieden Textformen geht.

          • 30 | Drekelmann

            sowohl テキスト als auch 文章 bereits Einschränkungen dessen, was man schreiben kann, darstellen

            Hmm… Wie wäre es mit それを書いて?

            Korrekt müsse es heißen “Danke für das Schreiben”

            Ich glaube, bei dem Satz rührt das Problem daher, dass wir im Deutschen keine Möglichkeit haben, unter Beibehaltung der Zeitform zu nominalisieren. „das Schrieben“ geht nicht. Das Ausweichmanöver von naich, daraufhin ein Partizip zu verwenden, ist dann leider ebenfalls danebengegangen, weil ein Partizip zwar eine Zeitform, aber auch ein Genus Verbi besitzt. (Ich ignoriere mal, dass ein Partizip sowieso eine komplett andere Bedeutung hat als eine Nominalisierung.) Im Deutschen gibt es kein „Patizip Perfekt Aktiv“, unser Perfekt-Partizip ist passivisch (und mir fällt auch keine grammatikalisch korrekte Methode ein, es mit einem Hilfsverb o. dgl. aktivisch zu machen).

            Ergebnis des Ganzen: Im Deutschen können wir 書いたこと nur mit einem Nebensatz wiedergeben:

            „Danke [dafür], dass du geschrieben hast.“

          • 31 | naich

            Ich weiß gar nicht, wie ich noch anständig was zur Diskussion beitragen soll, wenn sich alle hier auf so eine strenge wortwörtliche Übersetzung verklemmen, obwohl es hier doch rein ums semantische Verstehen des Satzes geht^^

          • 32 | Drekelmann

            wenn sich alle hier auf so eine strenge wortwörtliche Übersetzung verklemmen, obwohl es hier doch rein ums semantische Verstehen des Satzes geht

            Nein, da hast du mich jetzt falsch verstanden. Wie du weißt, stehe ich auch auf der Seite der freien (na ja, was heißt schon „frei“) Übersetzungen. Was den letzten Teil der Diskussion betrifft, war doch das Problem, dass erstens Shadol was an der Formulierung der Sätze auszusetzen hatte und er zweitens deine Übersetzung korrigieren musste. Dass ich die als „danebengegangen“ bezeichnet habe, war jetzt keine qualitative Anmerkung (obwohl „Danke, dass du geschrieben hast“ schon besser klingt als „Danke für das Geschriebene“, aber da der japanische Satz ja auch komisch war, hätte das nicht ganz so Astreine sogar besser gepasst), sondern bezog sich auf die wörtliche Übersetzung, die ich dann ja auch als nicht sinnig bzw. in diesem Fall sogar unmöglich herausgestellt habe.

            Oder nimmst du Anstoß an meiner Formulierung „書いたこと nur mit einem Nebensatz wiedergeben“? Das war wahrscheinlich zu einschränkend. Allerdings fällt mir tatsächlich keine andere Methode ein, 書いたこと anders wiederzugeben, ohne dass der semantische Inhalt in zunehmendem Maße unscharf wird, sogar schon bei „Danke für das Schreiben“.

  6. 33 | Shadol

    Hmm… Wie wäre es mit それを書いて?

    Jaaa, danke 🙂 Wieso bin ich nicht auf diese Idee gekommen? xD Ich würde zwar あれ nehmen, aber das hört sich doch tatsächlich so an, als würde es nichts in keiner Weise einschränken 🙂

    Ich weiß gar nicht, wie ich noch anständig was zur Diskussion beitragen soll, wenn sich alle hier auf so eine strenge wortwörtliche Übersetzung verklemme

    Ja, tut mir leid. Normalerweise bin ich auch eher ein Fan von eher freien Übersetzungen. Nur nicht bei Texten^^

    “das Schrieben” geht nicht.

    Ach, und warum nicht? Das hat zwar was mit Deutsch und nicht Japanisch zu tun, aber ich kann doch auch sagen: Danke für das Fegen des Bodens. Danke für das Putzen des Bades. Danke für das Abholen. Und oft benutzt- Danke fürs (das) Mitnehmen. ?

    • 34 | Drekelmann

      Ach, und warum nicht?

      Weil du wahrscheinlich automatisch angenommen hast, ich hätte mich vertippt. Aber da steht „das Schrieben“, nicht das „das Schreiben“. Es ging nur darum, dass man ein Verb in der Vergangenheitsform im Deutschen nicht noch substantivieren kann. „das Schreiben“ geht natürlich: „Das Schreiben, das Schreiben, // soll man nicht übertreiben, // das kostet bloß Papier“ (um mal „Literatur“ zu zitieren, Busch in diesem Fall).

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