Film-Analyse: Frankensteins Höllenbrut

Beschreibung

Ich weiß genau, was ihr euch wohl gerade denkt: „WTF! Warum muss ich mir jetzt auf NanaOne eine Review zu ’nem beschissenen Frankenstein-Film durchlesen? Eo, dieser Huso!“ Aber nein, so weit ist es dann doch noch nicht gekommen. Bei Frankensteins Höllenbrut handelt es sich nämlich um den zwölften Teil der klassischen Godzilla-Reihe. Warum der Film Frankensteins Höllenbrut heißt? Ganz einfach: 1967 veröffentlichte man einen Film mit dem Namen Frankenstein – Der Schrecken mit dem Affengesicht, bei dem Frankenstein während des zweiten Weltkriegs quasi getötet wurde – nur sein Herz hat überlebt. In diesem Film sieht der Junge irgendwie affenähnlich aus und wird dort zu einem krassen Kaiju – oder so ähnlich. Jedenfalls war der Film ein recht großer Erfolg und so behielt man den Namen für andere Filme bei, in der Hoffnung, an dem Erfolg des Affengesichts anknüpfen zu können. So, wisster Bescheid.

Jetzt aber zum eigentlichen Film: Im Original hieß der Film Chikyū kogeki meirei: Gojira tai Gaigan und Jean Reno hält am Anfang des Films einem Japaner ein Feuerzeug vors Gesicht und der kleine Japonese sagt „Gojira“ und gilt in der ungeschnittenen Fassung als der brutalste Film der Reihe – wobei das auf die Wunden, die Godzilla zugefügt werden, bezogen ist. In diesem Teil der Reihe kämpft Godzilla gemeinsam mit Anguirus gegen Gigan und Ghidorah – zwei außerirdische Kaiju. Wer sich mit der Reihe auskennt, weiß, dass zumindest Ghidorah sehr oft recycled wurde – was auch in diesem Film geschehen ist. Denn viele der Kampfszenen stammen aus Frankensteins Monster im Kampf gegen Gidorah und Befehl aus dem Dunkel. Auch die Filmmusik wurde aus anderen Teilen recycled. Das beschert dem Filmspaß aber keineswegs einen Abbruch – ganz im Gegenteil. Hier bekommt man Godzilla in seiner reinsten Form serviert: Typen in coolen Kostümen (einer übrigens mit einer eingebauten Kreissäge im Bauch) schnetzeln sich voller Genuss durch Modellhäuschen, an denen vorher sicherlich stundenlang gebastelt wurde. Zudem bekommen wir teilweise Szenen mit echten Panzern und Szenen mit Modellpanzern spendiert. Was würde ich dafür geben, einmal eine ganze Spielzeugstadt verwüsten zu dürfen …

Anolis Entertainment bringt uns diesen Film übrigens einmal in der japanischen Fassung und einmal in der deutschen Kinofassung. Bei der japanischen liegt ein größerer Teil – die Mitte des Films, in der es hauptsächlich um Detektivarbeit geht – in Japanisch mit deutschen Untertiteln vor. Vom Inhalt her passt dieser Teil auch zum Rest des Films – es wurde also nicht durch den Dub die Geschichte verändert.

Synchronsprecher

Christian Brückner: Fumio Sudo
Thomas Danneberg: Gengo Kotaka
Gerd Martienzen: Kubota
Michael Chevalier: Shosaku Takasugi

Studio: Deutsche Synchron Filmgesellschaft mbH & Co. KG, Berlin

Technische Details

Format : MPEG Video
Format version : Version 2
Format profile : Main@Main
Format settings, BVOP : Yes
Format settings, Matrix : Default
Format settings, GOP : M=3, N=12
Duration : 15mn 49s
Bit rate mode : Variable
Bit rate : 8 100 Kbps
Maximum bit rate : 8 800 Kbps
Width : 720 pixels
Height : 576 pixels
Display aspect ratio : 16:9
Frame rate : 25.000 fps
Standard : PAL
Color space : YUV
Chroma subsampling : 4:2:0
Bit depth : 8 bits
Scan type : Progressive
Compression mode : Lossy
Bits/(Pixel*Frame) : 0.781
Time code of first frame : 00:00:00:00
Time code source : Group of pictures header
GOP, Open/Closed : Open
GOP, Open/Closed of first fram : Closed
Stream size : 917 MiB (90%)

Verpackung & Extras

Anolis Entertainment liefert Godzilla in einem extrem hochwertigen Steelbook aus (kein so lumpiges wie andere Publisher) und das merkt man auch am Gewicht. Zusätzlich bekommt man jeweils eine Fassung pro Disc und ein extrem informatives Booklet. Dazu noch deutsche Audiokommentare, Trailer in deutsch und japanisch, eine Super-8-Fassung, Bildergalerie und Werberatschläge. Für echte Fans wird hier also einiges geboten.

Bild und Ton

Das Bild ist für eine DVD wirklich gut gelungen und dürfte wohl von allen Releases des Films das beste sein. Besonders hervorzuheben ist, dass die DVD progressiv encodet ist, das heißt in Vollbildern, ohne Interlace. Dem Release hätte aber auch ein bisschen mehr Bitrate gutgetan, um das Maximum rauszuholen. Dafür hätte man den Film allerdings in SD auf eine Blu-ray pressen müssen, wovon deutsche Publisher leider noch nicht so wirklich angetan sind. Dies würde aber definitiv zu einer Qualitätssteigerung bei SD-Releases führen. Der Ton liegt „nur“ in Mono vor, die Lautstärke von Effekten und Sprache ist aber in guter Relation und man versteht alles einwandfrei – auch der japanische Ton ist absolut in Ordnung.

Synchronisation

Die Synchro hat natürlich schon einige Jahre auf dem Buckel, hat aber dafür viel Charme und Witz. Auch die Sprecher sind gut besetzt und liefern überzeugende Arbeit – wie das damals halt üblich war. Natürlich spielt hier aber auch ein großer Nostalgie-Faktor mit rein. Für mich sind alte Synchronisationen irgendwie immer ein Highlight: Da saßen einfach noch Übersetzer und Dialogbuchschreiber dran, die etwas von ihrem Handwerk verstanden – selbst bei Produktionen, die nicht aus Hollywood kamen. Das ist heutzutage leider nicht immer der Fall, wobei auch die B-Synchros einen ganz eigenen Charme vorweisen können. Aber ich denke auch ohne Nostalgie-Faktor ist die Synchronisation definitiv in der oberen Mittelklasse anzusiedeln.

Untertitel

Ich hab ja echt schon lange keine DVDs mehr mit Untertiteln gesehen. Da fällt einem erst richtig auf, wie bescheiden DVD-Untertitel überhaupt aussehen. Auch für diese wäre ein Release auf Blu-ray besser gewesen. Ansonsten gab es bezüglich der Untertitel keinerlei Probleme und sie waren in gutem Deutsch verfasst.

Fazit

Frankensteins Höllenbrut ist defintiv ein Pflichtkauf für Kaiju-Fans – besonders, was die Extras anbelangt. Aber auch Leute, die in dem Genre noch nicht zu Hause sind und mal einen Blick riskieren wollen, ist die Veröffentlichung zu empfehlen. Hier bekommt man wirklich eine satte Ladung Modell-Zerstörung und Godzilla-Blut zu sehen. Storytechnisch ist der Film – wie bei Filmen aus diesem Genre zu erwarten – natürlich kein Reißer. Außerirdische (zum Teil sehr lustig animierte) Insektenwesen übernehmen menschliche Körper und bauen einen Vergnügungspark als Versteck. Mit Tonbändern kontrollieren sie die Monster aus dem All und ziehen auch Godzillas Aufmerksamkeit auf sich. Natürlich versteht die Armee nicht, dass Godzilla ihnen nur helfen will und ballern erst mal fröhlich auf ihn ein. Für Godzilla-Fans also alles nicht sehr überraschend. Mich hat der Film jedenfalls – wie so ziemlich alle Godzilla-Filme, in denen Jean Reno nicht mitgespielt hat – sehr gut unterhalten. Ein ganz großes Lob an Anolis für diese Veröffentlichung. Ich hoffe, man kann sich auf noch mehr Teile ihrer Kaiju-Reihe freuen.

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Dieses Rezensionsexemplar wurde uns freundlicherweise von Anolis Entertainment zur Verfügung gestellt.

Testgeräte: Sony Bravia KDL 55W815BSAE2; Sony PS4; Sony HTCT60BT, PC

© 1972 Toho Co., LTD. // Anolis Entertainment

Autor:
Datum: 10.02.2016
Kategorien: Anolis, Blog, Blu-ray-Reviews

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