BD-Analyse: To Love-Ru Vol. 1

Inhaltsangabe

Der Oberschüler Rito Yuuki ist seit der Mittelschule Hals über Kopf in seine Klassenkameradin Haruna Sairenji verliebt. Leider scheitert jeder Versuch, den er unternimmt, um ihr seine Liebe zu gestehen. So auch diesen Tag, an dem ihm ein riesiges herabstürzendes Raumschiff den Weg in das Herz seiner Liebsten versperrt.

Als er am Abend schmollend in der Badewanne sitzt, landet auf einmal mit einem gewaltigen Knall ein junges, pinkhaariges Mädchen vor ihm im Wasser. Diese stellt sich als Lala vor. Sie ist auf der Flucht vor zwei schwarz gekleideten Männern. Als Rito ihre prekäre Situation bemerkt, entschließt er sich etwas zögerlich, ihr zu helfen. Nachdem beide jedoch vom intergalaktischen Krieger Zastin in die Enge getrieben werden, erfährt Rito, dass es sich bei Lala um die Thronfolgerin des großen galaktischen Imperiums Deviluke handelt.

Synchronsprecher

Rito Yuuki: Marcel Mann
Lala Satalin Deviluke: Franciska Friede
Haruna Sairenji:
Melinda Rachfahl
Zastin:
Florian Hoffmann
Peke:
Silvia Mißbach
Mikan Yuuki:
Leonie Dubuc
Ken’ichi Saruyama:
Fabian Kluckert

Synchronstudio: TNT Media GmbH

Technische Details

Disc Title: TO LOVE RU VOLUME 1
Disc Size: 21.329.584.239 bytes
Protection: AACS
BD-Java: No
Playlist: 00005.MPLS
Size: 18.935.713.344 bytes
Length: 1:36:47.134
Total Bitrate: 26,09 Mbps
Video: MPEG-4 AVC Video / 20948 kbps / 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1
Audio: German / DTS-HD Master Audio / 2.0 / 48 kHz / 1754 kbps / 16-bit (DTS Core: 2.0 / 48 kHz / 1509 kbps / 16-bit)
Audio: Japanese / DTS-HD Master Audio / 2.0 / 48 kHz / 1726 kbps / 16-bit (DTS Core: 2.0 / 48 kHz / 1509 kbps / 16-bit)
Subtitle: German / 41,834 kbps

Verpackung & Extras

FilmConfect geht bei To Love-Ru den traditionellen Weg und bietet eine BD-Hülle mit einem Pappschuber. Dieser ist glanzfoliert und macht daher etwas mehr her als eine bloße Pappverpackung für die PVC-Hülle der BD. Nichtsdestotrotz sollte für den Sammler das Ziel eher der Sammelschuber sein, den der Publisher für das Kaufen aller Volumes seinen Fans verspricht. Dafür müsst ihr am Ende lediglich die sechs Sammeltaler, die jeder Bluray beiliegen, einschicken.

Ansonsten gibt es neben einem Mini-Wendeposter (31×31 cm) keinerlei Extras. Positiv erwähnen sollte man jedoch, dass sich auf dem eigentlichen BD-Cover kein FSK-Sticker findet, weshalb ein Wendecover hier nicht nötig ist.

Bild und Ton

Man merkt dem Anime sein Alter von nun mittlerweile knapp acht Jahren an. Ursprünglich in SD produziert, haben wir es hier natürlich mit einem Upscale zu tun. Mit etwas Abstand betrachtet mag das nicht so stark auffallen, aber schaut man einmal genau hin, erkennt man deutlich die verwaschenen Hintergründe. Aus diesen kann natürlich auch das Beste Remastern keinen fotorealistischen Augenschmaus machen.
Die Konturen der Charaktere sind teilweise ungleichmäßig und flackern deutlich bei Kamerafahrten, was wohl auf fehlerhaftes Rendern des Ursprungsmaterials hindeutet. Im sehr bewegungsreichen Opening fällt das natürlich besonders auf. Da dies aber bereits in der japanischen Bluray-Fassung deutlich zu sehen ist, mache ich FilmConfect hier erst mal keinen Vorwurf. Banding sieht man in den wenigen dunklen Szenen nicht, was aber auch daran liegen mag, dass es keine dunklen Verläufe gibt.

Die Tonspuren sind gut abgemischt. Stimmen und Hintergrundgeräusche sind klar voneinander getrennt zu hören. Lediglich die japanische Tonspur ist allgemein etwas leiser als die deutsche.

Wichtige Schilder wurden von FilmConfect übersetzt und – wie ich finde – ansprechend typesetted. Hierbei seien z.B. die Episodentitel und die Vorschau genannt. Ausstellen lassen sich diese Typesets jedoch nicht.

Synchronisation

Das Synchronstudio TNT Media hat sich ja schon durch solide Synchros zu Serien wie Clannad oder Super Sonico ausgezeichnet. Das tun sie hier auch, zumindest, wenn man den männlichen Cast betrachtet. Marcel Mann macht in der Rolle als Rito eine super Figur. Auch wenn dieser im japanischen Original von einer Frau gesprochen wird, wirkt Manns jungenhafte Stimme nie fehl am Platz. Ebenso ist es bei Florian Hoffmann als Zastin. Selbst Ritos kleine Schwester Mikan, der Leonie Dubuc ihre Stimme verleiht, kauft man ihre Rolle trotz der etwas reiferen Stimme jederzeit ab.

Betrachtet man den weiblichen Cast, entdeckt man jedoch zwei Extreme, wie sie unpassender nicht sein könnten. Melinda Rachfahl ist in ihrer Rolle als Sairenji viel zu monoton. Natürlich spricht das Mädchen im Japanischen eher ruhig und gesetzt. Nichtsdestotrotz erkennt man dort genau, wann sie verunsichert oder peinlich berührt ist. Als Beispiel sei hier die Umkleide-Szene in Folge 2 genannt, in der man sich vorkommt, als lese Sairenji schlicht aus einem Buch. Hier ist noch deutlich Luft nach oben.

Fehlt es Sairenji im deutschen Dub an Ausdrucksstärke, so übertreibt es Franciska Friede damit dann wieder etwas zu sehr. Ihre Stimme überschlägt sich permanent, sobald Lala mal etwas lauter wird oder süßer klingen soll. Man hat das Gefühl, eine ältere Frau versucht, auf Teufel komm raus ein kleines Mädchen nachzuahmen. Das finde ich sehr schade, gefällt mir ihre Stimme doch sehr, wenn sie einmal ganz normal redet. Ohne diese stimmlichen Übertreibungen passt sie nämlich eigentlich super auf die Rolle der Lala.

Die Dialogregie ist – bis auf die Tatsache, dass Harunas Name permament falsch betont wird – in Ordnung.

Untertitel

Dies ist wohl wirklich mein größter Kritikpunkt an der gesamten Veröffentlichung. Bereits bei Super Sonico fiel mir auf, dass, so gut sich FilmConfect um ordentliche Synchronsprecher bemüht, der Sub doch immer sehr sehr stiefmütterlich behandelt wurde. Für mich als OmU-Sympathisant ist dies natürlich ein No-Go.

Da es jedoch den Rahmen dieser Review sprengen würde, wirklich auf jeden kleinen Fehler einzugehen, führe ich einfach mal ein paar Beispiele aus den ersten zwei Folgen an:

Das einzige, was hier erschreckend ist, ist deine Reaktion, Mann.
► Deine Reaktion ist das einzig Erschreckende hier, Mann.

Ich bin seitdem wie verrückt in sie verliebt.
► Seitdem bin ich wie verrückt in sie verliebt.

Sairenji ich bin in dich seit dem ersten Tag verliebt.
► Sairenji, seit unserer ersten Begegnung bin ich in dich verliebt.

Nein das glaub ich nicht, hat Rito das gemacht?
► Ich glaub’s ja nicht. Hat Rito das wirklich gemacht?

Der Aller-Schlimmste.
► Der Allerschlimmste.

Oh, ich komm ja schon!
► Oh, warte auf mich! (fehlerhafte Übersetzung)

Es ist sonst echt peinlich für mich als deine Schwester.
► Sonst schäme ich mich als deine kleine Schwester noch für dich.

Egal, ob es meine privaten oder öffentliche Angelegenheiten sind, alles entwickelt sich und ich kann nichts dagegen tun!
► Ob im Privaten oder in der Öffentlichkeit, hier steht auf einmal alles Kopf und ich kann nichts dagegen tun.

Sind die Sätze zumindest im Groben rechtschreibfehlerfrei, so hat sich der Übersetzer jedoch – was sprachlichen Ausdruck angeht – nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Die Sätze klingen häufig gestelzt und lieblos wortwörtlich aus dem Japanischen heruntergeschrieben. Suffixe werden mal hier mal da eingestreut, wie man gerade lustig ist. Sätze trennt man gern mal mit Komma statt mit einem Satzzeichen ab und selbst bei der Kommasetzung scheint man sich nicht immer sicher. Die Verwendung von „Ihr/ihr“ als Anrede bzw. Personalpronomen folgt ebenso keiner festen Regel wie die Verwendung der Vor- und Nachnamen. In Folge 2 fehlt sogar ein kompletter Satz in der Übersetzung. Und die korrekten deutschen Anführungszeichen wären auch wünschenswert.

Das Timing wirkt ziemlich wild. Mal ist das Lead-in sehr lang, mal viel zu kurz. Selbiges gilt auch für das Lead-out. Das geht schließlich so weit, dass man, wenn mehrere Personen kurz hintereinander sprechen, dem Sub überhaupt nicht mehr folgen kann. Nach altbekanntem Industriestandard wird außerdem nach jeder Untertitelzeile mindestens ein Frame Pause eingefügt.

Wären wir in der Schule (oder bei einem gewissen altgedienten Review-Format auf NanaOne), würde dieser Sub über die Benotung „Ausreichend“ wohl nicht hinauskommen.

Fazit

To Love-Ru ist einer der alten Hasen im Ecchi-Anime-Genre und für Fans genau dessen eine Serie, in die man schon mal einen Blick geworfen haben sollte. Hier wird das Rad nicht neu erfunden und es gibt auch keine ausschweifende Story, aber diesem Anspruch stellt sich der Anime auch gar nicht. Es wird vielmehr Wert auf süße Mädchen, viel nackte Haut und passenden Fanservice gelegt. Gewürzt wird das Ganze mit einem Ticken Comedy und schon hat man einen Anime, der für Ecchi-Fans einiges an Unterhaltung bieten kann.

FilmConfect hat bis auf zwei Sprecherbesetzungen einen soliden Job bei der Synchro gemacht und auch bild- und tontechnisch hat man sich keine Schnitzer geleistet. Einzig die OmU-Schauer werden enttäuscht sein ob der lieblosen Übersetzung und Masse an Untertitelfehlern. Diese können sich aber vielleicht über Mini-Poster oder eine der (zu jeder Veröffentlichung) verlosten Anime-Figuren aus der Serie freuen.

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Dieses Rezensionsexemplar wurde uns freundlicherweise von FilmConfect Anime zur Verfügung gestellt.

Testgeräte: PC: BenQ GL2250, Sony PS3: THOMSON 40FU3255

© Kentaro Yabuki – Saki Hasemi / SHUEISHA, Toloveru Project
© 2016 FilmConfect Home Entertainment GmbH

Autor:
Datum: 28.03.2016
Kategorien: Blog, Blu-ray-Reviews, FilmConfect

  1. 1 | Endorelectro

    Mich würde mal interessieren, wie diese Sammeltaler aussehen.

    • 2 | Satox

      Bilder sagen mehr als Worte:

      • 3 | Endorelectro

        Das … habe ich mir spektakulärer vorgestellt. D:

        • Die sollst du ja auch noch einschicken und nicht selbst behalten. Wäre ja sonst witzlos, besonders aufwendige kleine Taler zu machen ;).

          • 5 | Satox

            Ich finde es trotzdem etwas schade, dass man dazu erst was zerschneiden muss.

  2. 6 | JM1991

    Stellt ihr eure Rezis mittlerweile auch auf Amazon ein oder hat da wer ganz dreist kopiert?

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