BD-Analyse: Tokyo Ghoul Season 1

Inhaltsangabe

Ken Kaneki ist ein junger 18-jähriger Büchernarr und tokyoter Student. Eines Tages trifft er die junge, hübsche Liz in seinem Lieblingscafé und verliebt sich in sie. Wie sich herausstellt, ist auch sie eine große Leseratte, und so treffen sich Ken und Liz zu einem ersten Date. Nach ihrem Date will Ken seinen Schwarm noch ein Stück begleiten, doch dann passiert etwas Unerwartetes: Liz springt Ken an und will sein Fleisch verzehren. Ist Liz etwa eine Ghula?! Während sie sich an ihm vergeht, stürzen Bauteile einer Baustelle auf sie herab und begraben Liz und Ken unter sich. Kurze Zeit später erwacht Ken im Krankenhaus und erfährt, dass man ihm mehrere Organe von Liz transplantieren musste. Kurz darauf stellt er fest, dass etwas mit seinem Körper nicht stimmt. Sein Lieblingsessen verursacht bei ihm Brechreiz und alles, was er isst, kommt ihm sofort wieder hoch. Als sein Hunger immer größer wird, bemerkt er, dass sich sein Auge zu dem eines Ghul wandelt und er Appetit auf Menschenfleisch bekommt. Das führt sogar so weit, dass er darüber nachdenkt, seinen besten Freund Hide zu verschlingen.

Kens Verwandlung zu einem Ghul schreitet immer weiter voran, auf der Suche nach Hilfe streift er ziellos durch die Stadt. Irgendwann trifft er auf einen Ghul, der ihm nicht freundlich gesonnen ist, wird dann aber von einer mürrisch wirkenden Ghula gerettet. Diese führt ihn dann auch im Antik ein – ein Café für Ghule, die friedlich mit den Menschen koexistieren wollen und sich von verstorbenen ernähren. Aber wie passt Ken in diese Welt? Ist er doch weder Mensch noch Ghul, sondern vielmehr ein Halbling. Und dann tauchen auch noch „die Tauben“ auf – eine Regierungsorganisation, die Jagd auf Ghule macht …

Synchronsprecher

Ricardo Richter: Ken Kaneki
Sarah Tkotsch: Hinami Fueguchi
Giuliana Jakobeit: Liz Kamishiro
Sarah Alles: Touka Kirishima
Dirk Petrick: Nishiki Nishio

Synchronstudio: VSI Synchron GmbH, Berlin
Buch & Regie: Frank Preissler

Technische Details

Disc Title: TOKYO GHOUL VOLUME 1
Disc Size: 24.445.406.430 bytes
Protection: AACS
BD-Java: No
Playlist: 00003.MPLS
Size: 22.484.170.752 bytes
Length: 1:14:04.440
Total Bitrate: 40,47 Mbps
Video: MPEG-4 AVC Video / 34975 kbps / 1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1
Audio: Japanese / DTS-HD Master Audio / 2.0 / 48 kHz / 1727 kbps / 24-bit (DTS Core: 2.0 / 48 kHz / 768 kbps / 24-bit / DN -4dB)
Audio: German / DTS-HD Master Audio / 2.0 / 48 kHz / 1688 kbps / 24-bit (DTS Core: 2.0 / 48 kHz / 768 kbps / 24-bit / DN -4dB)
Subtitle: German / 32,992 kbps
Subtitle: German / 3,223 kbps

Verpackung & Extras

Tokyo Ghoul erhielt von Kazé ursprünglich wieder einen äußerst nett anzusehenden Schuber in der üblichen Qualität – da ich diesen leider nicht habe, kann ich nicht mit Fotos dazu dienen. Ansonsten gibt’s informative Booklets mit Interviews, Episoden-Guides, Character-Sheets und Konzeptzeichnungen. Der Druck ist wie immer wirklich sehr gut.

Bild und Ton

Am Bild gibt es absolut nichts auszusetzen, hier hat Kazé hervorragende Arbeit geleistet. Hier und da, wenn man ganz penibel ist, kann man sicher den ein oder anderen Farbverlauf als eine Art anfängliches Banding bezeichnen, aber das ist eher die Folge technischer Grenzen. Da der Anime oft in dunklen Szenen spielt und viele Betonwände zu sehen sind, kommt es auch häufiger zu Grau-Verläufen. Grau-Verläufe sowie Schwarz-Rot-Verläufe neigen besonders zu Banding, da der Farbraum und die Farbtiefe in diesen Bereichen wegen des Codecs stark begrenzt sind. Dem kann man aber durch setzen von leichtem monochromatischen Bildrauschen entgegenwirken, da dies den Verlauf praktisch unterbricht. Wenn man es dann noch schafft, dem Video genug Bitrate zu geben, damit das Banding nicht vermatscht und keine Filter über das Video laufen lässt, die das Bildrauschen entfernen sollen, bekommt man ein solides und gut aussehendes Bild, wie es Kazé bei Tokyo Ghoul präsentiert. Auch am Ton gibt es nichts auszusetzen – die Sprecher sind immer klar verständlich und Geräusche sowie Musik sind gut untergemischt und sorgen dank sattem Bass für zusätzliche Stimmung.

Synchronisation

Ich muss zu meiner Schande leider gestehen, dass mir die deutsche Synchronisation bei Tokyo Ghoul besser gefällt als die japanische. Das liegt zum einen daran, dass die Stimmen meiner Meinung nach besser zum scheinbaren Alter der Charaktere passen und zum anderen daran, dass die Lippensynchronität in der deutschen Version deutlich besser ist. Ansonsten passen alle Stimmen zu den Charakteren und konnten auch die benötigten Emotionen liefern, die nötig sind, eine ordentliche Stimmung aufzubauen. Außerdem hat man auch darauf geachtet – was wirklich nicht selbstverständlich ist – dass man raushört, wenn die Charaktere eine Maske tragen oder man ein Gespräch im Fernsehen verfolgt. Mir persönlich haben besonders Sahra Alles als Touka und Ricardo Richter als Ken gefallen. Sarah liefert eine überzeugende Leistung und hat eine Art Stimme, die man wirklich nicht allzu oft zu hören bekommt, und somit positiv heraussticht. Ricardo überzeugt natürlich zum einen durch seine passende Stimme, aber vorallem dadurch, dass er die vielen verschiedenen emotionalen Phasen, die Ken durchlebt, überzeugend und nachvollziehbar herüberbringt. Zu guter Letzt sei noch Sarah Tkotsch erwähnt, die schauspielerisch überzeugt und gleichzeitig noch mit einer für Kinderrollen passenden Stimme gesegnet ist. Aber auch alle anderen Sprecher liefern eine hervorragende und überzeugende schauspielerische Leistung ab, selbst in den kleineren Nebenrollen. Nur Guiliana Jakobeit hat es besonders in der ersten Folge, als sie Ken vernaschen will, ein wenig übertrieben – was sich dadurch bemerkbar macht, dass sich ihre Stimme irgendwie überschlägt.

Untertitel

Die Untertitel halten sich inhaltlich sehr stark an die japanische Vorlage, sind aber trotzdem noch so frei formuliert, dass sich die Sätze nicht seltsam anhören. Natürlich sind die Untertitel noch gelb blinkend, aber auch das ändert sich bei Kazé ja bald. Es gibt auch keine überlangen, verschachtelten Sätze und die Timings sind immer ausreichend lang, um dem Inhalt ohne Probleme folgen zu können. Auf Suffixe verzichtet man sowohl in den Untertiteln als auch in der Synchronisation. So wird aus „Mado-san“ „Herr Mado“ und aus „Kirishima-san“ „Touka“, was aber der Story nicht schadet und mich auch nicht sonderlich gestört hat, da die Geschichte genau so gut in Frankreich oder Deutschland hätte stattfinden können.

Fazit

Mit Tokyo Ghoul zeigt uns Kazé mal wieder, wie eine Hochglanz-Produktion aussehen kann. Bei dieser Veröffentlichung gibt es außer ein paar Kleinigkeiten wirklich nichts zu bemängeln, egal, ob es Synchro oder die technischen Aspekte betrifft. Man hat bei der Synchronisation der Kindheitsflashbacks sogar Sprecher im Alter von 13 und 14 Jahren gewählt, was besonders im Anime-Bereich unüblich ist und deshalb noch einen Pluspunkt extra gibt. Eine hervorragende Veröffentlichung, bei der selbst der größte Hardcorde-Fan nur wenig zu bemängeln haben sollte.

Der Anime an sich fing für mich allerdings schwach an und konnte mich auch im restlichen Verlauf der ersten Staffel nicht so weit überzeugen, dass ich den Hype, der um ihn gemacht wird, nachvollziehen kann. Gut, er verarbeitet das Thema Ghul anders, als man es aus diversen Groschenromanen und Büchern gewohnt ist. So scheinen die Ghule keine wiederbelebten Toten zu sein, sondern der arabischen Vorlage eines Dämons doch deutlich näher zu kommen. Allerdings empfinde ich die Unterteilung von Ghulen in Klassen, sowie die „Schwingen“ und „Schwänze“, die sie tragen, doch wieder etwas nullachtfünfzehn und typisch für Anime und Manga. Mir hätte es besser gefallen, wenn man ihnen etwas Mystisches gegeben hätte, anstatt sie wie Mutanten wirken zu lassen. Das heißt aber keinesfalls, dass der Anime schlecht ist. Liefert er doch genug Action, Blut und Explosionen, dass man ihn sich als Action-Fan durchaus ansehen kann und er recht viel Spaß bietet. Zumindest wenn man mit dem Geheule von Ken in der ersten Hälfte klarkommt. Was auch wieder typisch für den japanischen Raum ist: Zuerst muss der „Held“ der Geschichte erfahren, dass er durch einen unglücklichen Zufall zum Mutanten wird und sich nur noch von Menschenfleisch ernähren kann. Danach wird ein paar Folgen rumgeheult und gezeigt, was für ein netter Kerl der Held doch ist, und dass er ja nichts dafür kann und einfach ist, was er nun mal ist – als ob wir das alle nicht wüssten. Und dann wird er, ohne dass er es will, in einen Kampf verwickelt, bei dem sich seine potenziellen Fähigkeiten offenbaren. Wenn man das aber erst mal überstanden hat, und „die Tauben“ ihren ersten großen Auftritt haben, weiß der Anime wirklich gut zu unterhalten.

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Dieses Rezensionsexemplar wurde uns freundlicherweise von Kazé zur Verfügung gestellt.

Testgeräte: Sony Bravia KDL 55W815BSAE2; Sony PS4; Sony HTCT60BT, PC

© Sui Ishida / Shueisha, Tokyo Ghoul Production Committee
© VIZ Media Switzerland SA

Autor:
Datum: 08.04.2016
Kategorien: Blog, Blu-ray-Reviews, Kazé

  1. 1 | BananaOne

    Ich hab es damals auf p7maxx angeschaut…leider war das wohl die DVD Version die Kaze wohl ausgeliefert hatte, denn die Folgen liefen nur knapp 20-22 Minuten, inklusive OP und ED.

    Guiliana Jakobeit hat mich irgendwie als Einzige überzeugt, das hat bei mir richtig gematch’d. Ricardo empfand ich nicht als fehlbesetzt, er hat es „gut“ gemacht. Aber Touka und den Rest, da hat es bei mir mit den Stimmen auf den Charakteren überhaupt nicht im Kopf gematch’d. Ob es am Script oder der Regie lag kann ich nicht beurteilen, aber es fühlte sich weit entfernt an von freiem Sprechen/natürlichem Schauspiel – besonders bei den Tauben-Typen wirkte alles gleich. Dirk Petrick auf Nishiki empfand ich auch als zu weich besetzt für die Rolle. Die unterschiedlichen Levels der Leistung zwischen Guiliana, Ricardo und dem Rest sind aber offensichtlich. Stimmung kam bei mir mit der Synchronisation nur selten und stellenweise auf.

    • 2 | Marc

      Kann ich mich nur anschließen, eine Meisterleistung ist die deutsche Synchro von Tokyo Ghoul wirklich nicht…
      Sarah Alles mag zwar eine interessante Stimmfarbe haben, aber rein schauspielerisch hat sie mich selten überzeugt, was sicher auch der Regie geschuldet war.

      Dirk Stollberg als Shuu war auch viel zu brav und hat dessen perverse Verrücktheit nicht wirklich einfangen können. Zudem war das Dialogbuch an einigen Stellen echt holprig und ausgegoren.

      • 3 | Eomyn

        Interessant wie weit unsere Meinungen auseinanderliegen. Ich fand’s wirklich klasse.

  2. 4 | JM1991

    Ich finde die deutsche Synchro hier auch grandios. Am besten gefiel mir übrigens der Tentomon-Sprecher als Jason. War in der finalen Folge schon stark^^

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