Filmbericht: Outrage Beyond

Mit Outrage Beyond brachte Takeshi Kitano 2012 seine erste Fortsetzung eines Films in die japanischen Kinos. Zwei Jahre nach dem erfolgreichen ersten Teil Outrage schlüpft Takeshi Kitano also wieder in die Rolle des Yakuza Otomo. Fünf Jahre sind vergangen seit sich Kato mit Hilfe einiger Intrigen auf den Chefsessel des Sanno-Klans gesetzt hat, mittlerweile macht der Klan Millionen an der Börse. Dabei stößt Kato aber besonders bei seinen älteren Untergebenen auf Widerstand – denn er führt den Klan wie ein Unternehmen, das nur auf Gewinn aus ist und vernachlässigt dabei alte Traditionen. Die Macht des Sanno-Klans wächst so weit, dass sie nicht ein mal mehr davor zurückschrecken, Polizeibeamte zu ermorden. Das will Komissar Kataoka aber nicht auf sich sitzen lassen und schmiedet einen Plan, wie er den Sanno-Klan und den Hanabishi-Klan gegeneinander ausspielen kann. Dafür braucht er aber noch Otomo und Kimura…

In der ersten Hälfte des zweiten Teils werden Fans wahrscheinlich erst einmal enttäuscht gewesen sein. Denn Takeshi Kitano ließ sich sehr viel Zeit, um die Hintergründe und Verbindungen zwischen Polizei, Yakuza und Politik geschickt in Szene zu setzen und dem Film mehr Tiefe zu verleihen. Das erinnerte ein wenig an die guten alten amerikanischen Mafiafilme, die aber allein schon durch teilweise mehr als einer Stunde mehr Laufzeit weitaus komplexer ausfielen. Nichts desto trotz zeigt Takeshi Kitano, dass man keine drei oder vier Stunden Laufzeit braucht, um einen komplexen Mafiafilm aufzubauen, der doch öfter für Überraschungen sorgt. Wem in der ersten Hälfte des Films zu wenige Leichen präsentiert wurden, wird dafür in der zweiten Hälfte dafür mit kleinen Leichenbergen belohnt. Leider fallen in diesem Teil – bis auf zwei Ausnahmen – die Tode eher langweilig aus. Leider sieht man aber auch von Takeshi Kitano nicht all zu viel, da er sich bewusst eher in den Hintergrund gerückt hat. Dafür sind seine Auftritte schauspielerisch und filmisch jedes Mal hervorragend in Szene gesetzt.

Aber nicht nur der Film selbst, sondern auch die Veröffentlichung aus dem Hause Capelight weiß zu überzeugen. Bild und Ton waren durchweg hervorragend und das Mediabook ist wundervoll gestaltet und vor allem stabil. Als Extras liegen der Film Achilles und die Schildkröte, ein Making-Of, anderes Bonusmaterial und ein 24-Seitiges Booklet bei. Bei der Synchronisation konnte Capelight eine bunte Mischung bekannter Sprecher und weniger bekannter Sprecher aufbieten, die aber alle eine hervorragende Leistung ablieferten und so den Filmabend vollends zum Erfolg verhalfen. Aber nicht nur bei der Synchronisation, sondern auch bei den Untertiteln hat man sich Mühe gegeben: Sie sind ausreichend groß gestyled und immer ausreichend lange getimed.

Auch wenn dem Film die exzessive Gewaltdarstellung des ersten Teils fehlt, überzeugt der Film doch durch seine komplexe und nachvollziehbare Geschichte und die hervorragende Leistung aller Schauspieler und deutschen Synchronsprecher. Für mich definitiv einer der besten japanischen Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen habe und für Gangster- und Mafia-Fans ein absoluter Pflichtkauf.

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Dieses Rezensionsexemplar wurde uns freundlicherweise von Capelight zur Verfügung gestellt.

Testgeräte: Sony Bravia KDL 55W815BSAE2; Sony PS4; Sony HTCT60BT, PC

© Capelight 2016

Autor:
Datum: 05.06.2016
Kategorien: Blog, Blu-ray-Reviews

  1. Klingt klasse, steht definitiv auf meiner To-watch Liste!

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