Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte
Kapitel minus 1-
Inhaltsverzeichnis
Ihr dachtet, ihr kriegt heute ein neues Kapitel? Bwahaha, Pech gehabt, ich schreib heute nur ein Inhaltsverzeichnis und übernehme mal alle Verbesserungsvorschläge in alte Texte, die ich über die Monate gesammelt und wegen Faulheit noch nicht eingebaut hab. Meine Ideen werden immer genialer!
Aber ja, ich werde diese Seite natürlich wöchentlich aktualisieren.
Ach ja, fröhlichen Cirno-Tag!
0) Einführung und Online-Wörterbücher
1) Kanji und Kana – Japanische Schriftzeichen
1.1) Grundlagen (v2)
2) Grammatik
2.1) Einführung (v2)
2.2) Höfliches Präsens mit der masu-Form (v2)
2.3) Bildung der Ren’youkei und masu-Form
(Ja, da waren früher mal viel, viel mehr Kapitel katalogisiert. Die kommen hierhin zurück, sobald ich sie neu verfasst hab.)
Gepostet von naich am 09.09.2012 | 93 Kommentare
Animation ist…
Wäre schön, wenn ich meinen Artikel über Animationsqualität so beginnen könnte, aber nach wochenlangem Grübeln bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich schlicht kein Experte in diesem Gebiet bin. Obwohl ich hier jedoch nicht in die Fußstapfen von Leuten wie Raito-kun treten oder gar Götter wie Iso Mitsuo analysieren kann und will, möchte ich hier doch ein paar Gedanken darüber aussprechen, was denn die Animation in unseren beliebten japanischen Cartoons überhaupt ausmacht.
Aber wie definiert man überhaupt gute Animation?
Wartet, ich hab eine bessere Idee. Wie definiert man schlechte Animation?
Das ist keine schlechte Animation:
Das ist ebenfalls keine schlechte Animation:
Das ist schlechte Animation:
Und für die, die es noch immer nicht kapiert haben: Die ersten beiden Bilder sehen zwar schrecklich aus (sog. sakuga houkai, frei übersetzt „Zeichnungs-Zusammenbruch“), sind aber dennoch Standbilder. Sie stehen still und verraten nur etwas über die Zeichenqualität, für die Animationsqualität können diese Screenshots höchstens einen Indikator darstellen. Das untere GIF hingegen bewegt sich und zeigt, wie grob die Zeichner bei den Zwischenframes geschlampt haben. Das ist es auch, was Animation ausmacht – Bewegung. Wenn man über die Animationsqualität eines Anime spricht, muss man auch zwangsläufig von einer Bewegung reden, nicht von einem einzigen Screenshot, der vielleicht ein paar falsch proportionierte Charaktere zeigt. Das ist einer der Gründe, warum ich das QUALITY-Meme von 4chan nicht ausstehen kann. Es unterscheidet nicht zwischen den Begriffen „Zeichnung“ und „Animation“ und prägte somit eine Generation von unwissendem westlichen Animepublikum.
Was macht nun die Animation in diesem GIF so schlecht?
Vereinfacht gesagt werden Anime üblicherweise in zwei Schritten animiert. Der Keyframer (oder Key Animator oder sonstige coll klingende Anglizismen) zeichnet die wichtigsten Bilder, die für die Animationssequenz gebraucht werden (sog. genga , also „Keyframes“). Bei einer Laufanimation könnten das zum Beispiel die Bilder sein, bei denen jeweils das rechte und das linke Bein ganz ausgestreckt und vorne zu sehen sind. Den nächsten Schritt führen dann die Inbetweener aus, indem sie die Bilder zeichnen, die man zwischen den Beinstreckungen benötigt, um bei den nötigen 18 Bildern pro Sekunde die Illusion von Bewegung zu schaffen (sog. douga, also „Interframes“, „Inbetween-Frames“ oder „Zwischenframes“). Besonders die Zeichner der Inbetween-Frames vom Studio J.C.Staff dürften an ihrer Aufgabe gescheitert sein, aber vermutlich haben im gewissen Maße auch die Keyframer versagt.
Hier ein kurzes Video, wie eine Szene aus Birdy Decode ohne douga aussieht.(Natürlich noch unfertig, denn es gibt schließlich mehr Schritte als nur diese zwei.)
So, genug technische Definitionen… definiert. Was macht eine Animation überhaupt gut?
Ach ja, das berühmte Naruto-Beispiel. Ebenso wie zB Folge 4 von Gurren Lagann, an der Kobayashi Osamu gearbeitet hat, wurde auch diese Folge von Fans massiv kritisiert. Und warum? „Öh, di Animazion ist fol schlächd öööhhh derp die könen nicht animihren!!!!!111“ Wenn es Menschen gibt, die ich auf den Tod nicht ausstehen kann, dann sind es Leute, die diese Animation als schlecht bezeichnen, weil sie keine Ahnung haben, was Animation überhaupt ist.
Der Keyframer und Inbetweener dieser Szene, Yamashita Shingo, der durch diese Naruto-Folge ziemliche Bekanntheit erlangt hat, zählt zur sogenannten „Web-Generation“ bzw. „Net-Generation“ der japanischen Animeindustrie, weil er einer der Ersten war, der seine Animationen vollständig digital (uA mit Adobe Flash) erstellt hat. Berühmt ist diese „Generation“ allerdings eher durch ihren Animationsstil, bei dem zugunsten der Animationsdynamik Details in den Einzelzeichnungen weggelassen oder die Frames sogar richtig „sketchy“ gezeichnet werden.
Genau das spiegeln diese beiden GIFs wider, und deswegen sage ich auch, dass deren Animation unglaublich gut sind. Jeder andere, weniger gut bezahlte Animator hätte ein paar Speedlines und 5 oder 6 Frames des Charakters gezeichnet, die sich ein paar Mal wiederholen und voilá, fertig ist die Sequenz. Aber nein, hier macht sich Yamashita die Mühe und bringt wirkliche Bewegung in die Animation rein. Das Auge kommt gar nicht mit den Einzelbildern mit und es entsteht quasi eine visuelle Reizüberflutung, gleichzeitig spürt man aber die dramatische Entschlossenheit des Hauptcharakters, nicht durch seinen Gesichtsausdruck in einem einzelnen Bild, sondern durch die Gesamtheit der Bildersequenz, die schnelle und kraftvolle BEWEGUNG, bei der man zusätzlich eine Art Gewicht der zu sehenden Körperteile spüren kann. Gewicht ist eine ziemlich wichtige Eigenschaft einer guten Animation, weil sie der Bewegung ein natürliches Moment geben kann.
Noch mal zum Mitschreiben: Ich möchte hier niemanden mit Worten dazu überreden, die Animation oder gar die Einzelbilder schön zu finden. Ich will lediglich beweisen, dass diese Sequenz keineswegs billig produziert wurde, sondern ein gut bezahlter Animator mit großem Talent dahintersteckt, der sie mit großem Aufwand gezeichnet hat.
Als ein weiterer Kandidat für „QUALITY animation“ gilt Folge 7 von Birdy Decode 2. Hier wurde bewusst auf konstante Zeichenqualität verzichtet und in den Actionszenen Niho Tomoyuki ans Zeichenbrett gelassen, der ebenfalls zur Web-Generation zählt und bei schnellen, actionreichen Sequenzen sehr kantig zeichnet, um der Szene mehr Dynamik und Gewicht zu geben. Das ist eine sehr tolle Art, gute und interessant anzusehende Animationen zu produzieren, aber leider wollte das Publikum wieder ihre langweilige, konstante 0815-Animation und der Anime hat sich sehr schlecht verkauft, obwohl er eine der besten Handlungen besitzt, die ich in einem Anime kenne. In der DVD-Fassung wurden die Actionsequenzen sogar neu animiert, um eine konsistenten, aber uninteressanten Animationsstil zu bieten.
Es gibt natürlich auch Zeichner, die in einem „normalen“ Stil gut animieren können. Nakamura Yutaka hat zum Beispiel in vielen Soul Eater-Folgen mitgewirkt und schnelle Bewegung mit konstant hübschen Einzelzeichnungen kombiniert. Iso Mitsuo, der Regisseur von Dennou Coil und Keyframer von FLCL, gilt ohnehin als Meister seines Faches und wird auch im Westen von vielen Animationsliebhabern verehrt. Es gibt viel zuviele gute Zeichner in Japan, um sie alle in einem Artikel aufzuzählen, meine persönlichen All-Time-Favourites sind aber Sushio und Imaishi Hiroyuki, die für animationstechnisch geniale Werke wie Dead Leaves, Gurren Lagann und Panty & Stocking gesorgt haben. Das ist keine Tatsache, sondern nur meine Meinung.
Ich habe mir lange überlegt, wie man eine trockene Definition von „guter“ Animation formulieren könnte, und das ist dabei herausgekommen:
1) Die Bewegung muss für den Zuschauer „nachvollziehbar“ sein. Das bedeutet, dass sich ein Körper nach unseren Regeln der Physik korrekt verhält. So soll auch verhindert werden, dass der Mangel an Inbetween-Frames eine Bewegung unglaubwürdig macht.
2) Die Bewegung muss sich an die animationseigenen physikalischen Gesetze halten. Das gilt besonders für Animationen, die nicht so sehr auf konsistente Qualität der Einzelframes achten, um die Bewegung dynamischer zu gestalten. Wenn unser Naruto diesen Stein ein zweites Mal zerbröseln will, muss er auch wieder damit rechnen, dass sein Gesicht herumgedehnt und verzogen wird. Aber Vorsicht, das bedeutet nicht, dass der Animationsstil konsistent bleiben muss!
Ich denke, das ist ein ganz guter Indikator dafür, ab wann man eine Animation gut nennen darf. Das heißt nicht, dass man sie dann hübsch finden muss, aber zumindest, dass sie technisch gut gemacht wurde. Wie man sieht, kommt es aber nicht darauf an, wie viel sich etwas bewegt, sondern auf die Art, wie es sich bewegt.
Unter dieser Definition fallen leider auch sehr viele endlos laufende Fighting-Shounen, die wegen Outsourcing der Animation in Korea und starkem Zeitdruck meistens sehr simple Animationsstrukturen verwenden, um Zeit und Geld zu sparen. Dennoch behaupte ich, dass die Animation dieser Serien sich üblicherweise auf keinem niedrigen Niveau befinden. Die Bewegungen sind zwar langweilig, aber sauber und eben für einen menschlichen Zuschauer „nachvollziehbar“, obwohl sie mit wenigen Frames auskommen. Ob eine Animation technisch gut gemacht wurde, hängt schließlich nicht davon ab, ob sie interessant und kreativ ist.
Ein ganz eigenes Kapitel sind die ungewöhnlichen Animationsstile von Studio Shaft, das mit Shinbou Akiyuki einen experimentierfreudigen Regisseur hat, der gerne mal seine Freunde von Gekidan Inu Curry einlädt. Dieses Team ist verantwortlich für die Scherenschnitt-Animation in Madoka Magica, Zetsubou Sensei, Maria Holic usw. Diese seien hier aber nur nebenbei erwähnt, weil es hier um Animationsqualität geht, nicht um verschiedene Animationsstile, technisch sind sie nämlich fast alle sehr gut gemacht. Überzeugt euch doch selbst:
Zum Abschluss gibt’s noch eine große Videosammlung der Anime Central 2011, bei der in einem Saal über bekannte Zeichner, die Wichtigkeit von Animation und Animationen allgemein gesprochen wurde. Nicht nur interessant und lehrreich, auch sehr beeindruckend, wie stark eine Bewegung auf einen Zuschauer wirken kann.
Anime in Motion (war übrigens auch meine Quelle)
Gepostet von naich am 03.09.2012 | 15 Kommentare
Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte
Kapitel 30-
Transi-Wer?
Super, ich schreibe heute über ein Kapitel, das ich offensichtlich selbst noch nicht gut beherrsche. Aber wer weiß, vielleicht lern ich’s ja doch noch irgendwie, sobald ich mit dem Schreiben hier fertig bin. Zumindest wird’s heute ein kurzer Text, da es nicht allzu viel zu erklären gibt.
Übungsaufgabe! Füge die richtige Partikel in die Lücke ein:
- 私___ドイツ人です。 (は oder を)
Okay, das war einfach. Nächste Aufgabe:
- これ___難しくない。 (は oder を)
Auch nicht schwierig. Aber wie sieht’s damit aus:
- 私は英語___分からない。 (が oder を)
Jetzt wird’s knifflig. Eigo ist eigentlich ein Objekt in diesem Satz… oder doch nicht? Wieso ga? Ist eigo das Subjekt? Aber das ist doch watashi schon, oder? Was ist hier los?! WAS BILDET SICH DIESE JAPANISCHE SPRACHE ÜBERHAUPT EIN, MICH SO ZU VERWIRREN?!?!
Keine Sorge, es ist ganz einfach. Wie bei so vielen Dingen im Leben und der Sprache hat auch hier das Verb das größte Mitspracherecht. Neben Zeitform, Potentialform und sonstigen mit -form beendeten Eigenschaften besitzt es im Japanischen (und auch im Deutschen!) etwas, das sich Transitivität nennt. Dieses hochkompliziert klingende Wort sagt aus, ob das jeweilige Verb ein Objekt im Akkusativ besitzen darf oder nicht. (Vorsicht, darf, nicht muss!)
Zur Vereinfachung schauen wir uns das mal im Deutschen an. Ja, auch die deutsche Sprache ist mit dieser Verbeigenschaft verflucht, bloß bemerken wir diesen Umstand gar nicht, weil wir ihn aus der gesprochenen Sprache gewohnt sind.
Transitive Verben dürfen ein Objekt im vierten Fall besitzen. Sie benötigen nicht zwingend eines, aber sie dürfen eines haben.
Beispiele:
- sehen; „Ich sehe den Ball.“
- essen; „Du isst das Obst.“
Intransitive Verben dürfen KEIN Objekt im vierten Fall besitzen. Gebt den folgenden Sätzen einfach mal ein Objekt und hört selbst, wie unsinnig das klingt.
Beispiele:
- gehen; „Er geht.“
- schlafen; „Der Mann schläft.“
Und schon ist der hochinteressante Deutsch-Exkurs wieder vorbei. Machen wir mit dem langweiligen Japanischunterricht weiter.
Im Japanischen funktioniert die Verbtransitivität genauso wie im Deutschen, mit dem Unterschied, dass man Akkusativ und Nicht-Akkusativ mit einem を und einem が markiert, anstatt dem Nomen selbst einen Kasus zu geben. Das wirklich Fiese bei der japanischen Verbtransitivität ist allerdings, dass dessen Verben nicht immer zu 100% dem deutschen Äquivalent entsprechen. Soll heißen: „verstehen“ ist zwar ein transitives Verb im Deutschen („Ich verstehe dich.“), aber im Japanischen ist 分かる intransitiv! Das bedeutet, dass der obige Beispielsatz zwar mit „Ich verstehe Englisch nicht“ übersetzt werden kann, aber im Japanischen dennoch ein が benötigt. Fol komblitsihrt!
Weitere Beispiele für transitive Verben im Japanischen:
- 起こす; 「貴方を起こす。」 („Ich wecke dich auf.“)
- 見る; 「化物を見ます。」 („Ich sehe den Geist.“)
Die intransitiven Gegenstücke dazu:
- 起きる; 「貴方が起きる。」 („Du wachst auf.“)
- 見える; 「化物が見えます。」 („Der Geist ist sichtbar.“)
Ein großer Teil der deutschen Verbtransitivität entspricht auch der japanischen, aber leider gibt es auch immer wieder Unterschiede, die einfach auswendig gelernt werden müssen. Sci.lang.japan und Wikibooks haben zwei Listen zusammengestellt (auf Englisch), die häufig verwechselte Verben gegenüberstellen, für den Rest muss unglücklicherweise die Erfahrung herhalten.
So ein deprimierender Kapitelabschluss! ;_;
…wenn es nicht die Merkregel gäbe, intransitive Verben einfach zu passivieren. 分かる soll man sich einfach nicht als „verstehen“, sondern als „verstanden werden“ merken, dann funktioniert auch die direkte Übersetzung super, weil man auch in der deutschen Sprache sofort erkennt, dass bei „Ich werde verstanden“ das „Ich“ ein Subjekt und kein Objekt ist und daher im Japanischen ein が benötigt und kein を.
Das ist aber nur eine Notlösung, weil man Verbtransitivität/-intransitivität für andere Teile der Sprache dennoch benötigt (を markiert zB mehr als nur ein Objekt), also kann man diese Merkregel eigentlich wieder vergessen. Jetzt ist der Kapitelabschluss erst recht wieder deprimierend. ;_;
Gepostet von naich am 02.09.2012 | 14 Kommentare
…macht er sich das Leben zur Hölle, indem er sich irgendeine schwierige Aufgabe bzw. ein Projekt gibt, das ihn für mehrere Wochen beschäftigt.
Vor einiger Zeit hat er begonnen, mit Flash CS4 und CS6 zu experimentieren, und dieser Wahnsinn ist dabei herausgekommen:
Das erste Opening von Nichijou, größtenteils vektorisiert
… oder zumindest die ersten 20 Sekunden davon.
(Große Version / Downloadversion)
- 425 Frames wurden automatisch vektorisiert und per Hand die ansehnlichsten Teile rausgefiltert
- 35 Frames blieben leider eine Rastergrafik, weil der Vektor dazu zu ungenau und hässlich aussieht
- 70 Frames sind ein Vektor-Raster-Bastard und enthalten nur bei Charakteren im Vordergrund schöne Vektorgrafiken
- 30 Stunden durchgehende Arbeit für den PC bei höchsten Vektorerkennungs-Einstellungen
- 15 Stunden Arbeit für mich, die Grafiken anständig zu filtern und in Flash einzufügen
- 100% von naich war begeistert von der Idee
- 75% von naich war zufrieden mit dem Ergebnis
- 5% von naich hat große Lust, dieses recht sinnlose Projekt in naher Zukunft weiterzuführen (aber in ferner schon)
- 100% von Gebbi stinkt
- 100% der Leecher und No-Mitglieder wollen, dass naich endlich mit seiner Fansubarbeit weitermacht und nicht so einen Unfug beginnt
- 0% von naich interessiert die Meinung der Leecher und No-Mitglieder
Viel Spaß \o/
Gepostet von naich am 10.08.2012 | 16 Kommentare
<Gebbi> Hey naich, da ich weiß, dass du heute schon genug um die Ohren hast, da du am Sonntag in den Urlaub fliegst und von mir und den anderen Mitgliedern kurzfristig hunderttausend große und kleine Aufgaben bekommen hast, die du in den nächsten drei Tagen noch alle fertigstellen sollst… WERD ICH DEN REST DES TAGES SO TUN, ALS HÄTTE ICH KEINE ZEIT UND WERDE EINFACH IRGENDWANN KOMMENTARLOS AFK GEHEN, SODASS DU DEN GANZEN DENPA ONNA-RELEASE ALLEINE VORBEREITEN MUSST LOL
Viel Spaß mit der letzten Folge von Denpa Onna to Seishun Otoko. Hat ja lang genug gedauert.
Ach, und zu Folge 01 gibt’s aufgrund einiger seltsamer Komplikationen mit der Anzeige der Untertitel eine V2, zu finden an den üblichen Stellen.
Gepostet von naich am 09.08.2012 | 35 Kommentare
Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte
Kapitel 30-
Japanisch isd fol fiehl bessa als wie Deutsch!
Aufgrund der Tatsache, dass wir bei der runden Zahl 30 in der Anzahl der Kurskapitel angekommen sind und ich die nächsten 2 Sonntage nichts schreiben werde, weil ich im Urlaub bin, gibt’s diesmal ein… vorgefertigtes Kapitel, yay! Also, hier sind sie, die 10 besten Gründe, warum die japanische Sprache besser ist als die deutsche.
#10: Universalwort „da“ / „desu“
Ohne der Kopula würde nicht viel im Japanischen funktionieren. Das ist klar, denn ohne allen Verbformen von „sein“ würden wir auch im Deutschen irrsinnige Probleme haben, uns korrekt auszudrücken. Stellt euch aber mal eine deutsche Tabelle für alle (höflichen) Präsensformen von „sein“ vor…
bin – bist – ist – sind – seid – sind
… und übersetzt das ins Japanische.
desu – desu – desu – desu – desu – desu
Dasselbe Spielchen können wir auch in der (höflichen) Vergangenheit treiben:
war – warst – war – waren – wart – waren
deshita – deshita – deshita – deshita – deshita – deshita
Diese und noch viele weitere Anwendungen der Kopula machen sie sehr praktisch.
#9: Bei kleinen Sinnveränderungen muss nicht der gesamte Satz umgeschrieben werden
Bestes Beispiel dafür ist wohl der Fragesatz. Im Deutschen müssen wir bei einem Satz mit der Satzreihenfolge herumjonglieren und die Wörter scheinbar völlig willkürlich neu anordnen, um daraus einen Fragesatz zu machen. Im Japanischen reicht es, ein dickes KA hinten dranzusetzen und alle sind zufrieden.
Aber auch, wenn ich einen Satzteil in eine konditionale Form umwandeln will, muss man im Deutschen die Wörter ziemlich viel herumschubsen und ein „Wenn“ davor setzen, um aus „Ich gebe den Kindern Süßigkeiten“ den Nebensatz „Wenn ich den Kindern Süßigkeiten gebe“ umzuformen. Das Japanische interessiert solche Wortmischereien nicht macht aus dem Satz…
Watashi wa kodomotachi ni okashi wo ageru.
Ich gebe den Kindern Süßigkeiten.
…einen Konditionalsatz, indem es ein TO hinten dranklatscht.
Watashi wa kodomotachi ni okashi wo ageru to,…
Wenn ich den Kindern Süßigkeiten gebe, …
#8: Beziehungen sind durch Anreden und Affixe sofort ersichtlich
Wenn ich in Japan in der Straßenbahn sitze und eine hübsche, junge Frau sehe, die ich gerne mal zum Essen einladen würde, bin ich logischerweise enttäuscht, wenn sich plötzlich ein kleiner Junge auf ihren Schoß setzt, denn offensichtlich ist sie schon verheiratet. Fängt der Junge aber dann an, mit ihr zu quatschen und sie nee-san zu nennen, bessern sich meine Chancen natürlich schlagartig.
Verhältnisse, Verwandtschaftsbeziehungen und Respekt sind in der japanischen Sprache wunderbar ersichtlich. Ich weiß immer sofort, wer der Familienvater ist, wer der Chef der neuen Firma ist und sogar, wie jemand sich selbst sieht. Wenn sich in der neuen Firma aber alle mit aniki und aneki anreden, bin ich offensichtlich an das falsche Unternehmen geraten.
#7: Es gibt nur zwei Zeiten
Ich wundere mich ja ständig, wieso wir so viele Zeiten in der deutschen Sprache haben. Wen interessiert bitte, ob ich etwas getan habe, nachdem ich etwas getan hatte und bevor etwas gewesen worden sein wird? Es reicht doch, wenn ich etwas getan habe (Vergangenheit) und etwas tue (Gegenwart). Wenn ich unbedingt die Zukunft brauche, nehme ich einfach die Gegenwart und erkläre aus dem Kontext heraus, dass ich noch vor habe, etwas zu tun. So handhabt es das Japanische, und es funktioniert prima.
#6: Kein lästiges Auswendiglernen von Artikeln
Gut, das trifft vielleicht auf sehr viele Sprachen zu, aber warum kommt Japanisch ohne diese lästigen drei Wörtchen aus, wenn wir sie im Deutschen so unbedingt brauchen? Das Japanische geht sogar noch einen Schritt weiter und macht’s noch extremer als das Englische, indem sie gar keine Entsprechung für „the“ hat. Dafür lösen die beiden Partikeln wa und ga all unsere Probleme, weil sie genau bestimmen, ob ein Berg oder der Berg gemeint ist, und obendrein deklarieren sie auch noch das Satzthema und das Prädikat. Der Erfinder dieser Sprache war ein echtes Genie.
#5: Ungewöhnliche, aber verständliche Phrasen
Das ist einer der Gründe, die die japanische Sprache so interessant und witzig klingen lassen. Habt ihr euch schon immer gefragt, warum es kein vernünftiges Wort für „schwindlig“ oder für „hungrig“ in einem Japanischwörterbuch gibt? Nun, man drückt diese beiden Worte für europäische Ohren ein bisschen seltsam aus. Schwindlig bedeutet me ga mawaru und hungrig heißt o-naka ga suita. Witzig wird’s dann, wenn man diese Phrasen wörtlich übersetzt. Schwindlig heißt demzufolge dann „Augen drehen sich“ und hungrig „Bauch ist leer“. Das mag lustig zu lesen sein und sehr ungewöhnlich klingen, es ist aber sofort verständlich und macht die japanische Sprache erst gerade dadurch zu etwas Besonderem. Außerdem sind es wunderbare Merkhilfen, wenn man sich die wortwörtliche Übersetzung im Kopf vorstellt.
Falls es dennoch ein einzelnes Verb im Wörterbuch gibt – nehmt trotzdem die Phrase, die klingt einfach besser 😉
#4: Gesamte Grammatik besser aufgebaut und ersichtlich
Welche andere Sprache markiert schon seine Objekte, Satzthemen oder irgendwelche Orte oder Zeiten? (Vermutlich sehr viele, aber lasst mich, ich kann sonst nur Englisch :<) Erinnert ihr euch zum Beispiel noch an diese lästigen Deutschstunden in der Unterstufe, in denen ihr stundenlang üben musstet, wie man nun die Wortarten eines Satzes genau bestimmt? Wir hatten dieses Thema ewig und konnten am Schluss schließlich doch ganz gut, dass bei „Der Mann geht nach Hause“ das „der Mann“ das Subjekt ist, das „geht“ das Verb und das „nach Hause“ eine lokale Umstandsangabe ist. Im Gegensatz dazu würde man auf Japanisch mit…
Otoko ga uchi ni kaerimasu.
Der Mann geht nach Hause.
…alles sofort im Satz bestimmen. Das ist praktisch – aber noch viel praktischer ist, dass man dadurch die Satzreihenfolge völlig vertauschen kann, ohne dem Satz eine neue Bedeutung zu geben. Uchi ni otoko ga kaerimasu bedeutet genau dasselbe, und das macht die japanische Sprache unheimlich flexibel.
#3: Schnelles Lesen durch die kurze Schriftsprache
Zugegeben, es ist ein weiter und steiniger Weg, bis man die japanischen Schriftzeichen halbwegs flüssig lesen kann, aber das ist es eindeutig wert.
私の母は英語が話せません。
Das ist ein schöner und einfacher japanischer Satz, geschrieben mit Hiragana und Kanji. Er liest sich nicht nur gut, sondern sieht auch hübsch mit all den verschnorkelten und komplizierten Zeichen aus. Aber der größte Vorteil davon ist, dass es nicht viel Platz verbraucht und dennoch viel aussagt. Wenn ich alles in lateinischer Umschrift schreibe…
Watashi no haha wa eigo ga hanasemasen.
…verbraucht das fast doppelt so viel Platz und es braucht doppelt so viel Zeit, um gelesen zu werden – Mal abgesehen davon, dass der Satz ohne Kanji nicht mehr eindeutig ist. Aber selbst wenn ich alles nur in Kana schreibe…
わたしの ハハは えいごが はなせません。
…braucht das weniger Platz als das Rōmaji-Pedant dazu. Sollte es zumindest – falls nicht, ist euer Computer zu doof, weniger Abstand zwischen die japanischen Zeichen hinzusetzen. Der eigentliche Grund dafür ist aber wahrscheinlich, dass der Kana-Text in Schriftgröße 5 formatiert ist.
Per Hand aufgeschrieben oder mit dem richtigen Font und der gleichen Schriftgröße ist die Kana-Version aber überzeugend kürzer.
#2: Durch das Auslassen von unwichtigen Satzteilen werden die Sätze kurz
Das ist wohl selbsterklärend. Ich kann sagen „Putzen“, aber in Wirklichkeit meinen „Reihachi Juugo-kun, mach verdammt noch mal endlich dein Zimmer sauber!“
Das ist natürlich ein Extrembeispiel, aber oft genug wird im Japanischen einfach das Subjekt oder irgendeine eigentlich essentielle Partikel weggelassen, weil aus dem Kontext „eh schon klar ist“, wer oder was gemeint ist.
Wenn wir uns über die dicke Susi von nebenan unterhalten und ich plötzlich sage Kinou bakuhatsu shita, also „Gestern explodiert“, dann reden wir nicht über einen gescheiterten Bombenentschärfungsversuch, sondern darüber, dass Susi es mit ihrer Essgewohnheit wohl endgültig übertrieben hat. Dafür brauchen wir weder ein „Sie“ noch ein „ist“ in dem Satz, um die richtige Bedeutung zu erkennen.
#1: Man versteht Manga und Anime
Abschlussbemerkung: Der gesamte Text (außer #1) ist ernstzunehmen, die Einleitung und die Überschriften allerdings nicht. Die japanische Sprache ist objektiv gesehen keineswegs „besser“ als irgendeine andere Sprache. Wichtig ist, dass man eine gewisse Sympathie zu ihr aufbaut und dass sie einem persönlich genug Freude bereitet, um sich mit Passion und Begeisterung weiterhin dieser interessanten Sprache zu widmen, sodass man irgendwann genug Erfahrung hat, um Platz #1 dieses Rankings tatsächlich Wirklichkeit werden zu lassen. 🙂
Oh Gott, das war kitschig :V
Gepostet von naich am 05.08.2012 | 41 Kommentare
Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte
Kapitel 29-
Dattebayo!
Mir fehlt gerade die Kreativität, eine passende Einleitung zu schreiben, darum fang ich gleich mit dem Wesentlichen an. Ist ja auch egal, das Kapitel wird so oder so recht kurz.
Satzabschlusspartikel! Das sind Partikel, die man an das Ende eines Satzes stellt. (Überraschung!) Man verwendet sie, wenn man dem Satz noch eine besondere Betonung verleihen oder überhaupt den Satz grammatikalisch völlig umkrempeln möchte. So gibt es zum Beispiel das ka, das wir in Kapitel 12 schon durchgemacht haben und einen normalen Aussagesatz in eine Frage umfunktioniert. Daaaaaas war aber noch längt nicht alles, Jungz und Mädelz, man spricht nicht nur das Fragezeichen als Wort aus, sondern auch das Komma, drei Punkte und das Rufzeichen! Na ja, zumindest für das Rufzeichen gibt es eine (eigentlich sogar mehrere) Partikel, mit denen man einem Satz etwas Nachdruck verleihen kann.
Ich rede natürlich von yo (よ). Es passt sehr gut in Sätze, an denen man ein Ausrufezeichen hängen würde, aber die eigentliche Erklärung wäre, dass man es immer dann einsetzt, wenn man sich in der Aussage eines Satzes sehr sicher ist oder jemand anderen in einer Aussage verbessern will, aber wie gesagt, es passt allgemein immer dann, wenn man auch ein Rufzeichen setzen würde, allerdings nie, wenn man im Monolog denkt oder mit sich selbst spricht.
- „Das ist bestimmt das geheime Todeszepter vom bösen Graf Himmelarschundzwirnus yo!“
- „Hey yo, du bist doch bestimmt ein Rapper, weil du so oft yo sagst, yo!“ – „Ich bin kein Rapper yo!“
- „Warum musst immer ausgerechnet du die letzte Rolle Klopapier aufbrauchen ka yo?!“
Auch für solche komischen Begriffe wie „stimmt’s?“, „nicht wahr?“, „gell?“ oder „ne?“ gibt es eine japanische Entsprechung… nämlich ne (ね). Ich frage mich, wer da wen kopiert hat. Außerdem passt die Partikel auch auf andere Aussagen, die man selbst bestätigen will.
- „Du hast doch vor ein paar Wochen den fiesen Zauberer Mirfälltkeinguternameeinus besiegt, ne?“
- „Justin Bieber ist das hübscheste Mädchen auf der Welt!“ – „Ne?“
Wenn man eine Aussage hat, bei der man sich überhaupt nicht sicher ist, ob sie stimmt, sagt man kke (っけ). Wenn man mit sich selbst redet.
- „Wo hab ich meinen Nuklearsprengsatz bloß wieder hingelegt kke?“
- „Müssten sie nicht eigentlich irgendwo neben dem Hadronen-Speicherring sein kke?“
Für den Rest hab ich keine Lust mehr auf Prosatext! Es lebe das <table>-Tag!
Partikel | Erklärung | Beispiel |
---|---|---|
ga | Leichtes „aber“ oder „eigentlich“, das man hauptsächlich in der gehobeneren Schriftsprache verwendet. Achtung, das hat nichts mit der Subjektpartikel zu tun! | Eigentlich bin ich ja gar kein Zombieroboter ga… |
kedo, keredo, keredomo | Wie ga ebenfalls ein leichtes „aber“ oder „eigentlich“, wird aber viel stärker in der gesprochenen Sprache benutzt. | Ich habe zwar meine Armee von genmanipulierten Laserbisamratten verloren kedo… |
dai, kai | Selbe Bedeutung wie ka, aber etwas barscher ![]() |
Du hältst dich wohl für was Besseres kai? Ah, entschuldige, Boss… |
no | So wie ka, wird aber eher im vertrauten Freundeskreis verwendet. Hat nichts mit der Possessivpartikel zu tun! | Bist du sicher, dass du dem Lehrer richtig zugehört hast und die nächsten 3 Jahre der Unterricht ausfällt no? |
na, naa, nee | So wie ne, nur dass na und naa manchmal etwas nachdenklich und melancholisch klingen können. | Muss schön sein, einen echten Sklaven zu haben naa… |
kana | Eigentlich Partikelkombination aus ka und na. (Wär niemand draufgekommen!) Es bedeutet auch genau das, was man sich erwartet, nämlich eine Mischung aus einer Frage und einem nachdenklichen na. | Ich frage mich, ob Elvis nicht in Wirklichkeit mit den Mondnazis auf dem Mond sitzt kana… |
kashira | Kombination aus ka und shira. (Uh, Wahnsinn!) Das shira steht dabei für das Verb „wissen“. Kashira bedeutet dasselbe wie kana, wird aber ausschließlich in der Frauensprache benutzt. | Hoffentlich hatte mein Mann jetzt endlich genug Sandwiches kashira… |
zo, ze | Andere Variante von yo, die fast ausschließlich von männlichen Männern benutzt wird, allerdings kann man keines der beiden Wörter mit ne kombinieren (yo kann das schon) und kann auch für Selbstgespräche verwendet werden. | Mein Glied ist so lang wie die BurgerKing-Rechnung deiner Mutter zo! |
wa | Eine Endung für frauliche Frauen, die eigentlich nichts aussagt, außer dass der Sprecher eine Frau ist. Oder sich so fühlt. Hat nichts mit der Themenpartikel zu tun! | Meine Mutter isst aber viel lieber bei McDonald’s wa! |
sa | Füllwort ohne großartige Bedeutung. Lässt sich allerhöchstens noch mit dem deutschen „also“ vergleichen. | Weißt du, Christian Gebhardt hat endlich sein neues Album „BenisXFagina“ rausgebracht sa! |
mon ka, mono ka | Drückt starke Ablehnung aus. | Ich werde mich der Gesellschaft für süße Katzenohren ergeben mon ka! |
tteba, ttara | Drückt Ungeduld aus. | Wie oft muss ich dir denn noch erklären, dass Hitler in Wirklichkeit ein mechanischer spanischer Inquisitor war tteba?! |
Ja, ich hab sicher welche vergessen, aber wozu gibt’s denn die Kommentierfunktion? :3
Gepostet von naich am 29.07.2012 | 16 Kommentare