Gastartikel von skyleo zu unserer Aktion “Reviewt uns

Nun ja, ich möchte jetzt kein allzu langes Vorwort halten, aber sagen wir einfach mal, ich hatte Langeweile und gerade Lust, ein objektives Review zu diesem Sub zu verfassen, da ich durch Zufall auf diese Aktion gestoßen bin. Vorweg möchte ich erwähnen, dass, ob wörtlich oder lokalisiert, ob mit KFX oder ohne und andere letzten Endes optionale Features oder Geschmacksstile die Bewertung nicht verschlechtern oder verbessern.

Lokalisierung: jap. Anreden, japanische Namensreihenfolge
Versionen: MKV h264 (10-bit) mit Softsubs (273 MB)
 

Encode:

Wie bereits in dem Review über Guilty Crown kann auch ich mich hinsichtlich der Qualität des Encodes nicht beschweren, NanaOne hat bei Boku wa Tomodachi ga Sukunai für das Video auf H264 in 10-Bit gesetzt (High Profile bei Level 5.0) und benutzt einen CRF von 17, im Audio setzen sie auf AAC, Tl-Notes und Typesets an sich sind per Hardsub im Video drin, die restlichen Untertitel sind als Softsub im Matroska-Container enthalten. Der Encode hat für eine TV-Quelle eine gute Qualität und ich konnte keine Bildfehler oder sonstige Probleme feststellen. Zum Abspielen benutzte ich CCCP mit CoreAVC als Videodecoder. Die Qualität des Encodes könnt ihr in den Bildern, die Fehler oder andere anmerkungswürdige Dinge enthalten, begutachten.

Bewertung: sehr gut

Timing:

Das Timing ist insgesamt so wie es sein sollte und ermöglicht das Lesen der Subs größtenteils ohne das Video stoppen zu müssen, nur leider musste ich bei einigen Stellen, an denen die Sätze äußerst lang waren und das Gesprochene der japanischen Stimmen äußerst kurz, das Video dennoch stoppen, da es einfach nicht möglich war, den Satz so komplett zu lesen (evtl. lag das an der lokalisierten Übersetzungsweise). Scenetiming und Fade-In sowie Fade-Out waren an den Stellen, an denen es sinnvoll ist, vorhanden und erleichterten dem Zuschauer das Gucken.

Bewertung: sehr gut

Typeset/Styling:

Bei den Typesets war dieser Sub zu der ersten Folge von Haganai (das ist die offizielle Abkürzung) äußerst launisch, anfangs sind Typesets kaum übersetzt, auch wenn es teilweise äußerst simple Sätze waren, doch dann gab es auch öfter einige übersetze Typesets zu sehen, von denen leider zwei falsch übersetzt waren und eins dieser Typesets lustigerweise an einer Stelle richtig übersetzt war, aber an den anderen nicht.

Nun ja, ein schönes Logo so weit, kann man zwar machen, muss aber nicht sein, aber das beeinflusst die Benotung nicht. Das, was mich hier eher stört, ist, dass hier anstatt dem a-Umlaut als Ersatz ein ae benutzt wird. Man hätte auch einfach per Fonteditor der Schrift ein a-Umlaut hinzufügen können, indem man von der Schrift das a und den Punkt nutzt und somit ein a-Umlaut erstellt. Einfacher wäre es natürlich gewesen, hätte man von Anfang an eine Schrift genommen, die auch Umlaute enthält.

Dass man die Seite des Buches am Anfang der Folge nicht übersetzt, ist ja verständlich, aber das hätte man doch wenigstens übersetzen können.
美化委員 = Verschönerungskomitee
ゲタ箱はきれいに使いましょう  = Lasst uns die Schuhschränke sauberhalten!
Wie man sieht, hätte ein Typeset zu diesem Bild eine witzige Szene am Anfang ermöglicht bzw. verstärkt.
Denn die Kamera bewegt sich noch an der Oberseite eines Schrankes entlang und da liegt eine Menge Müll drauf herum.

Es wäre schön gewesen, wenn man dazu die Übersetzung gehabt hätte, zumindest die Titel der Blätter hätte man ja übersetzen können.
補習授業 = Nachhilfeunterricht
日時変更のお知らせ = Mitteilung stündlicher Veränderungen
吹奏楽部 = Blasmusikklub

Ah, schön! Hier sehen wir nach ca. einer Minute einen Typeset, aber was müssen meine Augen denn da sehen, „Die Helden“ steht über „ナイト“?
Hm, merkwürdig, ich dachte bisher immer, dass naito (night) eine Nacht sein soll…
Dort scheint Night of Glory (ナイトオブグローリー naito obu guroorii) zu stehen, also ist „Die Helden“ schon mal fehl am Platz.
Unten steht 英雄たちの戰夜 und da haben wir auch unser „Helden“ enthalten, übersetzt wurde es mit „Kampf in der Nacht“, dabei steht dort: „Kampfnacht der Helden“ und hierbei ist das Kampf farblich markiert, wie man auf dem Bild sehen kann.

Wie bei dem Typeset mit dem Buch ist auch hier die Übersetzung falsch, es heißt nämlich nicht „Wir werben Freunde an.“, sondern „Wir werben Mitglieder an“ (部員募集だよ wörtl: Das ist eine Mitgliederanwerbung). Man hätte dies sich auch denken können, da ja schließlich nicht umsonst eine Geheimbotschaft diagonal im Text versteckt ist, wozu sollte man dann extra noch diese Botschaft unverschlüsselt unter den Text in ein Bild schreiben?
Bei 16:41 ist das Plakat noch mal, bitte dort auch den Fehler korrigieren, falls eine v2 in Betracht gezogen wird.
Lustig ist, dass genau dieselbe Sprechblase desselben Plakates bei 17:37 mit „Wir werben Mitglieder an.“ übersetzt wurde, also die richtige Übersetzung.

Bewertung: sehr gut (Design), befriedigend (Übersetzung der Types, Abwertung in der Teilnote wegen fehlenden Types)

Karaoke:

Ich persönlich bin kein Freund von KFX, denn es stört mich beim Lesen, wenn ich die Übersetzung überprüfen möchte, was ich hier nicht tun werde, beim Ending allerdings ist die KFX so, dass man den Text noch lesen kann, daher finde ich diese akzeptabel, die vom Opening allerdings nicht.
Da es viele Meinungen bezüglich KFX und ganz simpler Karaoke gibt, werde ich lediglich bewerten, ob eine Karaoke vorhanden ist und ob die Schriftart und der Schriftstil dieser gut gewählt ist.
Beide Schriftarten und Schriftstile von Opening und Ending sind gut mit dem Auge zu erkennen und passen meines Erachtens nach auch zum Opening oder Ending.
Schön sind aber die Credits, die – was ich wohlbemerkt gut finde – nicht sehr auffallen und nicht größer oder auffälliger sind als der verwendete Credit-Font im Original. Unter den Credits steht allerdings bei 02:48 Medieherstellung, ich glaube, da wollte jemand eher Medienherstellung mit einem N tippen. Es scheint, als sei das N des Fonts für die Credits so unpraktisch, dass es für manche, wie mich z.B., wie ein H aussehen könnte, was Wörter die richtig sind, leider falsch aussehen lässt.

Bewertung: noch gut

Qualität der Untertitel:

Die Übersetzungsweise der Untertitel ist ziemlich lokalisiert und orientiert sich nach vielen Redewendungen der deutschen Sprache, wodurch die Subs äußerst geschmeidig zu lesen sind und auch einen besonderen, ich sage mal, Klang erhalten. Solange diese Lokalisierungen den Sinn des Gesagten so darstellen, wie es auch gemeint war, habe ich grundsätzlich nichts dagegen. Doch gibt es schon einige Sachen, die ich angemerkt habe, auch bezüglich der Zeichensetzung:

Nun ja, vom Sinn her wird diese Übersetzung dem Zuschauer fast das Gleiche erzählen. Aber ob „Sena-sama korekara doushimasu ka“ wohl wirklich das Nomen Befehle enthält, wage ich zu bezweifeln, und ich finde, dass man ruhig öfter zu einer normaleren und wörtlicheren Übersetzung greifen kann, besonders in diesem Beispiel.
Meine vorgeschlagene Übersetzung: „Sena-sama, was sollen wir jetzt tun?“

Sie sagt: „aa watashi mo wa sou omottete“
Übersetzungsvorschlag: „Ah, ich dachte an dasselbe …“
Dass sie den Satz unterbricht, wäre zwar bei dieser Szene logisch gewesen, doch ist es einfach nur Stille, die diese merkwürdige Situation zustande bringt, und nicht der Abbruch eines Satzes.

Zum Ende hin noch ein paar kleine Anmerkungen, die keine Bilder als Anhang haben:

04:13: Spricht sie überhaupt zu jemandem?
Richtige Übersetzung: Ist überhaupt jemand außer ihr im Raum?
05:26: Du hast doch gerade mit jemandem gesproche–
Wörtlicher übersetzt stünde am Satzanfang ein „Aber“ (demo) (anstelle des „doch“ im Satz).
05:55: Genau das, was es heißt.
Wörtlichere Übersetzung: kotoba dori no sonzai da = Das, was das Wort aussagt.
Bei 06:05 sollte man evtl. auch Freundin schreiben, da es vorher getan wurde, auch wenn die Japaner bei den meisten Nomen nicht das Geschlecht unterscheiden.
Bei 08:27 wird anstelle von einem Apostroph ein Gravis benutzt, was typografisch falsch ist, mehr dazu hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Apostroph#Typografisch_falsch
20:57 & 21:12: Bei 18:18 war die Übersetzung für yankii noch Gesetzesbrecher und nun plötzlich Raufbold? Ich bitte um mehr Einheitlichkeit!
21:50: Ein Komma nach dem „Ach“ ist optional.

Aufgrund der häufigen Interpretationen bzw. merkwürdigen Übersetzungen oder gar falschen, kann ich diesem Sub nicht die Note „sehr gut“ geben, wofür aber nicht unbedingt die Gruppe verantwortlich ist, da sie evtl. niemanden mit Japanischkenntnissen besitzt, der die fehlerhaften Englisch-Subs korrigiert.

Bewertung: gut

Endnote: 2+

Fazit:

Jemandem, der keine Japanisch-Kenntnisse hat, werden diese Fehler wahrscheinlich nicht auffallen, auch wenn es nur wenige sind. Ich bin aber dennoch der Meinung, dass dieser Sub optimal ist und nach deutschen Subverhältnissen, auch verglichen mit den anderen Gruppen, eine sehr gute Qualität bietet, auch wenn es geringe Fehler gibt, die die Euphorie leicht dämpfen. Da die Fehler auch so gering sind (auch die Fehler bzgl. der Zeichensetzung waren so gering, dass sie einem Otto Normalleecher nicht auffallen), ist das Ziel des Fansubs erreicht, er ist eine sinnrichtige Übersetzung, die es einem ermöglicht, den Anime zu genießen, ohne dabei von groben Rechtschreibfehlern oder Zeichensetzungsfehlern gestört zu werden.

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Gepostet von am 11.01.2012 | 23 Kommentare