peppermint anime festival 2016: Kurzeindruck zu Berlin

Auch wenn ich dieses Jahr nicht als Pressearbeiter beim peppermint anime festival war, möchte ich euch trotzdem mal meine Eindrücke davon mitteilen. Es war nämlich auch eine kleine Premiere für mich, da ich zum ersten Mal auf einem, wenn man es so bezeichnen möchte, „Filmfestival“ war.

So viel schon einmal vorneweg: Entspannung ist etwas anderes. Der Tag war wirklich bis zur letzten Stunde gefüllt. Angefangen bei der Abfahrt 6:30 Uhr gingen schon mal zwei Stunden allein für den Weg nach Berlin ins Land. Dort angekommen lief alles reibungslos. Es wurde sich kurz für die Tickets angestellt und diese dann auch fix ausgeteilt. Dies war wohl nicht zuletzt durch die Mithilfe des Anime Kultur Vereins möglich, der, wie ich mir sagen ließ, wohl auch schon letztes Jahr peppermint bei der Ausrichtung unterstützte.

Gegen 9:00 Uhr fingen dann die ersten Vorstellungen an. Es blieb also für uns noch ca. eine halbe Stunde Zeit, sich noch etwas umzuschauen. Wer sich für Merchandise aller Art interessierte, konnte sich bei Figuya vergnügen. Für die Kartenspielfans hatte Bushiroad zwei kleine Tische aufgestellt, an denen sie Vorführungen ihrer Spiele Weiß Schwarz und Cardfight!! Vanguard anboten. Auch hier konnte man sich bereits mit Starter Decks und Boostern eindecken.

Nach der ersten Vorstellung blieb dann aber, je nach Film, in den man ging, nicht mehr so viel Zeit zwischen den Vorstellungen. Oft reichte es aber aus, um noch einmal kurz auf Toilette zu gehen und durchzuatmen, bevor man sich bereits an der nächsten Schlange für die Early-Bird-Tagespassbesitzer anstellte. Diese bekamen nämlich Vorzug beim Eintritt und durften sich bereits 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Kinosaal einen Platz suchen. Gut geregelt, wie ich finde, belohnt man doch hier die Hardcore-Fans, die sich frühzeitig Tickets sichern. Peppermint hält also an ihrem bewährten Konzept der Exklusivität für Kunden der ersten Stunde fest (wie auch mit ihren Limited Editions zu Home-Video-Veröffentlichungen). Verständlich, wenn man bedenkt, dass es die Japaner ja nicht anders machen. Im Großen und Ganzen war das Zeitmanagement aber eine Verbesserung zum Vorjahr, wie ich mir habe sagen lassen. Damals hatte man nur wenige Minuten, bevor man schon wieder zur nächsten Vorstellung hasten musste. Das war diesmal dann doch entspannter.

Bevor ich noch ein wenig auf die einzelnen Filme eingehe, möchte ich noch allgemein etwas zur Qualität der Untertitel sagen. Viele der Titel, die mich interessiert haben, haben eine wirklich solide Übersetzung bekommen. Wenn ich da an Free!, Kizumonogatari oder Love Live! denke, dann wurde hier wirklich gute Arbeit geleistet. Wer Monogatari kennt, der weiß, dass das nicht immer einfach ist. Schmerzlich anzusehen fand ich dagegen die Subs von The Anthem of the Heart und Kookie goes Cookie. Hier wurde leider viel zu oft durch inkonsistente Zeichensetzung und Anfängerfehler wie „tut mir Leid“ geglänzt. Auch deutsche Anführungszeichen suchte man außer in Free! vergeblich.
Man merkte leider häufig, dass an einer zusätzlichen Qualitätsüberprüfung gespart wurde. Hoffentlich bessert peppermint hier noch einmal nach, wenn es an die Home-Video-Veröffentlichungen geht.

Aber nun zu meinen Einschätzungen der Animes:

Kookie goes Cookie (Live-Action)
Qualität der Subs: Befriedigend
Man merkte sofort, dass der Titel deutlich an Kinder gerichtet war. MetalFire und mich schreckte das aber nicht ab. Es war an einigen Stellen dennoch für uns unfreiwillig komisch. Die Message des Films fand ich gut, aber er war im Allgemeinen zu unlogisch, als dass es das rausreißt. Für Kinder ganz gut, aber muss man definitiv nicht gesehen haben.

Kizumonogatari
Qualität der Subs: Sehr gut
Was soll man hier groß sagen? Klassisches Monogatari, das gefühlt alle cineastischen Stilmittel einmal in den Mixer wirft und neben ausschweifenden Dialogen noch etwas Action bietet. Ich hatte zwischendrin kurz mit der Müdigkeit zu kämpfen, was ich etwas schade fand, weil ich die Monogatari-Reihe eigentlich sehr interessant finde. Für Fans der Serie aber ein Muss, zeigt es doch Araragis und Shinobus Vorgeschichte.

Sleep Tight My Baby, Cradled In The Sky
Qualität der Subs: >engSubs
CGI in 24 fps und eine Story, die mich jetzt null interessierte. Ich bin zwischendrin rausgegangen, um eine längere Pause zu haben. Ich glaube, ich habe auch nicht viel verpasst.

Love Live! The School Idol Movie
Qualität der Subs: Gut – Sehr gut
Es ist Love Live. Hier erwartet vermutlich niemand von mir eine halbwegs objektive Einschätzung XD. Ich fand ihn sehr gut in Szene gesetzt u.a. durch diverse Metaphern, Animationen und eine sehr schöne Botschaft. Davon abgesehen sind die Songs einfach bombe. Allen voran Hello, Hoshi wo Kazoete, Angelic Angel und SUNNY DAY SONG. Ich fand’s nur etwas schwach, dass wir zu dritt die Einzigen waren, die Leuchtstäbe mitgebracht haben. Gerade bei einem Idolfilm bietet sich doch so was an. Da war die Stimmung bei Free! deutlich aufgeheizter. Einzig verwunderlich fand ich, dass nicht das 3-Minuten-Recap gezeigt wurde, was in den japanischen Kinos lief. Aber gut, für Kenner der Serie ist das obsolet.

High Speed! – Free!
Qualität der Subs: Sehr gut
Ich habe noch nie so viele schmachtende und kreischende Mädchen auf einem Haufen gesehen (wenn man mal mein Schlafzimmer beiseitelässt huehuehue). Ich fühlte mich ein bisschen wie auf einem Justin-Bieber-Konzert. Aber genau das machte es dann noch mal unterhaltsamer. Die Story setzte vor der eigentlichen Serie an, zeigte aber im Grunde auch hier wieder das Hin und Her der Freundschaft zwischen den einzelnen Protagonisten. KyoAni hat es mal wieder verstanden, Männerfreundschaften auf gefühlvolle Weise zu inszenieren. Mir gefiel es gut.

The Anthem of the Heart
Qualität der Subs: Befriedigend
Mag sein, dass die Untertitel es mir ein wenig vermiest haben, aber ich fand die Geschichte etwas überdramatisiert. Man merkte deutlich, dass es von den Anohana-Machern ist. Die Eltern waren nicht glaubwürdig, die Story mit diesem Muscial leicht klischeehaft. Einzig das Ende, in dem mal Tacheles geredet wurde, konnte überzeugen. Kann man meiner Meinung nach schauen, aber ich kenne bessere Filme.

The Laws of the Universe
Qualität der Subs: Befriedigend – Gut
Oh Gott, was habe ich mir hier angetan?! Reptiloiden, die auf dem Mars leben und die Weltherrschaft an sich reißen wollen, unterschwelliger China-, Amerika- und Russland-Hass und plumpe Religionspropaganda. Dieser Film hatte echt alles und schaffte es immer wieder, sich selbst zu unterbieten. Man merkte deutlich, dass der Produzent ein fanatischer Sektenführer ist. An einigen Stellen war er dadurch aber auch wieder unfreiwillig komisch und mir schallt immer noch Muetschs Lachattacke im Kopf. Ich gehe jetzt mal so weit, zu sagen, dass man diesen Film neben Mars of Destruction unbedingt mal gesehen haben sollte. Das Niveau war definitiv das Gleiche. Bitte, so gib mir jemand diese zwei Stunden meines Lebens zurück ;_;!
PS: Ni Hao~

So, nun ist aus dem kurzen Eindruck doch ein recht langer Artikel geworden. Wem das zu viel Text ist, der kann sich noch auf den Podcast von Muetsch und Gebbi zum Festival freuen, der sicherlich auch bald veröffentlicht wird.

Autor:
Datum: 18.01.2016
Kategorien: Blog, Cons und so

  1. 1 | Kristal

    Gabs da Werbung vor den Filmen?

    • 2 | Gebbi

      Ja.

    • 3 | Feidl

      und immer fast die gleiche

      • 4 | Kristal

        Und wie schauts mit Verpflegung/Essen aus ?

        • 5 | Gebbi

          Es gab den üblichen Popcorn/Tacos-Imbiss im Kino, ansonsten musste man sich draußen Verpflegung holen. Da direkt daneben aber ein großes Einkaufszentrum ist, war das kein großes Problem.

  2. 6 | Feidl

    Wie? Es gab extra Schlangen für die Early-Bird-Tagespassbesitzer?
    Ich weiß zwar, dass angeblich die Early-Bird-Leute (zu denen auch ich zählte) früher rein durften, aber mitbekommen habe ich davon nichts.
    Gerade bei Free und The Anthem of the Heart, wo man wirklich mal anstehen musste und es ordentlich Gedränge gab, wurde nach Öffnung jeder mit Ticket oder Armband sofort reingelassen, hätte ansonsten auch zu einem ziemlichen Chaos geführt.

    • 7 | Razzorx

      Ich frage mich, wie das erst in Frankfurt bei Kizumonogatari aussehen wird.
      Der Kinosaal dafür ist kleiner als der für die OVAs oder für Danmachi, obwohl ich bei Kizu nen größeren Ansturm vermute.

      • 8 | Feidl

        In Frankfurt wird es wohl keine Probleme geben. Der Saal für Kizu in Berlin war auch eher klein, aber trotzdem nicht voll (am vollsten war es eindeutig in großen Saal zu Free).

        Auf der peppermint-Seite steht:
        „Wir haben in allen Vorstellungen ausreichend Plätze für die Käufer von Tagespässen reserviert. Einzige Problemzone ist Kizumonogatari/Sleep Tight My Baby in Köln. Seid hier bitte frühzeitig am Saal.“

        • 9 | Feidl

          Das Problem mit Kizu in Köln haben sie jetzt gelöst, indem es im großen Saal gezeigt wird.

    • Die Schlange war auch nicht offiziell sondern eher, dass man sich vor Einlass dort versammelt hat.

    • 11 | Switte

      Meine persönliche Einschätzung, die nicht der Wahrheit entsprechen muss, da subjektiv und so:
      Ja, beim ersten Film gab es diese Trennung noch. Danach wurde sie nicht mehr korrekt durchgeführt. Zugegeben, ich stand nur bei Anthem noch in einer Reihe, sonst war ich eh immer zu spät im Saal. Aber bei Anthem wurden sowohl leute mit Bändchen (Tagespass), als auch Leute mit normalen Karten gleichzeitig reingelassen. Das Personal am Eingang bat nur darum, gesittet und jeder einzeln einzutreten, um zu kontrollieren, ob man rein darf.

      Tendenziell hätte man nämlich die Leute, die nicht früher rein dürfen, bereits im Eingangsbereich abfangen müssen, bevor sie in den unteren Bereich kommen. Denn ja, wenn alle unten sind, dann wirds schwer noch zu sagen „du darfst, aber ihr da zwei da hinten nicht.“. Dann wird gemeckert und bei der Masse an Leuten gäbe es keine klare Trennung. Außer jemand stellt sich einmal vorne hin und ruft lautstark, dass nun erstmal nur Tagespassbesitzer rein dürfen, dann könnte es klappen~

      • 12 | Feidl

        Das Problem sehe ich eher, dass die Early-Bird-Leute nicht bis zum Eingang kommen, weil alles voller wartender Ticketbesitzer ist. Da müsste man sich durchdrängeln. Es bräuchte also tatsächlich eine extra Schlange (die auch erkennbar abgetrennt ist), aber dafür ist kaum Platz und dann würden sich aus Unwissenheit trotzdem viele Ticketbesitzer an dieser anstellen.

        Der frühere Einlass für Early-Bird-Besitzer ist zwar ganz nett, aber kann man in den beengten Räumlichkeiten nicht durchsetzen.

      • 13 | Kuse

        Auch wenn man es kaum mitbekommen hat, bei Kizu gab es ’ne kurze Ansage und es wurde selektiert.
        Ticket Besitzer und die pinken durften als erstes rein, der Rest musste warten.

        Weswegen da auch eine kleine Traube am Eingang war.

        • 14 | Kuse

          War auf Berlin bezogen …

        • 15 | Feidl

          Ja, bei Kizu war das einzige mal, wo einige draußen gewartet haben, während ich einfach reingegangen bin. Ich wusste aber nicht, ob sie warten, weil sie nicht reindurften oder aus anderen Gründen.

  3. 16 | Klaus

    Ihr wart also die lustige Truppe neben mir, die da die vorletzte(?) Sitzreihe bei LoveLive! hat beben lassen! 😀
    Eure Aktion fand ich ganz nett. Vielleicht hätte man sich vor dem Film mit einem Körbchen da hinstellen müssen, um die Leuchtstäbe zu verteilen (wie die Taschen) – zum Selbsterhaltungspreis oder so.

    Welche 3min-Recap meint ihr? Auf der BD habe ich irgendwie nix im Film o.o

    Die Qualität des Subs war eher nur gut, einige Fehler sind einem doch sofort aufgefallen.

    • Es gibt dieses Recap, was aber, wie ich erfahren habe, scheinbar nicht überall in Japan in den Kinos lief.

      Und ja, ich hatte auch überlegt, direkt 100 Stück zu kaufen und zu verteilen. Allerdings liegt bei mir als Student das Geld nun nicht so locker und die dort dann zu verkaufen, hätte vermutlich unnötig Ärger mit peppermint gebracht.

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