BD-Analyse: Speed Grapher

Inhaltsangabe

Tokio im 21. Jahrhundert: Nach einer Wirtschaftskrise wuchs die Kluft zwischen Arm und reich immer mehr. Die Tennozu-Gruppe machte sich diese Kluft zu Nutze und wurde so zur lenkenden Kraft in den Schatten Tokios. Sex, Gewalt und Korruption stehen an der Tagesordnung – besonders im Rotlichtbezirk Roppongi. Doch in diesem Sumpf aus Glücksspiel, Drogen und Prostitution ist es besonders ein Klub für die Reichen, der Kriegsfotograf Tatsumi Saiga interessiert. Das Besondere an diesem Klub ist, dass sie dort eine Göttin verehren und die Gäste hauptsächlich aus Politikern und Schauspielern bestehen. Ein Ort, an dem sie ihre dunkelsten Phantasien ausleben können, ohne dafür belangt zu werden.

Nachdem der ehemalige Kriegsfotograf Tatsumi in den Klub eingedrungen ist, schafft er es, einige Fotos von hochrangigen Politikern und Schauspielern bei ihren Gewalt- und Sexexzessen zu machen. Doch es dauert nicht lang, bis seine Tarnung auffliegt und er vor die Göttin gezerrt wird, um seine Strafe zu erhalten. Die Göttin – eigentlich Kagura Tennozu, die Tochter der Familie – küsst ihn, woraufhin sich die ihm zugefügten Wunden wieder schließen. Daraufhin greift er zu seiner Kamera und will seine Peiniger fotografieren. Da erwacht seine Euphoriakraft in ihm, die er von der Göttin erhalten hat. Jedes Mal, wenn er einen seiner Feinde fotografiert, explodiert dieser in einem Blutnebel…

Synchronsprecher

Oliver Mink: Tatsumi Saiga
Marieke Oeffinger: Kagura Tennozu
Bettina Kenter: Shinsen Tennozu
Manfred Trilling: Chouji Suitengu
Niko Macoulis: Professor Kasai

Synchronstudio: Circle of Arts, München
Buch: Frank Preissler
Regie: Susanne Sandfoß

Technische Details

Disc Title: SPEED GRAPHER BD1
Disc Size: 45.303.794.982 bytes
Protection: AACS
BD-Java: No
Playlist: 00001.MPLS
Size: 43.569.217.536 bytes
Length: 2:20:37.395
Total Bitrate: 41,31 Mbps
Video: MPEG-4 AVC Video / 35003 kbps / 1080i / 29,970 fps / 16:9 / High Profile 4.1
Audio: German / DTS-HD Master Audio / 5.1 / 48 kHz / 2479 kbps / 16-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 16-bit)
Audio: Japanese / LPCM Audio / 2.0 / 48 kHz / 1536 kbps / 16-bit
Subtitle: German / 38,498 kbps

Verpackung & Extras

Speed Grapher wird von Nipponart wieder in einem typischen Schuber ausgeliefert, der zwar wirklich schön designet ist, dafür aber recht labberig wirkt. Dazu gibt’s schicke Postkarten und ein Booklet mit Informationen zu einigen der Charaktere. Auf dem Schuber befindet sich kein FSK-Flatschen, dafür ist der auf dem Innenleben leider aufgedruckt.

Bild und Ton

Hierbei handelt es sich wieder um einen Upscale von SD-Material. Da der Anime aus dem Hause Gonzo kommt, gibt es auch mal wieder ein paar Probleme mit dem Deinterlace: Meine Endgeräte schafften das nicht ganz so sauber, wie das bei heutigen Veröffentlichungen der Fall ist. Was sich besonders durch Linien an den Konturen bemerkbar macht. Macht aber nichts – zumindest wenn ihr nicht am PC guckt. Am Fernseher bei ausreichendem Abstand sieht man das Interlace nur, wenn man wirklich genau darauf achtet. Natürlich bringt ein Upscale aber auch häufig noch andere Problemchen mit sich: Allem voran natürlich Unschärfe. Im speziellen Fall von Speed Grapher kommt noch ein wenig vermatschtes Bildrauschen und teilweise Kompressionsartefakte hinzu. Dennoch ein recht passabler Upscale für einen Anime vom Studio Gonzo.

Synchronisation

Als erstes dürfte wohl Oliver Mink auffallen, der den Meisten wohl als Stammsprecher von Mark Wahlberg bekannt ist. Aber auch die anderen Stimmen kennt man zumindest aus diversen Anime-Produktionen. Generell ist die Synchronisation vom Sprachgebrauch her besser gelungen, als die Untertitel. Aber auch hier haben sich einige Sätze eingeschlichen, die auch bei den Untertiteln nicht gerade positiv herausstachen. Leider schauspielern aber nicht alle Sprecher so gut wie Oliver Mink – von dem man allerdings auch besseres gewohnt ist -, wodurch man doch öfter mal an Laien-Theater erinnert wird. Übrigens ist das typisch für Produktionen von OVA-Films und macht so ein bisschen den Charme dieser Synchronisationen aus. Das Dialogbuch stammt übrigens von Frank Preissler, der auch bei Tokyo Ghoul für Buch & Regie zuständig ist – dort aber einen deutlich besseren Job gemacht hat.

Untertitel

Die Untertitel sind vom Sprachgebrauch her nicht so ausgereift, wie die Synchronisation. Grobe Fehler sind mir nicht aufgefallen, dafür gibt es aber ein paar Sätze die man ruhig etwas besser ausformulieren hätte können:

Ist es wahr?
Ist das ein Traum?

Komm nicht zu nah!
Komm mir nicht zu nah!

Wieso bin ich hier und sehe so aus?
Was mache ich hier? Und warum sehe ich so aus?

Diese Gestalt. Es ist das, wovon ich jede Nacht träume.
Diese Gestalten, es sind genau die, von denen ich jede Nacht träume.

Das… Ich habe wirklich solche unanständigen Dinge getan.
Habe ich… Habe ich das wirklich alles getan?

Das könnte ich noch ein bisschen so weiter treiben, aber wie gesagt, Fehler gibt es nicht wirklich nur sehr hölzern klingende Sätze. Was ich Nipponart aber auf jeden Fall wieder ankreiden muss, ist die zu kleine und dünne Schriftart, die sie für die Untertitel gewählt haben. Besonders am Fernseher macht es keinen großen Spaß, sie zu lesen.

Fazit

Mit Speed Grapher liefert uns Nipponart mal wieder ein Re-Release eines – zumindest in meiner Generation – bekannten Animes aus dem Hause Gonzo. Inhaltlich erinnert er ein wenig an Sodom und Gomorrha und zeigt dabei recht explizit die Abgründe der menschlichen Zivilisation. Leider gab es auch hierfür kein analoges Material, sodass man mit einem mittelmäßigen Upscale leben muss. Außerdem ist die Lizenz für das original Opening von Duran Duran ausgelaufen, was doch vor jeder Folge deutlich zur Atmosphäre beigetragen hat.

Abschließend bleibt nur zu sagen: Speed Grapher ist ein wirklich spannender Thriller voller Sex und Gewalt mit einer Prise Science-Fiction der zu unterhalten weiß. Allerdings sind die knapp 30€ Aufpreis zur DVD-Version nicht nötig. Ich würde hier zur DVD-Version greifen.

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Dieses Rezensionsexemplar wurde uns freundlicherweise von Nipponart zur Verfügung gestellt.

Testgeräte: Sony Bravia KDL 55W815BSAE2; Sony PS4; Sony HTCT60BT, PC

© 2005 Gonzo
© 2016 Nipponart GmbH

Autor:
Datum: 14.04.2016
Kategorien: Blog, Blu-ray-Reviews, Nipponart

  1. warum bietet ihr nur die amazonLinks, wenn NipponART.de doch einen eigenen Shop hat ?

    • 2 | Eomyn

      Die Frage kannst du dir sicherlich auch selbst beantworten. Aber gut, ich geh davon aus, dass du es unbedingt hören willst: Wir bekommen kein Geld von Nipponart – von Amazon schon ;).

      • 3 | BananaOne

        Ihr habt von Nipponart das Exemplar bekommen!

  2. 5 | anime78963

    Eomyn, kannst du mal auf BD3 nachgucken, ob Folge 18 Untertitel hat? Auf meiner BD hat die Folge keine Untertitel. Über das Menü kann man zwar die Untertitel auswählen, aber es werden keine angezeigt. Habe mir daraufhin die Datei(00011.m2ts) auf der BD angesehen und musste feststellen, dass dort keine Untertitel vorhanden sind. Bei allen anderen sind die vorhanden.

    • 6 | Eomyn

      Wenns bei dir ist, wirds bei mir auch sein – liege krank im Bett, sorry.

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