Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte

Kapitel 15 –

Peters Abenteuer in Japan

Wieder einmal hat meine schlechte Zeiteinteilung zugeschlagen. Der Kurs wird immer chaotischer und hat nur noch in den einzelnen Kapiteln in sich abgeschlossen Sinn, aber das ist mir egal, momentan ist mir einfach alles zu stressig. Kapitelrecycling für den Gewinn! Ich weiß außerdem nicht, ob ich für nächste Woche was zusammenschreiben kann, denn da bin ich weit weg von all meinen Problemen in diesem Land – und stürze mich in neue Probleme auf Malta. Hurf.

 

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Gepostet von am 15.04.2012 | 8 Kommentare

Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte

Kapitel 14 –

Kaffee oder te?

Eine Warnung gibt’s gleich mal vorweg: Alleine stehend ist das Kapitel hier ziemlich nutzlos. Mit der te-Form selbst kann man nicht besonders viel anfangen, aber man braucht sie, um zB die Verlaufsform (te iru) oder die Ich-tu’s-für-dich-Form (te ageru/yaru) bilden zu können. Nun gut, völlig sinnlos ist sie auch nicht, aber alles nach der Reihe.

Ah, aber vorher noch eine zweite Warnung: Das Kapitel heute ist ziemlich trocken, langweilig und mit einigen nicht mehr ganz so anfängermäßigen Beispielen gespickt. Alle, die hier nicht lernen wollen, sondern Unterhaltung suchen, können den Tab gleich wieder schließen. Sorry, aber das ist nun mal wichtig :<

 

Fangen wir mit dem langweiligen Teil an: Wie man die te(て)-Form  bildet. (Ja, genau, der „Bedeutungs“-Teil ist ja viiieeel weniger langweilig.)

Zuerst brauchen wir den Wortstamm. Den Wortstamm erhält man, indem man vom infiniten Verb bzw Adjektiv die letzte Silbe weglässt. Das wäre bei einem Verb höchstwahrscheinlich irgendeine Silbe, die ein U enthält, und bei einem Adjektiv eine Silbe mit einem I (oder na). Aus tobu (飛ぶ, fliegen) wird to, aus aruku (歩く, gehen) wird aru, aus takai (高い, hoch) wird taka und aus yasui (安い, billig) wird yasu.

Ab jetzt wird es schwierig. Jetzt trennen sich die Wege von Verb und Adjektiv, denn jede Wortart wird nun anders behandelt.

Aber ohne sich dieses Kapitel durchgelesen zu haben, bringt der nächste Teil gar nix. Lies es. Na los, klick schon. Dew it.

Die te-Form ist bei i-Adjektiven leichter zu bilden. Sobald man den Verbstamm hat, braucht man nur mehr ein -kute hinten dranfügen und man hat das Adjektiv in der Te-Form. Aus atsui (熱い, heiß) wird dann atsukute, aus omoshiroi (面白い, interessant) wird omoshirokute und aus wakai(若い, jung) wird wakakute.
Alle, die dieses Kapitel mit dem Adjektiv ii (いい, gut) mitverfolgen, dürfen sich jetzt getrollt fühlen, denn ii bildet bei der te-Form eine Ausnahme. Das Wörtchen besitzt nämlich noch eine andere Form, die sich yoi nennt. Für die Bildung der te-Form muss man yoi (よい) verwenden, um zu einem sinnvollen Ergebnis zu gelangen. Mal abgesehen davon klingt yokute auch weit besser als ikute.

Bei na-Adjektiven wird die te-Form anders gebildet als bei i-Adjektiven. Den Wortstamm bastelt man sich zusammen, indem man einfach das na hinten weglässt. Nun, in 95% der Fälle steht ohnehin kein na hinten dran, da dieses na technisch gesehen nicht zum Adjektiv selbst gehört. Es ist mehr oder weniger eine Partikel, die man für das Wort selbst nicht braucht. Ist also ein na da, denkt man es sich einfach weg. Wenn man danach noch ein -de hinten dranfügt, hat man erfolgreich die te-Form eines na-Adjektivs gebildet. Shizuka na (静かな, ruhig) wird zu shizuka de, shinsetsu na (親切な, freundlich) zu shinsetsu de und nigiyaka na (賑やかな, beschäftigt) zu nigiyaka de.

Die Bedeutung dieser Worte gibt’s später.

 

Hab ich gesagt, dass die te-Form von Adjektiven leichter zu bilden ist von Verben? Hehehe… MUHAHAHA!!!
Ne, Quatsch, bei Verben ist es nicht sonderlich schwierig, aber hier muss man die Bildungsregeln auswendig lernen.

Wir haben zuerst die Stammform eines Verbs. Danach schauen wir uns den stinknormalen Infinitiv des Verbs an und achten auf die letzte Silbe, denn diese richtet sich dann nach der jeweiligen Te-Form des Verbs.

Endungssilbe te-Form
~su
——-—-—- ~shite
~ku
————— ~ite
~gu
————— ~ide
~u
—————- ~tte
~tsu
————– ~tte
~ru
————— ~te / ~tte
~nu
————— ~nde
~bu
————— ~nde
~mu
————– ~nde

Es existieren leider ein paar Ausnahmen, aber deren Anzahl ist überschaubar und beim Üben kommt man ohnehin früher oder später drauf, wenn man eine te-Form falsch bildet. Wir beschränken uns hier auf die vier häufigsten Ausnahmen. Das wären die beiden unregelmäßigen Verben (suru –> shite; kuru –> kite), iku, das wird zu itte, und da, das wird zu datte.
Ah, stimmt ja, ich hab noch gar nix zu regelmäßigen und unregelmäßigen Verben geschrieben. Nun, dazu gibt es folgende Merkregel: Außer suru und kuru haben alle Verben eine bestimmte Regel, die definiert, wie eine andere Art dieses Verbs gebildet wird (sog. Konjugation, für die Deutschklugscheißer hier). Soll heißen: Für suru und kuru müssen alle Formen auswendig gelernt werden, für den Rest des gesamten Verbwortschatzes der japanischen Sprache nicht, juhu!

Beispiele für Verben in der te-Form:

sagasu (探す, suchen) –> sagashite
kiku (聞く, hören) –> kiite
isogu (急ぐ, sich beeilen) –> isoide (Beeilen muss ich mich übrigens auch, wenn ich das Kapitel noch rechtzeitig fertigschreiben will.)
warau (笑う, lachen) –> waratte
shiru (知る, wissen) –> shitte
tatsu (立つ, stehen) –> tatte
sumu (住む, wohnen) –> sunde
shinu (死ぬ, sterben) –> shinde (Das ist interessanterweise das einzige japanische Verb mit Endung -nu)
asobu (遊ぶ, spielen) –> asonde


 

 

Gut, so bildet man die te-Form. Wie oben bereits erwähnt ist die te-Form alleine recht nutzlos, denn es gibt geschätzte drölftausend Wortverbindungen mit dieser Form, die alle eine eigene Bedeutung haben und die japanische Sprache mit einigen schönen Aussagemöglichkeiten anreichert. Das heißt aber nicht, dass die te-Form alleine gar nichts aussagt.

Bei Adjektiven ist eine einzelne te-Form dazu da, um zwei Eigenschaftswörter mit der Konjunktion „und“ zu verbinden. Dabei schreibt man das erste Adjektiv in der te-Form und das zweite in der infinitiven Form.

 

ookikute kirei (大きくてきれい) –> groß und schön
omoshirokute yasui (面白くて安い) –> interessant und billig
warukute takai (悪くて高い) –> schlecht und teuer

Außerdem kann die te-Form bei einem Adjektiv ein „und“ bilden, was in manchen Fällen in eine kausale Formumgewandelt werden kann („sodass“, „also“,…). Mal gucken, ob die Leute mit diesen schwierigeren Beispielen schon was anfangen können:

ご飯は不味くて、食べない。
Gohan wa mazukute, tabenai.

„Das Essen schmeckt nicht und ich esse es nicht.“
oder
„Das Essen schmeckt nicht, deswegen esse ich es nicht.“

今日は寒くて、暑いセーターを着る。
Kyou wa samukute, atsui seetaa wo kiru.

„Heute war es kalt und ich habe mir einen warmen Pullover angezogen.“
oder
„Heute war es kalt, also habe ich mir einen warmen Pullover angezogen.“

学生はまじめで、毎日勉強をする。
Gakusei wa majimede, mainichi benkyou wo suru.
„Die Studenten sind fleißig und lernen täglich.“

Beim Verb gibt die te-Form eine zeitliche Abfolge wieder. (Ich tue etwas und dann tue ich noch etwas.)

tabete nomu (食べて飲む) –> Essen und dann trinken
nete yomu (寝て読む) –> Schlafen und dann lesen

In einem Satz hat man ziemlich große Interpretationsfreiheit, wenn eine te-Form des Verbs vorkommt. Manchmal kann eine Ursache genannt werden („daher“, „deshalb“), manchmal ist es als Partizip schön zu lesen („Etwas tuend mache ich noch etwas“), und manchmal kann es einfach nur eine langweilige Konjunktion sein. („Ich tue etwas und du tust etwas anderes.“)

内へ帰って、寝る。
Uchi he kaette, neru.

„Ich komme nach Hause und gehe schlafen.“

風邪を引いて、内にいる。
Kaze wo hiite, uchi ni iru.

„Ich habe eine Erkältung und deswegen bleibe ich zu Hause.“

私は買い物をして、彼女は料理をする。
Watashi wa kaimono wo shite, kanojo wa ryouri wo suru.

„Ich kaufe ein und sie kocht.“

歩いて町を見る。
Aruite machi wo miru.

„Zu Fuß gehend erkunde ich die Stadt.“

(Persönlich würde ich dieses grammatikalische Konstrukt auf diese Arten nicht verwenden, weil es etwas Schöneres gibt („kara“, die „-nagara-„Endung,…), aber es ist auch nicht falsch, die te-Form dafür herzunehmen.)

 

Zu guter Letzt bildet die te-Form bei Verben eine Art Aufforderung oder leichten Befehl.

kiite (聞いて) –> Hör!
asonde (遊んで) –> Spiel!
tonde (飛んで) –> Flieg!

Mit diversen Vokabeln für „Bitte“ kann man aus einem brutalen shinde! („Stirb!“)(Vorsicht, „shine“ ist noch härter, aber keine te-Form) auch ein lieblich klingendes, höfliches shinde kudasai („Bitte stirb!“) machen. Ob die höfliche Variante bei diesem Wort überzeugender klingt, ist eine andere Frage.

 

Jep, die te-Form alleine ist ziemlich langweilig (Genau wie dieses Kapitel. Bin gespannt, wie viele Leute das lesen werden). Es gibt wunderbare Zusammensetzungen aus der te-Form und einen anderen Wort, das die japanische Sprache eine schöne Grammatik verleiht, aber das kommt erst in einem anderen Kapitel. Ich bin mir sicher, dass sie noch irgendwo auf meiner meterlangen Liste stehen.

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Gepostet von am 08.04.2012 | 6 Kommentare

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Gepostet von am 01.04.2012 | 11 Kommentare

Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte

Kapitel 13 –

Seltsames Kapitel in ungewohnter Schriftsprache durch naichs zermatschtes Gehirn, weil sein Tag verdammt lang war (genau wie diese Überschrift)!

 

1. April? Aprilscherze sind Humbug, ich mach lieber ein ernsthaftes Kapitel.

 

Manchmal kommt es mir so vor, als hätte die japanische Sprache keine eigene Grammatik. Ich meine, es ist zwar sprachwissenschaftlich und historisch mehr oder weniger bewiesen, dass das Japanische, wie es in traditioneller Form existiert, höchstens vom nördlicheren Reich der Mitte und vom westlichen Land der Morgenstille beeinflusst wurde und grundsätzlich nichts mit den sonstigen Sprachen der Erde zu tun hat, aber manche Grammatikbausteine wirken, als wären sie beinahe exakt aus einer anderen (europäischen) Sprache kopiert worden. Das Gefühl hab ich zum Beispiel bei der Verlaufsform von Verben.

Verlaufsform? Hä? Ich wil Japanisch lernen und nicht Doitsch, das kan ich eh schohn!
Wenn du das so siehst, dann hab ich gute Nachrichten für dich. Es gibt zwar eine Verlaufsform im Deutschen, aber mal abgesehen von der grammatikalischen Definition im offiziellen Duden und einer praktischen Anwendung in ein paar Dialekten und in der Umgangssprache existiert sie de facto nicht. Tja, jetzt sollte man halt wissen, was diese Verlaufsform überhaupt ist.

Machen wir doch einen kleinen Ausflug in die englische Sprache für diejenigen, die mit dieser Sprache nicht vertraut sind…
Ja, okay, ich geb’s ja zu. Mein alter Lehrer erfand einen schönen Ausdruck für das, was ich gerade tue: ZTT. Zeit-Totschlag-Taktik. Nun, dann gehe ich einfach mal davon aus, dass jeder hier weiß, wozu es die ing-Form im Englischen gibt und was der Unterschied von „I eat“ zu „I am eating“ ist. Denn das grammatikalische Konstrukt, das mithilfe einer „to be“-Form und der ing-Form eines Verbs gebildet wird, nennt man Verlaufsform. Es geht also darum, dass nicht nur etwas „passiert“, sondern dass gerade jetzt, zu genau diesem Zeitpunkt, etwas „passierend ist“.

Nun, wie gesagt, im Deutschen gibt es dieses Gebilde auch, aber es werden die verschiedenen Aussagen nicht so stark voneinander unterschieden. „Ich bin am essen“ / „Ich bin essend“ heißt eindeutig, dass ich in diesem Moment etwas esse, aber „Ich esse“ ist einfach viel geläufiger und muss nicht bedeuten, dass ich gerade zu diesem Zeitpunkt etwas esse.

Soviel zum Thema, dass ich keine Zeit mehr schinden wollte… Egal, ab jetzt wird’s interessant.

Ich weiß nicht, wie sie es gemacht haben, aber die Japaner haben wohl diese Konzept von irgendwem abgeschaut und es direkt in ihre eigene Sprache copypasta’d, wobei sie zum Glück noch die Formatierung und die Kopfzeile geändert haben, damit der Lehrer nicht draufkommt. Soll heißen: Die beiden Worte bedeuten zwar dasselbe, aber die ing-Form im Englischen entspricht komplett der te iru-Form im Japanischen.

Endlich haben wir’s zum Kapitelthema geschafft, juhu!

Nun, es gab natürlich einen Grund, warum die Einführung so lange wurde. Ich als Verfasser dieses Kapitels hab das Problem, dass es kaum was zur te iru-Form zu sagen gibt, weil sie ziemlich einfach ist – das ist natürlich positiv für euch hier, weil man sie sich schnell einprägen kann, aber versetzt euch doch mal in meine Lage…
Nein, versetzt euch nicht in meine Lage, ich sollte mich endlich mal konzentrieren und euch die te iru-Form erklären!

Ich kann nicht glauben, dass ich all das später veröffentlichen werde…

Okay, einatmen, außatmen… Puh, jetzt sollte es wieder gehen.
Ich probier die Erklärung jetzt in schnellerer Geschwindigkeit, damit ich das endlich hinter mir habe.
Ich präsentiere feierlich: Die Schritt-für-Schritt-Anweisung, um die te-iru-Form eines Verbes zu bilden! Freude, Jubel, Wahnsinn!

Schritt 1: Bilde die te-Form des Verbes, indem du sie dir aus dem Internet googelst oder dieses uralte DOS-Programm (mit DOSBox) verwendest. Was genau das ist, erkläre ich im nächsten Kapitel.
Schritt 2: Füge ein iru hinten dran.
Schritt 3: ???
Schritt 4: Verlaufsform! Und Profit!

aruku –> aruite –> aruite iru
taberu –> tabete –> tabete iru
asobu –> asonde –> asonde iru

Für die ganz Faulen gibt’s noch eine Kurzform, bei der das i einfach ausgelassen wird.

yomu –> yonde –> yonderu
nomu –> nonde –> nonderu
warau –> waratte –> waratteru

Aber Achtung, die Verlaufsform impliziert keine Zeit! Das kann bei einigen Verben dann problematisch werden. „Futotte iru“ („Fett werden“) kann zum Beispiel sowohl progressiv („Ich nehme gerade zu“) oder als Zustand interpretiert werden. („Ich bin fett (, weil ich zugenommen habe).“)

 

Und so, meine Damen und Herren, kann man eine recht einfache Sache völlig konfus und ohne System erklären und somit seine Leser ärgern.

Außerdem muss ich jetzt nächstes Mal was zur te-Form schreiben, was bedeutet, dass ich wieder ein vorgefertigtes Kapitel hernehmen kann! :3

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Gepostet von am 01.04.2012 | 15 Kommentare

Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte

Kapitel 12 –

Hä?

Hinsetzen, kurzes Kapitel lesen, Fragen bilden können, sich freuen.

 

Wir Deutsch-Muttersprachler haben es ja nicht leicht. Vier Fälle, sechs verschiedene Zeiten, Änderungen von Satzstellungen und Präfixe, Suffixe, Affixe und Wasweißichnochfürfixe bis zum Geht-nicht-mehr.

„Den Keks esse ich jetzt.“
Das ist ein relativ einfacher, deutscher Satz. Der Fragesatz dazu lautet ganz simpel:
„Esse ich den Keks jetzt?“

„Pah, von wegen simpel. Wer zum Teufel hat sich diese verdammte Grammatikregel einfallen lassen? Ich mein, schau doch mal, der Satz hat sich doch grundsätzlich gar nicht verändert, nur das Fragezeichen hinten ist neu. Wieso zur Hölle muss da die Hälfte des Satzes völlig umgebastelt werden, nur damit wir daraus eine Frage bauen können? Warum muss Esse plötzlich am Anfang stehen? Ist das Prädikat nicht normalerweise an zweiter Stelle? Stattdessen bekommt das ich anscheinend plötzlich Beine und läuft an die zweite Stelle, sodass das arme den Keks nach vorne verschoben wird, während jetzt von der ganzen Situation überhaupt nichts mitbekommt. Und aus heiterem Himmel kommt auch noch ein Fragezeichen angeflogen und stellt sich dreist vor den ganzen Satz!!! WAS ZUR HÖLLE SOLL DAS ALLES?!“

Das hat sich die kleine Fee der japanischen Grammatik wohl gedacht, als sie einen Blick auf die deutsche Sprache geworfen hat. Zum Glück hat sie aber vorgesorgt und in die japanische Sprache die Partikel ka () eingeführt.

Ka verzichtet auf solchen Wahnsinn wie die oben genannte Änderung der Satzstellung und dient als eine Art gesprochenes Fragezeichen.

 

クッキーを食べる。
Kukkii wo taberu.
Ich esse den Keks.

Der Beispielsatz ist auch im Japanischen sehr einfach. Will man daraus nun einen Fragesatz machen, schmeißt man einfach ein ka dahinter und alle sind zufrieden.

クッキーを食べるか。
Kukkii wo taberu ka?
Esse ich den Keks? Oder etwa nicht? Mann, ich hab Hunger, gib schon her!

(Ob man in der Kanji-/Kana-Schreibung ein Fragezeichen oder ein 。setzt, ist in keiner Transkription eindeutig definiert. Man kann es sich also aussuchen. Ebenso kann die Umschreibung entweder mit einem Fragezeichen oder einem normalen Punkt enden. Wichtig ist das ka am Ende des Satzes.)

So einfach ist das.

 

Ka kann man auch dazu verwenden, um ein „Irgend“ aus einem Fragewort zu machen. Jetzt kennt sich bestimmt jeder aus, was ich meine!
Es ist aber gar nicht schwierig. Aus „dare“ (Wer) und ka wird „Irgendwer“, aus „nani“ (Was) und ka wird „Irgendwas“ und „doko“ (Wo) und ka wird „Irgendwo“. Das funktioniert mit alles Fragewörtern, die ihr kennt und nicht kennt.

 

Warum man aber ka ständig in Kombination mit desu (also „desu ka“) hört? Das liegt daran, dass viele Sätze auf desu enden würden, wenn der Satz keine Frage wäre.

これはゾンビです
Kore wa Zombie (Zonbi) desu.
Das ist ein Zombie.

これはゾンビですか。
Kore wa Zombie (Zonbi) desu ka?
Ist das ein Zombie?

 

Es gibt auch Alternative für ka. Ein gesitteter Japaner bei Freunden würde zum Beispiel für die Satzabschlusspartikel auch „no“ verwenden. (Vorsicht, dieses no hat nichts mit der Genitivpartikel zu tun!) Es gibt auch noch dai und kai, die dieselbe Bedeutung haben, aber viel rauer klingen als ein normales ka. Man hört das Wörtchen übrigens auch hin und wieder von Yakuza-Bossen...

 

Gut, fehlt eigentlich nur mehr mo, dann geht’s weiter mit der zweiten Hälfte des Openings. \o/

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Gepostet von am 25.03.2012 | 6 Kommentare

 

Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte

Kapitel 11 –

Waga Waga

Okay, gleich mal eine Warnung: Folgendes Thema ist langweilig, komliziert und hat viel Text, weil es recht schwierig zu erklären ist, aber es ist verdammt wichtig und sollte verstanden werden, wenn man die Sprache verstehen und sprechen möchte. Der Unterschied zwischen wa und ga ist wohl das absolute Lieblingsthema aller Leute, die anderen Menschen und Klingonen Japanisch beibringen möchten. Das große Problem bei den Erklärungen dazu ist eigentlich, dass man selber kaum versteht, warum man in Satz 1 jetzt wa und in Satz 2 ga einsetzt. Es liegt rein im Sprachgefühl. Die redegewandtesten Japaner können es nicht erklären, und es gibt teilweise hundertseitige Bücher über den Unterschied dieser beiden Partikel (kein Witz) und man versteht oft nach mehrmaligem Durchlesen dieser Bücher noch immer Bahnhof und Bushaltestelle.

Fangen wir mal von vorne an…

 

Und zwar mit dem leichteren Wort, nämlich ga. Ga () markiert ein Subjekt. Ich wiederhole jetzt noch mal das, was wir eigentlich schon gelernt haben, um mit besserem Verständnis weiterzugehen.

Wenn ich sage „Ich gehe über die Straße„, dann bin „Ich“ das Subjekt, weil es das ist, worauf sich das Prädikat („gehen“) bezieht. Würde ich sagen „Peter geht über die Straße“ würde sich das Prädikat „gehen“ auf Peter beziehen, bei „Oswald-Dietmar geht über die Straße“ auf Oswald-Dietmar usw. Es geht also immer darum, dass mit irgendetwas oder irgendjemandem etwas geschieht. Und dieses „Irgendetwas“ oder dieser „Irgendjemand“ ist das Subjekt. Klar so weit?

Gut, denn hinter diesem Subjekt muss ein ga stehen. (Umgangssprachlich kann man das ga auch weglassen, wenn der Satz kurz und klar genug ist.)

Beispiele:

狼が怖いです。
Ookami ga kowai desu.

Der Wolf ist furchteinflößend.

鳥さんがバカです。
Tori-san ga baka desu.

Herr Vogel hat ’nen Vogel.

Das sind alles Beispiele für sinnvolle Anwendungen von ga. Aber Vorsicht! Diese Sätze sind alle in einem speziellen Sinn gemeint, den man in der deutschen Übersetzung nicht rauslesen kann. Das liegt allerdings nicht daran, dass ich zu blöd bin bin, meine eigenen japanischen Sätze richtig zu übersetzen, sondern dass die deutsche Sprache schlichtweg kein Konstrukt kennt, welches den Satz eindeutig markieren könnte. Schauen wir uns aber zunächst wa an.

 

Wa (geschrieben in Hiragana wie ha < >, aber gesprochen wie wa < >,  warum auch immer) markiert das Thema eines Satzes. Es zeigt den Teil an, über den ich reden möchte, kann also in vielen Fällen das ga ersetzen, da das Satzthema oft gleichzeitig das Subjekt ist. Deswegen kann man es auch oft lehrbuch-mäßig mit „Was <Thema> betrifft“ übersetzen. Nicht verstanden? Hätte mich auch gewundert.

Satz <1>:
ゆかりさんはビールを飲む。

Yukari-san wa biiru wo nomu.
Yukari-san trinkt Bier.

Das ist nicht schwer zu verstehen. Wir machen eine Aussage über Yukari-san, also ist sie das Thema des Satzes, Bier ist ein Objekt (Ich bin kein Biertrinker, aber „Bier ist ein Objekt“ klingt doch irgendwie falsch…) und sie trinkt es. Thema/Subjekt – Objekt – Prädikat, was für ein wunderschöner japanischer Satz mit korrekter Satzreihenfolge. Dafür sollte ich nen Orden bekommen.

Gemeinerweise gibt es aber in der gemeinen japanischen Sprache ein gemeines Satzkonstrukt, das die Bedeutung umkrempelt.

Satz <2>:
ゆかりさんがビールは飲む。
Yukari-san ga biiru wa nomu.
Yukari-san trinkt Bier.

Und bevor die ersten wieder zu schreien beginnen: „Mensch, hassu gar kaine Ahnung von Japanisch oda was ey? Die doitsche Übasetzung is doch genau dieselbe wie vorhea, ey!“
Halt’s Maul und hör zu.

 

Die deutsche Übersetzung ist deswegen gleich, weil – wie oben schon erwähnt – es in der deutschen Sprache keine Möglichkeit gibt, den Satz so zu markieren, wie er im Japanischen gemeint ist. In Satz <1> reden wir von Yukari-san, in Satz <2> von Bier. Je nach der Stellung des wa ist also ein anderer Teil des Satzes das eigentliche Thema. Satz <1> könnte also ein Fragesatz wie „Was trinkt Yukari-san?“ vorgehen, Satz <2> eher so etwas wie „Wer trinkt Bier?“. Es geht also rein darum, über was gesprochen wird. Dabei müssen gar nicht immer Fragesätze davorstehen.

Übrigens können wir bei Satz <2> nicht sagen „Yukari-san wo biiru wa nomu„, sonst könnten wir alle in Sowjetrussland landen. („Yukari-san wird vom Bier getrunken“). Sehr wohl funktionieren würde „Yukari-san wa biiru wo nomu„, aber dann wäre nicht eindeutig ersichtlich, dass wir speziell Yukari-san meinen, die Bier trinkt, und das ist bei einem identifizierenden Namen wie Yukari-san ziemlich sinnlos. Es wäre zwar ein grammatikalisch korrekter Satz, aber er würde etwa dieselbe Aussagekraft wie „Ich Baum Kartoffel fliegen groß Früchtekuchen“ haben.

 

Die gesprochene deutsche Sprache hat zum Glück eine Art Indikator, wann man wa und wann man ga sagen sollte. Sprecht einfach mal laut und deutlich den Satz „Yukari-san trinkt Bier“ aus. Normalerweise ist da das „Yukari-san“ etwas höher in der Tonlage, welche dann gegen Ende des Satzes langsam tiefer wird. Das ist die normale Aussprache, wenn man eine Satzaussage tätigen will.
Jetzt denkt euch aber einfach mal die Frage „Wer trinkt Bier?“ davor und versucht den obigen Satz nochmal so zu sagen, sodass er eine Antwort auf die Frage darstellt.

Bemerkt? Die Lautstärke und besonders die Intonation erhöhen sich beim Wort „Yukari-san“ gewaltig, denn immerhin wollen wir den Fragensteller darauf aufmerksam machen, dass eben Yukari-san Bier trinkt und nicht etwa Peter oder Oswald-Dietmar. Das zeigt uns, dass hinter „Yukari-san“ ein ga hin muss, sonst könnte jemand die Antwort falsch verstehen. Dasselbe Phänomen lässt sich auch bei der Frage „Was trinkt Yukari-san?“ feststellen. Dabei fällt die Intonation auf „Bier“, weil wir ja klar machen müssen, dass sie Bier trinkt und nichts Anderes. Oh ja, das Wunder der deutschen Sprache!

Manchmal funktioniert es auch, wenn wir im Deutschen für wa ein „ein(er/es)“ und für ga ein „der/die/das“ hinsetzen. So wird klar, dass man bei wa immer eine Allgemeinheit und bei ga immer etwas Spezielles meint. Dabei wird aber auch Folgendes bewusst: Wa markiert immer eine alte Information. Wir wissen bereits, dass es bei „Wer trinkt Bier?“ um Bier geht, also markieren wir in „Yukari-san trinkt Bier“ Bier mit einem wa. Dagegen markiert ga eine neue Information, also etwas, das im Gespräch erst neu hinzukommt. Bei „Wer trinkt Bier?“ wissen wir nicht, wer das Gesöff runterschluckt, also wäre diese Person (also Yukari-san) im Antwortsatz „Yukari-san trinkt Bier“ eine neue Information. Darum wird Yukari-san mit ga markiert.

 

Der Unterschied von wa und ga ist wirklich schwer zu verstehen und noch schwerer zu erklären. Ich ertappe mich oft selbst dabei, mich zu fragen, warum zum Teufel ich da gerade wa verwendet habe und nicht ga oder umgekehrt. Man hat es irgendwann im Sprachgefühl und schert sich keinen Dreck mehr um solche Regeln wie „alte und neue Information“ und den Kram.


Hm, ach was, mir fällt kein guter Abschluss des Kapitels ein. Viel Spaß beim Lernen. o/

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Gepostet von am 18.03.2012 | 17 Kommentare

 

Und ich sah schon viele Einkäufe in meinem Leben.

 

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Gepostet von am 12.03.2012 | 4 Kommentare