Dracis Gamescom-tagebuch 2013 – Tag 1 – Den Füßen geht es noch gut

Mein Morgen am Mittwoch ging gleich aufregend los. Ich durfte Lords of the Fallen anspielen. Super, ein Soulslike am frühen morgen. Also einen Kaffee mehr zum Frühstück und los geht’s. Ich beginne ganz klassisch mit der Charakterauswahl. Dankenswerter Weise wird mir verraten, mit welchem Charakter der Einstieg am einfachsten ist. Ich schnappe mir also einen Warwolf und los geht’s. In voller Rüstung und mit einer Laterne in der Hand stehe ich dann im ersten Gebiet, wie ich später lerne ist das nicht irgendeine Laterne. Sie gestattet einen Blick in die Geisterwelt „Umbral“ und nicht nur einen Blick – mit ihr kann sogar eine Riss geöffnet werden um vollständig in Umbral einzutauchen, um zu Beispiel Hindernisse zu überwinden und Geheimnisse zu entdecken, aber vorsicht, einfach zwischen den Welten hin und her hoppsen ist nicht. Es braucht einen bestimmten Checkpoint um wieder in das Reich der Lebenden zu kommen und zu lange möchte man in Umbral nicht bleiben, da die anwesenden Gegner mit der Zeit immer mehr auf mich aufmerksam werden und leider auch gefährlicher – WoW Spieler*innen könnten sich hier an den Schlund erinnert fühlen. Aber nicht nur zum Umschauen ist die Laterne gut, z.B. ist sie unerlässlich bei der Freilegung der Spielgeschichte, denn die lässt sich durch Fragmente erkunden, die in Umbral zu finden sind und kurze Sequenzen freischalten in denen Ereignisse aus der vergangenheit zu beobachten sind. Sie hilft auch im Kampf wenn man zum Beispiel Seelen aus den Gegnern zieht, damit sie mehr schaden erhalten. Die restliche Kampfsteuerung funktioniert in großen Teilen über die Schultertasten. Im ersten Moment erscheint mir das etwas ungewohnt, spielt sich aber erstaunlich intuitiv. Während ich so durch die Landschaft stapfe und Gegner zerhacke, fällt mir ein flatternder Schwarm auf und der ist da nicht zufällig, solche Mottenschwärme zeigen an, dass in Umbral etwas anschauenswertes ist. Ich habe es sogar tatsächlich bis zum ersten Boss geschafft und kann sagen, dass ich ihn besieht habe. Der Kampf ist eher darauf ausgelegt zu Blocken, da das aber noch nie meine Stärke in Spielen war, habe ich es mit Asuweichen ptobiert und trotz meines dicken Schwertes, ging das sogar ziemlich gut, was dafür sorgte, dass ich den Boiss tatsächlich geschafft habe. Ich glaube im allgemeinen nicht, dass ich dieses Spiel selbst privat spielen werde, bin aber durchaus positiv überrascht, wie angenehm es sich spielt und wie sehr ich gedanklich drin war. Das hat dann auch dazu geführt, dass ich fast zu spät zu meinem nächsten termin gekommen bin, weil ich länger spielen durcfte, als geplant und das leider nicht gemerkt habe. Für alle Fans von Darf Fantasy und Soulslike-Spielen würde ich definitiv eine dicke Empfehlung aussprechen. Falls ihr nochmal reinschauen wollt, habe ich natürlich den passenden Trailer für euch.

Danach wollte ich eigentlich etwas entspannteres und bin zu Square Enix rüber, um Foamstars zu testen. Ein Spiel über Seifenschaum, wie aufregend kann es schon werden, stimmt’s? Stimmt nicht! Ich komme an und darf mich direkt in ein Team einreihen. Ich wähle Pink. Was danach kommt erinnert schwer an Splatoon. Wir wählen eine/-n Charakter*in aus. Dann sollen wir unser Gegenerteam ordentlich einschäumen. Das ist weniger versaut, als es sich anhört. In einer Arena geht es zunächst darum sich möglichst viel Raum zu verschaffen, indem der Boden mit verschiedenen „Waffen“ eingeschäumt wird. Dabei hat jede/-r Charakter*in seine/ihre eigene Klasse mi spezieller Ausrüstung und Spezialisierungen. Es ist von Vorteil die eigene Farbe den eigenen Schaum möglichst großflächig zu verteilen, denn er sorgt für schnellere Fortbewegung, da man darauf surfen kann. Ist die Arena ausreichend mit Seifenblubber der eigenen Farbe bedeckt, kümmern wir uns um die Gegner*innen: Die wollen…oder wollen eher nicht…von uns kräftig eingeseift werden, ist dieser Vorgang soweit vorangeschritten, dass sich der/die Ärmste nur noch als Schaumkugel fortbewegen kann, rammen wir ihn oder sie und erreichen auf diese Art einen „kill“. Nach einer festgelegten Anzahl zugrunde geseifter Gegenspieler*innen wird der/die am wenigsten geseifte zum Star ernannt. Hat man den Star des Gegnerteams erledigt, winken Ruhm und Ehre in Form des Sieges. Das ganze macht auf jeden Fall Spaß und hat das Zeug zu einem gelungenen Partyspiel…wenn euch nicht allzu viel an euren Freundschaften liegt. Es wird auch einen Singleplayermodus geben aber darüber wurde uns noch nichts verraten.

Nach ein wenig Pause war ich dann wieder bei Square Enix und konnte Dragon Quest, the Adventure of Dai anspielen. Das ist die spielbare Variante eines Animes/Mangas aus den späten 80ern bzw frühen 90er Jahren. Witziger Weise basiert der Manga auf dem Dragonquest-Spiel von 1986. Fans der Serie wird freuen, dass die Originalstimmen des Animes auch im Spiel zu hören sein werden. Während der Anspielsession konnten wir 2 Spielepisoden und den Tempel der Erinnerungen ausprobieren. Die Story verläuft nicht durchgehend, wie bei den meisten RPGs, sondern ist in Episoden unterteilt, die von der Weltkarte aus angesteuert und bei Bedarf auch wiederholt werden können. Im Tempel der Erinnerungen schlägt man sich durch mehrere Ebenen mit stärker werdenden Gegner*innen um Erfahrung und Bunderinnerungen zu sammeln, diese bilden zum einen Szenen aus der Serie nach und zum anderen schaltet ihr damit neue Fähigkeiten frei bzw verbessert diese. So könnt ihr euch zwischen den Episoden immer für die nächste Runde rüsten denn das Action-Kampsystem fühlt sich bei den aufkommenden Gegnerhorden manchmal fast wie ein Mosou-Spiel an – das sind die Spiele, in denen ihr euch durch immer größer werdende Gegnergruppen prügelt wie z.B. Dynasty Warriors. Ihr könnt in den Kämpfen zwischen Dai, Popp und Maam wechseln und solltet sie daher alle 3 immer im Blick behalten. Dai fungiert hier hauptsächlich als Nahkämpfer mit dickem Schwert, Popp bleibt als Magier lieber auf Abstand und Maam kann mit einem Gewehr schaden austeilen und als Heilerin eingesetzt werden. Infinity Strash: DRAGON QUEST The Adventure of Dai erscheint am 28. September 2023 weltweit für PS4, PS5, Xbox Series, Nintendo Switch und PCs. Ich bin mir sicher, Fans sind schon ganz heiß auf das Spiel.

Später ging es weiter zu IllFonic, wo ich mir Ghostbusters – Spirits Unleashed ansehen konnte, das dieses Jahr für die Nintendo Switch erscheint. Daher lag der Fokus hier auch darauf, das Spiel auf der Switch zu spielen um zu sehen, wie es sich anfühlt. Da muss ich sagen, das Team hat ganze Arbeit geleistet. Wir haben ruckelfrei ein paar Runden im Coop-Modus gegen ein paar Geister gekämpft. Hierbei wird der Geist erst geschwächt und dann mit der bekannten Falle eingesammelt. Eine gute Nachricht ist, dass der Titel über ein nahtloses Crossplay verfügt, also könnt ihr gemütlich mit der Switch auf der Couch liegen und mit euren Freund*innen von allen anderen Systemen zusammen spielen. Vom Gemütlichkeitsfaktor her, kann ich das sehr empfehlen, denn durch die smoothe Steuerung auf der Switch, muss man keine Abstriche machen, während die Entspannung auf jeden Fall gewinnt.

Zum Schluss gab es – was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste – den besten Termin des Tages. Ich war bei Critical Reflex, einem noch relativ kleinen Indiepublisher mit ganz zauberhaften Spielen. Teilweise ging es im Gespräch ein bisschen durcheinander, ich versuche das Ganze für euch mal ein bisschen zu sortieren. Fangen wir an mit Altered Alma, ein Metroidvania, das in Neo-Barcelona spielt, ist mal was anderes, das fünzigste Neu-Tokio oder New New New New….York. Es gibt viele Details aus der spanischen Kunst und Kultur, die in die Story und das Design des Spiels eingebunden wurden. Das Spiel möchte unter Anderem durch seinen Artstyle punkten und ich denke, das schafft es – ihr könnt es im Trailer selbst beurteilen. Was ich euch sagen kann, ist dass mich auch die Story und das Spielgefühl vom ersten Moment an gefesselt hat. Ich starte als Jackelyne mit meiner kleinen (mehr oder weniger) hilfreichen Roboterfreundin die immer einen Ratschlag parat hat. Ich habe gerade eine Elitetruppe verlassen und bin auf der Flucht in ein neues Leben, was nicht bei allen NPCs gut ankommt, mit denen ich rede. Springend und schießend bahne ich mir meinen Weg durch das erste Level. Ich konnte mit einem Controller zocken, da das Spiel vollständige Geräteunterstützung für ein Gamepad hat. Als konsolenafffine Spielerin kommt mir das sehr entgegen. Im Laufe der Zeit lernt Jackelyne weitere Charaktere kennen und baut ihr Team aus. Auch können sich Teammitglieder jeden Geschlechts durchaus näher kommen, denn auch eine Dating-Sim ist eingebaut. So weit konnte ich leider nicht testen aber ich habe Altered Alma schon auf meiner Wunschliste und empfehle euch das gleiche.

Und wo wir gerad bei tollen Artstyles sind: Kommen wir zu Rose & Locket. Ein Handgezeichneter Platformer von Whistling Wizard. Rose möchte eigentlich ihren Ruhestand vom Gesetzlosenleben genießen, doch das wird schwierig, als die Seele ihrer Tochter abhandenkommt und Rose sich in den Unterwest begeben muss, um sie zu retten. Mit der Zeit holt sie sich ihre Fähigkeiten als Revolverheldin zurück und schießt sich den Weg durch Gegner durch (Alp-) traumhafte Landschaften. Das Spiel ist einigermaßen knackig, ich zumindest hatte an der ein oder anderen Stelle Schwierigkeiten weiterzukommen. Also auch wenn Herausforderungen mögt, seit ihr im Unterwest richtig.

Danach wurde es ein bisschen verrückt denn ich sterbe. Also der Protagonist von Freaked Fleapit ist tot und seine Seele im Fegefeuer gefangen. Das ist aber nicht so schlimm erklären und gleich mehrere Damen, denen wir begegnen. Aber sind die nicht auch schon tot? Macht nichts, sagen sie. So richtig zufrieden ist unser Protagonist mit seinem Zustand seiner Seele trotzdem nicht und zum Glück hat die Sensenfrau persönlich einen Lösungsvorschlag. So geht die wilde Reise los, in einem Rythm-Dungeoncrawler durch die 9 Kreise der Hölle. Ganz nebenbei können wir auch noch mit anderen…Seelen anbändeln. Herausstechend sind hier vor allem die Charaktere mit denen wir es zu tun bekommen. Eine der Damen ist flippiger, als die andere und ich habe mehr als einmal sehr gelacht, während ich mir die vollvertonten Dialoge angesehen habe. Bisher sind Rythm-spiele nicht so ganz mein Ding gewesen aber allein für die großartigen Gespräche, würe ich es mal probieren, denn das Spiel ist definitv genau so abgedreht, wie der Trailer vermuten lässt.

Als letztes folgte noch Outcast Tales. Ein Wild West Roguelite mit rundenbasierten Kämpfen. Ihr könnt euch einen oder alle drei Charaktere eurer Gruppe selbst erstellen. Dabei sieht die Charaktererstellung aus, wie in einem Pen and Paper Rollenspiel. Ihr könnt alle Möglichen Kombinationen ausprobieren. Im Laufe des Spiels können eure Gruppenmitglieder freundschaftliche oder weniger freundschaftliche Beziehungen zueinander aufbauen. Auch dieses Spiel punktet stark mit witzigen Texten – „Ihr habt von einem Schatz gehört, der in der Wüste liegt und der große Reichtümer verspricht. Das war’s, das ist eure Motivation“. Viel konnte ich nicht testen, weil die Zeit knapp wurde, allerdings werde ich mir das Spiel später noch genauer anschauen.

Puh, das war es erstmal mit dem ersten Tag, jetzt geht es noch gemütlich essen und morgen warten schon die nächsten neuen Titel auf mich.

Autor:
Datum: 31.08.2023
Kategorien: Blog, gamescom, Gaming-News

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