… oder: Unsinnige Dinge, die naich unter der Dusche, beim Kacken oder beim Tetrahydrocannabinol-Konsum einfallen, Teil 9001.
Morgens, halb 10 bei Studio Gainax:
Yamaga: „Hey, Anno, du hast doch sicher wieder eine Idee für ei… Oh, stimmt ja… Aber Hiroyuki, was ist mit deinem neuen Pro… Ach ja… Und Sushio… Verdammt noch mal!“
Morgens, halb 10 bei Studio GONZO:
Random-Mitarbeiter: „Regisseur Takamura, wir haben ein Problem.“
Takamura: „Probleme? So was gibt es nicht, wir haben Geld!“
Random-Mitarbeiter: „Aber das ist genau das Problem. Wir haben nach zwei Folgen einer Serie, die über zwei Seasons geht, bereits mehr als die Hälfte unseres Budgets verbuttert.“
Takamura: „Dann müssen wir wohl wieder wie üblich mit Plan B fortfahren. Teilt euch das übrige Geld für weitere zehn Folgen auf, den Rest müssen wir nach Korea schicken.“
Random-Mitarbeiter: „Sie sind ein Genie.“
Morgens, halb 10 bei Studio SHAFT:
Random-Mitarbeiter: „Herr Shinbou, unsere Demo-Lizenzen für Microsoft PowerPoint 2010 sind abgelaufen.“
Shinbou: „Okay, dann produzieren wir eben mal wieder ’ne Staffel Zetsubou Sensei oder Hidamari Sketch, dann können wir uns die Lizenzen auch mal legal besorgen.“
Random-Mitarbeiter: „Aber Herr Shinbou, unsere Pilze sind doch auch nicht unbedingt legal.“
Shinbou: „Ich hab keine Ahnung, wovon du redest!!! Da, spiel wieder Bürodrehstuhl-Scooter oder schau dir lustige Katzenvideos an, den Rest erledige schon ich!!!“
Morgens, halb 10 bei Silver Link:
Random-Mitarbeiter: „Herr Oonuma, unsere Demo-Lizenzen für Microsoft PowerPoint 2010 sind abgelaufen.“
Oonuma: „Wie oft soll ich euch noch sagen, dass wir nicht absolut alles von Shaft kopieren sollen?“
Random-Mitarbeiter: „Vielleicht sollten wir ja allgemein mal einen eigenen Animationsstil entwi-“
Oonuma: „Sie sind gefeuert.“
Morgens, halb 10 bei Kyoto Animation:
Random-Mitarbeiter: „Herr Hatta, ich habe eine tolle Idee für eine neue Adapti-“
Hatta: „Wunderbare Idee, aber die Charaktere müssen generischer sein, alle wie 10 Jahre aussehen und der Humor wird vollkommen gestrichen.“
Random-Mitarbeiter: „Und wenn wir die Handlung auch streichen und sie nur süße Dinge tun lassen?“
Hatta: „Hiermit haben Sie sich eine Gehaltserhöhung verdient.“
Morgens, halb 10 bei TMS Entertainment:
Random-Mitarbeiter 1: „KAAAANEDAAAAAA!“
Random-Mitarbeiter 2: „TETSUOOOOOO!“
Random-Mitarbeiter 1: „KANEDAAAAAAAAAAAA!!!!!!“
Random-Mitarbeiter 2: „TETSUOOOOOOOOOOO!!!!!!“
Random-Mitarbeiter 1: „KANEDAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“
Random-Mitarbeiter 2: „TETSUOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“
Morgens, halb 10 bei Studio Madhouse:
Maruta: „Okay, Jungs und Mädels, wir brauchen eine innovative Idee für einen neuen Kassenschlager.“
Random-Mitarbeiter 1: „Ein armer, aber intelligenter Kerl mit einem Berg Schulden muss sich auf einem geheimen Schiff unter Zeitdruck mit einem Glücksspiel gegen andere behaupten, um seine Schulden loszuwerden!“
Random-Mitarbeiter 2: „In einer fernen Welt können Erinnerungen aus Lebewesen extrahiert und als Ware verkauft werden! Der Protagonist zeigt dabei in seinem Abenteuer die Missstände dieser Dystopie auf!“
Iso Mitsuo: „In naher Zukunft ist ein Großteil der Welt ständig mit einem großen Computernetzwerk verbunden, mit dem die Menschen aktiv interagieren können und dabei entdecken, welche Vorteile, aber auch Schattenseiten diese Entwicklung mit sich bringt!“
Maruta: „Habt ihr mir eigentlich zugehört? Solche brillianten Ideen verkaufen sich doch nicht.“
Random-Mitarbeiter 3: „Zombies, Brüste, Blut! Und Höschen, ganz viele Höschen!“
Maruta: „Genial.
Morgens, halb 10 bei Studio DEEN:
Random-Mitarbeiter: „Ich hab eine tolle Idee für einen neuen Anime, wo ist unser guter Regisseur?“
Der Rest der Belegschaft verfällt in schallendes Gelächter.
Morgens, halb 10 bei J.C.Staff:
Random-Mitarbeiter: „Ich hab eine tolle Idee für einen neuen Anime, wo ist unser guter Animationsregisseur?“
Der Rest der Belegschaft verfällt in schallendes Gelächter.
Morgens, halb 10 bei Studio Sunrise:
Sekita: „MEER CGI.“
Random-Mitarbeiter: „Entschuldigen Sie, wie wa-“
Sekita: „MEER CGI.“
Random-Mitarbeiter: „Aber Herr Regisseur, das beantwortet doch gar nicht meine Fra-“
Sekita: „MEER CGI.“
Random-Mitarbeiter: „Aua! Herr Regisseur, wieso haben Sie mich gebi… MEER CGI.“
Morgens, halb 10 bei Studio Ordet:
Yamamoto: „MUSSANIMEINDUSTRIERETTENHERPDERPICHWERDEESEUCHALLENZEIGENHURF“
Gepostet von naich am 19.10.2012 | 25 Kommentare
Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte
Kapitel 35-
Transkri-Wer?
Schreiben wir doch wieder mal irgendwas über das japanische Schriftsystem, oder besser: etwas über die Umschrift des Schriftsystems.
Als Käpt’n Perry 1853 mit seinen drei Schwarzen Schiffen in Japan eintraf und den Einwohnern die Frauen und Edelmetalle rauben wollte, kamen die Japaner zum ersten Mal mit dem lateinischen Alphabet in Berührung. Sie hatten zuvor nur ihre drei bösen Zeichensätze – die beiden Kana-Alphabete und die von den Chinesen geklauten Kanji. 1885 kam dann ein braver amerikanischer Missionar namens James Curtis Hepburn nach Japan und entwickelte gemeinsam mit einigen anderen klugen Leuten ein japanisch-englisches Wörterbuch. Da aber die meisten Amerikaner damals (und heute eigentlich auch noch nicht) keine Kana und Kanji lesen konnten, erfand der gute Hepburn ein System, mit dem man japanische Kana in westlicher lateinischer Schrift darstellen konnten – das Hepburn-System.
Es ist also das traditionelle japanische Transkriptionssystem.
In Hepburn ist es möglich, manche Vokale, die hintereinander vorkommen, zu einem Zeichen zusammenzufassen. Dazu verwendet man ein unheimlich kompliziertes und verschnörkeltes Zeichen – einen Strich (das sog. Makron).
Original | Alternative |
OO | Ō |
OU | Ō |
UU | Ū |
AA | Ā |
Ā kommt allerdings sehr selten bis gar nicht vor. Diese Alternativschreibungen sind kein Muss, es ist Geschmackssache, welche Variante man benutzt. Ich bevorzuge die Originalschreibung, weil es dann keine Verwechslungen zwischen OO und OU geben kann. Oh, und diese Regeln gelten übrigens auch für Katakana, aber da wird man wohl eher auf einen Vokal mit einem Chouon treffen als auf einen Doppelvokal. Zusätzlich kann man bei Katakana auch Ē oder Ī benutzen, aber das tut fast niemand und kommt auch extrem selten vor.
Kommen wir zum kleinen TSU. Wie wir wissen, verdoppelt ein kleines TSU den nächsten Konsonanten (bzw. gibt eine Sprechpause vor), aber unser lieber Hepburn war leider nicht so schlau wie angenommen und hat nicht spezifiziert, wie es in Kombination mit CHI in lateinische Buchstaben umzuschreiben ist. Deswegen existieren zwei Varianten:
1) Die alte Variante: Wir orientieren uns an der englischen Phonologie und schreiben „TCHI„.
2) Die neue Variante: Wir ignorieren die englische Aussprache und sagen einheitlich, dass ein kleines TSU alle nachfolgenden Konsonanten verdoppelt. Heraus kommt „CCHI„.
Deswegen ist sowohl „etchi“ als auch „ecchi“ erlaubt, aber die erste Variante ist nicht mehr wirklich gängig.
ĀĀĀAAAaaaaber es gibt noch etwas viel Schlimmeres als das, und zwar die Kombination OU. Hier hat Hepburn zwar gesagt, dass OU oder Ō die richtige Transkription wäre, aber das hat viele Übersetzer nicht davon abgehalten, daraus ein OH oder – noch schlimmer – ein HO zu machen (zB bei Azumanga Daioh und bei Tenjho Tenge). Diese Schreibung ist absolut grausam und außerdem schrecklich veraltet, also bitte: Schreibt OU oder Ō!
Zum Abschluss von Hepburn noch das berühmte MP/NP-Dilemma. Was ist richtig, Senpai oder Sempai? Die Antwort lautet: Beides. Spricht man dieses Wort aus, stellen sich die Lippen noch vor dem P in die richtige Position, um diesen Laut auszusprechen, und das ist zufälligerweise dieselbe Stellung, die ein M benötigt. Sempai orientiert sich also rein an der Aussprache, während Senpai eine direkte Transkription der Zeichen bevorzugt. Ich halte nicht viel von der MP-Schreibung, aber das ist Geschmackssache. Diese Schreibung kommt ohnehin langsam aus der Mode.
Wir befinden uns im Jahre 2012 nach Christus, und die ganze Welt benutzt Hepburn als japanisches Transkriptionssystem. Die ganze Welt? Nein! Ein von unbeugsamen Transkriptionen bevölkerter Teil der Welt hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Dennoch ist das Leben nicht leicht für die Verfechter der Nicht-Hepburn-Umschriften, die ihre Transkriptionen Nippon, Kunrei und JSL bis zum Schluss verteidigen…
- Das Nippon-System ist eine etwas abgeänderte Version des Hepburn-Systems. Es wurde von einem japanischen Naturwissenschaftler entwickelt, der dachte, das Hepburn-System habe irgendwelche argen Schwächen, die man beseitigen müsse, aber wer weiß, ob er einfach nur zu viel Freizeit hatte.
Außer ein paar Schreibweisen hat sich nichts geändert, mit Ausnahme der Makron-Schreibung, denn im Gegensatz zu Hepburn wird beim Nippon-System jeder doppelt vorkommende Vokal mit Makron geschrieben.
- 1937 hat sich die japanische Regierung gedacht: „Ach, was soll’s, wir haben zwar schon zwei tolle Transkriptionssysteme, aber wir brauchen natürlich noch ein drittes, damit wir die Ausländer richtig fies abschrecken können!“ Und so entstand das Kunrei-System, welches auf dem Nippon-System basiert. Kunrei ist zwar standardisiert und ist Japans offizielles Transkriptionssystem, aber in der Praxis verwendet trotzdem fast jeder Nicht-Japaner Hepburn.
Fairerweise muss man aber sagen, dass Kunrei zumindest den Vorteil hat, dass es statt eines Makrons ein Zirkumflex (das Häuschen-Zeichen ^) benutzt, sodass es auf einer westlichen Tastatur leicht eingegeben werden kann und man nicht immer in der Windows-Zeichentabelle oder auf Wikipedia copypasta’n muss.
Okay, bereit für euren schlimmsten Alptraum? Es gibt nämlich noch etwas Böseres als Kunrei, und das nennt sich JSL. Es basiert auf Kunrei, ist also die Modifikation einer Modifikation einer Modifikation eines Transkriptionssystems. Was zum Fick. (Hurra für Blocksatz!)
Entwickelt wurde es von einer amerikanischen Linguistikerin, die ein lehrreiches Buch über die japanische Sprache schrieb (oder zumindest wollte sie es lehrreich schreiben), und dafür brauchte sie ein System, das die Tonhöhe eines japanischen Zeichens anzeigt. Ja, richtig gelesen, die verdammte Tonhöhe. Neben dem Zirkumflex, der das Makron ersetzt, gibt es noch den Akut (´) und den Gravis (`). Ich erspare euch die genaue Bedeutung dieser Zeichen. Wenn jemand genaueres wissen will, soll er sich den doch recht informativen (ja, ernst gemeint!) deutschen Wikipedia-Artikel zu JSL durchlesen.
Hier die grundsätzlichen Abweichungen der drei alternativen Transkriptionssystemen im Vergleich zu Hepburn:
Und gaaaaanz zum Schluss noch eine letzte kleine Information, weil ich ständig danach gefragt werde: Wörter wie „Tokyo“ und „Osaka“ darf ich deswegen so schreiben (obwohl man eigentlich „Toukyou“ und „Oosaka“ schreiben müsste), weil es Eigennamen sind und der Duden es so vorgibt. Auch „Tokio“ ist eine legitime Schreibung.
Viel Text, wenig Kurioses, damit mache ich mir Fans!
Gepostet von naich am 14.10.2012 | 14 Kommentare
Teil 2 des Geburtstagsreleases, yay!
Weil ich gerade dazu gezwungen werde, irgendeinen Releasetext zu schreiben, obwohl ich gerade 11 Stunden Busfahrt hinter mir hab, werde ich mich kurz halten.
Animefilm „Hells“ Release Studio Madhouse 2 Stunden Deine Mutter heißt Hans und hat den dicksten Bagger am Bau Viel Spaß
21:44 – Gebbi: kannst ja dazuschreiben, für ne 720p war ich zu faul :V
Für 720p war Gebbi zu faul.
21:59 – Gebbi: ach ja, du musst noch in die news schreiben, dass wir 5 typer an dem projekt verpulvert haben :V
Wir haben 5 Typer an dem Projekt verpulvert.
22:11 – Gebbi: ach ja, schreib noch mit in die news, dass du ein megahurrenson bisd
Ich bin ein Megahurrenso- wait what
Leckere Muffins © Sola und seine Freundin. Wer braucht schon Freundinnen, wenn er eine Waifu und /c/ hat?!?!?! :<
Gepostet von naich am 12.10.2012 | 19 Kommentare
Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte
Kapitel 34-
Oh ehrenwerter Herr Professor Doktor Samurai!
Diesmal, mein lieber Japanisch-Lernender, geht es um japanische Anredesuffixe. Es sind Suffixe, weil sie, im Gegensatz zur deutschen Sprache, immer an das Ende des Namens kommen. Weil es für Japaner viel zu wenige und zu unkomplizierte Anreden gibt (obwohl wir Mitteleuropäer eigentlich eh mit verflucht vielen Anreden… äh, verflucht sind), erfanden sie bei einer beschwingten Saufnacht etwa zwei Millionen Anredeformen, von denen heute noch einige wichtig sind und im Alltag gebraucht werden. Japanisch ist doch eine tolle Sprache!
-san さん
Entspricht in vielen Fällen dem deutschen Herr/Frau, allerdings nicht immer. Höfliche Japaner reden auch ihre besten Freunde mit -san an. Grundsätzlich ist es eine neutrale Anrede, die bei fremden Personen höflich rüberkommt, aber auch unter Bekannten genutzt wird.
-kun くん
-kun ist was für kleine Jungs. Ernsthaft, -kun wird für männliche Kinder und Jugendliche benutzt, und grundsätzlich darf jeder diese Bezeichnung benutzen – außer anderen Jungs, denn sich untereinander mit -kun anzusprechen ist total uncoll. Außerdem werden in Firmen und Betrieben die Neuzugänge mit wenig Erfahrung oft mit -kun angesprochen, allerdings gilt das hier auch für Mädchen.
-chan ちゃん
Diese Anrede ist eine allgemeine Verniedlichung von Dingen und Personen, ähnlich dem deutschen -lein oder -chen. Üblicherweise werden weibliche Kinder und Jugendliche so angesprochen, aber auch männliche Kleinkinder werden manchmal -chan genannt. Es ist auch möglich, dass man männliche Kinder und Jugendliche mit -chan anspricht, aber dann hat man entweder ein sehr inniges Verhältnis mit ihnen oder man hat sich diesen Kurs nicht durchgelesen und versteht den Unterschied nicht.
-sama 様
-sama wird wie -san benutzt, allerdings mit dem Unterschied, dass -sama schon sehr höflich ist. Wenn man selbst einen niedrigen gesellschaftlichen Status besitzt (zB ein normaler Depp vom Dienst ist) und man mit einer viel höher gestellten Person sprechen will (zB Geschäftsführer einer großen Firma), spricht man ihn mit -sama an. Außerdem sind in Japan die Kunden wirklich noch König, denn auch als Kunde in einem Geschäft wird man überall mit -sama angesprochen (o-kyaku-sama – Werter Kunde).
-sensei 先生
Wir wir aus japanischen Samuraifilmen kennen, bezeichnet -sensei einen Meister. Und zwar Meister in so ziemlich jedem Gebiet, solange es entweder im Kampfsport ist oder man jahrelang zur Schule gegangen ist. Egal ob Lehrer, Arzt oder Politiker, jede gebildete Person ist ein -sensei. (Vorsicht, damit sind nicht echte Professoren gemeint, das wäre dann ein 教授 (kyouju)) . Außerdem darf -sensei auch alleine stehen (Sensei), genauso wie im Deutschen.
-senpai / -sempai 先輩
(-senpai und -sempai sind dasselbe, nur ist die Schreibweise von der Art der Transkription abhängig.)
Mit -senpai bzw. -sempai werden Leute angesprochen, die schon länger als man selbst in einem Betrieb, in einer Schule oder in einem Verein sind. In der Schule sind das dann Mitschüler, die in eine höhere Schulstufe gehen. Genau wie -sensei kann es auch alleine stehen.
-hakase 博士
Ein Hakase ist jemand, der sich tatsächlich hart einen Doktortitel erarbeitet hat. Wie Sensei und Senpai kann es auch alleine stehen.
(Scroll ruhig weiter, hier gibt’s nirgendwo eine Guttenberg-Anspielung.)
-dono 殿
-dono ist heute nur noch höchstens beim Militär gebräuchlich, aber früher hat man damit auch Fürsten (daimyou) und allgemein Höhergestellte geehrt. Höflichkeitstechnisch steht es also ziemlich weit oben.
-shachou 社長 / -kachou 課長 /-buchou 部長 /-gichou 議長
-shachou ist der Präsident einer Firma, -kachou ist ein Sektionsleiter, -buchou ist ein Abteilungsleiter und ein -gichou ist ein Vorsitzender. Alle vier Anreden können wieder alleine stehen.
<keine Anrede> なし
Man kann natürlich auch überhaupt nur den Namen nennen und keine Anredeform benutzen, aber das ist ziemlich unhöflich gegenüber einer fremden Person. Freunde und Verwandte kann man aber ohne Weiteres auch so anreden, Verwandte dabei meistens mit dem Vornamen, und Freunde je nach „Freundschaftsgrad“ mit dem Nachnamen oder dem Vornamen.
So, das war noch der normale Teil, jetzt folgen ein paar unkonventionellere Anreden, die ich zusammengekratzt habe.
-tan たん
Japanische Kleinkinder haben oft Probleme mit dem „ch“ (also auf Deutsch „tsch“)-Laut, und degenerieren dieses arme Geräusch in ein „t“. Es hat also dieselbe Bedeutung wie -chan, nur dass es von einem Kleinkind ausgesprochen wurde.
-hime 姫
Echte Prinzessinnen werden mit -hime angesprochen, auch heute noch. Manchmal verwenden Männer auch -hime für einen dummen Anmachspruch. Meistens haben sie dabei keinen Erfolg.
-chi ち / -cchi /- tchi っち
(Ob -cchi oder -tchi hängt von der Art der Transkription ab.)
Ist ebenso wie -chan eine informelle Anrede für Mädchen und junge Frauen (und selten Männer). Mehr gibt’s dazu nicht zu sagen.
-chin ちん
Siehe -chi. Meine Erklärungen werden irgendwie immer kürzer.
-tama たま
Anscheinend haben japanische Kleinkinder auch Probleme mit dem „s“-Laut, denn -tama soll eigentlich -sama heißen und hat daher dieselbe Bedeutung.
-chama ちゃま
Mischung aus -chan und -sama. Ist oft schelmisch gemeint und soll wohl niedlich klingen, aber eigentlich klingt das doch bloß dämlich.
-bushi 武士
Loyale und ehrenwerte Samurai und Krieger haben sich die Anrede -bushi verdient. Da es heute keine altertümlichen Krieger und kaum mehr Samurai gibt, wird diese Anrede auch nicht mehr wirklich verwendet.
-yan やん
So wie –san, nur Kansai-Dialekt. Langweilige Erklärung ist langweilig.
-han はん
So wie -san, nur Kansai-Dialekt, oder genauer: Kyouto-Dialekt.
Ich hab mal wieder bestimmt welche vergessen, aber die Kommentarsektion ist ja nicht ohne Grund da~
Gepostet von naich am 07.10.2012 | 11 Kommentare
Hm, ich soll die News anstelle von mia schreiben? Okay, dann gibt’s eben von mir eine mia-News.
Tada.
Hier das neue Projekt.
Endlich.
Gemacht von Production I.G (Guilty Crown, Usagi Drop, Rinne no Lagrange).
Anime heißt „Kuroko no Basket“ und handelt von Basketball in einer Schulmannschaft.
Mangavorlage, der Anime geht aber über zwei Seasons.
Eine tolle erste Folge wünsche ich euch. Viel Spaß.
P.S.: Wer die versteckte Nachricht in dieser News sieht, kriegt ’nen Keks.
Gepostet von naich am 05.10.2012 | 68 Kommentare
Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte
Kapitel 33-
Nur das?
Wir haben in unserer Sprache relativ viele Synonyme für das Wort „nur“. „Bloß“, „lediglich“, „ausschließlich“… Äh, ja, gibt bestimmt noch sehr viele andere Beispiele. Hinterfragt nicht mein Wissen über die deutsche Sprache!!!
Jedenfalls haben die Japaner bei der Erfindung ihrer Sprache einige Spione nach Mitteleuropa geschickt, um unsere Technologien zu klauen, darunter auch die hochmoderne Wissenschaft des „Nur“-sagens. Sie haben bemerkt, wie wichtig dieses Wort ist, und für all unsere Synonyme für dieses Wort ein japanisches Äquivalent zusammengescrabblet! Und dann kam ein riesiges fliegendes Nilpferd und fraß alle auf, dann bin ich aufgewacht und das Bett war feucht.
Aber es stimmt, das es in Japan mehrere Worte für das deutsche „nur“ gibt, welche aber je nach Anwendungsgebiet variieren.
Da gibt es zum Beispiel das gute alte だけ (dake). Das entspricht so ziemlich unserem einfachen, deutschen „nur“.
Der Satz „私のこと好きになってください!“ wäre ein einfaches „Verliebe dich in mich!“ (netter Versuch), aber ein etwas romantischerer Anmachspruch wäre wohl „私のことだけ好きになってください!„, also „Verliebe dich nur in mich!“, auch wenn ich glaube, dass das auch nicht viel bringen wird.
Eine andere Form von „nur“ zeigt uns ばかり (bakari) und manchmal auch ばかし (bakashi), aber letzteres hört man nicht so oft. Es ist die Art von „nur“, mit der man nicht andere Gruppen ausgrenzt, sondern hervorhebt, dass eine spezielle Gruppe eben nicht aus der Aussage ausgegrenzt wurde. Verwirrt? Gut, ein Beispiel:
ドイツの駅はフランス人ばかりです。 – Auf deutschen Bahnhöfen laufen nur/lauter Franzosen herum.
Der Satz zeigt eine gewisse Subjektivität an. Natürlich gibt es auf deutschen Bahnhöfen auch andere Leute als Franzosen. Würde es aber tatsächlich ausschließlich französische Einwohner auf deutschen Bahnhöfen geben und aus irgendeinem Grund alle anderen Völker ausgestorben sein, wäre ein だけ passender.
ばかり hat aber noch eine andere Bedeutung, nämlich „gerade„. Das ist nicht das Gegenteil von „schief“, sondern das deutsche Äquivalent zum englischen „just„. „レベルアップしたばかりだ。“ würde zum Beispiel ein verwunderter Spieler eines Rollenspiels sagen, wenn er merkt, dass er nach zwei Gegnern schon wieder eine Stufe aufgestiegen ist. „Ich bin doch gerade erst ein Level aufgestiegen.“
Das Gegenteil von „nur“ ist „nur?“ – Zumindest, wenn man Japanern Glauben schenken will. „Nicht nur“ sagt man nämlich mit ばかりか (bakari ka).
Gebbiさんばかりか、miaさんも怠け者です。 – Nicht nur Gebbi, auch mia ist stinkefaul.
Eine Art von „nur“, die ich manchmal bei Personen höre, ist きり (kiri). Das ist allerdings ein Nomen und braucht daher entsprechende Partikel am Ende. (の bei Verbindung mit einem zweiten Nomen etc.) Abgesehen davon wird きり nicht so oft verwendet. Joa, mehr gibt’s dazu nicht zu sagen.
私は一人きりで遊ぶほうがいいです。 – Ich spiele lieber alleine. („nur ich alleine“)
のみ (nomi) ist eine besonders höfliche Art des „nur“. Äh, ja, das waren schon wieder alle Eigenschaften dieses Worts.
お茶のみ出します。 – Wir bieten nur Tee an.
Zum Schluss noch eine etwas ungewöhnlichere Art von „nur“, nämlich しか (shika). Hier muss das Verb in dem Satz verneint werden, sonst ergibt er grammatikalisch keinen Sinn. Man könnte das Wort vielleicht noch mit „außer“ übersetzen, dann wäre zumindest klar, warum das Verb verneint werden muss…
水しか飲めない。 – Ich kann nur Wasser trinken.
Jo, äh, Ende.
Gepostet von naich am 30.09.2012 | 18 Kommentare
Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte
Kapitel 32-
Gashunk
Wer kennt das nicht? Man sitzt gerade gemütlich beim Essen oder vorm PC und lacht über Katzenbilder und falsche englische Grammatik, und plötzlich stürmt aus heiterem Himmel ein verdammter Haifisch durch die Haustür!!!
Okay, der berühmte Ausschnitt aus dem Manga (und leider nicht aus der OVA) ist eher als Parodie zu sehen, aber es stimmt schon, dass das Japanische unglaublich viele Wörter für „Soundeffekte des Alltags“ hat. Während wir im Deutschen für jegliche Form von Klopfen einfach „bumm bumm“ oder „poch poch“ sagen, muss man im Japanischen das Material, die Klopf-Hand und den Typ des eigenen Lieblingspokemons berücksichtigen, um das richtige Wort auszuwählen. Okay, so schlimm ist es nicht, aber es wird schon unterschieden, ob man fest an die Tür klopft (don don) oder leicht (ton ton), oder man gerade noch so ein Klopfen an die Türe hören kann (kon).
Viele Worte sind aber zum Glück sofort verständlich. Ahaha, eeeee oder yahoo gibt es in so ziemlich jeder Sprache und sie bedeuten immer dasselbe, nämlich Lachen, Erstaunen und eine freudige Begrüßung.
Man nennt diesen Teil der japanischen Sprache übrigens Lautmalerei, oder als unnötig kompliziertes Fremdwort Onomatopoesie.
Sprachwissenschaftlich gesehen gibt es zwei Arten dieser Soundworte. Geräusche, die man in der wirklichen Welt hören kann (Hundegebell, Wasserrauschen, Regen, etc.) nennt man Giongo (擬音語); Geräusche, die eigentlich gar keine sind und von Menschen „erfunden“ wurden, um Gefühle, Handlungen oder Beschaffenheit von Gegenständen ausdrücken (lächeln, starren, flauschig), nennt man Gitaigo (擬態語).
Einige Tier-Giongo kennen hier vermutlich viele. Die Katze macht nyaa nyaa, der Hund wan wan und der Stirnlappenbasilisk Noin laif – viele Tiere machen im Japanischen aber auch gar kein Geräusch.
Doki doki (Herzklopfen), dokaaaan (Explosion) oder pachi pachi (Händeklatschen) sind weitere Beispiele von Giongo, die man oft in Anime hört. Interessant ist auch, dass shiiiiin (peinliche Stille) ebenfalls zu den Giongo gezählt wird, obwohl die Stille eigentlich kein Geräusch gemacht hat, als ich das letzte Mal hingehört hab.
Eine flauschige Zeit – Weich kann man im Japanischen mit der Gitaigo fuwa fuwa ausdrücken.
Lächelndes Video – Lächeln oder Grinsen bedeutet als Soundwort niko niko.
Mörder – Wenn etwas funkelt und glitzert, macht es kira kira.
Kira kira ist auch ein tolles Beispiel dafür, dass viele dieser Giongo und Gitaigo keineswegs sinnlose Zusammensetzungen aus dem japanischen Silbenalphabet sind. Das kira stammt nämlich vom japanischen Verb kirameku (煌く), was ebenfalls funkeln und glitzern bedeutet. Das ist absolut nicht das einzige Soundwort, das eine sinnvolle Bedeutung hat.
Oh, und all diese Soundwörter werden immer mit Kana geschrieben.
So, mir fällt eh nicht mehr sonderlich viel ein, was man dazu schreiben könnte, und ihr seid sowieso schon gelangweilt, also gibt’s hier am Ende zwei nette Links zu dem Thema.
Wörterbuch mit Suchfunktion von Giongo und Gitaigo (allerdings sollte man Kana lesen können oder sie zumindest maschinell übersetzen können)
Sehr lange Liste von japanischen Soundworten als PDF von einem Kerl / einem Mödchen namens Kyoh, für den/die ich für die Benutzung und Veröffentlichung der PDF Werbung machen soll.
Da, die tolle Seite von Kyoh. Zufrieden?
Beide Links erfordern übrigens elementare Englischkenntnisse.
Gepostet von naich am 16.09.2012 | 24 Kommentare