Als HyperNaich diesen Namen hörte, musste er erst einmal tief Luft holen. „E-Etwa DIESE Anita?“, fragte er und starrte Commissioner Paul-Emil Nissendorf an. „Ja“, bestätigte ihm dieser. „Und sie wird die Welt, wie wir sie kennen und lieben, auf ewig ins Chaos stürzen, wenn wir nichts dagegen unternehmen.“
„Aber Commissioner“, begann DarkFireSword nach einigen Sekunden fassungsloser Stille, „welchen Grund könnte denn Anita haben, uns die Freiheit und Demokratie wegzunehmen, wenn sie selbst am Rande unseres Sonnensystems mit ihrer Gefolgschaft ein Reich aufgebaut hat, das unserem Planeten Neo-Mega-Mars Mk. 3 Deluxe schon all seine Ressourcen weggenommen hat?“
Der Commissioner machte zuerst einen verwirrten Gesichtsausdruck, aber als sich Falten auf seiner Stirn bildeten, verstand DarkFireSword, dass die Situation ernster war, als er es wahrhaben wollte. Da HyperNaich noch immer nichts verstand, seufzte der Commissioner einmal laut, holte tief Luft und begann mit seiner Erklärung:
„Vor etwa 800 Jahren war unsere Nation noch nicht so frei, wie du sie heute kennst. Damals regierte der grausame Tyrann Samuel Wolfram von Ittenberg dieses Land, der sein Volk ausbeutete, unterdrückte und zensierte, nur um seinen Stand als Regent bewahren zu können. Doch eines Tages leuchtete ein Feuer am Nachthimmel, ein Feuer, wie es laut der uralten Prophezeiung nur alle 2000 Jahre geben konnte. Dieses Feuer stellte sich als Komet heraus, ein Stück des blutroten Blutmondes des Blutes, das abgebrochen war und sich Richtung Planetenoberfläche bewegte. Nachdem es abgestürzt war, wurde es von einem einsamen Wanderer gefunden, welcher entdeckte, dass es magische Kräfte besaß. Mit diesen Kräften und ein paar hochtechnologischen nuklearbetriebenen Supermechas, die die Opposition der Regierung im Stillen gebaut hatte und das ganze Militär von Ittenberg problemlos vollständig zerfickte, wurde der Diktator bezwungen und das Mondstück als Artefakt der Freiheit bekannt. Und dieser Wanderer…“
„… war ein guter Kumpel des Zimmergenossen des Hauswirtschaftslehrers meines Ur-Ur-Ur-Ur-Großcousins vierten Grades“, beendete DarkFireSword die Geschichte und zog eine ernste Miene. „Und er hat das Artefakt hier auf diesem Planeten versteckt, damit niemand seine unvorstellbare Macht missbrauchen kann, aber Anita hat es darauf abgesehen. Es ist meine Pflicht, sie aufzuhalten und meine Ahnen zu ehren.“

Indes befand sich Gebbi in einem U-Boot etwa 10.000 Meter unter der Meeresoberfläche im arktischen Eismeer, um sein wahres Selbst zu finden. Aber das ist eine andere Geschichte…

„Aber wie sollen wir das anstellen?“, fragte HyperNaich besorgt. „Anitas persönliche Armee, die Siebte Filzhut-Division von Tippershausen, konnte noch nie jemand aufhalten!“

Doch der Commissioner grinste nur und zog ein seltsam aussehendes, rechteckiges Gerät aus der Tasche. Es war schwarz, hatte aber viele Tasten mit weißen Buchstaben darauf und ein kurzes Kabel ging aus seinem Inneren heraus.
„Mit diesem Apparat“, begann der Commissioner mit demselben unveränderten Grinsen, „konnte man in den 80ern durch die Zeit reisen. Eure Aufgabe ist es, dreißig Jahre in der Zeit zurückzugehen und herauszufinden, wie Anita jemals zu solch einer Macht gelangen konnte. Sobald ihr das wisst, müsst ihr sie aufhalten. Bringt sie um oder so, keine Ahnung, lel.“

„Hooo-ya! Nichts Persönliches, Junge, aber Umbringen ist voll mein Ding! Schwing dich rauf auf dieses Ding, damit wir loslegen können!“, platze es plötzlich aus DarkFireSword heraus und sprang auf den schwarzen Apparat. HyperNaich, der auch mit cool klingendem Präfix noch immer ein dummer Fick war, verstand noch immer Bahnhof, stieg aber auch ohne zu Zögern auf die Zeitmaschine. „Hooo-ya, hooo-ya! Mein DarknessBringer kann warten, denn ich hab ‚nen Harten!“ (whatthefuckamiwriting.jpg)

Ein greller Blitz, ein lautes Krachen, und schon waren die beiden mittels Cyberspace-Technologie im Zeitschlauch unterwegs. Die Geschichte lief in ungeordneten Bildern an ihnen vorbei; der Zerfall der UdSSR, der Tod Montezumas des Ersten, die Gründung des Staates Fug, das letzte Meme des Internets vor seiner totalen Vernichtung durch den Krieg gegen die Mütsch-Bergziegen-Mutanten…

Doch dann, urplötzlich, ein erneuter Blitz, ein ohrenbetäubendes Quietschen und ein starker Schmerz in HyperNaichs Schläfe. Einige Minuten kämpfte er gegen die Ohnmacht, aber als er gewann und sich umsah, bemerkte er, dass er den Zeitschlauch wohl verlassen haben musste, da er sich in einem seltsamen, prunkvoll eingerichteten Raum befand. Er drehte sich um und wollte nach DarkFireSword suchen, entdeckte stattdessen aber nur einen blonden, jungen Mann, der in der Tür stand, ihn anstarrte und leise sagte: „Fräulein, kommen Sie mal…“

Dragonball Super (Projektseite)

Episode 008: Son Gokus Ankunft! Gott Beerus‘ letzte Chance?!
HD (720p, 10-bit): Torrent | DDL | XDCC #1326

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Gepostet von am 20.09.2015 | 8 Kommentare

Dunkelheit. Nichts als erdrückende Dunkelheit, wohin man sah. Im Hintergrund lief leise der Refrain von „Crawling“ von Linkin Park. Ein kleiner Schimmer. Verschwunden. Das musste sie sein, dachte Gebbi. Ein Blick in seine tiefschwarze Seele, von der er wusste, dass sie…

„Wach auf!“

Das gehörte nicht zum Songtext.

„Wach auf!“

Ein einzelner Satz. Aus der unendlichen Ferne, und doch so nah. Unverständlich, und doch so klar. Nicht von links, nicht von oben, aber doch überall da.

Der Schimmer erschien.

„Hooo-ya!“

Der Schimmer schien hell.

Der Schimmer verschwand.

„Gebbi!“

Gleißendes Licht. Gebbi musste die Augen zudrücken.

Geräusche von Wellen und Seemöwen, ein salziger Geschmack im Mund, Schmerzen im rechten Handgelenk.

Gebbi wusste wieder, wo er war.

Gebbi, der ohne Wasser und Nahrung und nur mit einem Tablet, dessen Energiereserven sich dem Ende zuneigten, als Strafe für sein Vergehen an einem Schaf ins Meer verbannt wurde, lag in seiner schwarzen Hose, seinem dunkelschwarzen T-Shirt und seiner extraschwarzen Gelfrisur auf seinem Floß und kam wieder zu sich. Er musste wohl beim Ritzen eingeschlafen sein. Ritzen? Das erklärt die Schmerzen. In seinem Herzen gegenüber der Gesellschaft, dem Kapitalismus und dem doofen Sebastian aus seiner Klasse, der allen sein DeviantArt-Profil gezeigt hat. Und vermutlich die Schmerzen in seinem Handgelenk.

„Endlich!“

Fast wäre Gebbi vom Floß gefallen. Stimmt, jemand hatte seinen Namen gerufen. Vorsichtig öffnete er die Augen, nur um sie hastig wieder zuzudrücken. Einer finsteren Nachtkreatur wie ihm ist die Sonne der schlimmste Feind. Ein zweiter Versuch, und bunte Pünktchen tanzten ihm vor den Augen, aber er konnte sie immerhin halb-offenhalten.

Und vor ihm saß jemand, der ihm die Augen vollständig aufreißen und erneut fast vom Floß fallen ließ.

Es war niemand Geringeres als sein eigener Original Character, DarkFireSword the DemonHedgehog, der totgeglaubte Halbbruder von StormZealot the FireBreederFox.

„Ah… aaaahhh…“, stammelte Gebbi, der nicht fassen konnte, dass sein größtes Idol, der transdimensionale, purpurfarbene Igel mit den blutigen Stacheln und drei blutigen Hörnern auf dem Kopf, in Fleisch und Blut vor ihm stand. Hauptsächlich in Blut.

„Nichts Persönliches, Junge, aber dein Boot schippert doch Richtung Doom Island, oder? Hooo-ya!“ fragte DarkFireSword und machte dabei eine coole Pose, indem er den Ringfinger und den Daumen ausstreckte und mit der Hand hin- und herwedelte und JA DAS SIEHT COOL AUS SEBASTIAN DU HOMOFÜRST SAG NICHT IMMER, DASS ICH EIN AUTIST BIN.

Endlich brachte Gebbi ein paar Worte heraus: „D-Doom Island? Die Insel, auf der Doktor EvilDoom, Lord Moldevort und Karl Marx ihren geheimen Unterschlupf des Bösen haben?“

„Genau die, Kumpel! Hooo-ya! Auf meiner Suche nach den sieben Fire Demon Stones ist mir mein ultracooler Revolver, der DarknessBringer, zerstört worden, und nur mit synthetisch hergestelltem Unobtanium auf Doom Island und einem Vertrag mit dem dunklen (Homo-)Fürsten Erich (der überhaupt nichts mit meinem blöden Bruder Erich zu tun hat, der mir meine Emo-Designerschuhe geklaut hat! Fick dich, Erich!), kann ich den Revolver wiederherstellen!“

Gebbi antwortete nicht. Er blickte tief in DarkFireSwords Augen, bis dieser rot wurde und wegsehen musste. „B-Baka, wir haben uns doch gerade erst getroffen.“

Gebbi wusste nicht, worauf er sich da einließ. War es der Beginn einer wunderbaren Freundschaft? Vielleicht. Vielleicht war es aber auch der Beginn von viel, viel mehr

Bitte Daumen hoch und abonniert meine Seite, wenn euch die Geschichte gefallen hat, und nicht vergessen: Immer Hooo-ya bleiben! XXXXDDDDD

Autor: xXx_KillerBoiGebbi1001SlayerOfBitches_xXx

 

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Gepostet von am 29.08.2015 | 8 Kommentare

An einem schönen Sommertag wollte ein Mann ein Videospiel spielen. Er gehte zu einem Flohmarkt wo ihm ein kruseliger alter Mann ein Videospiel namens „666 NÄCHTE BEI FREDERIK“ verkaufte. Auf dem Cover war ein Bär mit hyperrealistischen Augen abgebildet. Darunter stand ein Text „VORSICHT, FERFLUCHT“, aber er dachte sich nichts dabei.
Auf dem Nachhauseweg wurde er plötzlich von blutigen Zombiebären angegriffen, aber er dachte sich nichts dabei.
Zu Hause wurde er von seiner Tochter begrüßt, die ihr Gesicht verkehrt herum hatte, aber er dachte sich nichts dabei.
Er schaltete seine exklusive SuperDrive ein, die er von seinem Onkel bekommen hatte, der für Sega und Nintendo arbeitete, und aus dem Videospielslot strömte hyperrealistisches Blut, aber er dachte sich nichts dabei.
Er legte das Spiel ein und ein ohrenbetäumender Schrei ertönte, der die Fensterscheiben zerstörte, aber er denkte sich nichts dabei.
Es gab bereits einen alten Spielstand vom 6. Juni 1666 mit Namen „TÖT3 M1CH“ und die Hintergrundmusik spielte rückwärts ab, aber er dachte sich nichts dabei.
Er wählte diesen Spielstand aus und sah, dass der vorherige Spieler bereits 666 mal im Spiel gestorben war. Dann dachte er sich: „Dummer Pleb, git gud“, schaltete die Konsole aus und beschwerte sich auf /v/ über Videospiele, EA, Hideo Kojima und Anita Sarkeesian.

Tokyo Ravens (Projektseite)

Episode 10: Wunderkind
HD (720p, 10-bit): Torrent | DDL | XDCC #1439

Info: Wir haben einen kleinen Frühjahrsputz durchgeführt… im Sommer. Im Zuge dessen haben wir einige Titel entfernt, die legal bei Crunchyroll verfügbar sind. Das betrifft folgende Titel:
  • Free!
  • Galilei Donna
  • Mekakucity Actors
  • Seto no Hanayome
  • Shinryaku! Ika Musume
  • Shinryaku?! Ika Musume
  • Strange+
  • Yami Shibai
Vorerst weiterhin bei uns verfügbar bleiben:
  • Inferno Cop (da unser Untertitelungsansatz grundsätzlich ein anderer ist)
  • JoJo’s Bizarre Adventure (da Crunchyroll zur 2014er/2015er-Serie lediglich die zensierte TV-Version anbietet – die 2012er-Serie bieten wir der Vollständigkeit halber ebenfalls mit an)

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Gepostet von am 25.07.2015 | 22 Kommentare


Da jeder weiß, dass ich überhaupt nicht faul bin und sogar in der Zeit, in der ich nicht fansubbe, etwas für das Großunternehmen NanaOne™ tue, hab ich mir mal anständig angeschaut, wie man in Flash codet. Herausgekommen ist dies. Viel Spaß.
(21,4 MB)

Teil 1
Teil 2

Flash wird niemals sterben. Niemals!

 

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Gepostet von am 20.07.2015 | 89 Kommentare

Als ich gestern auf dem Weg zur Schule war, hab ich in der U-Bahn diesen Kerl gesehen, wie er ungeniert #menspreading gemacht hat und uns zwei anderen Mitfahrer*in*istor/#xir,,,leberkäsinnen den ganzen Platz im leeren Zug weggenommen hat. Mutig, wie ich bin, bin ich auf diesen ekelhaften MANN losgegangen und hab ihn gefragt, ob dieser weiße cisheterosexuelle Kotmeister sich nicht einfach aus der U-Bahn schmeißen könnte #killallmen. Dann hatte er doch tatsächlich den Nerv, mir, einer FRAU (Ja, ich hatte zum Frühstück nur Avocadomarmelade auf dreiviertel-getoastetem Roggenbrot, da fühl ich mich immer 86 Minuten lang wie eine Frau #transproblems), zurückzuantworten: „Wat?“ Da hab ich dann ganz nonchalant zurückgeantwortet: „Aber Jesus war kein Nazi“, was ein Zitat aus dem SCUM-Manifest ist, das ich auf jeden Fall gelesen hab und von dem ich ganz sicher nicht nur ein paar Zitate von Tumblr kenne. Dann wurde er ganz bleich und sein Gesicht ist explodiert UND DER GANZE BUS HAT APPLAUDIERT DAS IST ECHT SO GESCHEHEN GLAUBT MIR UND GEBT MIR EUER GELD AUF PATREON ICH BIN EIN OPFER

edit: Gebbi hat den falschen Encode mit fehlenden Types in Folge 07 reingemuxt, Ersatz folgt am Abend. In der Zwischenzeit dürft ihr ihn mit diesem Stein bewerfen:

V2 IST ONLINE!

Tokyo Ravens (Projektseite)

Episode 07: Oni-Verschlinger (v2)
HD (720p, 10-bit): Torrent | DDL | XDCC #1426

Episode 08: Schöpfung
HD (720p, 10-bit): Torrent | DDL | XDCC #1425

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Gepostet von am 07.06.2015 | 12 Kommentare

Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte

Kapitel 58 –

Niemand mag Konni

Wisst ihr was? Ich habe das Gefühl, dass ich euch viel zu lange mit einfacher Grammatik und simplen Satzaussagen bei der Stange gehalten hab. Ich finde, es wird langsam mal Zeit, euch ein paar lustige Dinge zum Auswendiglernen zu zeigen, damit mir die Leserschaft davonläuft und ich mehr Zeit habe, um zwischen den Kapiteln zu prokrastinieren! Oder fürs Studium zu lernen, das wär wohl auch keine so schlechte Idee. I-Ich meine natürlich, ich werde bestimmt ganz viel fürs Studium lernen und sicher nicht meine Zeit unnötig mit lustigen Katzenbildern und Videospielen vergeuden! G-Ganz ehrlich! Sie können jetzt aufhören, mitzulesen, Herr Professor!

J-Jedenfalls wissen wir seit Kapitel 3 jetzt, dass für japanische Verben eine Form existiert, die die Gegenwart und gleichzeitig eine höfliche Sprechweise ausdrückt. Ja, genau, die masu-Form war’s mit tabemasu und yomimasu. Die masu-Form erkennt man ziemlich einfach, indem man nachguckt, ob da am Ende des Verbs ein “masu“ dranhängt. Jetzt haben sich vielleicht ein paar Leute gefragt: „Aber Herr Lehrer, wenn die Verben in der Wörterbuchform eigentlich taberu und yomu heißen, wieso heißt die masu-Form dann nicht einfach taberumasu und yomumasu?“

Nun, mein braver, aufmerkasmer Schüler (Dich hab ich nicht gemeint, Konni! Ab zum Direktor!), da musst du wohl leider einen Sprachgeschichtsforscher fragen, denn ich habe keine Ahnung, warum sich die masu-Form so komisch von der Wörterbuchform unterscheidet. Was ich dir dafür sagen kann, ist, wie man sie bildet.

Das ist eigentlich ganz simpel. Wir schmelzen zuerst das Verb in der Wörterbuchform ein und gießen es dann in eine sogenannte Konjunktionalform“ (連用形, ren’youkei; manche sagen auch „masu-Stamm“, aber das ist doch fast schon ein Grundschulausdruck). Danach kleben wir einfach ein masu dahinter und wir sind fertig. Doch dann kommt die kleine Fee der japanischen Sprache und knallt dir mit der Faust direkt eine ins Gesicht. Das kitzelt zwar nur ein wenig, weil sie als Vollzeitfee nun mal ziemlich kleine Händchen hat, aber so einfach funktioniert die Bildung dieser masu-Form nun auch wieder nicht. Das Problem, das wir dabei haben, ist, dass diese Konjunktionalform davon abhängig ist, mit welcher Art von Verb wir es zu tun haben. Es gibt nämlich drei Arten davon:

1 – Vokalische Verben

Man nennt sie auch „einstufige Verben“. Das sind Verben, die in der Wörterbuchform auf -ru enden. Verwendet man eine lateinische Umschrift, kann man sogar erkennen, dass sie -eru oder -iru hinten dranhängen haben (also eine Silbe aus der E-Reihe oder I-Reihe + ru).

Bei vokalischen Verben ist die Ren’youkei nicht sehr kompliziert. Wir schneiden einfach -ru weg, werfen es zum Altpapier und sind fertig. Für die masu-Form müssen wir an dieses ru-lose vokalische Verb nur noch ein -masu anhängen.

Wörterbuchform Ren’youkei masu-Form
食べる (taberu; essen) 食べ (tabe) 食べます (tabemasu)
寝る (neru; schlafen) (ne) 寝ます (nemasu)
起きる (okiru; aufwachen) 起き (oki) 起きます (okimasu)
見る (miru; sehen) (mi) 見ます (mimasu)
出る (deru, hinausgehen) (de)
出ます (demasu)

 

So weit, so gut. Die nächste Verbgruppe ist nicht mehr so einfach, muhahaha!

2 – Konsonantische Verben

Wer hätte das erraten. Die werden allerdings nicht „zweistufig“, sondern „fünfstufig“ genannt, weil sich der Stamm auf fünf verschiedene Arten verändern kann. Hurra! Wenigstens haben alle konsonantische Verben gemeinsam, dass sie in der Endung immer ein „U“ haben (also ku, mu, tsu etc.). Für die Ren’youkei pickt man sich dann das U einfach raus und biegt es gerade, sodass es wie ein I aussieht. Aus ku wird ki, aus mu wird mi, aus tsu wird… nicht tsi, sondern chi. Einfach in der Kana-Tabelle nachgucken, wenn man sich nicht sicher ist. Solange man eine Zeile nach oben geht (von U nach I), liegt man richtig. Am Ende macht man’s den vokalischen Verben nach und holt sich etwas Panzertape, um ein -masu dranzukleben.

Wörterbuchform Ren’youkei
masu-Form
読む (yomu; lesen) 読み (yomi) 読みます (yomimasu)
聞く (kiku; hören) 聞き (kiki) 聞きます (kikimasu)
死ぬ (shinu; sterben; das ist das einzige japanische Verb, das auf nu endet) 死に (shini) 死にます (shinimasu)
持つ (motsu; halten) 持ち (mochi; nein, das ist nichts Leckeres) 持ちます (mochimasu)
帰る (kaeru; zurückkehren) 帰り (kaeri) 帰ります (kaerimasu)

 

(In den beiden Beispieltabellen kann man übrigens sehr gut sehen, warum ein Teil des Verbs ein Kanji ist und der andere Teil in Hiragana geschrieben wird. Ein Kanji ist in der Aussprache etwas Unveränderliches, aber Silbenzeichen kann man problemlos austauschen, wenn sich die Silbe verändert. [Memo an mich: Überarbeitetes Kanji-Kapitel verlinken~])

„Aber Herr Lehrer, warum steht da kaeru? Ist das wegen -eru nicht ein vokalisches Verb?“
Gut aufgepasst, lieber Schüler. Und du gehst zum Direktor, Konni. Mir egal, ob du gerade eben erst bei ihm warst.
Unter den konsonantischen Verben gibt es ein paar falsche Freunde. Die enden in der Wörterbuchform zwar auf -iru oder -eru, sind aber trotzdem keine vokalischen Verben, sondern konsonantische. Die muss man halt einfach lernen. Das sind unter anderem Wörter wie:

帰る (kaeru, zurückkehren)
入る (hairu, hineingehen)
走る (hashiru, schnell laufen)
知る (shiru, wissen)
切る (kiru, schneiden)
限る (kagiru, einschränken)
要る (iru, brauchen)

 

… und wahrscheinlich noch ein paar, die ich vergessen hab. Egal, die lernt man früher oder später sowieso kennen.

3 – Unregelmäßige Verben

Von denen gibt’s hunderte, die man alle auswendig lernen muss. Muhahahaha!
… Na ja, eigentlich gibt’s nur zwei. Aber ja, die muss man wirklich auswendig lernen.

Wörterbuchform Ren’youkei
masu-Form
する (suru; tun, machen) (shi) します (shimasu)
来る (kuru; kommen) (ki) きます (kimasu)
 
(Technisch gesehen gibt es noch mehr Ausnahmen, aber die gehören alle in die ehrerbietige Höflichkeitssprache, die jetzt noch zu kompliziert wäre.)

 

So, und jetzt haben wir neben der masu-Form auch die Ren’youkei kennengelernt, mit der man noch verdammt viel mehr anstellen kann als nur ein -masu dranzuhängen. Eigentlich würde ich jetzt schreiben: „Aber das verrat ich noch nicht!“, aber damit würde ich ja voraussetzen, dass ich nach so viel Trockenheit überhaupt noch Leser hab.

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Gepostet von am 30.12.2014 | 13 Kommentare

Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte

Kapitel 2v2 –

Madoka Grammatica

Was guckst du da? Das ist das Artikelbild, geh wieder zurück auf den Artikel!

Nachdem wir uns jetzt so lange mit der japanischen Schrift beschäftigt haben (ein ganzes Kapitel lang!), wird es doch langsam mal Zeit, sich die Satzbildung und die grundlegende Grammatik dieser seltsamen Sprache anzuschauen.
Fangen wir doch mal umgekehrt an und gucken auf ein deutsches Satzbeispiel:

„Harald klaut Pausenbrote.

Wer von euch brav im Deutschunterricht aufgepasst hat, kann die Satzglieder in diesem kleinen Satz sicherlich bestimmen. „Harald“ ist das Subjekt, „klaut“ das Prädikat und „Pausenbrote“ ist ein Objekt. (Ich weiß, das ist nicht zu hundert Prozent korrekt, reicht aber für den Beginn.)
Subjekt, Prädikat, Objekt – Ein Musterbeispiel für einen deutschen Satz. Harald ist stolz auf euch und klaut euch das Pausenbrot erst morgen wieder.

Japaner finden diese Wortreihenfolge aber irgendwie voll doof und vertauschen das Prädikat mit dem Objekt. Ja, statt „Harald klaut Pausenbrote“ sagt man auf Japanisch lieber „Harald Pausenbrote klaut, junger Padawan“! Schlimmer noch, diese Satzreihenfolge wäre zwar ideal, aber es lässt sich theoretisch mit der japanischen Sprache vereinbaren, gewisse Satzteile an völlig seltsame Stellen zu setzen. So kann aus dem Satz auch schnell mal ein „Pausenbrote Harald klaut“ werden. Das ist in diesem Satz ja gar kein Problem, die Bedeutung ist noch immer klar. Dann kommen aber plötzlich solche Sätze wie „Dietrich Maria ermordet“. Wendet man dieselbe Regel wieder an, heißt der Satz auf einmal „Maria Dietrich ermordet“ und niemand weiß mehr, wer hier der eigentliche Täter und wer das Opfer ist.

Man mag es kaum glauben, aber die kleine Fee der japanischen Sprache ist ja nicht dumm und hat ein Konzept eingeführt, das dieses Problem löst und gleichzeitig die japanische Sprache extrem flexibel macht. Sie setzt einfach kleine Wörtchen an das Ende von Wörtern oder Satzgliedern, die auf deren Funktion hinweisen und so eindeutig festlegen, dass „Harald“ nun mal das Subjekt ist und nicht irgendwas anderes.
Partikel nennt man diese Wörtchen. Zwei von diesen Partikeln brauchen wir in unserem Beispielsatz. Das wären ga (), welches ein Subjekt markiert, und wo (wird zwar (wo) geschrieben, aber wie (o) ausgesprochen), das ein Objekt anzeigt.

Diese zwei Wörter gehören nun direkt hinter die Wortart, um sie als solche zu markieren.

Dietrich wo Maria ga ermordet.Da das wo hinter Dietrich steht, wissen wir, dass Dietrich nur das Objekt darstellt und Maria aufgrund ihres ga das Subjekt. Überträgt man das ins Deutsche SVO-System, kommen wir auf „Maria ermordet Dietrich“, und schon ist erkennbar, dass Partikel über Leben und Tod entscheiden können. RIP in Teilen Dietrich.

Natürlich war das noch längst nicht alles. Neben Partikel sind nämlich die Wortendungen ziemlich wichtig. Das lässt sich wieder schön in einem Beispiel erklären.

„Christopher hat eine Gummiente.

oder in unserem lustigen Pseudo-Japanisch schön bunt bemalt:

Christopher ga eine Gummiente wo hat.

Jetzt wissen wir, dass der liebe Christopher im Besitz einer gelben Gummiente ist. Gestern ist aber der gemeine Franz-Dieter von der Straße gegenüber mit seinen Freunden gekommen und hat Klein-Christopher die tolle Ente weggenommen! Christopher ist jetzt ganz traurig. Er hat jetzt nicht nur seine Lieblingsente verloren, auch der Beispielsatz von vorhin stimmt jetzt gar nicht mehr. Er „hat“ die Ente jetzt nicht mehr, er „hatte“ sie. Wie hat sich die Bedeutung des Satzes also nun geändert? Wir haben das Prädikat einfach in die Vergangenheitsform gesetzt.

Im Japanischen funktioniert das genauso einfach. „Besitzen“ ist leider ein blödes Beispiel, weil das japanische Äquivalent für unsere europäischen Ohren etwas seltsam formuliert wird, aber sagen wir einfach mal, er trägt den Ball in der Hand. „Tragen“ bedeutet auf Japanisch „motsu“ (持つ). Setzen wir das in die Vergangenheit, heißt es „motta“ (持った), also „trug“. Das war ein einfaches Beispiel, was man mit Verbendungen anstellen kann, um die Satzaussage zu verändern, aber das Japanische geht da im Vergleich zum Deutschen noch einen Schritt weiter. Nein, es geht mindesten fünf Schritte weiter. Aber das kommt ja noch alles.

Ach ja, und bevor ich die Kurzeinführung in die japanischen Temporalformen beende, muss ich natürlich noch das Wichtigste davon erwähnen. Das Deutsche ist euch mit sechs verschiedenen Zeitformen von Verben zu kompliziert? Dann habt Spaß mit den zwei Zeitformen des Japanischen, der Vergangenheit und der Gegenwart. Will man doch einmal das Grammatiksystem jailbreaken und etwas im Futur sagen, schummelt man sich einfach mit einem „Ich habe vor, etwas zu tun“ herum.

Was können Endungen also noch? ’ne Menge.

  • Zeitformen
  • Negation (Verneinung)
  • Konditionalform („Wenn“)
  • Verlaufsform (aus dem Englischunterricht als „ing-Form“ bekannt)
  • Befehlsform
  • Gleichzeitigkeitsform
  • Höflichkeit
  • Lieblingsfarbe
  • Typ des eigenen Lieblingspokémons
  • Und noch ein wirklich großer Haufen an Zusatzinformationen, die man so in einen Satz einbauen kann. Bevor jemand schreit: Die vorherigen beiden Punkte sind natürlich furchtbar ernst gemeint.

Und das beste daran ist: Es gibt immer eine feste Regel, wie man die Formen von Verben und Adjektiven (Ja, auch Adjektive haben im Japanischen eine Zeitform!) bilden kann, mit Ausnahme von ein paar Wörtchen, die man sprichwö… nein, sogar wortwörtlich an einer Hand abzählen kann.

Gibt’s sonst noch was zu sagen? Njoa, ich fasse mal zusammen, was die Sprache noch so alles drauf hat:

  • Es gibt keine Artikel und keine Geschlechter. Ja, genau, diesen ganzen der/die/das-Blödsinn ersparen sich die Japaner. Die deutsche Sprache ist ja leider damit verflucht.
  • Plural und Singular findet die kleine Fee der japanischen Sprache ziemlich unsinnig. Ob ein Nomen jetzt in der Einzahl oder in der Mehrzahl dasteht, wird entweder mit einem Zahlwort angegeben oder ist einem Japaner sowieso Banane.
  • Die Kopula, besser bekannt unter dem Wörtchen „desu“, nimmt uns viel Arbeit ab. Will ich einem Subjekt etwas zuweisen (X ist Y), muss ich nicht darauf achten, ob ich „bin“ oder „bist“ oder „sind“ für das Hilfsverb „sein“ einsetzen muss. „Desu“ reicht völlig aus. Das funktioniert natürlich auch mit anderen Zeiten und Modi.
  • Satzteile werden ausgelassen. Jepp, in Japan sind alle Jungz und Mädelz so faul mit ihrer Sprache, dass alles, was nicht unbedingt gesagt werden muss, einfach weggelassen wird. Wenn Michis Mama in sein Zimmer geht und auf Japanisch sagt: „Aufräumen“, dann meint sie wahrscheinlich nicht die Müllhalde am Rand der Stadt, sondern den sich stapelnden Berg von Klamotten in seinem Zimmer, und das einfach aus dem Grund, weil völlig ersichtlich ist, was gemeint ist.
  • Die Japanische Höflichkeit prägt die gesamte Sprache. Es gibt tatsächlich zu jeder Form, die ein Verb oder ein Adjektiv nur annehmen kann, eine informelle und eine höfliche Form. Und die höfliche Sprache teilt sich auch auf in bescheidene und ehrbietige Sprache. Das geht halt dann doch ein bisschen weiter als unsere mickrige deutsche du/Sie-Anrede. Grundsätzlich gilt aber: Je länger der Satz, umso höflicher ist er.

7.12.2014: Zusammengefasst, richtiggestellt. Und dumme, unlustige Anspielungen rausgelöscht :V

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Gepostet von am 30.12.2014 | 6 Kommentare