Pah, naich… Vor zwei Jahren geschrieben, wurde nur nie veröffentlicht, weil Gebbi noch drüberschauen wollte…

 

Fansubben wie ein Vorgesetzter
Teil 6: Typesettting mit After Effects

Was die anderen gemacht haben? Ist doch egal! Wir kommen zum AFX-Typeset – dem überhaupt wichtigsten Teil beim Fansubbing. Denn hier wird alles gemacht, was irgendwie gut aussieht!

Natürlich schauen wir, im Gegensatz zu diesen anderen Typen, keine billigen Zeichentrickserien für Kinder. Aber wir haben halt irgendwelche Freunde, die uns damit nerven, dass sie irgendwelche Schilder getyped bekommen wollen. Und diesen Status gilt es auszunutzen. Nicht wir wollen was machen – andere wollen etwas von uns! Und jeder Klick mit der Maus kostet uns wertvolle Zeit, Katzenbilder auf 9gag zu posten. Wir haben die Macht! Wir haben die 30-Tage-Testversion von CS5.5 gecrackt! Die ganzen Deppen vom Fansubbing sind völlig hilflos!

Also machen wir nichts, aber auch rein gar nichts ohne eine entsprechende Aufforderung. Und das kann man gar nicht deutlich genug sagen! Riskiert nicht den guten, elitären Ruf, den wir AFX-Typesetter haben, indem ihr freiwillig, schnell und zuverlässig arbeitet! Ihr wollt später vielleicht mal ins Mediendesign – nur schlechte Mediendesigner arbeiten schnell und verdienen folglich wenig!

Na ja, egal! Zum Wesentlichen…

Wenn wir wissen, wann in etwa die Folge in den Type gehen könnte, melden wir uns erst mal aus dem IRC ab und warten, bis uns der erste, der auch unseren Skype-Namen hat, dort anschreibt. Wenn das geschehen ist, gehen wir unsere Instantsuppen und Chips kaufen und schauen, ob irgendwer Kommentare bei 9gag zu unseren Bildern geposted hat. Im Anschluss schreiben wir zurück, dass es gerade etwas stressig ist und wir auch Besuch haben, aber was es denn gäbe.

„Ah…“ „Etwas zu typen…“ „Hm… Okay…“
„Wo denn?“
„FTP?“ „…“ „hm…“ „Welcher Server?“ „Welcher Ordner?“ „Welche Datei genau?“
„Ah, Mist…“ „FTP ist gerade schlecht…“ „Kann ich das als DDL bekommen?“
„Danke!“
Das verschafft uns Zeit!

Während nun irgendwelche Leute Dinge rumkopieren, verschicken, verschieben, schauen wir derzeit, was es Neues im Forum von apfeltalk gibt. Nun laden wir die Dateien runter und bemerken, dass man uns eine „wraw“ vorsetzen möchte. Aber eine „wraw“ genügt nicht den Ansprüchen eines ordentlichen Types in AfterEffects. Hierzu brauchen wir schon eigens erstellte Cuts! Dazu schreiben wir dem Encoder, welche Stellen wir brauchen und geben ihm eine ungefähre Zeitangabe. Keinenfalls die Frames raussuchen. Das sollte besser der Encoder machen – der hat die „echte“ Version der Folge!

Gut, der Encoder braucht nun seine Zeit, die ganzen Cuts zu erstellen, und sieht auch mal, wie viel Arbeit wir eigentlich an so einer Folge haben.

„Ah, danke!…“ „Was?!“ „LAGS?!“ „Nee…“ „Geht nicht.“ „Ich brauch das als ProRes!“ (Das „Pro“ steht für „Professionell“ und das sind wir ja!)

Wenn wir endlich die Cuts haben, können wir ungebremst von den Limitierungen von Aegisub arbeiten. Auf ins AAE (wir schmunzeln kurz darüber, dass die Deppen vom Fansub das AFX nennen) und sämtliche Effekte runterarbeiten, von denen wir wissen, was sie überhaupt machen!
„Blendenflecke?“ „Kann es nie genug von geben!“
„Gaussian Blur?“ „Eh!“
„Mash Warp?“ (Scheiße, warum hab ich noch mal AAE in English installiert? Egal…) „Druff!“
So basteln wir ein wenig vor uns hin. Wenn wir fertig sind, sollten zumindest fünf Effekte auf dem Type und irgendwas im „Blending Mode“ eingestellt sein – sonst kommt noch jemand auf den Gedanken, dass der eigens erstellte Cut unnötig gewesen wäre.

Bevor wir uns dem nächsten Type widmen, machen wir eine „Preview“ zu dem eben erstellten Type. Das ist wichtig, damit die Leute mitbekommen, was genau wir machen – und sie bekommen den Eindruck, dass wir uns nach ihren Bedürfnissen richten. Bevor wir da irgendwas ändern, warten wir, bis zumindest drei Leute ihre Meinung abgegeben haben. Ob die Leute es auch wirklich gesehen haben, erkennen wir daran, ob sie anmerken, dass etwas an der Bewegung nicht stimmt. Nun machen wir die händisch in den Trackerdaten veränderten Positionsdaten rückgängig, encoden das Ganze in Sony Vegas mit 43,823fps in xvid und geben es ab.
Nach dem QC werden wir uns dann mit dem Encoder unterhalten, welche fps er denn wollte und warum er das nicht vorher sagen kann.

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Gepostet von am 28.05.2014 | 12 Kommentare

Einen der bedeutendsten Anime-Klassiker wird Universum Anime demnächst neu auflegen, und zwar Akira. Erstmalig wird der Film diesmal auch auf Blu-ray erscheinen, auf DVD wird es allerdings ebenfalls eine Neuauflage geben. Beide Varianten sollen noch in diesem Jahr in einer Special Edition veröffentlicht werden und die altbekannte deutsche Synchronfassung enthalten. 

Der rund zweistündige Film, der eine düstere Zukunftsvision erzählt, wurde im Jahre 1988 vom Studio Tokyo Movie (u.a. diverse Detektiv-Conan-Filme) produziert und erschien hierzulande bereits bei den Publishern Laser Paradise und später Panini auf DVD. Die Mangavorlage von Ootomo Katsuhiro (u.a. Memories, Roujin Z), auf der der Anime basiert, war die erste in Deutschland vollständig veröffentlichte Mangareihe und galt weltweit als einer der Wegbereiter des Manga- und Animebooms in der westlichen Welt.

Quelle: Universum Facebook

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Gepostet von am 27.05.2014 | 14 Kommentare

Freunde anspruchsvoller Unterhaltung aufgepasst: Der deutsche Publisher FilmConfect wird laut der aktuellen AnimaniA-Ausgabe demnächst die 12-teilige Animeserie Super Sonico The Animation auf Blu-ray und DVD veröffentlichen.

Der vom Studio White Fox (Gochuumon wa Usagi Desuka, Steins;Gate) produzierte Titel erzählt die tragische Geschichte von Sonico, dem unter Down-Syndrom leidenden Maskottchen des japanischen Videospiel-Herstellers Nitroplus, das nur wegen seines üppigen Vorbaus von der Gesellschaft akzeptiert wird. In ihrem Alltag hat sie mit Dingen zu kämpfen, die sie psychisch wie physisch an ihre Belastungsgrenzen treiben, zum Beispiel Atmen, Nicht-umfallen und In-der-Nase-bohren.

Die Serie lief hierzulande bereits im deutschen Simulcast bei Crunchyroll, wo sie aktuell noch abrufbar ist.

Quelle: AnimaniA 06-07/2014, AnimeY

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Gepostet von am 27.05.2014 | 61 Kommentare

UPDATE

Wie in der aktuellen AnimaniA-Ausgabe berichtet wurde, soll die Serie ab 1. August auf Blu-ray und DVD erscheinen.

 

Original-Meldung vom 15.08.2013

Auf der diesjährigen Aninite in Wien gab der deutsche Publisher nipponart gegenüber Cinefacts-User hudemx bekannt, dass sie sich die Rechte am Anime Blood Lad aus der aktuellen Sommerseason gesichert haben. Aus anderer Quelle konnte ich diese Aussage verifizieren. (UPDATE: Bestätigung seitens nipponart via Facebook)

Die Vampir-Action-Serie aus dem Hause Brain’s Base, die auf dem gleichnamigen Manga basiert, der hierzulande aktuell bei Tokyopop erscheint, wird im deutschsprachigen Raum auf Blu-ray und DVD erscheinen und voraussichtlich 10 Folgen umfassen. Ein Erscheinungstermin steht bisher noch nicht fest.

Des Weiteren gaben nipponart in ihrem hauseigenen Toxic-Sushi-Magazin bekannt, dass die kommenden drei Serien Black Rock Shooter (2012), Deadman Wonderland sowie Rin: Daughters of Mnemosyne ebenfalls neben der DVD-Veröffentlichung auch eine Blu-ray-Veröffentlichung erhalten werden. Außerdem gibt es offenbar Pläne, Cowboy Bebop (TV) (das kürzlich in Japan eine in HD geremasterte Blu-ray-Box spendiert bekommen hat) und Ghost in the Shell 2.0 auf Blu-ray zu veröffentlichen, wobei man sich bei beiden Anime noch in den Lizenzverhandlungen befindet.

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Gepostet von am 27.05.2014 | 72 Kommentare

Vorwort: Eigentlich hatte ich vor, das Thema auf maximal zwei Texte zu beschränken, aber ich hab so viele erwähnenswerte Leute des Animegewerbes gefunden, dass es wohl doch etwas länger wird…
Ach ja, und: Da habt ihr nun euren ernsten Artikel. Zufrieden?


Wer meinen alten Artikel zum Thema Animationsqualität gelesen hat, der dürfte eine ungefähre Vorstellung davon haben, wie ich damals gute Animation definiert hab. Nun, einige Monate und Recherchen später musste ich feststellen, dass man diese Definition über den Tisch hauen kann, weil es genug japanische Animezeichner gibt, die sich schlicht nicht an diese Regeln halten und es dennoch hinbekommen, atemberaubende Animation auf das Zeichenbrett zu klatschen. Leider sind Sakuga-Fans hier im Westen eine ziemliche Randgruppe (bzw. eigentlich die Randgruppe einer Randgruppe) und somit bekommen viele Zeichner nicht die Anerkennung, die sie eigentlich verdient hätten. In dieser Artikelserie möchte ich einige wichtige Animezeichner vorstellen, wie man ihre Animationsstile auseinanderhält und welchen Einfluss sie auf die Animewelt hatten.

Zuerst will ich aber noch die Erkenntnisse meines vorigen, längst überholten Artikels zusammenfassen bzw. korrigieren und einige Dinge klarstellen, wie japanische Animation überhaupt funktioniert.

Anime wurde bis vor Kurzem auf Zelluloidfolie („Cels„) produziert. Das sind durchsichtige Kunststofffolien, worauf einzelne Elemente eines Frames gezeichnet und für ein Gesamtbild später zusammengelegt werden. Das bedeutet, dass Teile des Hintergrundes und Teile des Vordergrundes für längere Szenen „recycelt“ werden können. Beispielsweise könnte für eine Sprech-Animation eines Animecharakters eine Cel für den Hintergrund, eine für den Charakter selbst und vier oder fünf verschiedene für die Mundbewegung vorgegeben sein. Der Zeichner könnte Hintergrund und Charakterbild komplett statisch lassen und müsste nur alle paar Millisekunden den Mund austauschen, um die Illusion eines sprechenden Animecharakters zu erzeugen. Das erlaubt eine Animationstechnik, die japanische Anime geprägt und perfektioniert haben: Die sogenannte Limited Animation. Diese Technik steht der Full Animation gegenüber, die große westliche Studios wie Disney einsetzen. Limited Animation bietet allerdings eine gute Möglichkeit, Frames und Zeit zu sparen, da das Hauptaugenmerk hier auf konsistente, schöne Einzelzeichnungen liegt, während Disney eher auf „tatsächliche“ Animation setzt. Heute ist die klassische Animation auf Cels so gut wie ausgestorben, aber moderne digitale Techniken basieren auf demselben Prinzip.

Seltenes Beispiel von Full Animation von Imamura Ryou. In jedem Frame verändert sich das ganze Bild, selbst der Hintergrund, der mit Limited Animation üblicherweise nur „verschoben“ wird, um Bewegung zu simulieren.

Animationen (nicht nur japanische) basieren im Wesentlichen auf zwei Arten von Zeichnungen: Keyframes (genga) und Inbetweens (douga). Keyframes versuchen, Extrempunkte einer Animation darzustellen. Das wären zum Beispiel bei einer Lauf-Animation zwei Frames, bei denen jeweils ein Fuß den Boden berührt, und zwei Frames, bei denen beide Füße ausgestreckt sind. Inbetweens hingegen sind jene Frames, die zwischen den Keyframes gezeichnet werden müssen, um die Lauf-Animation auch flüssig zu gestalten. Die Lauf-Animation („walk cycle“) ist übrigens meistens die erste Animation, die ein angehender Animator in seinem Leben zeichnet.

Reine Keyframe-Animation von Tanaka Tatsuyuki. Die Bewegung wirkt etwas abgehackt.

Eine Besonderheit, die japanische Animation von westlicher heraushebt, ist die Tatsache, dass für ganze Animeszenen meist nur ein einziger Keyframe-Animator zuständig ist. In westlichen Studios werden Szenen so auf die Mitarbeiter aufgeteilt, dass für Hintergrund, Hauptcharakter, Nebencharaktere etc. jeweils eine Person verantwortlich ist, aber in Anime steckt hinter einer ganzen (Keyframe-)Szene ein einziger Zeichner. Dadurch kristallisieren sich Eigenheiten und persönliche Stile dieser Animators sehr stark heraus, was dazu führte, dass sich eine regelrechte Fanbase um gute Animation mit charakteristischen Stilen bildete. Wir nennen uns gern „Sakuga„-Fans.

Und zum Schluss: Wie definiert man nun, was gute und was schlechte Animation ausmacht? Ich denke, wir sind uns einig: Animation ist Kunst. Und wie bei bekannten Gemälden von Dali und Michelangelo liegt es auch bei Animation daran, welcher Gedanke und welche Intention hinter der Kunst liegt. Ein Schuh auf einem Podest mag dumm aussehen, kann aber dennoch Kunst sein, wenn der Künstler damit seine Freude an der Kunst ausdrückt und vielleicht damit eine Aussage macht, die dem Betrachter zu denken geben soll.  Genauso verhält es sich mit Animation. Wurde eine Szene in ein Studio nach Korea ausgelagert, dessen Mitarbeiter Bewegungen nur in Schichtarbeit zeichnen und einfach nur froh sind, ihre Familien ernähren zu können, mag die Animation vielleicht in Ordnung aussehen, aber ihr wird ganz bestimmt eine gewisse Passion fehlen, die eine gute Zeichentrick-Bewegung ausmacht. Aber das ist nur meine Definition, jeder soll die Animation gut finden, die er gut finden will. Solange er/sie nicht Animation mit Zeichenqualität verwechselt…

Also gut, mit welchem Großmeister der Animationkunst beginnen wir? Natürlich mit dem, der diesen ganzen Keyframe-Inbetween-Kram über den Haufen wirft und lieber so arbeitet, wie es ihm gerne passt.


Iso Mitsuo

Dieser Animator wird wohl zurecht als einer der Götter der Animationskunst angesehen. Während in den 80ern und 90ern die Animestudios langsam begannen, halbwegs interessante Choreographien für ihre Storyboards zu entwickeln, die schöne, flüssige Animation mit vielen Inbetweens zuließen, bestand Iso einfach darauf, für seine Szenen alle Inbetweens wegzulassen und ihm die komplette Bewegung rein mit Keyframes zu überlassen. Das hört sich vielleicht nach einer schrecklichen Idee an, aber Iso verstand es, seinen Animationen ein richtiges, beinahe spürbares Gewicht zu verleihen, sodass sein relativ stockender Stil mit reiner kinetischer Energie wieder wettgemacht wird, und das, ohne Objekte oder Charaktere stark zu verformen.

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Diese Szene aus End of Evangelion ist wohl sein bekanntestes frühes Werk. Obwohl die Bewegung etwas abgehackt wirkt, kann man das Gewicht der Mechas und ihrer Waffen sogar ohne Sound regelrecht fühlen. Wenn etwas zerstört wird, fliegen die Einzelteile in ihre jeweils eigene Richtung und mit eigener kinetischer Energie. Dabei setzt Iso nicht auf Verformung von Objekten, wie es viele andere Animators tun, sondern besitzt einen relativ realistischen Stil, der höchstens von Verwischungen, die besonders schnelle Bewegung repräsentieren soll, unterbrochen wird.

Iso verwischt die Hand, um eine schnelle Animation darzustellen.

 


Itano Ichirou

Manche Zeichner in der japanischen Animeindustrie haben ein so auffälliges Markenzeichen, dass es von anderen großen Animators regelmäßig kopiert und persifliert wird. Itano ist einer von diesen Leuten. Er war wohl der Erste, der sich einer virtuellen Kamera in einem dreidimensionalen Animeraum bewusst war und diese in Actionszenen dynamisch einsetzte, um sie bewegungsreicher zu gestalten. Während sich in den 70ern der Zuschauer damit zufriedengeben musste, dass in einer Szene nur eine Sache geschehen durfte (z.B. Charakter schießt mit einer Pistole – Schnitt – Gegner wird nicht getroffen – Schnitt – Gegner schießt zurück etc.), entwarf Itano geradezu revolutionäre Kampfchoreographien, indem er mit Kamerafahrten und vielen sich gleichzeitig bewegenden Objekten experimentierte.

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Itanos Art, in Kampfszenen mit Raketen umzugehen, machte ihn wohl legendär. Im sogenannten Itano Circus verfolgt die Kamera einen flinken Charakter (meist einen Mecha) in der Luft, während er von tanzenden, oft parallel fliegenden Raketen verfolgt wird.

Itano Circus in Sasami-san@Ganbaranai von Abe Gen'ichiro, bekannt durch seine Arbeit bei Shaft. Der Itano Circus wird übrigens nicht nur so bezeichnet, wenn wirkliche Raketen im Spiel sind.

 


Kanada Yoshinori

Kanada Yoshinori hat einen ganzen Zweig von Animationsstilen, die heute aktiv in japanischen Animestudios eingesetzt werden, geprägt. Bei Actionszenen legt er weniger Wert auf das wirkliche Geschehen, dafür versucht er, das Maximum an „Coolness“ in diese Szenen hineinzupressen. Er verkompliziert animierte Objekte sehr gern, indem er kontrastreiche Farben für seine Schattierungen einsetzt und reflektierende Lichter extrem hervorhebt. Ihm scheint es hauptsächlich darum zu gehen, die Charaktere während des Kampfes in coolen Posen und Haltungen zu zeigen.

Abgesehen von der Pose und der sehr kontrastreichen Schattierungsmethode hat Kanada noch ein weiteres Markenzeichen: den von einem Punkt ausgehende X-Lichtblitz, bekannt als "Kanada Light Flare"

Neben dem Kanada Light Flare erlangte er auch durch seinen Feuerdrachen Bekanntheit, unter Sakuga-Fans als „Kanada Dragon“ oder „Kanada Fire Dragon“ bekannt. Das ist eine riesige aufsteigende Flamme, die einem chinesischen Drachen ähnelt. Folgendes Video stammt nicht von Kanada selbst, zeigt aber sehr gut, wie andere Zeichner seinen Drachen übernommen haben.

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Imaishi Hiroyuki

Dieser Name ist vermutlich auch bei Nichtkennern bekannt, dabei hat der bekannteste Mitbegründer von Studio Trigger seinen berühmten Stil längst nicht erfunden. Tatsächlich ist Imaishi ein sehr großer Fan von Kanadas Art zu animieren, was man auch in vielen seiner Szenen deutlich erkennen kann. Allerdings unterscheiden sich beide Stile in mehreren Punkten. Während Imaishi Kanadas bekannte komplizieten Objekte stark vereinfacht und seine Schattierungen größere einfärbige Flächen bilden, macht er bei Kanadas Posen das absolute Gegenteil und verformt und verbiegt seine Charaktere zwischen den coolen Haltungen in einem viel stärkeren Ausmaß. Das macht er zwar oft entgegen den Gesetzen der Physik, allerdings baut er auch gerne extreme Kameraperspektiven ein, um den Charakteren einen beinahe hyperaktiven Anschein zu geben.

Scheint, als wär es ihm völlig egal, wie er die Eule erwischt, Hauptsache, er kann sich dabei cool bewegen. Auch Imaishis bekannten extremen Perspektiven sind hier gut zu sehen.

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Imaishi übertreibt auch gerne Kanadas Farbgebung in seiner Schattierungstechnik. Er verwendet viele sehr helle Farben bei beleuchteten Teilen, aber Schatten bilden dazu den völligen Kontrast und werden komplett eingeschwärzt.  Zusammen mit der starken Hervorhebung des Kanada Light Flare erscheinen seine Zeichnungen manchmal sehr comichaft. Deutlich erkennen kann man das an den Eyecatches von Gurren Lagann, die allesamt von ihm stammen.

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Außerdem scheint Imaishi in seinen Storyboards einen Hang zu hunderten gleich aussehenden Hintergrundcharakteren zu haben. Keine Ahnung, woher er das hat, aber ich find’s cool.

Fortsetzung folgt in Teil 2…

Quellen waren neben Sakugabooru, Sean Bires‘ YouTube-Mitschnitt des Sakuga-Panels der Anime Central in Chicago und persönlicher Erfahrung/Beobachtung/Animesammlung noch dieses Video.

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Gepostet von am 26.05.2014 | 57 Kommentare

UPDATE

Wie uns auf Nachfrage bestätigt wurde, ist die alte Panini-Lizenz von Death Note ausgelaufen, nipponart verkauft nur noch alte Lagerbestände. Bei der Kazé-Lizenz handelt es sich um eine komplette Neulizenzierung. Ein Blu-ray-Release wird es mangels HD-Material leider nicht geben (was auch auf den japanischen und internationalen Markt zutrifft).

Übrigens, da einige einen Aufstand gemacht haben, weil Kazé die deutsche Tonspur nicht wie Panini in 5.1, sondern nur in Stereo (2.0) auf die DVDs presst, müssen wir an dieser Stelle mal einen Irrglauben richtigstellen: Diese Entscheidung wird tendenziell zu besserer Tonqualität führen. Hier gilt ausnahmsweise nicht die Regel „höhere Zahlen = bessere Qualität“, denn in den meisten Fällen liegt die japanische Audiospur (die für Hintergrundgeräusche und -musik verwendet wird) bei Anime nur im Stereoformat vor (so sicherlich auch im Falle von Death Note, denn die jap. Tonspur liegt bei beiden Releases nur in Stereo vor). Früher wurden aber gerne mal Fake-5.1-Spuren in Deutschland produziert, die 5.1-Ton quasi simulieren, was letztendlich aber mehr schlecht als recht klingt. Indem die originale Stereospur auf die DVDs gepresst wird, kann Tonproblemen und ungünstiger Abmischung durch die 5.1-Simulation vorgebeugt werden, was letztendlich mit ziemlicher Sicherheit besser klingen wird.

 

Original-Meldung vom 25.05.2014

Nachdem im November letzten Jahres bereits auf Anime News Network bekannt gegeben wurde, dass sich ein deutscher Publisher die Rechte am Film Patema Inverted gesichert hat, beendete Kazé heute nun endlich das Rätselraten und gab die Lizenzierung des Science-Fiction-Abenteuers bekannt. Yoshiura Yasuhiro (u.a. Pale Cocoon, Harmonie), von dem auch die Story stammt, hat beim Studio Rikka (Eve no Jikan) Regie geführt.

Das Mädchen Patema lebt eigentlich ein ganz normales Leben als Prinzessin. Ihre Welt befindet sich tief unter der Erde und um sich dort fortbewegen zu können, haben die Menschen hochkomplexe Tunnelsysteme errichtet. Patema ist neugierig und erforscht gerne ihre Umgebung – obwohl es streng untersagt ist, die markierten Wege zu verlassen und an die Oberfläche zu gehen. In ihrer Welt herrscht nämlich der Glaube, dass eine geheimnisvolle Gefahr aus der Welt von „oben“ droht.

Allen Warnungen zum Trotz lässt Patema aber nicht von ihren Erkundungstouren ab … Mit dem Ergebnis, dass sie eines Tages in ein gewaltiges Loch fällt. Das schickt sie direkt auf die Erdoberfläche, mitten in die Welt von Eiji. Das einzige Problem: Die Schwerkraft in Patemas und in Eijis Welt ist genau verkehrt herum. Aus Patemas Perspektive steht Eijis Welt auf dem Kopf, was sie in eine große Gefahr bringt. Denn ohne Eijis Hilfe, an dem sie sich fest klammert, wird sie unwiderstehlich in den Himmel „fallen“ …

Kazé wird den Film voraussichtlich im 2. Halbjahr 2014 auf Blu-ray und DVD veröffentlichen. Weitere Details sind noch nicht bekannt.
Außerdem wird es Vorab im Rahmen des Nippon-Connection-Festivals in Frankfurt am Main am 31.05. und 01.06. eine Voraufführung mit japanischem Originalton und englischen Untertiteln auf der Kinoleinwand geben.

Quelle: Kazé Newsletter

 

Weitere Lizenzmeldungen der letzten Tage

Ebenfalls im aktuellen Kazé-Newsletter wurde bekannt gegeben, dass die 37-teilige Serie Death Note vom Studio Madhouse einen Re-Release auf DVD spendiert bekommt. Aufgeteilt wird die Serie in zwei Slimpack-Volumes, Box 1 wird die Folgen 1-18 enthalten und am 25. Juli 2014 erscheinen, Box 2 kommt am 29. August 2014 mit den übrigen Folgen 19-37 in die Händlerregale. Jede Box wird jeweils vier DVDs enthalten, die altbekannte Synchro vom Studio G&G wird übernommen.

Zudem gab Kazé bekannt, sich die Rechte an der 26-teiligen Kinderserie Tenkai Knights gesichert zu haben. Diese wurde im Jahre 2013 vom Studio Bones animiert und in Zusammenarbeit mit dem kanadischen Spielwarenhersteller Spin Master und der japanischen Viz Media Group produziert. Die TV-Auswertung wird ProSieben MAXX übernehmen, dort startet die Serie am 27. Juni 2014 um 16:10 Uhr. Ebenfalls am 27. Juni 2014 erscheint die erste von sechs DVD-Volumes.

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Gepostet von am 26.05.2014 | 29 Kommentare

Fansubben wie ein Vorgesetzter

Teil 5: Encode

Nach einer kleinen Sendepause geht es weiter mit unserer beliebten Bildungsserie „Fansubben wie ein Vorgesetzter“. Da Codo III anscheinend seit mehreren Monaten an einer Schreibblockade leidet und den Type-Artikel nicht fertigstellen kann, werde ich den Inhalt zusammenfassen:

  1. Öffnet die Untertiteldatei mit einem Hex-Editor Aegisub.
  2. Lokalisiert die beiden Types, die der Übersetzer markiert hat. Sind mehr als zwei Types im Skript, darf der Typer laut §6a, Abschnitt 15B und C des Fansubkodexverordnungsgesetzeslagenhinweisdokumentenkartoffellolwiesoliestdudasbasisvertrags, dem Übersetzer kräftig ins Fressbrett hauen. Schließlich wären mehr als zwei Types nicht mit den Prokrastinationsstandards eines Typers vereinbar.
  3. Stellt sicher, dass sich das Werkzeug für das Vorschaufenster im Standardmodus (zum Positionieren) befindet.
  4. Doppelklickt auf die Stelle, an die der Type erscheinen soll.
  5. Voilà, ihr dürft dich nun Typer nennen etc. etc. etc. 

So, da das nun geklärt ist, können wir uns in die Untiefen des Encodings wagen.

Ein schlechtes Fansub-Team würde den Encoder jetzt wohl dazu zwingen, sich eine der zahlreichen qualitativ hochwertigen SD-Fertigraws aus dem Internet zu laden, aber da wir als eingespielte Gruppe stets zusammenhalten, hat uns der Timer natürlich schon seine rohe Videodatei auf den FTP geladen. Oder per Skype gesendet. Oder uns den Nyaa-Link gegeben. Oder uns dezente Hinweise über die englische Fansubgruppe gegeben. Oder Briefbombe, weil ich weiß, wo du wohnst, lieber Timer.

Grundsätzlich eröffnen sich uns nun zwei Möglichkeiten. Wir könnten natürlich gar nichts an der Rohdatei ändern, den fertigen Untertitel einfach raufkleistern und das dann veröffentlichen. Allerdings werdet ihr bereits beim Reinschnuppern in die Rohdatei merken: Die englischen Fansubgruppen können nicht encoden.
Wenn ihr keinen Spott und Hohn von euren Leechern ernten wollt, müsst ihr natürlich selbst encoden. Das ist aber kein Problem – Encoden ist super-einfach!

Dazu öffnet ihr die Rohdatei im zweitbesten Videoplayer aller Zeiten (nach Windows Media Player natürlich) – VLC. Hier konvertieren wir das Video in ein verarbeitungsfähiges Format. Während das Video abspielt, müsst ihr dazu einfach nur die ganzen 24 Minuten Shift und S gedrückt halten. Sobald die Folge fertig ist, reicht ein kurzer Blick in euer Eigene-Bilder-Verzeichnis und ihr könnt die wichtigsten Frames einzeln betrachten, und – was viel wichtiger ist – auch bearbeiten!

Denn so hässlich, wie die englischen Fansubber das Bild freigegeben haben, dürfen wir es den undankbaren Leechern natürlich nicht vorsetzen. Betrachten wir anhand von Beispielframes, welche Bildfeher wir als Encoder unbedingt ausmerzen müssen.

Banding


Der so ziemlich größte und hässlichste Bildfehler, der in Anime vorkommen kann, ist das sogenannte Banding. Es bezeichnet Farbverläufe, die eindeutig mit dem Auge sichtbar stufig sind. Soll heißen, dass eine Farbe nicht langsam und gleichmäßig von zB grün auf blau verläuft, sondern abgehackt und mit sichtbaren Grenzen. In diesem Screenshot ist eindeutiges Banding zu sehen. Der Übergang zwischen Misakas Hals und ihrem Gesicht ist viel zu abrupt und überhaupt nicht gleichmäßig. Ebenso kann man sehen, dass der dunkle, nächtliche Hintergrund farblich überhaupt nicht zu Misakas Haaren passt; ein eindeutiger Fall von extremem Banding. Da die fertige Rohdatei natürlich zweifellos die beste Videoquelle dieser Folge im ganzen Internet darstellt, haben wir das Problem, dass wir diesen Bildfehler nur kaschieren können – und zwar mit einem tollen Trick, der sich Grain nennt, also eine Art künstliches, aber filmtypisches Kriseln.

Wie wenden wir den Grain an? Natürlich öffnen wir dazu die Frames, die Banding aufweisen, mit MS Paint und bearbeiten ihn an den entsprechenden Stellen mit der sogenannten Graining-Technik!


Schwache Konturen


Manchmal hat man einen Anime als Quelle, bei dem die Konturen einfach nicht genug herausstechen. Das muss nicht unbedingt die Schuld der englischen Fansubgruppe sein, oft ist auch das zuständige Animestudio zu schludrig gewesen. Da wir natürlich schlauer als das Studio sind, müssen wir diese offensichtlichen Fehler ausbessern. In unserem Screenshot sehen wir einen generischen, dummen Charakter mit sehr schwachem Umriss vor einem Hintergrund, der zum Großteil aus einem hellblauen Himmel besteht. Aus dem Kunstunterricht haben wir gelernt, dass die Komplementärfarbe zu hellblau rot ist. Was tun wir also? Natürlich färben wir die Konturen in MS Paint in exakt dieser Komplementärfarbe!


Unschärfe


Die Profis von der Spree wissen: Jeder Anime ist grundsätzlich zu unscharf. Doch durch Papas Kochkünste wissen wir auch: Jedes Curry ist grundsätzlich zu scharf. Wie findet der schlaue Encoder da einen Kompromiss? Ist doch klar, das Bild muss so verändert werden, dass einem schon beim Hinsehen heiß wird! Verwendet viele warme Farben und schreckt auch nicht davor zurück, der Szene eine gewisse „persönliche Note“ zu verpassen.


Nach diesen Filtertechniken fehlt eigentlich nur noch eines: der Untertitel! Da unsere fleißigen Gruppenmitglieder den Untertitel bereits perfekt zwei Monate zu spät zusammengestellt haben, liegt es nun an uns, ihn auch im Video anzeigen zu lassen. Dazu bietet sich natürlich das komplexe und mächtige Text-Tool von MS Paint an!


So, wenn nun alle Bilder erfolgreich editiert wurden, sodass das resultierende Video anständig und professionell aussieht, muss es anschließend natürlich noch in ein Video zusammengeschnitten werden! Wie stellen wir das an? Ist doch klar, wir drucken die Frames aus und verarbeiten sie in ein hübsches Daumenkino! Aber da wir ja schließlich eine moderne, professionelle Fansubgruppe sind und keine ausgedruckten Bildchen per Post versenden, brauchen wir auch eine digitale Version des Videos. Dazu legen wir das Daumenkino vor uns auf einen Tisch, lassen es durchlaufen und speichern dabei gleichzeitig das resultierende Video mit der Handykamera. Genial!

Das Endergebnis dürfte dann wohl ungefähr so aussehen:

Loading…

Damit das Video später auch flüssig genug angezeigt wird, muss nur noch mit einem beliebigen Videoschnittprogramm die Geschwindigkeit entsprechend heraufgesetzt werden, aber was zur Hölle, fragt mich nicht, ich editiere doch keine verdammten Videos.

Herzlichen Glückwunsch,
ihr habt soeben erfolgreich und gut encodet!

 

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Gepostet von am 23.05.2014 | 58 Kommentare