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Gepostet von am 14.10.2018 | Keine Kommentare

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Gepostet von am 13.10.2018 | Keine Kommentare

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Gepostet von am 11.10.2018 | Keine Kommentare

Wir legen wieder los mit den Podcasts inkl. Videos! Podcast #1 ist ab sofort im Archiv und via iTunes verfügbar.
Mit dabei: Tensei Shitara Slime Datta Ken (That Time I Got Reincarnated as a Slime), Rerided: Tokigoe no Derrida, Akanesasu Shoujo, Ken En Ken: Aoki Kagayaki (Xuan Yuan Sword Luminary), Double Decker! Doug & Kirill

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Gepostet von am 10.10.2018 | Keine Kommentare

Keine (Gaming-) Messe ohne Draci: Als ich von der EGX in Berlin gehört habe, musste ich mir das natürlich anschauen und selbstverständlich will ich euch nicht vorenthalten, was ich gesehen habe.

Zuerst einmal, die EGX ist klein. Sie findet nicht auf der Berliner Messe (ICC) statt, sondern auf einem ehemaligen Bahnhofsgelände, das heute Station Berlin heißt und Veranstaltungsort für verschiedene Events ist. Dementsprechend erwarten uns hier keine hochmodernen Messeräumlichkeiten, sondern große Hallen, die eher an alte Industriegebäude erinnern. Das gibt der Veranstaltung einen eigenen Charme und unterscheidet sie optisch von der gamescom oder der IFA. Eine weitere Besonderheit ist, dass der Zugang erst ab 18 Jahren gestattet ist. So brauchen die Aussteller keine großen „Kästen“ über ihre Anspielstationen bauen und das Ganze wirkt wesentlich offener und weniger verschachtelt.

Doch nur so viel zur Optik, es geht uns ja um den Inhalt. Die drei großen Hallen plus kleinere Räume für die Diskussions-Panels enthalten viele Plätze zum Anspielen, die wie schon erwähnt, auch gut einsehbar sind. Die Besucherzahlen halten sich im Vergleich zur gamescom eher in Grenzen, was dazu führt, dass man auch für große Titel nur eine oder eineinhalb Stunden ansteht, anstatt manchmal zwei bis sechs. Aber genug der Vergleiche. Die EGX ist eine eigenständige Veranstaltung, die vor allem zum Anspielen da ist. Durch die überschaubare Größe ist das auch sehr gut möglich. Vor allem bei weniger großen Titeln kann man sich hier schnell und einfach an eine Spielestation setzen und loslegen.

So kam ich beispielsweise in den Genuss von Textorcist.

Hier ist der Name, der offensichtlich ein Fantasiewort ist, auch Programm. Wir spielen einen Exorzisten, der mittels Texteingabe Bibelsprüche auf Dämonen feuert, die Menschen besetzt haben. Dabei müssen wir allerdings den Angriffen der Gegner mit den Pfeiltasten ausweichen. Mit wachsender Länge der Sprüche wird das natürlich immer schwieriger. Auch alle Aktionen zwischen den Kämpfen müssen eingegeben werden. Klingen zum Beispiel das Telefon, können wir es nicht einfach anklicken, sondern müssen uns davor stellen und „Answer“ eingeben. Eingebettet wird das Ganze in die Geschichte im Ray Bibbia, ein Exorzist der – so viel wird schon in den ersten Spielminuten klar – nicht ganz so rein zu sein scheint, wie es Männer der Kirche üblicherweise sind. So finster das Thema auch ist,wird die Geschichte begleitet von einem stark ausgeprägten Humor und einer immerhin nicht ganz so gruseligen pixeligen Optik in herlich bunten Farben.

Mein nächstes Highlight finde ich in der Indie-Ecke der EGX. Zwar sehr pixelig aber in der Optik nicht so freundlich wie Textorcist präsentiert sich Deathtrash.

In einer postapokalyptischen Welt auf dem Planeten Nexus hat die Menschheit Maschinen erschaffen, um sich zu schützen. Dumm nur, wenn sich diese Maschinen dann gegen die Menschen wenden.

Humankind traveled to the stars and settled on the planet Nexus with its ancient secrets of stone and flesh. The machines were installed as protectors, but they were corrupted and brought terror.

You are a raider among the ruins of the past.
But fate might lead you to the Bleeding Head Oracle, the Evergrowing Heart and towards a war with the machines, giving you the power to mend or destroy.

In dieser düsteren Welt suchen wir uns eine Figur und eine Klasse aus, um sie zu durchstreifen und dabei gegen Mal mehr mal weniger menschliche Gegner anzutreten. Dabei treffen wir auch auf NPCs die uns freundlich gesinnt sind und auch Quests geben. Zum Beispiel treffen wir auf einen riesigen Fleischkraken, der nicht aus seiner Höhle kann und uns bittet Freunde für ihn zu finden (aaaawwww). Das Ganze spielt sich mit dem Gamepad sehr intuitiv und denkbar einfach. Der wechsel zwischen Nah- und Fernkampfwaffe funktioniert gleitend. Das Spiel an sich zeigt sich leider nicht grundsätzlich so einfach wie die Steuerung, was an meiner hohen Sterberate zu erkennen ist. Nichtsdestotrotz macht das Spiel viel Spaß, nur leider werden wir uns bis zur Fertigstellung noch etwas gedulden müssen, sagt der Entwickler.

Danach bin ich an den Platz nebenan gerutscht und habe mir Through the Darkest of Times angeschaut.

Neben der Tatsache, dass dieses Strategiespiel das erste Spiel ist, welches Hakenkreuze, Hitlergrüße und ähnliches offen nutzen darf, entfaltet es einen ganz eigenen Grusel. Wir spielen eine Gruppe von Widerstandskämpfern in den Anfängen des dritten Reichs. Die Demo lässt uns das erste Kapitel spielen, dessen Ziel es ist, die Gruppe zu erweitern aber vor allem sollen wir überhaupt noch in der Lage sein zu operieren. Also dürfen wir nicht umgebracht werden und wir müssen die Moral der Gruppe aufrecht erhalten. Das ist gar nicht so einfach, sinkt doch die Moral, wenn wir uns bei Ereignissen wie der Bücherverbrennung als Anhänger Hitlers ausgeben müssen um nicht aufzufliegen. Um Resourcen wie Geld und Anhänger zu besorgen, schicken wir die Mitglieder unserer Gruppe auf Missionen, wie Geldsammeln oder Flugblätter verteilen. Dabei müssen wir natürlich darauf achten, die Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder gut zu nutzen. Jeder Spielzug entspricht einer Woche und nach abgeschlossenem Zug bekommen wir Schlagzeilen zu sehen, die es damals tatsächlich gab. Das Spiel bemüht sich also auch um historische Korrektheit. Das Ganze baut eine sehr düstere Atmosphäre auf und hinterlässt ein ziemlich mieses Gefühl in der Magengegend. Als ich vom PC aufstand und mich die Mitarbeiterin fragte, ob ich Spaß gehabt hätte meinte ich „Spaß ist hier wohl nicht der richtige Ausdruck“. Ich bin trotzdem gespannt auf das fertige Spiel und werde es mir dann sicher noch einmal anschauen.

Natürlich habe ich mir auch noch ein paar andere Spiele angeschaut aber ich belasse es hier bei meinen Highlights.

Wer übrigens schon viereckige Augen hatte, konnte sich auch zum Stand von Ulisses begeben. Hier gab es Regelwerke für neue Rollenspiele zu kaufen und man konnte sie an einem der vorhandenen Tische direkt anspielen.

Natürlich habe ich hier noch ein paar Impressionen von der Messer für euch.

 

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Gepostet von am 09.10.2018 | Keine Kommentare

20 Jahre AnimagiC und das zweite Mal in Mannheim! Auch dieses Jahr hat die AnimagiC wieder gezeigt, dass sie es verdient hat, eine der größten und beliebtesten Anime-Conventions zu sein. Das Programm war bis unters Dach vollgestopft. Unzählige Ehrengäste, Bühnenacts, Panels und Events haben kaum Zeit zum Verschnaufen gelassen.

Ersteindruck und Änderungen zum Vorjahr

Obwohl ich erst zum zweiten Mal auf der AnimagiC war, kam direkt als ich den wunderschönen Rosengarten erblickte große Vorfreude auf. Massen an Besuchern warteten gespannt auf den Einlass, der dieses Jahr etwas anders als letztes Jahr gestaltet war. Letztes Jahr war die AnimagiC zum ersten Mal im Rosengarten, wodurch noch nicht klar war, was die beste Einlassstrategie ist. Es wurde lediglich ein Eingang genutzt und erst beim Einlass wurden die Taschen kontrolliert. Dadurch hat sich der Einlass ziemlich gezogen. Dieses Jahr wurden zwei Nebeneingänge für den Einlass genutzt, bei denen schon eine Stunde vorher die Kontrolle stattfand. Nach dem Haupteinlass konnte man aber auch die Halle über den Haupteingang betreten. Die Armbänder für den Einlass konnte man sich schon ein ganzes Stückchen vorher holen, was die Kontrollen erleichtert hat. Leider war wie letztes Jahr von der Verwaltung des Rosengartens vorgegeben, dass das Mitbringen von Getränken und Speisen untersagt ist. Bei der Hitze war das etwas unpraktisch, da trotz der Klimaanlage die Temperaturen durch die vielen Menschen in die Höhe gestiegen ist. Wasserflaschen konnten zwar an jeder Ecke gekauft werden, waren aber ziemlich teuer und man musste ziemlich viel Pfand bezahlen. Nächstes Jahr soll das ganze aber ein wenig lockerer werden. Wie auf den Social-Media-Kanälen bekanntgegeben wurde, darf man nächstes Jahr pro Person je eine PET-Flaschen bis zu 0,5 l mit in die Halle nehmen. Das ist doch schon mal ein Anfang!

Verkäufer

Natürlich waren wieder die hiesigen Anime- und Mangapublisher vor Ort und haben die hungrige Käuferschaft ordentlich mit Neuheiten und exklusiven Editionen versorgt. Bei universum anime gab es Vorab jeweils das erste Volume der zwei Animehighlights Violet Evergarden und Made in Abyss zu kaufen. Die Blu-ray-Varianten waren ruck, zuck ausverkauft, was wohl nicht zuletzt daran lag, dass sowohl von Violet Evergarden als auch von Made in Abyss Ehrengäste Signierstunden gegeben haben. Dazu aber später mehr.

Manga Cult hat exklusiv für die AnimagiC eine auf 333 Stück limitierte Sonderausgabe von Gantz, Band 1 herausgebracht, welche in einem metallic-schimmernden Umschlag gelegt war. Die Exemplare haben genau bis zum Ende der Messe gehalten.

Neben den Publishern waren natürlich auch wieder die gängigen Händler, Merchandiseverkäufer und Süßwarenverkäufer am Start. Wer Conventions also gerne zum Geldausgeben nutzt, hätte sich dort pudelwohl gefühlt.

Ehrengäste

Wenn die AnimagiC für etwas steht, dann ist es für die gigantische Anzahl an Ehrengästen, die dort anzutreffen sind. Unzählige Mangaka, Animeproduktionsteams, Bands, Sänger und Artisten haben uns mit Signierstunden, Panels, Auftritten und Konzerten beglückt.

altraverse ist zwar noch ein blutjunger Verlag, aber die Leute dahinter sind schon lange im Geschäft und entsprechend konnten sie sich schon den Toptitel Made in Abyss schnappen. Um für die AnimagiC noch einen draufzusetzen, haben sie den Mangaka hinter der Serie, Akihito Tsukushi, eingeladen. Dieser hat Autogramme direkt am Stand von altraverse auf vorgedruckten Shikishis vergeben. Um so ein Shikishi zu bekommen, musste man jedoch gegen altraverse’ Produktmanager Johannes ein simples Würfelspiel gewinnen. Es gab zwei Würfel und auf beiden Würfeln waren alle Ränge aus Made in Aybss aufgedruckt. Wenn man beim Würfeln gegen Johannes einen höheren Rang gewürfelt hat, bekam man ein Shikishi und damit konnte man sich zu einem späteren Termin sein Autogramm abholen. Ich persönlich habe am Freitag drei Versuche benötigt, bis ich Glück hatte. Die Schlange war entsprechend dem Erfolg von Made in Abyss lang, aber es hat sich gelohnt. Tsukushi ist ein supersymphatischer Typ.

Neben Tsukushi waren auch noch diverse Leute von der Animeadaption da. Wie schon erwähnt, hatte universum anime das erste Volume zur Con mitgebracht und anlässlich dessen haben sie gleich den Regisseur Masayuki Kojima, den Art-Director Osamu Masuyama, den Komponisten Kevin Penkin und den Produzenten Shimpei Yamashita eingeladen. Von ihnen konnte man sich ebenfalls Autogramme auf ein vorgedrucktes Shikishi oder auch auf das erste Volume geben lassen.

Am Samstag haben dann alle fünf zusammen an einem Panel teilgenommen. Zunächst hat universum anime die erste Folge von Made in Abyss mit deutscher Synchronisation gezeigt. Selbst die japanischen Gästen haben den Dub gelobt, weil alles schön lippensynchron war und die Stimmen gut auf die Charaktere gepasst haben. Im Anschluss durften die Fans das MiA-Team mit Fragen durchlöchern. Im Großen und Ganzen kann man das Q&A mit „Tsukushi mag Kinder“ zusammenfassen. Üblich für diese Art von Panel auf der AnimagiC konnten zum Schluss wieder alle gegen die Gäste Schere, Stein, Papier spielen. Der Gewinner bekam ziemlich schönes Merchandise von Made in Abyss.

Desweiteren waren noch der Autor, der Zeichner und das Animeteam von Sword Art Online zu besuch. Auch sie haben Autogramme vergeben, leider hat man kaum eine Chance gehabt, eins zu bekommen, da man dafür ein Pin aus einer Box ziehen musste. Jeder hatte nur eine Chance pro Tag bzw. drei Chancen, wenn man einen Premiumaccount bei Wakanim hat. Ich habe an allen drei Tagen jeweils drei Nieten bekommen. Die Chancen waren also entsprechend extrem gering. Ich persönlich finde diese Methode etwas unfair, da hätte man sich ein etwas besseres Konzept ausdenken können. Wie ich außerdem im Nachhinein erfahren habe, waren tatsächlich viel zu wenig Gewinner dabei, weshalb an jedem Tag noch viele Leute die nicht gewonnen haben Autogramme bekommen haben.

Wie letztes Jahr war auch anlässlich des Disc-Releases der Regisseur von Violet Evergarden auf der Con. Dieses Jahr hat er statt der Opening-Sängerin True die japanische Synchronsprecherin von Violet mitgebracht. Zusammen haben sie genau wie das Made-in-Abyss-Team am Stand von universum Autogramme gegeben. Desweiteren gab es ein Special-Screening der OVA-Folge in einem der Animekinos.

Diverse andere Mangaka wie MAYBE (das Duo hinter Dusk Maiden of Amnesia), Kayoru (die Künstlerin von Eine reizende Braut, Ballerina Star und Nach der Schule: Liebe) und Ryoko Fukuyama (Mangaka von Anonymous Noise) waren auch da und haben neben Autogrammen auch Panels gehabt und live gezeichnet.

Neben Sword Art Online hatte peppermint anime den Produzenten von The Testament of Sister New Devil Satoshi Motonaga dabei. KSM hat uns mit der begabten Regisseurin Atsuko Ishizuka (No Game No Life, A Place Further Than the Universe) und den Produzenten Kenji Nakamoto beglückt. Der Produzent Sho Tanaka von Kadokawa war ebenfalls bei der No-Game-No-Life-Autogrammstunde von KSM dabei und hat auch ein Panel gehalten, bei dem es neue Trailer und Infos gab.

Zum 20. Jubiläum von Bones waren der Charakterdesigner Yoshihiko Umakoshi und der Produzent Masahiko Minami zu Besuch. Neben einem großen Panel mit Q&A haben sie auch Autogramme gegeben und zusammen mit Crunchyroll haben sie die Deutschlandpremiere vom Bungo-Stray-Dogs-Film gefeiert.

Natürlich waren auch weitere Künstler und deutsche Ehrengäste vor Ort, aber bei dieser Anzahl konnte man wirklich kaum alle Panels, Autogrammstunden und Q&As besuchen.

Konzerte

Als es draußen schon etwas dunkel wurde und die Händler langsam alle dichtmachten, wurde es Zeit für die großen Acts. Neue und altbekannte Bands und Sänger haben uns dieses Jahr wieder auf der AnimagiC beehrt. Darunter ein paar Topacts wie eufonius, MYTH & ROID, Konomi Suzuki und ZWEI.

Ich persönlich habe mir die Konzerte Konomi Suzuki und ZWEI angehört. Beide Acts waren schon letztes Jahr vertreten und haben einen ähnlichen Auftritt wie letztes Jahr abgeliefert. Konomi Suzuki hat ihre bekannten Opening-Songs wie No Game No Life und auch einige unbekanntere Lieder gesungen. Ihre allgemeine Performance fand ich nicht umwerfend, aber dennoch war die Stimmung und Atmosphäre klasse. Bei ZWEI sah das schon etwas besser aus. Das Auftreten und die Songauswahl war viel einzigartiger. Es gibt schon einen Grund, warum ZWEI nach all den Jahren immer noch so gern auf der AnimagiC gesehen werden.

Fazit

Die AnimagiC 2018 hat sich mal wieder gelohnt. Man hatte immer was zu tun und konnte Unmengen an Ehrengästen treffen und live miterleben. Ich selber konnte jede Menge Autogramme von Leuten, die ich für ihre Arbeit respektiere, abstauben und sie live auf der Bühne miterleben. Beim Bring & Buy habe ich zufällig eine Seltenheit abgestaubt, die ich schon monatelang gesucht habe und ansonsten konnte ich ohne schlechtes Gewissen bei diversen Händler Geld dalassen. Zusammengefasst war diese AnimagiC wieder eine tolle Convention, die jeden Tag Spaß und Lust auf mehr gemacht hat. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass die AnimagiC meine Highlight-Convention dieses Jahr war. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr!

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Gepostet von am 28.09.2018 | Keine Kommentare

Zehn Jahre im Eichenfass gereift? Naja, fast. Am 19. September 2008 erschien Yakuza 2 in Europa für die PlayStation 2 – knapp zwei Jahre nach dem Release in Japan. Damals galt Yakuza bei uns noch als unbeliebt, aber das hat sich heute geändert. Der großen Veröffentlichungswut von SEGA und Koch Media zu Dank, finden seit wenigen Jahren regelmäßig Ableger ihren Weg nach Wurstland. Mit allergrößter Vorfreude haben die Fans den Release des zweiten Remaster vor wenigen Wochen erwartet. Ich bin einer von ihnen.

Yakuza Kiwami 2 ist wie auch schon sein Vorgänger ein grafisch komplett überarbeitetes und inhaltlich erweitertes Yakuza 2, das mich zurück in die Gangsterwelt Japans führt. Nach dem turbulenten Ende des Vorgängers wollte Antiheld Kazuma Kiryu eigentlich seine Ruhe vor den Verbrecher-Clans haben, wird aber durch einige Umstände zwischen die Fronten des Tojo- und des Omi-Clans gezwungen. Mal wieder geschieht ein Mord und diesmal muss Kazuma zusammen mit Ermittlerin Kaoru Sayama den Drahtzieher finden und einen Krieg zwischen den Yakuza verhindern. Dabei entpuppt sich Yakuza Kiwami 2 vor allem als sehr gute Detektivgeschichte. Die Handlung pendelt zwischen Tokio und Osaka, deren begehbare Stadtteile mit sehr viel Liebe zum Detail nachempfunden wurden. Ehrlich, das sieht dank der Yakuza-6-Engine schon extrem gut aus, vor allem in Full-HD.

Wie gewohnt ist die Story von vielen Irrungen und Wirrungen geprägt. Freund und Feind wechseln ihre Rollen, wirklich leicht zu verstehen ist das Ganze nicht. Liegt vor allem mit daran, dass auch dieses Yakuza ohne deutsche Texte auskommen muss. Wer’s nicht drauf hat, sollte auf jeden Fall ein Englisch Wörterbuch mit am Start haben. Dafür hat sich SEGA alle Mühe gegeben, die Übersetzung aus dem Japanischen so originalgetreu wie möglich zu halten. Gerade bei den Hierarchien der auf Samurai-Traditionen aufbauenden Gangster-Clans kann einem schon schwindelig werden. Da lohnt es sich umso mehr, zur Abkühlung einer der vielen Nebenaktivitäten nachzugehen oder eine Runde durchs bunte Nachtleben zu flanieren.

Neu dabei ist der aus Yakuza 6 bekannte Clan Creator, in dem ich in einer Art Tower-Defence strategisch aktiv werden muss. Goro Majima ist dabei, also wird’s verrückt. Weitere Highlights sind definitiv die Foto-Shootings mit japanischen Erotikstars oder Virtua Fighter 2 in der Arcade. Letzteres dürfte vor allem bei Fighting-Game-Nostalgikern der späten 90er für viele Stunden Spielspaß suchen. Die Fotos mit den Girls sind dann wohl eher etwas für die Fraktion „Dead or Alive Xtreme“, aber durch die Echtfilm-Sequenzen sehr gut umgesetzt. Oder ihr spielt halt Golf, Mahjong oder Karaoke. Oder ihr besucht ein Restaurant – was im übrigens auch Erfahrungspunkte für neue Skills mit sich bringt. Die ganzen Nebenbeschäftigungen und das Sightseeing können die Spielzeit locker schon mal verdreifachen – je nachdem, wie tief ihr in die magische Welt von Japan versinken wollt.

Ansonsten macht ihr bei Yakuza Kiwami 2 genau dasselbe, wie in jedem Yakuza-Game: Mit Handlungsfiguren quatschen oder irgendwem die Fresse polieren. An jeder Ecke und während fast jedes Story-Strangs warten immer wieder Prügeleien, die den Action-Anteil des Adventures ausmachen. Da gibt’s auch keinen Weg dran vorbei. Die Yakuza-Reihe war schon jeher ein Brawler und so sind die teilweise toughen Kämpfe ein Fest für Martial-Arts-Fans. Ganz einfach weil das Spiel hier jegliche Realität sausen lässt und Ausmaße eines Shonen-Anime annimmt. Unzählige Combos, verrückte Spezialattacken oder die verschiedenen Waffen machen das wirkliche gute Kampfsystem zum Genuss. Allerdings verzichtet Kiwami 2 auf die unterschiedlichen Kampfstile des Vorgängers. Kazuma prügelt sich diesmal nur in einer Haltung, kann aber dafür tonnenweise Moves erlernen.

Auch wenn SEGA einige Minigames wie den Club Adam oder Bowling gestrichen sowie ganz wenige Missionen anders verwurstet hat, um die Story besser zu erzählen (was natürlich nur auffällt, wenn man das Original kennt), gibt es auch wieder ein Bonbon für Fans von Goro Majima. Der verrückte Yakuza erhält diesmal sogar eine eigene Kampagne – die zwar keine Hauptstory-Ausmaße annimmt, dafür aber noch mal frischen Wind in die Bude lässt. Goro hat mittlerweile einfach Kultstatus erreicht und die Kämpfe mit ihm spielen sich noch mal flotter.

Die Magie von Yakuza Kiwami 2 ist die wie immer schwer in Worte zu fassende Mischung aus dem sympathischen (Anti-)Helden Kazuma und dessen bedachter sowie respektvolle Art, selbst als Super-Gangster heldenhaft zu sein, dem  Wechselspiel zwischen japanischer Verrücktheit (in der Sidequest „Be my Baby“ kämpft man zB. gegen eine Gruppe Yakuza in Windeln) und ausgelassenen sowie ruhigen Momenten, in zwei so temporeichen Großstädten, gepaart mit einer wirklich spannenden Handlung, die auf unzähligen Charakteren und ausschweifenden, teils bockernsten, gerne aber auch trashigen Dialogen aufbaut. Man muss es einfach selbst gespielt haben, um sich davon einfangen zu lassen.

Leider fand Yakuza 2 seiner Zeit außerhalb Japans eher wenig Interesse, was sich jetzt durch das Remaster ändern wird und das ist auch gut so. Viel zu lange wurde diese wundervolle Reihe, die es mit den ganz großen aufnehmen kann, übersehen. Ob das Konzept Kiwami fortgeführt wird, ist unwahrscheinlich. Ab Yakuza 3 sind alle Teile für die PlayStation 3 erschienen, eine große optische Anpassung ist also nicht zwingend notwendig. Dafür kündigte SEGA bereits an, dass Teil 3 bis 5 als reine Neuauflagen für die PlayStation 4 nochmals erscheinen werden. Bleibt zu hoffen, dass es nicht ewig dauert, bis wir hier ebenfalls Nachschub serviert kommen.

Yakuza Kiwami 2 ist Pflichtprogramm für jeden Fan japanischer Spielkunst und sollte seinen Weg ganz schnell in gut sortierte Sammlungen finden. Mehr gibt es hier nicht zu sagen.

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Gepostet von am 20.09.2018 | Keine Kommentare