Ich habe mich gestern mal auf die Jagd gemacht und alle Aprilscherze aus der dt. und engl. Fansubszene zusammengesammelt (wenn ich was vergessen habe, bitte in den Kommentaren Bescheid sagen). Insgesamt wurde dieses Jahr etwas weniger getrollt als im Jahr zuvor und viele Aprilscherze waren auch nicht sonderlich kreativ (unserer war ja zugegebenermaßen auch nicht der Kreativste, wenn man ihn mal mit dem vom letzten Jahr vergleicht), aber es war schon der ein oder andere Lacher dabei.
Beginnen möchte ich mit meinen beiden Favoriten, an denen auch ein paar Leute von uns mitgewirkt haben:
Bei Strawhat haben wir uns in den letzten drei Tagen die Nächte um die Ohren geschlagen, um ein wahrliches Meisterwerk zu produzieren: Einen Fandub zur zwölften Episode von Pani Poni Dash. Auch wenn es das ein oder andere technische Problem gab, kann das Ergebnis durchaus mit bekannten Fandub-Studios wie CrashDub mithalten. Wer weiß, vielleicht hört man die ein oder andere Stimme von uns ja demnächst in offiziellen Anime-Synchros? Die Downloadlinks findet ihr bei Strawhat, einen DDL gibt’s hier. |
Wer extrem grenzwertigen, schwarzen Humor nicht ausstehen kann, der sollte hierum vielleicht eher einen großen Bogen machen, alle anderen erwartet einer der besten Trollsubs aller Zeiten. „Aba das ihst fol rassistüsch, ey“, mag der ein oder andere, der schon mal einen Blick reingeworfen hat, jetzt vielleicht sagen. Ja, zugegebenermaßen steckt in diesem Sub wirklich ein Haufen rassistischer Witze, allerdings sei an dieser Stelle erwähnt, dass der Hauptverantwortliche für diesen Sub selbst Türke ist, was das Ganze noch viel witziger und den Rassismus wiederum so „erträglich“ macht, dass man herzhaft darüber lachen kann. Auch sonst kann der Sub auf ganzer Linie überzeugen, er nimmt nämlich auch eine Menge Klischees aus der dt. Fansubszene auf die Schippe: Schlechtes Timing, schlechte Stylewahl, übertriebener Einsatz von Lunartimes, wortwörtliche Übersetzungen aus dem Englischen, Rechtschreibfehler ohne Ende und Sätze, die vorn und hinten keinen Sinn ergeben. Das alles wurde so genial verpackt, dass man im Prinzip 23 Minuten lang am Dauergrinsen ist. Gute Arbeit, Jungs! Die Downloadlinks findet ihr hier. Es gibt außerdem exklusiv noch eine 1,3 MB große 9-bit-Version. |
Nun zu den weiteren Aprilscherzen, alphabetisch geordnet:
Weniger kreativ war man bei AnFs, denn hier gab es quasi den Aprilscherz-Klassiker schlechthin: „Wir hören auf.“ Immerhin gab es direkt auf der Seite keinen Hinweis auf einen Aprilscherz, sodass ich selbst kurzzeitig am Grübeln war, ob ich irgendwas verpasst habe und die Seite bereits seit ein paar Tagen so aussieht, oder ob man hier tatsächlich nur getrollt hat. Da die Seite mittlerweile aber wieder im Ursprungszustand ist, war wohl Letzteres der Fall. |
KUKT MAHL, WIER SAGEN, DAS WIR ETWAHS RELEASN, RELEASN ES ABER DAN DOHC NIHCT! APRIL APRIL! FOL LUSTIK! |
Einen radikalen Schritt ist Commie am 1. April gegangen: Ab sofort frönen sie nicht mehr dem Kommunismus, sondern schließen sich den Republikanern an. Das bedeutet auch, dass sie jegliches Piratentum einstellen, als Abschiedsgeschenk gab es noch die erste Episode von Space Bros. Außerdem haben sie ihr neues Tätigkeitsfeld vorgestellt: Das Fandubben von H-Manga. Die ersten beiden Fandubs sind bereits online und wissen mit viel Gefühl und Liebe zum Detail zu überzeugen (besonders beim Höhepunkt). Die Downloads findet ihr auf der Homepage von Commie. Wer Commies Aprilscherz vom letzten Jahr noch nicht kennt, der sollte mal einen Blick in dieses Youtube-Video werfen, es lohnt sich! |
gg suchte zum 1. April Verstärkung für die kommende Springseason. Wer allerdings mitmischen möchte, hat ein Anschreiben inklusive umfangreichem Lebenslauf mit sämtlichen Details aus seiner Fansub-Karriere an die Gruppe zu senden. Anschließend würde ein Bewerbungsgespräch inklusive Aufnahmetest im IRC folgen. |
Bei Kuzuru wurde die gesamte Homepage für den 1. April auf den Kopf gestellt. Gibt’s jedes Jahr wieder bei etlichen Seiten und ist mittlerweile nicht mehr wirklich kreativ. |
Ganz wie ihr großes Vorbild kino.to wurde NES von der Kriminalpolizei aufgrund des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung geschlossen und die Domain beschlagnahmt. Grund dafür war die illegale Verbreitung der Serie „Smile Precure“, was Toei Animation wohl nicht so ganz geschmeckt hat. Mittlerweile hat die Kriminalpolizei die Domain aber wieder freigegeben. |
OtakuKingdom haben dem modernen 10bit-Schnickschnack Lebewohl gesagt und sich wieder auf die guten alten etablierten Formate WMV, MPEG-1 und 3GP spezialisiert. Entsprechend bieten sie ab dem 1. April alle Releases in 720p, 288p und 144p (für Mobiltelefone) an. Dadurch ist maximale Kompatiblität gewährleistet! |
Auch Pantsu ga daisuki haben zum 1. April einen kleinen fünfminütigen Trollsub produziert, und zwar zum Magical-Girl-Anime „Fresh Precure“ (den sie in „Frische Geile Heilung“ umgetauft haben). Leider hat mir dieser Trollsub nicht ganz so gut gefallen wie der von Super, denn hier wurde primär auf präpubertären gnihihi-Sex-Humor gesetzt, womit ich leider nicht wirklich was anfangen kann. Ist aber dennoch recht nett gemacht, wer also mal fünf Minuten übrig hat, kann einen Blick riskieren. Den Download findet ihr auf deren Homepage. |
Gepostet von Gebbi am 02.04.2012 | 15 Kommentare
Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte
Kapitel 13 –
Seltsames Kapitel in ungewohnter Schriftsprache durch naichs zermatschtes Gehirn, weil sein Tag verdammt lang war (genau wie diese Überschrift)!
1. April? Aprilscherze sind Humbug, ich mach lieber ein ernsthaftes Kapitel.
Manchmal kommt es mir so vor, als hätte die japanische Sprache keine eigene Grammatik. Ich meine, es ist zwar sprachwissenschaftlich und historisch mehr oder weniger bewiesen, dass das Japanische, wie es in traditioneller Form existiert, höchstens vom nördlicheren Reich der Mitte und vom westlichen Land der Morgenstille beeinflusst wurde und grundsätzlich nichts mit den sonstigen Sprachen der Erde zu tun hat, aber manche Grammatikbausteine wirken, als wären sie beinahe exakt aus einer anderen (europäischen) Sprache kopiert worden. Das Gefühl hab ich zum Beispiel bei der Verlaufsform von Verben.
„Verlaufsform? Hä? Ich wil Japanisch lernen und nicht Doitsch, das kan ich eh schohn!„
Wenn du das so siehst, dann hab ich gute Nachrichten für dich. Es gibt zwar eine Verlaufsform im Deutschen, aber mal abgesehen von der grammatikalischen Definition im offiziellen Duden und einer praktischen Anwendung in ein paar Dialekten und in der Umgangssprache existiert sie de facto nicht. Tja, jetzt sollte man halt wissen, was diese Verlaufsform überhaupt ist.
Machen wir doch einen kleinen Ausflug in die englische Sprache für diejenigen, die mit dieser Sprache nicht vertraut sind…
Ja, okay, ich geb’s ja zu. Mein alter Lehrer erfand einen schönen Ausdruck für das, was ich gerade tue: ZTT. Zeit-Totschlag-Taktik. Nun, dann gehe ich einfach mal davon aus, dass jeder hier weiß, wozu es die ing-Form im Englischen gibt und was der Unterschied von „I eat“ zu „I am eating“ ist. Denn das grammatikalische Konstrukt, das mithilfe einer „to be“-Form und der ing-Form eines Verbs gebildet wird, nennt man Verlaufsform. Es geht also darum, dass nicht nur etwas „passiert“, sondern dass gerade jetzt, zu genau diesem Zeitpunkt, etwas „passierend ist“.
Nun, wie gesagt, im Deutschen gibt es dieses Gebilde auch, aber es werden die verschiedenen Aussagen nicht so stark voneinander unterschieden. „Ich bin am essen“ / „Ich bin essend“ heißt eindeutig, dass ich in diesem Moment etwas esse, aber „Ich esse“ ist einfach viel geläufiger und muss nicht bedeuten, dass ich gerade zu diesem Zeitpunkt etwas esse.
Soviel zum Thema, dass ich keine Zeit mehr schinden wollte… Egal, ab jetzt wird’s interessant.
Ich weiß nicht, wie sie es gemacht haben, aber die Japaner haben wohl diese Konzept von irgendwem abgeschaut und es direkt in ihre eigene Sprache copypasta’d, wobei sie zum Glück noch die Formatierung und die Kopfzeile geändert haben, damit der Lehrer nicht draufkommt. Soll heißen: Die beiden Worte bedeuten zwar dasselbe, aber die ing-Form im Englischen entspricht komplett der te iru-Form im Japanischen.
Endlich haben wir’s zum Kapitelthema geschafft, juhu!
Nun, es gab natürlich einen Grund, warum die Einführung so lange wurde. Ich als Verfasser dieses Kapitels hab das Problem, dass es kaum was zur te iru-Form zu sagen gibt, weil sie ziemlich einfach ist – das ist natürlich positiv für euch hier, weil man sie sich schnell einprägen kann, aber versetzt euch doch mal in meine Lage…
Nein, versetzt euch nicht in meine Lage, ich sollte mich endlich mal konzentrieren und euch die te iru-Form erklären!
Okay, einatmen, außatmen… Puh, jetzt sollte es wieder gehen.
Ich probier die Erklärung jetzt in schnellerer Geschwindigkeit, damit ich das endlich hinter mir habe.
Ich präsentiere feierlich: Die Schritt-für-Schritt-Anweisung, um die te-iru-Form eines Verbes zu bilden! Freude, Jubel, Wahnsinn!
Schritt 1: Bilde die te-Form des Verbes, indem du sie dir aus dem Internet googelst oder dieses uralte DOS-Programm (mit DOSBox) verwendest. Was genau das ist, erkläre ich im nächsten Kapitel.
Schritt 2: Füge ein iru hinten dran.
Schritt 3: ???
Schritt 4: Verlaufsform! Und Profit!
aruku –> aruite –> aruite iru
taberu –> tabete –> tabete iru
asobu –> asonde –> asonde iru
Für die ganz Faulen gibt’s noch eine Kurzform, bei der das i einfach ausgelassen wird.
yomu –> yonde –> yonderu
nomu –> nonde –> nonderu
warau –> waratte –> waratteru
Aber Achtung, die Verlaufsform impliziert keine Zeit! Das kann bei einigen Verben dann problematisch werden. „Futotte iru“ („Fett werden“) kann zum Beispiel sowohl progressiv („Ich nehme gerade zu“) oder als Zustand interpretiert werden. („Ich bin fett (, weil ich zugenommen habe).“)
Und so, meine Damen und Herren, kann man eine recht einfache Sache völlig konfus und ohne System erklären und somit seine Leser ärgern.
Außerdem muss ich jetzt nächstes Mal was zur te-Form schreiben, was bedeutet, dass ich wieder ein vorgefertigtes Kapitel hernehmen kann! :3
Gepostet von naich am 01.04.2012 | 15 Kommentare
Heute wurde der dritte Trailer zu unserem kommenden Frühlingsprojekt Tasogare Otome x Amnesia veröffentlicht. Dieser zeigt weitere Szenen aus dem Anime und im Hintergrund hört man erstmalig auch das Ending „Karandorie“ von Okui Aki. Zudem sprechen die Hauptcharaktere diesmal ein paar Sätze, bekannte Stimmen sind vor allem Kitamura Eri (Karen aus Bakemonogatari/Nisemonogatari) und Fukuen Misato (Rika aus Haganai). Der Anime startet am 9. April.
Gepostet von Gebbi am 30.03.2012 | Keine Kommentare
Vor einigen Tagen hat Rightstuf Regionsbeschränkungen für sämtliche Aniplex-Produkte in ihrem Shop eingeführt. Unter anderem Serien wie Madoka und Ao no Exorcist lassen sich ab sofort nur noch von Kunden aus Nordamerika und Kanada bestellen. Bei Ao no Exorcist ist das für uns Deutsche kein großer Verlust, da die Amerikaner nur DVDs bekommen, während die Serie bei uns auch auf BD erscheinen wird. Bei Madoka sieht das Ganze leider wesentlich düsterer aus: Da Universum hierzulande nur eine stark abgespeckte Ausgabe ohne Extras und nur auf DVD verkauft, waren viele deutsche Kunden froh, dass sie auf die Limited Editions von Aniplex USA zurückgreifen konnten. Dem wurde jetzt „aus lizenzrechtlichen Gründen“ ein Riegel vorgeschoben.
Zuerst einmal das Wichtigste für alle Vorbesteller: Wer vor der Umstellung Madoka bei Rightstuf vorbestellt hat, erhält seine Volumes problemlos nach Deutschland. Das bestätigte uns Rightstuf auf Anfrage.
Problematisch wird es für diejenigen, die sich nun Volume 1 gekauft haben und die Serie jetzt nicht komplettieren können, weil sie die anderen beiden Volumes noch nicht vorbestellt haben. Es besteht natürlich die Möglichkeit, die Volumes teuer über Privathändler bei Amazon.com oder eBay zu erstehen, allerdings bezahlt ihr da oftmals den doppelten Preis.
Wer den doppelten Preis nicht scheut und nicht unbedingt engl. Untertitel braucht, kann sich auch die restlichen Volumes aus Japan importieren, die Limited Editions (die vermutlich ähnlich großzügig ausgestattet sind wie die US-Ausgabe, evtl. sogar noch großzügiger) sind bei japanischen Händlern wie cdjapan.co.jp (Empfehlung) oder Amazon.jp (womit ich allerdings noch keine Erfahrungen gemacht habe) weiterhin verfügbar, beide Händler liefern auch nach Deutschland. Die Bildqualität ist dieselbe wie bei der US-Version, da Aniplex dasselbe Bildmaterial verwendet hat.
Eine weitere Möglichkeit wäre, die italienische Version zu importieren, z.B. bei Amazon.it. Da Italien ein EU-Land ist, müsst ihr dafür nicht mal Zoll bezahlen, außerdem ist die italienische Limited Edition am besten ausgestattet und bietet sogar eine bessere Bildqualität als die US- und JP-Version. Auf engl. Untertitel müsst ihr aber auch hier verzichten, die jap. Tonspur ist allerdings laut Bluray-disc.de auf den Scheiben enthalten. Dafür ist der Preis unschlagbar: Für gerade mal 40 Euro (die Hälfte des US-Preises) bekommt ihr hier die umfangreichste Ausstattung (nur blöderweise auf italienisch).
Last but not least gibt es noch die einfachste und billigste Möglichkeit: Ihr kauft euch die dt. DVDs von Universum. Aber „billig“ ist hier wörtlich zu nehmen, denn die DVDs kommen in einer standardmäßigen, hässlichen DVD-Plastikhülle daher, Extras gibt es keine. Dafür seid ihr bereits mit 18 Euro dabei, aber für echte Fans ist eine 08/15-DVD-Veröffentlichung natürlich nicht das Gelbe vom Ei. Immerhin bekommt man einen Pappschuber zum Selbstzusammenbasteln, wenn man alle drei Volumes gekauft hat, damit die DVDs nicht ganz so billig im Regal wirken.
Die Frage ist natürlich, wozu jetzt dieser Schritt? Die Vermutung liegt nahe, dass europäische Publisher sich beschwert haben, dass ihnen die Kunden flöten gehen, weil in den USA qualitativ deutlich höherwertigere Ausgaben verkauft werden. Oder es gab Reimporte von Japanern, weil sie durch die US-Version quasi dasselbe Material für die Hälfte des Preises bekommen, und Aniplex wollte dem entgegenwirken. Allerdings ist es dann unverständlich, warum gleich sämtliche Kunden außerhalb der USA und Kanada ausgesperrt werden. Auf jeden Fall ist wohl klar, dass Aniplex dadurch wohl eine Menge Kunden verloren hat, denn Madoka hat auch in Europa eine riesige Fanbase und Kunden, die Interesse an der US-Version gehabt hätten, waren wohl zuhauf da.
Einen sehr lesenswerten Artikel zu dem Thema findet ihr hier: http://orderoftheblackknights.blogspot.co.uk/ (Englisch)
Gepostet von Gebbi am 26.03.2012 | 31 Kommentare
Der Fall John Yesterday: Ein Psycho-Adventure in Comicgrafik von den Entwicklern der Runaway-Serie.
Yesterday ist ein klassisches Point & Click-Adventure. Zu Beginn schlüpft ihr in die Rolle von Henry White, einem Millionärssohn, der für eine Organisation arbeitet, die sich um Obdachlose kümmert.
Eure erste Aufgabe führt euch in eine eingestürzte U-Bahn-Station, in der zwei Obdachlose leben. Dort angekommen, müsst ihr erst mal einige weniger schwere Rätsel lösen, wie zum Beispiel einen Koffer unter Trümmern hervorzuziehen, ein Münztelefon zu reparieren, das seltsamerweise trotz des Einsturzes immer noch funktioniert, eine eingeklemmte Münze aus einem Getränkeautomaten befreien und ein Vorhängeschloss knacken. Klingt nicht wirklich aufregend? Ist es auch nicht. Natürlich warten die Herren von Pendulo auch in einem Thriller mit ein paar kleinen Scherzen auf. Möchte man etwa ein Fliesenbild benutzen, wird man darauf hingewiesen, dass man zwar jede einzelne Fliese entfernen könne, dies aber doch sicher nicht tun wolle.
Nach einigen weiteren Rätseln findet ihr endlich die gesuchten Obdachlosen. Eine Gesprächssequenz poppt auf, ein „Foto“ von eurem Gesprächspartner auf der linken Seite, eines von euch auf der rechten. Während des Gesprächs wird schnell klar, dass euer Gesprächspartner nicht mehr ganz sauber sein kann, nicht nur hygienisch gesehen. Euer Gesprächspartner ist der Hohepriester irgendeines kleinen satanistischen Kults, seine Anhänger sind Schaufensterpuppen und ein nicht weniger verrückter weiterer Obdachloser. Henry ist wegen Ketzerei angeklagt und ihm soll der Prozess gemacht werden.
Während des Prozesses fragt euch der Hohepreister nach einigen Schachzügen. Ihr habt jeweils vier Auswahlmöglichkeiten, eine falsche Antwort hat keine Konsequenzen, was dem ganzen ein wenig die Spannung raubt. Nun werdet ihr mit dem Helferlein des Hohepriesters in einen alten U-Bahnwagon geparkt und müsst nun Hilfe holen: Euren Freund Cooper, den wir im obersten Bild sehen. Bei seiner Rettungsaktion ploppen immer mal wieder Flashbacks auf, die Coopers Lagerleiter in einem Zeltlager zeigen, wie er ihn runterputzt. Es wird also auch auf die Psyche der Protagonisten eingegangen. Nach eurer Rettungsaktion vergehen mehrere Jahre und ihr schlüpft in die Rolle von John Yesterday.
Ihr erfahrt, dass John Yesterday von Henry für eine Ermittlung rund um einen satanistischen Kult angeheuert wurde. In Paris habt ihr einen Selbstmordversuch begangen und Henry hat eure Krankenhausrechnung übernommen und möchte, dass ihr nach Paris zurückkehrt und die Ermittlungen wieder aufnehmt. Damit beginnt eure Reise um die Welt, von New York nach Paris, Schottland, auf Berggipfel mit einem seltsamen alten Mönch, einen Antiquitätenladen, eine alte Kirchenruine und so weiter.
Die Rätsel sind leider etwas zu einfach. Oder zu logisch? Ich weiß es nicht. Aber wenn man doch mal nicht weiterkommen sollte, hilft die eingebaute Hilfefunktion. Man klickt auf die Glühbirne und erhält sofort einen Tipp zum nächsten Schritt. Habt ihr die Hilfe benutzt, könnt ihr diese einige Zeit lang nicht mehr benutzen. Selbiges gilt für den „Highlight-Button“, bei dem alle anklickbaren Dinge kurzzeitig durch weiße aufblinkende Punkte gekennzeichnet werden.
Die Geschichte ist im Großen und Ganzen stimmig und nach jeder Szene möchte man auch wissen, wie es weiter geht. Spannend von Anfang bis Ende, besonders durch die ganzen Wendungen. Durchaus eine Geschichte, die ich auch gerne in einem gut geschriebenen Buch gelesen hätte. Ein Buch auf dem Niveau von Grangé wäre es zwar nicht gewesen, aber dennoch unterhaltsam. Leider sind die Dialoge zeitweise leicht nervig und auch die Sequenzen, wenn man zum Beispiel einen „besonderen“ Gegenstand aufhebt, sind nach dem ersten Mal doch recht störend.
Grafisch, finde ich, ist das Spiel auch durchaus gelungen. Zwar nicht auf dem neuesten Stand der Technik, aber bei den heutigen Budgets für Point & Click-Adventures ist das ja auch nicht anders zu erwarten. Die Landschaften sehen gut aus und passen farblich ins Gesamtbild. Was mich stark gestört hat, waren die Videosequenzen zwischen den Kapiteln. Blockbildung, Banding und so weiter, nur noch schlimmer als in den meisten Reviews von Gebbi. Das hat die gut gemachten Videosequenzen leider kaputtgemacht.
Die englische Synchronisation wartete meist mit passenden „Dialekten“ auf. Franzosen sprachen Englisch, wie sich ein Deutscher das auch vorstellt. Leider wurde wohl teilweise bei den Aufnahmen geschlampft, der eine Satz war leiser als der nächste oder die Aufnahmequalität war geringer als bei dem vorangegangenen Satz. Aber darüber kann man hinwegsehen, da die Synchronsprecher gute Arbeit geleistet haben.
Leider ist das Spiel für einen Preis von 30€ etwas kurz geraten, ich hatte es bereits nach etwa 2 Stunden und 45 Minuten durchgespielt. Dafür bekam man als Vorbesteller aber noch „The next Big Thing“ oben drauf, was dann pro Spiel einen Preis von 15€ macht. Ob das Spiel 30€ wert ist? Als Point & Click-Adventure Fan würde ich ja sagen. Ansonsten wartet man einfach auf den nächsten Steam-Deal und schlägt dann zu, die Story ist einfach zu gut, um sie nicht zu kennen.
Gepostet von eomyn am 26.03.2012 | 4 Kommentare
Japanisch für den allergrößten Volltrottel, der sich niemals fortpflanzen sollte
Kapitel 12 –
Hä?
Hinsetzen, kurzes Kapitel lesen, Fragen bilden können, sich freuen.
Wir Deutsch-Muttersprachler haben es ja nicht leicht. Vier Fälle, sechs verschiedene Zeiten, Änderungen von Satzstellungen und Präfixe, Suffixe, Affixe und Wasweißichnochfürfixe bis zum Geht-nicht-mehr.
„Den Keks esse ich jetzt.“
Das ist ein relativ einfacher, deutscher Satz. Der Fragesatz dazu lautet ganz simpel:
„Esse ich den Keks jetzt?“
„Pah, von wegen simpel. Wer zum Teufel hat sich diese verdammte Grammatikregel einfallen lassen? Ich mein, schau doch mal, der Satz hat sich doch grundsätzlich gar nicht verändert, nur das Fragezeichen hinten ist neu. Wieso zur Hölle muss da die Hälfte des Satzes völlig umgebastelt werden, nur damit wir daraus eine Frage bauen können? Warum muss Esse plötzlich am Anfang stehen? Ist das Prädikat nicht normalerweise an zweiter Stelle? Stattdessen bekommt das ich anscheinend plötzlich Beine und läuft an die zweite Stelle, sodass das arme den Keks nach vorne verschoben wird, während jetzt von der ganzen Situation überhaupt nichts mitbekommt. Und aus heiterem Himmel kommt auch noch ein Fragezeichen angeflogen und stellt sich dreist vor den ganzen Satz!!! WAS ZUR HÖLLE SOLL DAS ALLES?!“
…
Das hat sich die kleine Fee der japanischen Grammatik wohl gedacht, als sie einen Blick auf die deutsche Sprache geworfen hat. Zum Glück hat sie aber vorgesorgt und in die japanische Sprache die Partikel ka (か) eingeführt.
Ka verzichtet auf solchen Wahnsinn wie die oben genannte Änderung der Satzstellung und dient als eine Art gesprochenes Fragezeichen.
クッキーを食べる。
Kukkii wo taberu.
Ich esse den Keks.
Der Beispielsatz ist auch im Japanischen sehr einfach. Will man daraus nun einen Fragesatz machen, schmeißt man einfach ein ka dahinter und alle sind zufrieden.
クッキーを食べるか。
Kukkii wo taberu ka?
Esse ich den Keks? Oder etwa nicht? Mann, ich hab Hunger, gib schon her!
(Ob man in der Kanji-/Kana-Schreibung ein Fragezeichen oder ein 。setzt, ist in keiner Transkription eindeutig definiert. Man kann es sich also aussuchen. Ebenso kann die Umschreibung entweder mit einem Fragezeichen oder einem normalen Punkt enden. Wichtig ist das ka am Ende des Satzes.)
So einfach ist das.
Ka kann man auch dazu verwenden, um ein „Irgend“ aus einem Fragewort zu machen. Jetzt kennt sich bestimmt jeder aus, was ich meine!
Es ist aber gar nicht schwierig. Aus „dare“ (Wer) und ka wird „Irgendwer“, aus „nani“ (Was) und ka wird „Irgendwas“ und „doko“ (Wo) und ka wird „Irgendwo“. Das funktioniert mit alles Fragewörtern, die ihr kennt und nicht kennt.
Warum man aber ka ständig in Kombination mit desu (also „desu ka“) hört? Das liegt daran, dass viele Sätze auf desu enden würden, wenn der Satz keine Frage wäre.
これはゾンビです。
Kore wa Zombie (Zonbi) desu.
Das ist ein Zombie.
これはゾンビですか。
Kore wa Zombie (Zonbi) desu ka?
Ist das ein Zombie?
Es gibt auch Alternative für ka. Ein gesitteter Japaner bei Freunden würde zum Beispiel für die Satzabschlusspartikel auch „no“ verwenden. (Vorsicht, dieses no hat nichts mit der Genitivpartikel zu tun!) Es gibt auch noch dai und kai, die dieselbe Bedeutung haben, aber viel rauer klingen als ein normales ka. Man hört das Wörtchen übrigens auch hin und wieder von Yakuza-Bossen...
Gut, fehlt eigentlich nur mehr mo, dann geht’s weiter mit der zweiten Hälfte des Openings. \o/
Gepostet von naich am 25.03.2012 | 6 Kommentare
Die Meldung kommt jetzt leider etwas kurzfristig, da eigentlich geplant war, sie in einem umfangreicheren Artikel zur diesjährigen Leipziger Buchmesse unterzubringen, allerdings ist der Artikel aus Zeitgründen noch nicht fertig geworden, daher jetzt kurz und schmerzlos, weil’s gleich losgeht: Wir werden jetzt gleich ab 20 Uhr bei Gamesports.fm ein Spezial zum Thema „Leipziger Buchmesse 2012“ senden. Wir plaudern ein wenig über unsere Erlebnisse werden einige Interviews senden. Den Artikel zur Messe inkl. Cosplay-Fotos (auch wenn es letztendlich leider nicht ganz so viele geworden sind) gibt’s dann im Laufe der Woche.
Einschalten: http://streams.gamesports.net/listen.pls
(Ja, es wird einen Mitschnitt in Podcast-Form geben.)
Gepostet von Gebbi am 19.03.2012 | 6 Kommentare